Tagebücher
Die Tagebucheinträge sind nach der Gesamtzahl der Sitzungen beider Gruppen strukturiert. Jedes Buch erzählt eine durchgehende Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise des Charakters, der es geschrieben hat.
Gemeinsam ergeben diese Bücher die Zusammenfassung aller Ereignisse der Kampagne.
Sitzung 135
Nach der desaströsen Erkenntnis über den Sinneswandel von Posetine galt es erst einmal unsere Optionen neu zu bewerten. So machten wir uns auf zum Compound zur Beratung. Doch dort angekommen wurde uns mitgeteilt, dass ein Fremder in der Kammer der Regentin sei. Damit hatten wir eine neue Aufgabe, die es zuerst zu erledigen galt.
In der Kammer angekommen sahen wir einen Drachengeborenen rumwuseln. Er trug einen Zweihänder und Plattenrüstung. Leider war er aber nicht sehr gesprächig und nutzte Hände und Füße, um mit uns zu kommunizieren. Uns schwante bald, dass es sich um Carook handeln könnte. Doch wieso sah er aus wie ein humanoider Drache? Auch wunderten wir uns wo sich Alchara aufhielt, denn zuletzt war sie nur allzu begierig darauf gewesen sich des Goldes selbst zu bemächtigen. Fin setzte daher einen Kontaktversuch an sie ab, der sie auf den Eindringling hinwies.
Offenbar war er angewiesen worden das Gold aus der Schatzkammer Zoica’s einzusammeln. Dafür hatte er einen Beutel bei sich, der aber kaum die Tonnen an Gold hätte fassen können. Wir versuchten ihn zunächst davon abzubringen und irgendwie Informationen aus ihm herauszubekommen. Mit Müh und Not erfuhren wir, dass das gesamte Echsenmenschenvolk quasi „drachifiziert“ wurde und sie die Drachen anbeteten. Scheinbar sollte dies mit jedem Individuum geschehen. Carook war uns zugetan, aber hatte zugleich eine Aufgabe zu erledigen und es war schwer ihn davon abbringen zu wollen.
Auch war die Frage offen, wie er überhaupt hier reingekommen war, da die Wachen ihm keinen Einlass gewährt hatten. Zu unserer wenig erfreulichen Überraschung befand sich unter all dem Gold ein Teleportzirkel. Nun wurde klar, wie auch Posetine die Kammer ungesehen verlassen konnte.
Nun zog Carook allerdings eine Schriftrolle aus seinem Beutel heraus. Durch diese ließ uns Posetine wissen, dass wir Carook seine Arbeit machen lassen sollten, da es ja schließlich ihr Gold sei. Diesbezüglich hatten wir aber eine andere Meinung.
Auch gab sie uns eine Aufgabe. Wir sollten für sie Rhungold, auch den „Trickster“ genannt, aus dem Weg schaffen. Der Name weckte üble Erinnerungen, da noch ein weiterer Name damit einherging: Divine Devourer. Diese Entität gab sich als Gott der Echsenmenschen aus und war schwer unverwundbar gegenüber Gorok’s Angriffen und immun gegenüber meinem Feuer. War er somit der Dritte im Bunde? Es ergab Sinn, da auch er auf dem Weg nach Sylvanar gewesen war. Diese Kreatur sei aber angeblich am Bauch verletzlich, laut Posetine.
Wieso wollte sie, dass wir einen der ihren ausschalteten? War dies alles nur eine Finte, um uns abzulenken? Versuchte sie gar die alleinige Herrschaft zu erlangen? War dies Überhaut denkbar, ausgehend davon, dass Loganar über alles und jeden Bescheid zu wissen schien?
Fin beendeteCarook’s versuche das Gold in den Beutel zu schütten und bemächtigte sich dessen. So stellten wir nunmehr auch fest, dass dieser scheinbar das Gold ähnlich einem Teleport woanders hinverfrachtete. Gleichsam schickte Fin eine Notiz zurück in der er um eine Audienz mit Posetine ersuchte. Dies blieb allerdings unerwidert.
Dann wurde es draußen aber unruhig. Wir verschwanden kurz nach draußen, um zu schauen was hier passierte und stellten zu unserer Überraschung fest, dass Alchara zurückgekehrt war. Allerdings sah sie extrem mitgenommen aus und war blutüberströmt. Nach ihrer Landung wanderte sie direkt in Richtung der Schatzkammer, um „ihr“ Gold zu überprüfen. Irgendwie nahmen sich die Drachen allesamt nichts. Ein jeder nennt seinen Anspruch an allem was sie zu sehen vermochten.
Sie erklärte uns auch, dass sie in einen Konflikt mit Rhungold geraten war. Das erklärte ihre Verletzungen und machte auch deutlich wie mächtig diese Kreatur sein musste. Es war Zeit entsprechend zu reagieren und dafür zu sorgen, dass all unsere Alliierten an unserer Seite stünden sobald die Zeit gekommen war zuzuschlagen. Und es blieb nur zu hoffen, dass die zu erbringenden Opfer nicht umsonst wären.
Fin gab für den Moment mithilfe des Horns kurz eine Nachricht heraus wie unsere Feinde aussahen, auf Basis der Erzählungen Alchara’s und unserer Erkenntnisse. Dann erläuterten wir Alchara, dass Posetine das Gold hier wegholen wollte und wir keinen Erfolg damit hatten mit ihr in Verbindung zu treten. Sie wollte daraufhin magisch Kontakt aufnehmen, wovon wir ihr aber eingängig abrieten. Fin hatte zuletzt damit schlechte Erfahrungen gemacht und ihr mochte es genauso ergehen. Doch das sah sie anders, schließlich war sie ein Drache und nicht so eine mindere Kreatur wie wir.
Es dauerte wenige Sekunden und Alchara saß sabbernd in der Ecke, als der Kontaktversuch fehlschlug und sie die Konsequenzen ihres Handelns heimsuchten. Glücklicherweise gab es einen Kleriker in der Nähe. Wir gaben Arem Bescheid und dieser erlöste schließlich Alchara von ihrer mentalen Blockade. Zudem versuchten wir sie ein wenig zu heilen, was ansatzweise gelang ihr aber auch keine Dankbarkeit abrang.
Zumindest war sie nun auch wieder in der Lage ihr Zusammentreffen mit Rhungold zu beschreiben. Direkte Angriffe waren wohl nicht so hilfreich, wohingegen so etwas wie ihr Drachenatem wirksam gewesen war. Das half uns ein wenig.
Vielmehr konnten wir nun erstmal nicht mehr tun, außer sie zu warnen, dass es einen Zirkel unter dem Goldbergen gab. Das war etwas, dass auch sie überrascht zurückließ. Sie widmete sich nunmehr dem Schutz „ihres“ Goldes, während wir uns aufmachten mehr Informationen einzuholen.
Dan des Horns konnten wir nun unbegrenzt Kontakt mit jedem aufnehmen, egal wo er sich befand. Es stellte sic heraus, dass Edria noch lebte und auch „drachifiziert“ worden war. Sie befand sich derzeit südlich von Sylvanar. Wohingegen wir auf taube Ohren stießen waren all jene, die mit dem Kataklysmus im Bunde standen. Nirgendwo war eine Kommunikation hin möglich. Bisher hatte es den Anschein, als ob Jolafia nichts von ihrer anteiligen Rolle gewusst hatte, doch das Verstummen ließ viele Interpretationen zu. Auch Valaria lebte noch, obgleich sie das gleiche Schicksal der „Drachifizierung“ teilte. Sie war aber nur allzu bereit uns zu helfen und unsere Augen und Ohren vor Ort zu sein.
Wir wunderten uns, ob die Offenbarung Posetine’s sich Rhungold entledigen zu wollen nicht dabei helfen konnte ihn auf unsere Seite zu ziehen. Aber wenn es alles zum Plan gehörte und er uns beim gemeinsamen Vorrücken dann in den Rücken fallen konnte … ? Unsere Gedanken drehten sich stetig im Kreis.
Allerdings hatten wir noch eine Sache zu erledigen, die Kompromisslos war. Und das war Garret und seinen Meister Paizon Lee voneinander zu trennen. Und ganz beiläufig offerierte das auch die Chance mit Mundo sprechen zu können, dessen Kopf wir noch bei uns trugen.
So war es mal wieder an der Zeit für einen Teleport zum Fubamizi. Obgleich wir den Zirkel nutzten kam es trotzdem zu magischen Verwerfungen, die uns komplett vom Kurs abbrachten. Mit einem Mal landeten wir in einer völligen Leere und es fühlte sich an, als wären wir nur ein Bewusstsein im Nichts. Dann fing die Wahrnehmung zu zerfließen. Wir versuchten krampfhaft an unserem Selbst festzuhalten und uns aus dieser Situation zu befreien. Es war anstrengend und ich bemerkte, wie meine Gedanken abzuschweifen drohten, ich mich verlor. Dann aber vernahm ich den Griff einer anderen Entität. Fin stabilisierte mich. Dann wurden wir aus dieser Leere einfach entfernt und tauchten wieder in Zoica auf. Zu unserem Schreck stellte wir auch fest, dass inzwischen ein ganzer Tag vergangen war, auch wenn es sich überhaupt nicht danach angefühlt hatte.
Wirk konnten aber keinesfalls zum Fubamizi auf herkömmliche Art reisen. Daher versuchten wir es noch einmal mit dem Zirkel und hatten Erfolg.
Amastacia hatte bereits alles vorbereitet. Ein ganzes Labor war eingerichtet worden und sie machte uns Hoffnung, dass es funktionieren würde Garret und Paizon zu trennen. Garret begab sich auf den angegebene Platz, kippte noch einen letzten Drink in sich rein und war nunmehr bereit. Uns wurde nebenher von Mensch ein Getränk zur Entspannung angeboten. Sie nannte es Sangria. Was immer es war, es hatte einen stark alkoholischen Geschmack. Aber vielleicht war es das Richtige zu diesem Zeitpunkt.
Das Ritual begann. Was Garret dort durchmachte schien keineswegs angenehm zu sein. Es war ein wilder Mix aus Magie und dem Einwirken komisch aussehender Apparate. Nach einiger Zeit im Limbo um seine eigene Existenz schloss er trotz allem das Ritual erfolgreich ab. Paizon’s Seele war entfernt worden und befand sich nunmehr in den Überresten von Arcalis. Das war sicher jenseits all dessen, was sich dieser Drache einst gewünscht hatte. Ich stellte mir das moderne Ego vor, wenn er gewusst hätte, dass ein unwürdiges Wesen wie Paizon seine Überreste so „entweihte“. Es ließ mich schmunzeln.
Paizon schien genauso leicht beseelt wie Garret zu sein, denn als erstes versuchte er sich an unseren Drinks zu bedienen, nur um festzustellen, dass er weder Mund noch Magen besaß wo es hätte hinlaufen können. Wie immer Amastacia es angestellt hatte, aber zumindest konnte er als belebtes Drachenskelett fortan sein Leben bestreiten – wenn man es so nennen mochte.
Jetzt hatten wir noch das Versprechen einzuhalten Amastacia zu Cenereth zu bringen, damit sie ihren neuen Körper bekommen konnte.
Sitzung 134
Wir sammelten also alles von Wert ein und schauten uns das Erbeutete während einer kleinen Rast genauer an. Es waren interessante Stücke darunter, aber irgendwie umgab mich das Gefühl es könnte zu wenig sein, um einen werdenden Gottdrachen zu bezwingen. Ich wollte die positive Stimmung aber auch nicht mit düsteren Prognosen sabotieren.
Dann war es Zeit zurückzukehren. Zunächst machten wir uns auf in den Vorraum mit den Podesten und dem Teich. Hier war auch weiterhin das Portal zu sehen. Wir waren allerdings etwas besorgt, ob es uns Schwierigkeiten machen würde hindurch zu schreiten. Doch dies verlief ohne Probleme. Auf der anderen Seite angekommen war unsere Neugier ob einer potentiellen Rückkehr geweckt. Fin versuchte ganz Seicht die Spitze eines Fingers durch das Portal zu stecken und zog ihn dann zurück … und verlor prompt die Kuppe. Zum Glück ließ sich das leicht heilen.
Wir kehrten somit zum Eingangsbereich zurück, wo uns die Spinne abgesetzt hatte und warteten nunmehr auf deren Rückkehr, nachdem wir kurzerhand Ungol kontaktiert hatten. Wir warteten. Währenddessen spielte Fin mit der erbeuteten Sanduhr herum. Ob sie wohl wirklich in der Lage war die Zeit selbst zu manipulieren?
Es dauerte eine knappe Stunde, bis unsere Reisemöglichkeit eintraf. Beim Erscheinen der überdimensionierten Spinne schauderte es mich nach wie vor. Somit endete unsere Exkursion in den alten Tempel und es war Zeit die letzten Dinge mit Ungol zu klären.
Auf dem Weg zu ihm nutzt Fin die Reisezeit und versuchte erneut Ralkarion zu kontaktieren, was weiterhin keine neuen Informationen brachte. Dafür brachte ein kurzes Gespräch mit Marco den Hinweis, dass die Flüchtlinge aus Sylvanar inzwischen eingetroffen waren. Was ihn kurzzeitig in Gedanken versunken zurückließ.
Bei Ungol angekommen stellte sich heraus, dass unser Ausflug wenigstens keine Zeitdilatation zur Folge hatte. Wo auch immer uns das Portal hingebracht hatte, die Zeit verlief dort im Gleichschritt. Die Spinne, oder das Gehirn auf Beinen, ließ uns wissen, dass sie gerne die Akademie sehen wollte und wir wussten wahrlich nichts was dagegen sprechen würde. Natürlich müssten die Leute vor Ort darauf vorbereitet werden was sie erwarten würde, aber am Ende waren sie auch damit klargekommen eine pyromanische Mumie und einen Betrachter in ihrer Mitte zu wissen.
Für den Augenblick wollten wir Ungol aber lieber tarnen und so beschloss Garret ihm die Illusion eines … Busches zu geben. Irgendwie amüsant und gleichsam ziemlich absurd. Ungol war aber außer sich vor Freude. So setzte ich zum Teleport an, welchen wir in zwei Schritten absolvieren mussten, da die Gruppe inzwischen zu groß geworden war, um sie in einem Rutsch zu teleportieren.
So sandte ich zunächst Garret, Fin, Calas und die fünf Wächter los und dann im Anschluss Ungol und mich. Doch in Zoica angekommen fehlten alle aus der ersten Gruppierung. Fin kontaktierte mich und erläuterte, dass sie fälschlich in Scourgefaust rausgekommen waren. Irgendwie hatte ich immer noch Probleme die Zielregionen sauber zu bestimmen schien es.
Ich überließ Ungol Melody und Angstrum und nutzte den Zirkel, um zu den anderen zu gelangen. Doch eine schnelle Rückkehr war von hier aus nicht möglich, da ich unlängst zu erschöpft vom Einsatz der anspruchsvollen Zauber war. Wir nutzten also die Zeit und untersuchten Scourgefaust eine Weile, wobei wir aber nicht viel neues entdecken konnten. Mit der überschüssigen Zeit bis zur Nachtruhe ermittelten wir dank der Kristallkugel, die uns Leylinien anzeigte, dass es offenbar ein Epizentrum dieser in Sylvanar gab. War es deshalb von Loganar angegriffen worden?
Wir ruhten eine Nacht und dann begann die Prozedur unserer Teleportationen erneut. Aufgrund der Gruppengröße sandte ich zunächst Calas alleine los und dann folgte der Rest von uns. Aber auch dieser letzte Zauber hatte seine Tücken und schlug gänzlich fehl. So tauchten wir inmitten der Wüste auf, hoch oben in der Luft. Doch wir fielen nicht, sondern rutschten eher hinab, da wir uns auf einer magischen Kuppel zu befinden schienen. Instinktiv setzte ich sogleich einen erneuten Zauber an und brachte uns diesmal heile nach Zoica.
Fin war schon unruhig geworden und wollte nun endlich zu den Flüchtlingen. So begaben wir uns zu deren Unterkunft, wobei aber auch Gerion und Arem dazu geholt wurden. Kurze Zeit später trafen wir auf den ehemaligen South Arbor Tana da Leyo Branchwraith, seines Zeichens auch der Vater von Miriyala. An seiner Seite stand ein jüngerer Elf mit schweren Verletzungen, die ähnlich denen von Bolg Mor aussahen. Fin sah es als seine Aufgabe sich all dem zu stellen.
Doch das Gespräch war milde ausgedrückt anstrengend. Der Ex-Arbor war, obgleich der Freundlichkeit die ihm entgegen gebrach wurde, ein wahres Ekelpaket. Arrogant, eingebildet und nie verlegen eine Spitze zu bringen, oder uns zu beleidigen. Fin blieb deutlich diplomatischer, als ich es gekonnt hätte. Die Überheblichkeit der Vollblutelfen war legendär und Branchwraith vereinte hunderte Jahre kultivierter Widerwärtigkeit in sich. Ganz davon abgesehen, dass er die Realität seiner Situation nicht zu begreifen schien. Ihre Heimat war verschwunden, sie waren nun auf jene angewiesen, auf die sie so voller Missachtung hinab geblickt hatten. Ich spürte den dringenden Wunsch meiner Wut Luft zu machen, doch unterdrückte es für den Augenblick.
Mittendrin verließ der jüngere Elf den Raum, woraufhin Garret hinterher ging. Und auch wir hatten dem alten Mann nichts mehr mitzuteilen und beließen es dabei. Wir folgten nun Garret hinaus, welcher uns mitteilte, dass es sich bei dem jüngeren Elf um Rahan gehandelt hatte. War das nicht Fin’s Bruder? Er hatte Garret gesagt, dass es ihm leid tat und dies bitte an seinen Bruder ausgerichtet würde. Ich sondierte Fin’s Gesichtsausdruck und versuchte zu ermitteln was in ihm vorging. Es musste ihn alles ziemlich aufwühlen.
Fin hatte offenbar vor zu den Ankömmlingen zu sprechen. Damit sie auch zuhörten galt es die Aufmerksamkeit aller zu erregen. Vielleicht lag es an einem Aussetzer meines Verstands, oder es war die Wut über die Art wie uns Branchwarith behandelt hatte, aber das Erstbeste was mir einfiel war ein Blitzgewitter zu erzeugen.
Es muss kaum erwähnt werden, dass dies nicht hilfreich gewesen war. Die Leute im Auffanglager brachen aufgrund ihrer gerade erst gemachten Erfahrungen in Panik aus. Doch dann wiederum gab es diese kleine leise Stimme in meinem Hinterkopf, die das Chaos gut hieß und genoss …
Garret konnte sie durch einen unerwartet charismatischen Eingriff aber wieder beruhigen und Fin hielt eine Ansprache, um die Neuankömmlinge einzustimmen. Wobei er Hilfe bot aber im Ausgleich auch um Hilfe bat, um den Aufgaben und der Bedrohung durch die Drachen entgegentreten zu können. Es war durchaus bewegend und es zeigte deutlich was es war, dass mich zu ihm hinzog.
Während all dessen führte Rahan einen Zauber aus, d er einen nahgelegenene Baum belebte, ihn auf Fin zugehen ließ und ihn anhob, während sich um ihn herum alles zu einer Art Podium oder thronartiger Plattform wandelte. Dies gab seiner Ansprache eine noch größere Dramatik.
Danach gaben wir Order Berichte aller Verantwortlichen zu erhalten. Wir mussten über die Vorgänge innerhalb und außerhalb der Stadt in Kenntnis gesetzt werden. Ich setzte mich allerdings zwischendrin kurz ab und machte meinen Weg Richtung Rahan. Er sah während des Treffens mit Branchwraith nicht glücklich aus. Und dann half er Fin bei seinen Bestrebungen hier Ruhe in die Situation zu bringen. Vielleicht hatte der alte verkrustete Elf nichts gelernt, aber mich beschlich das Gefühl Rahan hatte es. Vielleicht gab es Hoffnung für die Zukunft was diese Elfen anging und in jedem Fall wollte ich Fin unterstützen. So nutzte ich die Gelegenheit und probierte Rahan’s Verletzungen zu heilen, was erstaunlich gut gelang., wenngleich nicht gänzlich. Voller Dankbarkeit und mit Tränen in den Augen fiel er mir um den Hals.
Danach begab ich mich zurück zu den anderen, die inzwischen etwas bleich dreinblickten. Offenbar hatte eine junge Elfe die Angreifer beschrieben. Es waren demnach drei Drachen, die Sylvanar angegriffen hatten und zwei davon hatte sie auf einer Zeichnung festgehalten. Was diese Bilder uns zeigten deutete auf nichts gutes hin. Es verstärkte sich der Verdacht, dass Posetine auf Loganar’s Seite gewechselt war …
Sitzung 133
Nachdem sich Lia’s Ärger gelegt hatte brachte wir uns gegenseitig auf den neuesten Stand. Was genau wir hier zu finden vermochten, oder welche Herausforderungen noch auf uns warten würden wusste sie aber auch nicht. Es schien auch egal, denn was hätten wir sonst tun sollen? So beschlossen wir durch das Spiegelportal zu schreiten.
Auf der anderen Seite fanden wir uns in einem Innenhof wieder. Noch bevor wir reagieren konnten brach plötzlich eine mächtige Energiewelle in unserer Mitte hervor und vieles von unserer Ausrüstung lag nun überall verteilt, während wir verwundert und verwundet zurückgeblieben waren. Der magische Behälter, in dem wir viele unserer Dinge transportierten war einfach explodiert.
Nachdem wir uns wieder gefangen hatten suchten wir unser Habe zusammen. Calas war zum Glück stark genug all unser Gepäck auf herkömmliche Weise zu transportieren. Insbesondere die Massen an Büchern waren schon speziell.
Dann hatten wir endlich die Gelegenheit die Gegend zu sondieren. Ein Steinboden unter uns und äußerst gut erhaltende Wände um uns herum. Aber alles wirkte schlicht und rudimentär. Nach oben blickend schien es ewig in die Höhe zu gehen. Eine Art Miniaturoase bestehend aus einem Baum und einem Teich fand sich auch hier. Ihr Zweck blieb uns unklar.
Weiter den Raum hindurch fiel uns ein weiterer Spiegel auf. Vor ihm waren vier Podeste. Vor diesen wuchs ein kristallener Käfig aus dem Boden, welcher über Halterungen für Arme und Beine verfügte. Alles deutet darauf hin, dass etwas mit den Podesten geschehen musste und auf jeden Fall, dass jemand in den Käfig zu gehen hatte.
Calas hatte keinerlei Berührungsängste und stapfte direkt zum Käfig. Kaum war er darin, da brach eine Welle Energie über ihn hinab und eine giftige Wolke umhüllte ihn. Er sah etwas mitgenommen aus. Die Energie verblieb eine Weile im Anschluss und wir vermuteten, dass sie etwas mit den Podesten zu tun hatte.
Nacheinander testeten Calas, Lia und ich die Wirkung des Käfigs und stellten erschöpfend fest, dass vier Energieformen freigesetzt wurden, die uns ziemlich zusetzten. Sie konnten in Luft, Eis, Erde und Feuer unterteilt werden. Da wir inzwischen recht angeschlagen durch dieses Rätsel waren nutzten wir die recht friedvolle Umgebung um eine kleine Rast einzulegen. Bei dieser evaluierten wir auch wie das Rätsel wohl gelöst werden könnte. Fin hatte dabei die kompliziertesten Gedanken.
Am Ende kam es uns so vor, als sei dieses Rätsel recht spezifisch auf Drachen ausgelegt gewesen. Und der Gedanke kam auf, dass es vielleicht etwas mit ihrer internen Rangfolge zu tun haben mochte. Auf dieser Basis luden wir uns erneut mit Energie auf und stellten uns der Reihenfolge Feuer, Eis, Erde und Luft nach auf die Podeste. Dies zeigte tatsächlich Wirkung und der nächste Durchgang wurde freigelegt.
Im nächsten Raum befanden sich sechs Podeste mit Gemälden und ebenso sechs Alkoven mit Aussparungen, wo die Gemälde potentiell reinpassten. Jedes Bild zeigte einen Teil der Geschichte Logothil’s, oder vielmehr Zoica’s. Dahinter eine Treppe. Wir waren durch die verschiedenen Bildnisse recht irritiert, da sie zunächst keinen Sinn ergeben zu schienen. ALs wir eine Reihenfolge in die Aussparungen gesetzt hatten und die Treppe nutzten, liefen wir ewig und ewig die Treppe hinab. Irgendwann drehten wir um und kamen direkt und ohne Zeitverzögerung wieder im Alkovenraum an.
Die Reihenfolge war falsch gewesen. Es dauerte einige Zeit die Geschichte Zoica’s richtig zu interpretieren. Es fehlte uns zu viel Wissen, um auf die Schnelle eine Lösung zu produzieren. Dann experimentierten wir aber erfolgreich mit der Idee, die sich als richtig erweisen sollte. Hiernach war Zoica aufstrebend gewesen und eines Tages raste eine Form von Meteor auf die Stadt hernieder. Dieser brachte die Drachen nach Logothil und setzte den Fortschritt der Bewohner zunächst zurück. Ab dann schien Arcalis seine Herrschaft in Bildern festzuhalten.
Die Treppe war nunmehr nicht länger eine Unendlichkeit lang und brachte uns in eine Schatzkammer. Zehn große Statuen standen im Kreis zwischen Säulen platziert herum. Mittig lag allerlei wertvolles. Dazu gab es offenbar besondere Objekte, die in den Zwischenbereichen von Säulen und Statuen platziert worden waren. Dann bemerkten wir wie die Statuen sich anfingen zu bewegen. Ihre Köpfe wandten sich uns zu und man glaubte fast, dass sie würden uns aktiv beobachten.
Fin hielt diese Statuen für Schatzwächter und überlegte nicht lang. Instinktiv holte er zum Erstschlag aus, was uns unmittelbar in einen Kampf verwickelte. Dazu rief er noch, dass wir möglichst schnell alles brauchbare einpacken sollten, während er die Wächter ablenken wollte.
Verwirrt tat ich was er mir sagte. Besonders die hervorgehobenen Objekte schienen nützlich sein zu können. Nach einigem Hin und Her aber kamen wir zu dem Schluss, dass die Wächter jeden ignorierten, der nicht handgreiflich geworden war. Zu diesem Zeitpunkt war es aber nicht gut um die kämpfenden bestellt gewesen. Einige der Wächter fielen zerstört zu Boden, bevor Garret plötzlich dank eines gefundenen Amuletts Kontrolle über sie erlangt zu haben schien.
Offenbar waren diese „Wächter“ ein Teil der Mittel, die wir im Kampf gegen Loganar hätten einsetzen können. Jetzt waren sie ein wenig dezimierter, was auf das etwas leichtsinnige Handeln von Fin zurückzuführen war.
Neben einem Kontrollamulett für jeden einzelnen Wächter, gab es noch eines, welches sie alle kontrollieren konnte. Das war das Amulett gewesen, welches Garret zufällig an sich nahm. Darüber hinaus fanden wir allerlei weitere Objekte mit magischem Einfluss:
- Ein Kodex welcher die Grundlagen für den Bau der Nexi beinhaltete.
- Ein Szepter, dass Arkade Mächte wandeln kann und ihre elementaren Wirkungen auszutauschen vermochte.
- Ein Amboss aus Mithril, der auf ihm geschmiedete Objekte magisch aufwerten konnte.
- Ein riesiger Topf aus Drachenschuppen, welcher fähig war die Essenz von Objekten zu wandeln und so zum Beispiel aus Stein Gold zu machen.
- Ein Umhang, der seinen Träger magisch zu verhüllen mochte.
- Eine kristallene Kugel, die die Leylinien von Logothil aufzeigen konnte.
- Ein Stundenglas, welches den Fluss der Zeit manipulieren konnte – jedoch mit potentiell ungeahnten Konsequenzen.
- Ein Horn, welches bei Benutzung die Kommunikation mit jeder Person überall ermöglichte.
- Eine kleine lodernde Flamme, die eine inspirierende Wirkung entfaltete, wenn man sie bei sich trug.
Dies war eine erhebliche Ausbeute, die wir nun zuerst einmal genauer betrachteten und überlegten, wer wohl was am ehesten gebrauchen konnte.