Tagebücher
Die Tagebucheinträge sind nach der Gesamtzahl der Sitzungen beider Gruppen strukturiert. Jedes Buch erzählt eine durchgehende Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise des Charakters, der es geschrieben hat.
Gemeinsam ergeben diese Bücher die Zusammenfassung aller Ereignisse der Kampagne.
12
April
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 28
Die Harpyien verschwinden und wir kehren zur Nachtruhe zurück
Am nächsten Morgen weiterreise, plötzlich Harpyienangriff, betören durch Gesang, wir Schlagen sie in die Flucht, keine starb, später erneuter versuch der Harpyien aber diesmal auf Entfernung
Sie verfolgen uns in sicherer Distanz, am Abend kurzes Gespräch mit einer, sie haben so ihre ganz eigene Vorstellung davon wie das hier zu laufen hat, wir erhalten freie Passage im Gegenzug für ein Pferd, doch wir verneinen
Reisen weiter, mehr Tiere sichtbar, die Harpyien scheinen wir hinter uns gelassen zu haben, allerdings hören wir eine andere form von Gesang aus der Ferne
Steilwand, Nachtruhe
Wir müssen klettern zum Observatorium, ein zweiköpfiger Oger (Ettin) wirft Felsen von oben und erschwert unseren Aufstieg, Harkis wird fast umgebracht als er durch einen Stein erfasst wird nd hinunterstürzt, oben angekommen wird der Oger getötet, das Observatorium liegt vor uns
Der Gesang kommt von einer elfenartigen Kreatur in einem höheren Stockwerk, sie gibt uns nonverbal zu verstehen, dass es gefährlich sei und mehr Kreaturen im unteren Teil lauern, wir chargen
Kampf, Oger und zweiköpfige Orks (Orogs)
Harkis geht voran und entdeckt hinter einem Vorhang einen Oger, der ihn mit einem Schlag nach draussen katapultiert, wir platzieren uns vor der Tür, dann Steine von oben, Tortas wird übermütig und rennt hinein, springt in eine Grube und kämpft gegen vier Orogs, derweil bekämpfen wir den Ettin, nach Tortas helfen,Raum untersuchen
Oben gibt es etwas magisches und wir machen uns bereit die Treppe zu nehmen, Intimidation und Invisibility auf Tortas, geht vor und stürzt in Falle, wir folgen
Kampf gegen Orogs, Tortas charged eine weitere Treppe hoch und wird von einem Baumstamm zu Boden geschleudert, ein Orog Magier taunted uns was ziemlich eigenartig ist, ich nutze Darkness, Garret hilft Tortas beim zweiten Anlauf in die nächste Etage, ich loote ein Zauberbuch, der Magier ist verschwunden
Nächste Etage finden wir Melody (Info dazu hatte ich bereits im Zauberbuch), sie ist hier seit Jahrzehnten gefangen und will nur noch weg, wurde gezwungen zu singen, wir erfahren vom Portal, ich schreibe Chrylax, die Idee ist sie zu Chrylax zu senden in der Nacht und unsichtbar, daher warten wir und untersuchen das Observatorium genauer
Das Portal ist benutzbar wenn man das Codewort kennt, ich kenne es, danach looten von Gold und Edelsteinen, Probleme bei der Beseitigung der Körperreste - Übelkeit, verbrennen, suche nach Magier
Am Abend senden wir Melody getarnt nach Zoica, samt Buch, samt Ethelbalds Schädel, wir machen den Abstieg an der Felswand zu Gorok
Dieser hat den Magier hinunterkommen sehen, ließ ihn aber ziehen *facepalm*
03
April
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 27
Als wir in Zoica aufbrachen, taten wir dies auf Drängen meiner Mitstreiter schnell zu handeln, um ihren verrückten Plan auszuführen und nebenbei noch ein paar entführte Kinder zu retten. Doch nun, da wir in Kettlehall angekommen waren, schienen sie alle Zeit der Welt zu haben. Entgegen meines Einwandes, siegte wieder einmal die Demokratie der Einfältigen. Das Ergebnis war die Übereinkunft eine Stadtbesichtigung zu machen. Was könnte schon schief gehen.
So marschierten wir durch die Stadt und erreichten einen merkwürdigen Ort. Eine Art Käfig, in dem eine Statue eines Zwerges zu stehen schien. Völlig überzogen mit Vogelkot. Und zu allem Überfluss warfen Kinder noch mehr davon durch das Gestänge. Auf unsere Nachfrage, was es damit auf sich hatte kamen eher kryptische Antworten. Bis sich die Statue zu bewegen begann. Und zu sprechen.
Es stellte sich heraus, dass es sich tatsächlich um einen Zwerg handelte. Offenbar war dies eine Bestrafung. Eine Form von Pranger der Halblinge. Typisch Zwerg trank er Tags zuvor zu viel und randalierte rum. Danach wurde er dazu aufgefordert seiner Strafe nachzukommen. Der Käfig war nicht mal verschlossen worden. Ich zweifle daran, dass ich drin geblieben wäre. Geschweige denn überhaupt verurteilt worden wäre. Jedenfalls bot ich meine magischen Künste an ihn um seine braune Kriegsbemalung zu erleichtern - gegen Entgelt versteht sich. Gorok schien dieses Handelssystem aber nicht sonderlich gut zu verstehen, da er mich dafür bezahlte.
Zu seinem Glück lud uns der Zwerg namens Tortas dann auf ein Bier ein. Immer gut damit weiterzumachen, was einen zuvor in die Scheiße geritten hat. Buchstäblich. Ein kurzes Stück weiter machten wir es uns in einer Taverne gemütlich. The Nibbly Fish. Der Name war Programm. Der Innenraum stand unter Wasser, Schuhe mussten daher draussen bleiben und Fische schwammen in kleinen Schwärmen umher. Carook hatte nichts besseres zu tun, als sich lang ins Wasser zu legen. Ob es sich dabei um ein kulturelles Missverständnis hielt, vermochte ich nicht zu sagen. Meiner Vermutung nach hielt er es fälschlicherweise für ein Badehaus. Zumindest wirkte er entspannt.
Derweil schlossen wir Freundschaft mit Tortas. Zumindest Gorok und er waren gleich die besten Freunde. Was braucht es dafür auch mehr, als ein paar Bier. Und nebenbei lernten wir auch unverhofft Pesh’s Sohn Fling kennen. Ein etwas ungestümer Junge. Halb Elf, halb Halbling. Elfviertelling? Offenbar hatte er ein wenig Ahnung von Magie und noch deutlich mehr davon, was sein Vater so trieb. So erfuhren wir, dass Pesh dabei war Miriyala Liefling zu verfolgen. Zu allem Überfluss hatte Fling auch schon länger nichts mehr von seinem Vater gehört. Ob wir uns diesbezüglich Sorgen machen müssten?
Tortas hatte inzwischen erzählt bekommen, was wir so trieben. Da wir, was ein Zufall, offenbar beide etwas etwas an gleicher Stelle abzugeben hatten (wir den Sprecherstab und er einige Silberbarren), kamen wir überein uns gegenseitig zu helfen. Toll, ein verrückter Trunkenbold mehr. Wann ihn Gorok oder Garret wohl davon überzeugt hätten, sich ihrer Weltrettung anzuschließen wollte ich gar nicht erst prognostizieren. Zumindest wäre er kräftig genug sich in Kreuzfeuer zu werfen und es vielleicht sogar zu überleben. Doch wieso standen mir dann trotzdem die Nackenhärchen zu Berge …
Zuvor galt es aber den Teleporter zu finden. Und wer weiß, was sonst noch vor Ort zu entdecken wäre. Ganz nebenbei würden wir gegebenenfalls auch eine Option haben die Kinder direkt ins Stadtzentrum zu bringen, ohne an den Toren auf uns Aufmerksam machen zu müssen. Ogerkinder zu retten schien Tortas auch einigermaßen zuzusagen. Schließlich kam dann noch die Idee auf sich mal umzuhören, ob es Ärger mit den Grottenschraten gab. Auf dem Weg nach Westen würden wir ihnen eventuell begegnen und so könnten wir dann noch einige Münzen verdienen. In der Schänke ließen wir uns den Weg zu Chef Ramsey weisen. Er hat das Sagen über Kettlehall und würde uns einen entsprechenden Auftrag zuweisen. So brachen wir wieder auf.
Im Ratsgebäude der Stadt angekommen ließ man uns ohne Weiteres passieren. Hier gab es wohl eher selten Vorfälle. Im Inneren, genauer in der Küche, trafen wir das Ungetüm, dass sich Ramsey nannte. Ein gigantischer Halbling, wenn man von seinem Fettanteil ausging, empfing uns. Er war stets darum bemüht neue Speisen in seinen Mund zu schieben, die sein Leibkoch nebenher frisch zubereitete. Ihm genauer zuzuschauen war irgendwie widerlich. Doch zumindest gab er sich äusserst freundlich und kam auch direkt zur Sache. Er erwähnte Probleme mit den Nahrungsmittelvorräten. Meine Augen fokussierten ihn streng beim Reinpressen der nächsten Delikatesse, während in meinem Kopf der Gedanke aufkam, woran eine Nahrungsmittelknappheit in Kettlehall wohl liegen könnte.
Doch zu meiner Verwunderung war nich der das Problem, sondern Grottenschrate. Diese machten die umliegenden Gegenden unsicher. Entweder wir würden uns ihrer annehmen, oder ein altes Artefakt finden, dass statt der Felder fähig sein sollte die Bevölkerung zu ernähren. Ein Krug oder Bottich, der die magische Eigenschaft haben sollte Nahrung zu generieren. Diesen müssten wir allerdings von einem östlich lebenden Riesen namens Bolgmor besorgen. Ohne zu zögern sprach man sich dafür aus, beides zu probieren. Wozu noch Einwände einwerfen, ich würde ja doch überstimmt. Welcher Art unsere Bezahlung wäre, ließ er offen. Wir würden uns dann etwas aussuchen dürfen.
Um den Auftrag zur Zufriedenheit ausführen zu können fragten wir noch nach Reittieren. Zuletzt litten wir ja ein wenig an Schwund. Man sagte uns diesbezüglich Unterstützung zu. Und da Tortas eine Reitphobie zu haben schien, sollten wir sogar einen Karren bekommen. Die Leute hier scheinen recht vertrauensselig zu sein. Schließlich kannte man uns hier nicht und dennoch erhielten wir ohne zu zögern die Mittel, die wir brauchten. Sogar eine Unterkunft für die Nacht würden wir hier haben. Den Rest des Tages nutzte ich mir die Stadt ein wenig anzuschauen. Doch es gab nicht wirklich viel zu entdecken. Keine Bücher, keine arkanen Besonderheiten. Ziemlich langweilig. Daher bettete ich mich früh zur Ruhe.
Am nächsten Morgen brachen wir dann auf. Der erste Reisetag verlief ruhig und ohne Vorkommnisse. In der Nacht jedoch machten wir erneut Bekanntschaft mit Grottenschraten. Da sie sich weigerten freiwillig abzuziehen endete dieses Zusammentreffen allerdings blutig. Nicht was ich mir gewünscht hätte. Danach war es dann aber friedlich bis zum nächsten Morgen.
An diesem Reisetag erreichten wir ein Gewässer, das Aternus Delta. Nördlich von hier musste sich, nach allem was wir gehört hatten, vermutlich eine Stadt befinden. Azoicstrüm. Gleichzeitig auch das Gebiet, in dem die Grottenschrate am aktivsten sein sollten. Hier am südlichen Ufer aber schienen sie nicht viel unterwegs zu sein. Die Landschaft aber war auffällig geordnet. Der ganze Abschnitt schien künstlich angelegt worden zu sein. Die Erde hatte ein schwaches magisches Leuchten. Interessant genug ein wenig davon einzupacken. Als ich diese Erkenntnis bekannt gab, beobachtete ich etwas beunruhigt Harkis, der sich auch Erde einzupacken schien. Hoffentlich käme er nicht auf die irrwitzige Idee seinen Mush Creeper damit zu beglücken. Wer weiß, was das verursachen könnte. Der Rest des Tages verlief ruhig und so begaben wir uns an dessen Ende entspannt zur Nachtruhe.
Wieder brach ein neuer Tag an. In den Morgenstunden zupfte Carook einen Zettel hervor. Es folgte einer seiner berühmten Striche. Und ein breites Grinsen. Seine Zeit bei uns war wohl abgegolten, weswegen er die ursprünglichen Gruppenmitglieder auf einem weiteren Pergament unterschreiben ließ und dann all seine Sachen zusammenpackte. Nichts was wir sagten hielt ihn davon ab uns schnellstmöglich zu verlassen. Mich packte Wehmut. Irgendwie hatte ich mich an die Plattenechse gewöhnt. Ausserdem war er extrem nützlich gewesen. Aber nicht zuletzt hoffte ich, dass wir am Ende keinen Ärger bekommen würde, falls er in Scourgefaust doch einmal zu sprechen anfangen sollte. Auch dieser Tag war friedlich bis zum Abend. In der Ferne lag nun vermeintlich Song’s Ridge.
Doch in der Nacht holten mich laute Geräusche aus dem Schlaf. Tortas brüllte etwas und dann flogen Steine. Von oben, auf uns. Irgendetwas flog in der Dunkelheit und bewarf uns. Wir versuchten nicht getroffen zu werden und etwas Licht in die Angelegenheit zu bringen. Ein entsprechender Zauber auf eine Schleuderkugel gewirkt und in die Luft geschossen half dabei. Harpyien zogen ihre Kreise über unseren Köpfen ...
27
März
Tagebuch: Layara
Sitzung 26
… und zog dann einfach an uns vorbei. Ohne ein Wort. Viele Gnome blickten ihn irritiert an und fingen untereinander an zu flüstern.
Leeroy und ich hatten aber nun Anderes zu tun, als Roganor zu folgen. Wir mussten Toira über die neue Sachlage informieren. Für mehr Privatsphäre suchten wir erneut ihr Arbeitszimmer auf. Wir klärten sie über den Vorfall auf. Was es mit Shadar Logoth auf sich hatte und welche Gefahr er für uns alle sein würde. Dass wir nun allesamt an einem Strang ziehen müssten, um dieser Bedrohung Herr zu werden. Doch sie haderte. Es brauchte einiges an Überzeugungsarbeit einen Plan zu erarbeiten, der ihr zusagte.
Sie würde einen Diplomaten nach Mon Mithra entsenden, der um Beistand ersuchen sollte. Gegebenenfalls auch eine Nahrungsquelle für Tundra dort auftun zu können, damit dessen Unzufriedenheit nicht wächst - hoffend, dass er eventuell bereit wäre zu unterstützen. Obgleich wir dies für äusserst unwahrscheinlich hielten. Und Leeroy und ich würden nach Caer Aeslyn reisen. Das ziel war es Travok ausfindig zu machen und eine Allianz zwischen der Stadt und den Gnomen auszuhandeln. Doch zuvor wollten wir beide noch einmal mit Tundra sprechen. Da wir in jedem Fall mit dem ersten Drachenpriester reden müssten, um die aktuelle Situation zu besprechen, lag dies sowieso auf dem Weg.
Tundra hatte vielleicht brauchbare Informationen. Zumal es nicht unwahrscheinlich war, dass er den Roten kennen würde. Dies, plus die Informationen, die Travok uns geben könnte, würde uns eventuell in die Lage versetzen alles besser zu verstehen. Aber eben auch einen Plan zu entwickeln. Damit war dies beschlossen. Toira besorgte uns noch neue Gewänder, damit wir sofort aufbrechen konnten.
Die Reise zurück würde jedoch ohne ein Schiff viel zu lange dauern. Zudem wäre es gut weitere Verbündeten zu haben, damit unsere Chancen verbessert würden. So schlug ich Leeroy vor noch einmal Roganor aufzusuchen. Er beziehungsweise es könnte die Organisation für unsere Reise nach Caer Aeslyn in die Wege leiten. Und ganz nebenbei würde es nicht schaden eine Seehexe auf unserer Seite zu wissen. Leeroy stimmte zu. Auf unserem Weg zu Roganors Sitz trafen wir erneut auf Toira. Sie schien ebenso in seine Richtung zu wandern. Wir beschlossen unser Anliegen gemeinsam vorzutragen.
Ganz entgegen unserer Erwartungen war Roganor völlig desinteressiert. Er stopfte sich Essen in den Wanst und hatte nur wenig Interesse uns zuzuhören, oder gar Entscheidungen zu treffen. Genervt von Toira sprach er quasi eine Generalerlaubnis aus, dass sie sich um die Angelegenheit kümmern sollte. Danach bekamen wir noch einmal die Gelegenheit mit ihm privat zu sprechen. Ich hoffte ihn von der Wichtigkeit überzeugen zu können und bat um Beistand. Es schien eine Zeit lang, als habe die Seehexe vergessen, wen sie da okkupiert hielt, bevor sie Befehle erteilte. Wir würden eine Reisemöglichkeit zum Fubamizi und zurück erhalten, sowie später eine Passage über das Loch Meriander.
So machten wir uns direkt auf den Weg. Obgleich es ein wenig brauchte, bis die Wargs uns akzeptierten, war unser Start recht unkompliziert. Doch mussten wir auf halbem Wege kampieren, da die Nacht hereinbrach. Wir hatte keinen unglaublich langen Tag gehabt. Die Anstrengungen und der Stress hatten ihre Spuren hinterlassen. So fiel es uns nicht schwer in den Schlaf zu finden.
Ein neuer Tag brach heran. Wir würden etwa eine halbe Tagesreise benötigen, bis wir den Fubamizi erreichten. Leider blieben wir nicht von Unwegsamkeiten verschont. Grottenschrate hatten einen Hinterhalt gelegt. Und obwohl wir das haben kommen sehen und sie noch warnten, ließen sie nicht von ihrem Vorhaben ab. Ein wilder Kampf entbrannte. Zum Glück waren wir diesmal nicht allein. Als Eskorte bekamen wir zwei Gnomenkrieger zur Seite gestellt. Dazu waren wir alle auf einem Warg unterwegs. Diese waren nach unserem eigenen Erleben furchtlose und erbitterte Kampfmaschinen.
Im Kampfgetümmel verloren wir einen der Gnome. Auch ich verlor das Bewusstsein, nachdem ich einen nicht ungefährlichen Plan ausführte und dabei auch einen Warg in Mitleidenschaft zog, welcher sich nun mir zuwandte. Als ich wieder bei Sinnen war, hatte sich die Situation aufgeklärt. Der andere Reiter begrub seinen Kameraden, während Leeroy die Leichen plünderte. Als er sich aber weigerte der verbleibenden Eskorte etwas von der Beute abzugeben, machte diese Anstalten samt der Reittiere abzuziehen. Keine Ahnung, was ihn geritten hatte die Situation so mangelhaft zu bewerten, aber zumindest konnte ich Leeroy’s Fehlverhalten wett machen. Einigermaßen. Der Gnom verließ uns nicht.
Später am Tag erreichten wir erneut den Fubamizi. Bedenkt man unser erstes Erscheinen hier, erschien das simple Hinaufschreiten auf dem Rücken dieser Bestien, im Gewand eines Drachenpriesters und vorbei an all den eigentlich als feindlich deklarierten Gnomen irgendwie arg surreal. Wir gehörten jetzt dazu. Mehr noch fühlte es sich fast normal an. Einige Nackenhaare stellten sich auf bei dem Gedanken.
Es durfte keine Zeit vergeudet werden, daher sprach ich direkt mit dem ersten Drachenpriester Zeth Zeddicus Zarkanar. Nach meinem Bericht wollte er sich fast schon auf den Weg zur Stadt machen, doch konnte ich dies verhindern. Mir kam Toira als verständiger vor, als es Zeth war. Er würde alles tun, um zunächst Tundra zufrieden zu stellen. Wohingegen sie durchaus für Kompromisse offen war. Ausserdem galt die von Roganor ausgestellte Generalerlaubnis ihr. Was sicher zu Problemen führen würde, wenn Zeth dort aufschlagen würde. Er nickte den gefassten Plan ab, wenngleich etwas widerwillig.
Zu guter Letzt war da nur noch eine Sache zu erledigen, auf die ich mich nicht sehr freute. Mit Tundra sprechen …
Es kostete einiges an Argumentieren, damit Leeroy sich bereit erklärte den Drachen aufzusuchen und ihn um Informationen zu bitten. Da Tundra mich nicht sonderlich mochte, gab es nunmal auch niemanden sonst, der das übernehmen konnte. Auch hatte Leeroy Bedenken überhaupt etwas Brauchbares von ihm erfahren zu können. Wir mussten es aber zumindest probieren. So betraten wir erneut die große Kammer mit dem riesigen Ungetüm. Leeroy wollte gerade nochmal ein Argument einwerfen, da schubste ich ihn schon direkt in Tundra’s Blickfeld. Wobei ich mich selbst zunächst versteckt hielt.
Was dann passierte war völlig unerwartet. Offenbar hatte Leeroy ein echtes Händchen mit dieser Monstrosität zu sprechen. Die Informationen sprudelten nur so hervor. Und als der Name Shadar Logoth in Zusammenhang mit unserem Anliegen fiel, gab es - für Tundra’s Verhältnisse - kein Halten mehr. Es war klar geworden, dass er ihn fürchtete. Und auch, dass er nicht unbedingt willens war uns aktiv zu unterstützen. Aber wir bekamen eine Reihe Anhaltspunkte, sowie einige erklärende Zusammenhänge. Es fielen Namen wie Arcalis und Cenereth. Der eine ehemals Oberhaupt der Akademie von Zoica, der Andere Herrscher über eine nun zerstörte Stadt im Westen. Beide ihrerseits Drachen. Wobei Arcalis wohl auch der damals Mächtigste unter ihnen war und eine Art Anführer. Doch nach allem, was wir erzählt bekamen, versagte er dabei dem drohenden Übel Einhalt zu gebieten. Wir ahnten nun, wie es dem Roten gelingen konnte so viel Macht anzuhäufen. Pi mal Daumen hatten wir nun auch eine Vorstellung davon, wo sich Shadar Logoth aufhielt.
Ganz nebenbei erfuhr ich auch noch etwas zu meiner eigenen Vergangenheit, als Tundra mir gestattete zu sprechen und mir tatsächlich auch antwortete. Ich stand in irgendeiner Verbindung zu einem Messingdrachen namens Belaxarim, dem Nachwuchs eines Messingdrachen, dessen Skelett wir nur eine Kaverne weiter gefunden hatten. Auch machte es den Anschein, als ob dieser nicht nur meine Fragen beantworten könnte, sondern auch eine brauchbare Hilfe gegen den Roten wäre. Mein Ziel Belaxarim zu finden stand damit fest. Zumindest nachdem wir Travok aufgetrieben hätten.
Als unser Gespräch beendet war, waren wir beide durchgeschwitzt. Tundra's furchteinflößende Aura hatte auch dann ihre Wirkung, wenn er scheinbar neutral mit einem interagierte. Gleichzeitig waren wir aber auch voller Freude. Endlich bekamen wir mehr und mehr Kontext zu dem, was in diesen Landen geschah. Wir machten Fortschritte. Das wiederum gab uns Hoffnung. Ein wenig selbstbewusster schritt ich nun erneut in Zeht’s Arbeitszimmer. Ich wollte sicherstellen, dass er sich wirklich an unsere Absprachen halten würde. Zu diesem Zweck machte ich deutlich, was Tundra über den Sachverhalt dachte. Welche Anweisungen wir hatten. Damit war es unwiderruflich klar für ihn.
Schon im Begriff zu gehen machte ich dann nochmal eine Kehrtwende. Was würde wohl der Orden der Drachenpriester über die Dinge wissen, die uns Tundra mitgeteilt hatte? Das wollte ich genau wissen. Und tatsächlich hatte Zeth noch einige zusätzliche Informationen zu Belaxarim. Nicht viele, aber immerhin. Er gab auch noch den Hinweis in der Bibliothek des Ordens Halt zu machen. Dort würde es noch mehr Aufzeichnungen geben. So würden wir wohl vor unserer Abreise nach Caer Aeslyn ein weiteres Mal die Bücher wälzen müssen. Diesmal jedoch mit einer klareren Vorstellung wonach wir suchten.
Leeroy und ich besprachen noch einmal unser Vorhaben. Planten unsere Schritte und entschlossen uns hier die Nacht zu verbringen, um dann am nächsten Tag ausgeruht starten zu können.