Tagebücher
Die Tagebucheinträge sind nach der Gesamtzahl der Sitzungen beider Gruppen strukturiert. Jedes Buch erzählt eine durchgehende Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise des Charakters, der es geschrieben hat.
Gemeinsam ergeben diese Bücher die Zusammenfassung aller Ereignisse der Kampagne.
Sitzung 92
Erstaunlicherweise wurde Marco doch noch gesprächiger. Zwar kannte er auf Ava’s Frage nach ihrer Freundin Arina keine Antwort, doch besaß er Wissen um Ravengrove. Zumindest oberflächlich. Scheinbar seien die Heiler dort nicht ausschließlich zum Heilen vor Ort. Doch welchem anderen Zweck sie folgten hatte er nicht in Erfahrung bringen können.
Mindestens so oberflächlich erschienen, auf erneute Nachfrage, die Gründe was die Differenzen zwischen Lafayette und ihm angingen. Diese beiden erneut an einen Tisch zu bekommen würde schwer werden, besonders wenn dabei produktive Ergebnisse erwartet würden. Mir schwirrte da eine Idee im Kopf, aber dazu müssten sie in der Lage sein in Zukunft zusammenzuarbeiten. So wenig ich Marco aus persönlichen Gründen leiden konnte, so sehr wusste ich, dass es wohl ohne ihn nicht gehen würde.
Ich streckte meine Fühler aus. Wollte mal hören, was er zu Ailamere wusste. Nachesse führe die Stadt und Xanthioppe hatte es bis heute nicht realisiert. Joah, das traf es recht gut … Peinlich und typisch. Ailamere eben.
Ava interessierte sich noch für Westerfell. Lia hatte den Ort kaum unabsichtlich ausgewählt als Rückzugsort. Scheinbar war Westerfell das Azoicstrum Ark’Therion’s. Und die grundsätzliche Idee für Azoicstrum war aus diesem Ort geboren. Auch hatte es scheinbar viele Überlebende nach Westerfell gezogen. Es lag abseits und bot, so machte es den Anschein, Ruhe vor der Aussenwelt. Das ergab zumindest Sinn. Lia könnte immer noch dort sein. Weitab von den streitenden Brüdern. Ob sie wohl eine Führungsposition für sich vorsah? Wer weiß, ob sie Ark’Therion nicht erneut aufbauen wollte.
Mich interessierte jedoch etwas anderes viel mehr: Wie kam man völlig ungesehen nach Ailamere hinein und hinaus. Darauf wusste Marco nicht sofort eine Antwort. Bot aber an eine zu finden. Zähneknirschend erbat ich diese Information – wohl wissend, was es mich kosten würde in Zukunft. Es stand aber zu viel auf dem Spiel blind in diese Stadt zurückzukehren. Vorerst war ja auch noch etwas Zeit. Allzu eilig hatte ich es nicht, auch wenn es langsam nötig würde zu handeln. Es durfte aber nichts übers Knie gebrochen werden. Nicht zuletzt galt es auch erst noch die anderen Themen anzugehen. Schließlich hatten wir noch ein paar Untote nahe der Stadt, die Rachwood’ler noch nicht untergebracht und das Gespräch mit Veklani stand auch noch aus. Ich hoffte danach endlich mich meinen Problemen widmen zu können.
Weiter ergab das Gespräch mit Marco auch nichts. So brachen wir denn auf. Wir nutzten den Zugang unterhalb des Compounds um zu Veklani zu gelangen – nachdem ich das Huhn von Lorilla abholte. Sie schien es etwas zu lieb gewonnen zu haben. Es tat mir beinahe leid. Aber diese Achtbeiner waren selten zufrieden ohne etwas zu essen gewesen. Sorgen bereitete mir auch, dass Ava so erpicht darauf war die Spinnen gegen Shadar’s Kobolde aufzuhetzen. So viel Aufmerksamkeit brauchte es nicht.
Unser vieläugiger „Freund“ war in der Tat anwesend. Sein kleines Geschenk verzehrte er dann auch innerhalb weniger Augenblicke. Es widerte mich stets an es mit ansehen zu müssen, versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen. So gut es mir möglich war versuchte ich klarzumachen, dass wir Freunde sein wollten. Weswegen wir sie über die drohende Gefahr informierten. Von Drachen hatte Veklani aber noch nie gehört. War dafür aber höchst interessiert an Krathus. Geifernd stand das Spinnentier vor uns und richtete all seine Augen auf unseren Kobold. Nicht ganz was wir im Sinn hatten. Und leider verstanden er auch keinen humanoiden Humor, als Garret als Alternative vorgeschlagen wurde.
Mein Ansatz die Spinnen als Informanten einzusetzen schien nicht so viele Früchte zu tragen. Primär, weil Veklani keinen Sinn darin sah oder es nicht verstehen konnte. Und so dauerte es nicht lange bis Ava irgendwann hervor preschte. Sie war so versessen darauf, dass sich diese beiden Parteien miteinander auseinandersetzen sollten … wir wussten ja nicht einmal, ob sie sich überhaupt weit genug ausgebreitet hatten um effektiv zu sein. So ging ich harsch dazwischen. Deutlich zu ihrem Missfallen.
Zu allem Überfluss wurde dann auch klar was mit den Überresten vom Essen der Spinnen geschah. Es wurde Mundi gegeben. Für seine Armee. Und er wäre es auch, der die Ungol schützte. Da es ziemlich sicher war, dass Mundi sich kaum allein gegen Shadar stellen könnte, besann ich mich eines anderen Ansatzes. Schließlich würde Mundi es kaum positiv empfinden, wenn wir seine krabbelnden Untertanen als Kampfmittel missbrauchen würden. So erklärten wir, dass wir mit Mundi in gewisser Hinsicht befreundet seien und daher gerne einmal mit Ungol selbst reden wollten. Die Kommunikation erwies sich als etwas schwierig. Veklani alles nahezubringen beziehungsweise nachzuvollziehen was die Spinne wollte war von einigen Missverständnissen geprägt. Doch am Ende stellte sich heraus, dass Ungol wohl telepathisch mit mir Kontakt aufnehmen würde. Es würde nur knapp vier Tage dauern. Genug Zeit Mundi aufzusuchen. Würde er enger mit uns kooperieren, könnten wir die Spinnen eventuell nutzbringender einsetzen.
Für den Moment war alles geklärt. Das Abwasser roch noch genauso angenehm wie beim ersten Besuch hier unten, was unsere Abreise deutlich erleichterte. Auf dem Weg nach draußen wurde jedoch darüber diskutiert, ob wir wirklich erst Mundi aufsuchen sollten. Azoicstrum war ja nur einen Teleport entfernt. Ich mochte das herauszögern dieses Gespräches nicht. Die Rachwood’ler würden ein paar Tage ohne Probleme hier verbringen können. Die Tavernen hätten den Umsatz des Jahres. Aber in der Hoffnung wirklich nur einen kurzen Aufenthalt bei den Bugbears zu benötigen willigte ich ein. Ava hatte eh schon wieder diesen Gesichtsausdruck …
Diese Frau hatte eine solch eklatante Veränderung hinter sich gebracht – keine Ahnung wie ich damit weiter umgehen sollte. Irgendwie war sie an all dem was wir taten zu einem Maß involviert, dass nahelegen würde, dass es ihr was bedeutete. Gleichermaßen wies sie keinerlei Empathie auf. Was trieb sie also an? Irgendein Kodex, den sie sich von jetzt auf gleich zwischen zwei Welten zusammen gesponnen hatte? Oder war es kalte Logik? Doch Logik musste auch etwas folgen. Sonst könnte sie genauso gut logisch dem Fakt folgen, dass Shadar bald ein Gott sei und sie sich besser auf seine Seite stellte. Welche Aussicht auf Erfolg hatten wir denn wirklich? Ich zweifelte selbst massiv. Doch sollten wir wie durch ein Wunder Erfolg haben, dann wusste ich auch nicht, ob jeder von uns diesen erleben würde. Daher war eines ganz klar: Ich hatte meine Schuld vorher zu begleichen.
Während all dieser Überlegungen hatten wir derweil Angstrum gesucht. Für die Verhandlungen mit Toeffels war er schlussendlich notwendig. Melody hatte ihn nicht gesehen, vermutete ihn aber in der Akademie. Scheinbar war ihr Date ganz gut verlaufen. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Nachdem wir Angstrum aus seinen Studien gezerrt und Chrylax klargemacht hatten, dass wir Azoicstrum aufsuchen müssten hätte eigentlich alles gut laufen müssen. Doch sorgte Krathus sogar mit besten Absichten für ein kleines Chaos. Chrylax’ Freude uns Feuerbälle an den Kopf zu werfen war legendär. Im Zuge dessen, dass wir dies nicht abbekamen ging unser Kobold vor. Es flammte auf, doch er schob seinen Kopf völlig unverletzt hinter seinem Schild hervor. Die Mumie war so erfreut über das Ergebnis eines unverwüstlichen Testsubjektes, dass er daraufhin völlig abgelenkt seinen Teleportzirkel aktivierte. Das Ergebnis war … überraschend.
Wir landeten ganz klar nicht in Azoicstrum. Denn kaum re-materialisiert standen wir zwischen Bäumen in einer Art Park und eine halbnackte Frau schoss aus dem Nichts in die Arme von Krathus. Die Verwirrung war groß. Als wir sie fragten was dies für ein Ort sei sprach sie vom Dome Nummer Zwei. Mir schwante etwas. Die Frau bemerkte bald, dass wir offenbar keine Armreifen trugen – scheinbar notwendig um hier sein zu dürfen. Sie beantwortete noch kur die Frage, die uns allen auf der Seele brannte: Wo wir exakt waren. Mit Dome Nummer Zwei war einer der Pleasure Domes von Modron gemeint. Wir waren nach Ailamere teleportiert … Und alsbald verschwand sie. Vermeintlich irgendwelche Wachen rufend.
Mein Kopf drehte sich. Das war keinesfalls beabsichtigt gewesen, aber eine unglaubliche Chance. Keine weite Reise antreten zu müssen. Direkt ein Problem aus der Welt schaffen. Aber wie? Verdammt ich hatte noch keinen Plan dafür. Keiner der anderen wusste, was mich noch an diesen von den Göttern verlassenen Ort zurückbrachte – außer meiner Schwester. Die Zeit war zu knapp. Aber es gab einen Teleportzirkel. Vielleicht könnte es klappen damit alles in einem Streich aufzulösen. Ich argumentierte heftig für die Chance hier zu sein und bekam schlussendlich Zustimmung. Intern atmete ich auf. Wir sendeten Angstrum vorerst zurück, er sollte sich die Konfiguration des Zirkels einprägen gehen. Es war schließlich nicht gesagt, dass Chrylax uns ein weiteres Mal hierher senden konnte.
Schon bald kam uns eine Gestalt entgegen. Die Silhouette erahnend fiel es mir wie Eierschalen von den Schuppen ... Modron höchst selbst. Noch nie war ich weiter hineingekommen als einmal an die Bar. Und das auch nur weil sie es befahl. Jetzt in den Domes zu sein war etwas gänzlich anderes. Als der Tiefling dann nun endlich vor uns Halt machte sprach er sich als überaus überrascht aus wie wir hier wohl reingekommen waren. Er plapperte so viel vor sich hin, bis er sich selbst davon überzeugt hatte, dass wir uns hier bewerben wollten. Und zugleich fuhr er ziemlich auf Krathus ab. Unser Glück. In diesem Moment war die Echse wirklich ein Geschenk. Obgleich ich meine Befürchtungen hatte was geschehen würde, wenn er Razora von diesem Erlebnis erzählen würde. Doch meine Gedanken sprangen so schnell von einer zur nächsten Frage, dass dies erst einmal in den Hintergrund rutschte.
Wir folgten Modron in seine Räumlichkeiten. Solange wir ihn begeistert halten konnten würde uns das zum Wohle gereichen. Er hatte sein Faible dafür Kund getan Krathus malen zu wollen. Ich hätte wohl auf seinen Unterton reagieren sollen, tat es aber nicht. Was war schon dabei ihn zu malen. So sei es. Ava dachte zu diesem Zeitpunkt klarer als ich. Sie nutzte die Gelegenheit Modron nach einer Tieflingsfrau zu fragen. Er kannte so ziemlich jeden, das stand fest. Vor lauter intern kreisender Gedanken war dies ein blinder Fleck für mich gewesen. Doch erst einmal darauf angesprungen wollte er natürlich eine Gegenleistung für so eine Information. Auf seine sexuelle Begierde mir gegenüber konnte er aber nur eine Abfuhr erleiden. Dann fiel mir aber der Nerzmantel ein, den uns Chef Ramsey gab. Viel zu klein, da für einen Halbling entworfen, aber ich verkaufte es als Büstenhalter aus einem exotischen Land. Man sagt das Glück sei mit den Dummen … kann es nicht leugnen. Er kaufte die Geschichte ab und war hin und weg von dem Stück Stoff. Tatsächlich wusste er von einer Tieflingsfrau, die bei den Dragon Lair Tours arbeitete. Zudem bestätigte er ihren Namen.
Meine Schwester, von der ich nie wusste, hatte die ganze Zeit einen Steinwurf entfernt gelebt? Ich war nie zum ehemaligen Hort gegangen. Es gab dort nichts – außer immensen Kosten für Übernachtung und Essen. Nichts, was ich mir hätte leisten können. Es war so surreal dies nun zu erfahren. Modron wollte nun nicht länger warten und Krathus malen gehen. Im Hauptraum bei der Bar wollte er das tun. Wir folgten. Krathus wurde auf ein Podest gestellt. Während uns freie Getränke und Eintritt erteilt wurden. Ava war nicht glücklich über diese Verzögerung. Kann nicht sagen, dass ich es war. Aber ich musste mir über einiges klar werden und brauchte Zeit. Als wir das Bier in der Hand hatten wurde jedoch klar was Modron unter „malen“ verstand. Er benutzte eimerweise Farbe und seinen eigenen Körper in Zusammenspiel mit einer Leinwand und Krathus. Es war milde ausgedrückt absurd. Garret hatte derweil entdeckt, dass es hier seinen Familienwhiskey gab. Um der Ehrlichkeit den Vortritt zu lassen war dieser auch bitter nötig, um zu ertragen was wir da zu sehen bekamen. Krathus tat mir leid, doch dem Treiben würde jetzt kein Einhalt mehr geboten werden können. Wer hätte das auch ahnen können …
Zum Glück dauerte das Spektakel nicht allzu lange. Die Menge war begeistert. Wir eher schockiert. Krathus nahm es besser auf, als ich es getan hätte. Und Ava hatte schon von einem Bier und einem Whiskey einen vollen Kopf. Erstaunlicherweise gab sie dabei Dinge von sich, die ich nicht mehr erwartet hätte von ihr zu hören. Es würde sie traurig machen, wenn ich traurig sei. Konnte meinen Ohren kaum trauen. Leider hielt es auch nicht lange an, da Krathus sie magisch von ihrem Suffkopf befreite. Eine Schande. Vielleicht hätte man endlich mal etwas aus ihr rausbekommen, dass mehr Empathie an den Tag legte als ein Automaton. Mich weiter meinen Gedanken hingebend bemerket ich dennoch durch Zufall einen Halbork, der sich offenbar aus der Ferne für Ava interessierte. Darauf angesprochen stapfte sie sogleich los. Bei Modron tauchten alle möglichen Leute auf. Auch weniger freundliche Gesellen. Doch noch bevor ich etwas sagen konnte stand sie schon an seinem Tisch. Irgendwie kam mir das Gesicht so bekannt vor.
Zwischen der Tatsache hier zu sein und was nun zu geschehen hatte dauerte es etwas bis ich drauf kam. Es war Vronwe! Ich fluchte in mich hinein. Hatte ich nicht häufig genug erwähnt wie gefährlich Ailamere war? Vorsicht hätte ich erwartet, aber diese neue Ava hatte dies kaum noch im Repertoire. Ich stellte eine telepathische Verbindung zu ihr her und warnte sie davor, dass dieser Typ zu dem Ailamere Drei gehörte. Definitiv gefährlich. Und dazu auch gern beauftragt von der halbelfen Schlampe. Auch diese Information hinderte sie nicht das Gespräch zu suchen. Scheinbar hatte sie einen Narren an ihm gefressen. Wir teilten uns daher auf. Krathus blieb bei ihr, während Garret und ich schon einmal vorgingen. Später würden wir uns an einem Marktplatz im Süden der Stadt treffen. Das gab mir Gelegenheit noch ein anderes Thema anzugehen.
Wenig Erklärung bietend meinte ich nur zu Garret, dass wir noch bei wem vorbeischauen müssten. Er folgte anstandslos. Dafür war ich dankbar, auch wenn ich es nicht zeigte. Schließlich kamen wir an der Unterkunft an, die ich nach all den Jahren noch so gut in Erinnerung hatte. Ich klopfte und die Stimme von der anderen Seite weigerte sich zunächst aufzumachen. Doch auf die Meine hin änderte sich dieser Zustand sofort. Jashier öffnete die Tür. Und etwas zu überschwänglich begrüßte mich mein Ziehvater. Dem galt es schnell Einhalt zu gebieten. Wenn mich irgendwer in der Stadt erkannte könnte das massive Probleme aufwerfen. Und nicht nur mein Leben in Gefahr bringen. Ich versuchte so schnell und mit so wenig Informationen wie möglich Jashier zu erklären wie ich mein Versprechen ihn aus Narschessa’s Würgegriff zu befreien wahrmachen könnte. Es war nicht mal ein Plan, nur eine rudimentäre Idee.
Irgendwie mussten wir ihn zu Modron bringen. Doch erinnerte er mich gleich daran, dass er ja nicht alleine war. Verdammt, der Plan wäre so einfach gewesen. Aber die anderen Waisen konnte er einfach nicht zurücklassen. Wer hätte das besser verstanden als ich …
Als wir mitten in der Diskussion um die Situation waren klopfte es erneut. Aus irgendeinem Grund standen Krathus und Ava in der Tür. Das hatte mir noch gefehlt. So wie sie drauf war wollte ich das Thema am Marktplatz erläutern. Definitiv war jetzt und hier der falsche Moment. Und wie sich zeigte waren wir eines der seltenen Male einer Meinung. Denn als sie erfuhr was hier gerade im Gespräch war eskalierte sie endgültig. Sie warf mir vor Geheimnisse für mich zu erhalten, wie es Garret tat. Und gar, dass ich laufend Alleingänge machen würde und mich nicht um das „große Ganze“ scheren würde. Sie konnte es nicht verstehen. Sie war hier nicht aufgewachsen. Ganz zu schweigen davon, dass dieser Teil meines Lebens bisher auch keine Rolle für die Gruppe gespielt hatte. Verdammt noch eins, wir waren doch bloß durch einen Zufall hier gelandet. Ich musste improvisieren. Wäre alles nach Plan verlaufen, dann hätten wir uns mit der Reise hierher erst in einigen Tagen auseinandergesetzt. Genug Zeit alles zu erläutern. Aber nein … verfluchte Mumie.
Schnell beendete ich das Gespräch mit meinem Ziehvater. Ich würde gleich wieder vorbeischauen. Dann wollte ich Ava hinterher. Sie war schon ausser Sicht. Ich ahnte, dass sie wohl die Tour buchen gehen würde. So schnell es uns möglich war zogen Garret und ich durch die Straßen. Ich kannte hier jeden Winkel. Am Pier angekommen stellte sich heraus, dass Ava den Tourguide Tivoney wohl etwas übel mitgespielt hatte. Diese hatte die Wachen gerufen. Plapperte gar davon ausgeraubt und bedroht worden zu sein. Die Sache stank. Es ist Ailamere, jeder ist sich selbst der Nächste. Dicht vermummt trat ich anbei und suggerierte der guten Dame mit verstellter Stimme doch die Wahrheit zu sagen. Die Geschichte änderte sich abrupt, leider blieb die Bedrohung. Und auch wenn die Wachen nicht sonderlich erpicht auf Arbeit aussahen, so konnte dies dennoch gravierende Folgen haben.
Da sie keine Tour gebucht hatte aber Richtung Süden unterwegs war, war klar wohin sie wollte. Doch was sollte das? Wollte sie Foamwave an den Hörner hierher zerren oder was? Entführung zur Bedrohung hinzufügen? Wir kämen hier nie mehr weg. Und Krathus machte stumpf mit. Wir mussten sie aufhalten. So entsandte ich Garret ein Pferd zu besorgen und ich würde schnell mit Jashier sprechen gehen. Wir träfen uns dann nahe des Südtores.
Gesagt getan. Ich klärte einige Details mit Jashier. Sagte ihm er solle den Kopf unten lassen und nichts sagen. Er solle einfach auf meine Rückkehr warten und im Zweifel bereit sein. Dann traf ich mich mit Garret. Das Pferd – wenn man es denn so nennen wollte – war ein altes trostlos dreinblickendes Getier mit magerer Lebenserwartung. Innerlich kollabierte ich. Was hatte sich der Halbling da aufschwatzen lassen!? Es blieb keine Zeit mehr zu jammern. Keine Zeit mehr lange zu zögern. Keine Zeit mehr zu planen. So viel Chaos auf einem Haufen. Innerlich schloss ich bereits meinen Frieden mit den immer näher rückenden neun Höllen. Ich hoffte nur, dass ich die anderen vor dem bewahren konnte was mir blühen würde, würde ich auffliegen.
Zum Glück hatten meine magischen Fähigkeiten ein paar interessante Sachen zutage gefördert. So konnte ich das Pferd in eine deutlich robustere und jüngere Form verwandeln, wenngleich nur temporär. Aber es würde schon reichen. Garret schien ihm noch etwas einzuflößen. Der Gaul zeigte sich davon deutlich beeindruckt und zog davon wie ein Blitz. So ritten wir wie der Wind, um Krathus und Ava einzuholen. War nicht schwer der rauchenden Wolke zu folgen. Würde schwerer die Wogen zu glätten. Und wie wir langsam in der Ferne ihre schemenhaften Gestalten ausmachen konnten wunderte ich mich wie Ava’s geistiger Zustand wirklich war. Ihre Unzufriedenheit hatte ich nachvollziehen können, ihr unbedachtes Verhalten passte aber nicht ins Bild. Aber sie war bei weitem nicht die einzig irrational handelnde Person hier musste ich mir eingestehen.
Sitzung 91
Ein weiterer Traum. Es ist schon eine Weile her, seit ich den letzten hatte und wie bei Träumen üblich, war er unklar. Ein Halbork mit brennendem Mantel. Ich müsse ihm helfen. Doch helfen wobei oder wie, das blieb im Dunkeln. Aber deswegen war ich unterwegs. Die Herausforderung reizte mich. Ich stieg aus dem viel zu kleinen Bett, fütterte Kendra und begab mich auf den Weg. Dem Traum war eine Vision gefolgt, ein dunkler Gang unter dem Tempel dieser Stadt. Eng. Unangenehm. Dorthin musste ich.
Es war nicht schwer, zu wissen, wohin ich musste. Ich hörte Geräusche. Ein Kampf? Ich folgte ihnen bis zu einer schweren Tür. Wir öffneten sie langsam. Ja. Ein Kampf. Fünf andere, attackiert von Schlangenwesen, eine bewusstlos. Und ein Halbork … war er es? Ich hatte einen Halbork gesehen, doch Erscheinungsbild bedeutete im Traum nicht viel. Genauso gut konnte es einer der Gefährten sein. Unabhängig davon war meine Priorität, sie aus der Situation herauszubekommen. Ich öffnete die Tür vollständig und rief ihnen zu, herauszukommen. Dann befahl ich Kendra, dem Elfen mit der bewusstlosen Frau zu helfen.
Das Manöver glückte. Der Echsenmensch (endlich sah ich mal einen in echt) kümmerte sich bereits um einen arg angeschlagenen seiner Gefährten. Ich wendete mich daher der bewusstlosen Elfe zu. Die Geister anrufend brachte ich sie wieder auf die Beine, doch es benötigte ein wenig Beruhigung, als sie erkannte, dass sie auf Kendra lag. Ich lächelte innerlich. Kendra war friedfertig wie ein Elchkalb, aber ihr Erscheinungsbild reichte für die meisten der hier lebenden Leute aus, um erst einmal ängstlich zu reagieren.
Mit der unmittelbaren Gefahr gebannt, besah ich mir das Bild aus meinem Traum nochmal in den Flammen meines gandr. Es passte, aber sicher konnte ich mir nicht sein. Zumal der Halbork daraufhin der Frau sagte, dass sie ja auch immer mit Feuer zaubere. War sie vielleicht das Ziel? Es ergab keinen Sinn, aber ausschließen konnte ich die Möglichkeit nicht. Sie selbst lieferte aber noch einen Hinweis auf das genaue Ziel. Erzählte von einer Vision, die der Halbork gehabt habe, in der er in Flammen stand. Offenbar war eine Vision für sie etwas Besonderes und die Ähnlichkeit war kein Zufall. Soviel wusste ich.
Weitere Worte wurden getauscht. Die Gruppe schien die Vorliebe der Leute dieses Landes, einfache Aussagen wortreich auszuschmücken, zu teilen. Abgesehen vom Halbork, der sich als Gorok vorstellte. Sein Gemüt schien direkter. Aber auch ungeduldiger, willkürlicher, wie seine Gefährten zu berichten wussten. Mehr und mehr setzte sich der Traum zu einem Bild zusammen, doch die genaue Bedeutung entwand sich mir. Nicht ungewöhnlich, nicht zuletzt deshalb war ich schließlich auf dieser Reise. Obgleich drei der fünf Gestalten (warum waren hier nur alle so klein?) selbst bereits eine Vision gehabt hatten, wirkten sie nicht überzeugt, als ich von meinem Traum und der damit verbundenen Suche nach Gorok (oder Layara?) erzählte. Erst war ich irritiert, doch dann erinnerte ich mich wieder daran, dass solcherart Informationsquelle hier nicht besonders verbreitet war. Doch ihre Befreiung hatte mir offenbar einen gewissen Vertrauensvorschuss gegeben, weshalb sie gewillt waren, mich weiter bei sich zu haben. Was mir wiederum die Gelegenheit gab, den Traum weiter zu ergründen, wofür ich dankbar war.
Darüber hinaus war auch schnell klar geworden, dass die Gruppe mit recht großen Problemen zu kämpfen hatte. Ich verstand nicht alles, doch offenbar waren sie gerade mit knapper Not einem Kampf mit den Untergebenen eines dreki entkommen. Der kleine Echsenmensch der Gruppe - Sorin - hatte wohl deshalb beschlossen, sie zu verlassen und seine Leute zu warnen, worüber sie recht erschüttert zu sein schienen. Mich an meinen eigenen Abschied vor gar nicht langer Zeit erinnernd befand ich, dass dies nicht der richtige Ort für solche Gespräche war und schlug vor, an die Oberfläche nach Ailamere zurückzukehren. Auf dem Weg nach oben hatte Kendra offenbar einen Narren an Layara gefressen und wich ihr nicht mehr von der Seite. Wahrscheinlicher war aber, dass sie den Befehl, ihr zu helfen ausführte und sich dadurch mitten in der Gruppe, also am sichersten Platz, aufhielt. Ich führte die Gruppe zurück durch die Gänge in den helgistadr, wobei ich vorher meine Augenklappe aufsetzte. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass die Leute eine große Frau mit Augenklappe hier für etwas weniger befremdlich befanden als eine mit verschiedenfarbigen Augen.
An der Oberfläche angekommen, war es Zeit, sich um den Abschied von Sorin zu kümmern. Ich schlug vor, die Taverne aufzusuchen, in der ich gestern noch gastiert hatte. Sie brauten dort ein recht gutes Zwergenbier und Alkohol vermochte, den traurigen Anlass eines Abschieds in eine fröhliche Erinnerung zu verwandeln. Ich grinste ein wenig bei der Erinnerung meines Bruders mit seinem “Kopfschmuck” spät in der Nacht meines Abschieds. Außerdem wirkte die Gruppe ohnehin, als hätte sie ein wenig Vergessen nötig und so ihre Gedanken zu ordnen. Während Gorok voller Enthusiasmus ob dieses Plans war, wirkte der Rest eher zurückhaltend und bestellten in der Taverne lediglich Wein, während Sorin zwar Bier bestellte, aber sich bei der Trinkweise eher an das Nippen der anderen hielt. Goroks Art zu feiern war schon eher nach Art der Goliath und er stand mir in nichts nach, das musste man ihm lassen. Das und seine eher impulsive Herangehensweise, die bei aller Verunsicherung immer wieder durchschimmerte, ließ mich vermuten, dass er sich vermutlich prächtig mit meiner móðir verstehen würde. Es war schön, soweit in der Fremde an die Heimat erinnert zu werden, so faszinierend hier auch alles war. Wenngleich der Abend nicht ganz so ausuferte, wie ich es gewohnt war, so wurde die Stimmung doch allmählich gelöster. Vielleicht sollte ich diesem Wein einmal eine Chance geben? Die zerbrechlichen Dinger, in denen er ausgeschenkt wurde wirkten zwar etwas unpraktisch, doch wie ich kürzlich festgestellt hatte, wurden auch Bierkrüge hier manchmal recht zerbrechlich gebaut.
Es war schon Nacht, als Gorok vorschlug, bei seinem „guten Freund Tarovo” unterzukommen. Ich hätte ehrlich gesagt die frühere Idee des Campierens in der Wildnis bevorzugt, die Enge der Stadt behagte mir nicht. Doch auch, wenn ich noch nicht alles verstand, eines war klar: Die vættr hatten mein Schicksal an das dieser Gruppe oder zumindest eines ihrer Mitglieder gebunden. Gorok oder Layara? Ich tendierte zu Gorok. Gorok führte uns zu einem großen, kreisrunden Gebäude und verlangte dort direkt lautstark nach Tarovo. Ein schmächtiger Mann erschien daraufhin am Fenster, offenbar Tarovo, und ließ uns nach einem kurzen Wortgefecht mit dem Nachbarn herein. Nun, „kurz”. Dieser Tarovo hatte die hierzulande übliche Weise, wortreich um den Punkt herumzutanzen, zur Perfektion getrieben. Amüsant, interessant, doch wohl auch die Erklärung für das augenrollende Seufzen von Layara und Leeroy, als Gorok Tarovo ins Spiel brachte. Tarovo öffnete und umarmte Gorok überschwänglich. Ich erinnerte mich diesmal an die korrekte Grußformel und streckte ihm die offene Hand entgegen, doch er schien Gorok nicht loslassen zu wollen. Möglicherweise Furcht? Es wäre nicht unverständlich, da Kendra direkt hinter mir stand. Ich bat ihn, mein Zelt im Hof aufzustellen, doch als ihn dies zu beleidigen schien, akzeptierte ich stattdessen den Schlafplatz im Haus. Während die anderen ihre Lagerstätten aufsuchten, schien Gorok eine Liebesnacht mit einer der Kompagnons von Tarovo, Lorelei, bevorzustehen.
Als ich am nächsten Morgen herunterkam, saß Sorin bereits mit gepackten Sachen dort und wartete auf die anderen, um sich zu verabschieden. Es war bewegend, wenn man seine recht kurze Zeit in der Gruppe bedachte … der Kleine hatte sich offenbar schnell an die Gruppe gewöhnt und es tat ihm sichtlich weh, die Gruppe zu verlassen. Beim Durchschreiten der Tür standen ihm Tränen in den Augen.
Während des Frühstücks bemerkte ich, wie Gorok mich unentwegt anstarrte, doch über den Abschied und den Wortfluss des nun in bunte, verzierte Gewänder gekleidete Tarovos kam ich erst einmal nicht dazu, ihn anzusprechen. Der Mann war ein pái, zweifellos, doch laut Gorok hatte er das Herz am rechten Fleck. Erst, als er ging, konnte mir Gorok erzählen, dass er des Nachts einen Traum gehabt hätte, der meinem sehr ähnlich gewesen wäre. Damit war meine erste Interpretation bestätigt. Die vættr hatten befunden, dass mein Schicksal an das von Gorok gebunden war, ich ihm helfen sollte. Nun galt es herauszufinden, wie diese Hilfe aussehen musste.
Im Anschluss an das Frühstück zogen wir uns zu Beratungen auf das Zimmer zurück. Offenbar hatten sie akzeptiert, dass ich nun mit ihnen reisen würde. So wurde mir die Ehre zuteil, von ihren Geschichten zu erfahren. Eine lange Geschichte, in der sich viel um einen dreki namens Shadar Logoth drehte, dessen Name jedoch nicht ausgesprochen werden durfte. Sie hatten offenbar ein Artefakt aus dessen Besitz entwendet, dass sie 2 Wünsche erfüllen ließ. Da ich wenig darüber wusste, hielt ich mich zunächst zurück, stellte lediglich ein paar Fragen. Im Zuge der Beratungen stellte sich jedoch heraus, dass Layara ebenfalls einen dreki oder zumindest dessen Seele in sich hatte und sie dessen Mutter versprochen hatten, ihn wiederherzustellen. Diese Geschichte rührte mich, die erst seit kurzem von ihrer Familie getrennt war, zutiefst. Doch Layara erfüllte sie eher mit Furcht, da sie nicht Herrin ihres Körpers zu sein schien, wenn der dreki zum Vorschein kam. Die Angst davor, dass eigene Selbst zu verlieren, eine gute Eigenschaft. Als sie auch mich nach meiner Meinung fragte, gab es für mich daher nur eine Antwort: ja. Layara hatte Bedenken, was das mit ihr und vielleicht auch dem Drachen machen wurde, doch ich hatte gelernt, umskipti zu begrüßen. Selbst, wenn es nicht immer klar war, es war nichts wovor man Angst haben musste.
Letzten Endes wurde dem Plan gefolgt. Die Mutter hatte ihren Hort offenbar nicht weit von hier. Es war in eine Touristenattraktion verwandelt worden und sie selbst arbeitet dort in Gestalt eines Kobold namens Beatrix, eine Gestalt, die sie offenbar nicht freiwillig angenommen hatte. So brachen wir zu dem Unternehmen auf, dass diese Touren anbot, angepriesen von einer recht gelangweilten Frau. Als ich eben diesen Mangel an Enthusiasmus feststellte, setzte sie plötzlich eine Maske der Fröhlichkeit auf, doch ich versicherte, dass das nicht nötig sei. Ich vergesse immer wieder, wie indirekt die Umgangsformen hier sind. Gorok war indessen sehr still geworden, der Traum von letzter Nacht und die damit einhergehenden Veränderungen machten ihm schwer zu schaffen. Vielleicht sollten wir in einer ruhigen Minute mal etwas ausprobieren. Doch zunächst buchten wir einen Platz auf einem Wagen, der von einem Kobold gelenkt wurde, doch Kendra schien ihm nicht zu trauen und weigerte sich, aufzusteigen und knurrte den Kobold an. Ein ungewöhnliches Verhalten, auf den ich mir keinen rechten Reim machen konnte. So sattelte ich sie und ritt stattdessen hinter dem Karren her.
Beim Hort angekommen empfing uns dann ein tatsächlicher fugl namens Ravel, der die Vorzüge der Tour anpries, allerdings tatsächlich enthusiastisch. So oder so freute ich mich auf die Tour, niemand hatte schließlich je gesagt, dass ich nicht auch die Vorzüge und neuen Eindrücke einer langen Reise genießen durfte. Manchmal beschloss mich sogar der Gedanke, dass dies zumindest teilweise der Sinn der Sache war. Dem Souvenirshop stattete ich einen kurzen Besuch ab, dann gesellte ich mich wieder zur Gruppe ins Restaurant. Als die dort arbeitende Koboldin an unseren Tisch kam, bat ich sie, dass Essen und die Getränke auf das Zimmer zu bringen, damit wir dort ungestört reden konnten. Im Zuge dessen würde ich auch einmal einen Wein verköstigen.
Die Koboldin zeigte sich hocherfreut von dem Vorhaben der Gruppe, auch wenn sie es genau wie ich nicht ganz verstand. Doch wie nicht anders zu erwarten, war ihr Mutterinstinkt größer und sie stellte das Wohl ihres Kindes an erste Stelle. Es wurde beschlossen, das Vorhaben am nächsten Morgen in ihrem Hort auf die Probe zu stellen. Im weiteren Gespräch wurden dabei einige Sicherheiten eingefordert, doch auch von weiteren Drachen gesprochen, unter anderem ein Kreelgull, ein aus Sicht von Beatrix sehr merkwürdiger, grün-blauer Drache, mit dem sie nichts zu tun haben wollte. Nachdem Beatrix oder Belaraxim, was ihr Name als dreki gewesen war wieder ging, beschlossen auch wir, uns auf den morgigen Tag vorzubereiten. Ich stellte das leere Weinglas sehr vorsichtig beiseite. Ein interessanter Geschmack, doch aus meiner Sicht zu fruchtig und süß, ich bevorzugte es etwas herber.
Bevor es jedoch ins Bett ging (ich vermisste meine Lagerstätte im Zelt), galt es noch etwas anderes zu erledigen. Fin vermisste einige seiner Freunde, die während seiner Zeit als Dieb mit ihm gemeinsam gefangen genommen wurden und von denen er getrennt wurde. Möglicherweise konnte ich ihm dabei helfen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen und er hatte zugestimmt, es zu versuchen.
Sitzung 91
Ich wusste nicht wie lange ich bewusstlos gewesen war, doch als meine Sinne zurückkehrten bemerkte ich ein flauschiges Gefühl unter mir. Stimmen um mich herum. Die Luft hatte etwas abgestandenes. Dann öffnete ich die Augen. Ich lag quer über einem riesigen Wolf. Mit so etwas hatten wir schon einmal ein Zusammentreffen gehabt und es stieg Angst in mir hinauf. Keine Regung machte ich. Aus dem Augenwinkel nahm ich noch schemenhafte Fäden war, die sich scheinbar um mich geschlungen hatten und nun verblassten. Gorok’s Stimme hörend atmete ich tief in mich hinein. Er sollte mich sofort von diesem Tier holen. Mit dem ganzen Gepäck auf meinem Rücken fiel es mir schwer das allein zu bewältigen.
Nachdem meine Gedanken sich etwas beruhigten fiel meine Aufmerksamkeit auf die riesige Gestalt vor mir, die mit ruhiger Stimme versicherte Kendra würde mir nichts tun. Hieß so dieses wilde Tier? Verwirrung ob unserer Lage fügte sich hinzu. Etwas knapp erläutert erfuhr ich davon, dass wir tatsächlich in AIiamere angekommen waren. Fin hatte es wirklich geschafft! Doch der Wunsch brachte uns unter die Erde. Wir waren wohl in Särgen irgendwelcher Katakomben unterhalb von Ailamere transportiert worden. Und zu allem Überfluss wurden diese auch noch von einem schlangenhaften Wächter geschützt. Mit Mühe genau es den anderen sich und uns zu befreien. Gorok hätte beinahe mit seinem Leben dafür bezahlt. Ich war fassungslos.
Zu unserem Glück kam dann diese Frau. Sie öffnete eine schwere steinerne Tür, durch die wir dann entschwanden. Ihr Name war Astreth Freirsdotter. Ein Hüne. Größer noch als Gorok. Ihre Volksabstammung nach sei sie eine Goliath. Ob ich zuvor von diesem Volk gelesen hatte war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Es waren gerade zu viele Dinge in meinem Kopf. Zunächst schaute ich nach Leeroy. Es ging ihm scheinbar gut. Meine Erleichterung war groß. Sorin war auch wohlauf. Ohne ihn hätte es mich im Camp sehr wahrscheinlich das Leben gekostet. Obgleich meines unklaren Vertrauensverhältnisses hatte mir dies viel zu denken gegeben. Ich nickte ihm dankbar zu, hoffend er würde verstehen wie es gemeint war.
Gorok löcherte mich direkt mit Fragen. Er habe Strahlen aus seinen Fingern geschossen und wollte wissen was es damit auf sich habe. Doch konnte ich ihm dazu nichts sagen. Weder war ich anwesend, noch konnte ich mir erklären, wie er plötzlich in der Lage war Magie zu wirken. Es beunruhigte ihn. Mich ebenso. Für den Moment gab es aber keine Erklärung. Wir würden dieses Thema wohl im Auge behalten müssen.
Fin sah hingegen nicht ganz so gut aus. Blessuren und Schnittwunden prangten auf seinem Körper. Dies erkennend konnte ich dennoch meine Emotionen nicht zurückhalten und fiel ihm um den Hals. Er versuchte den Schmerz in der Stimme zu unterdrücken. Sein wagemutiges Manöver hatte uns aus dieser perfiden Falle Urso’s gerettet. Nichts hätte ihn gehindert uns zurückzulassen, die Kugel für sich zu verwenden und damit wer weiß was anzustellen. Doch zeigte er sich loyal. Ich dankte ihm und löste meine Umklammerung nur langsam.
Nun wurde mir bewusst, dass zwei Stimmen in der Runde gefehlt hatten. Leonard und Constassina fehlten. Auf meine Frage hin wo sie verblieben waren gab es nur fragende Blicke. Keiner war sich sicher. Leeroy’s Ruhe diesbezüglich mochte ich nicht teilen oder verstehen. Es hatte wohl noch zwei Särge gegeben, die aber keiner überprüft hatte wegen des Angriffs des Schlangenwesens. Die Ätherische hätte wohl kaum Schwierigkeiten gehabt dem zu entfliehen. Aber Leonard mochte noch da unten sein. Beschwichtigend meinte Leeroy das sie dann noch etwas gehört hätten aus den Särgen. Es gab aber wohl keinen Ton aus diesen. Fassungslos im Inneren stand ich vor meinen Begleitern und fragte mich, ob wir nicht wenigstens nachschauen sollten. Aber am Ende vertraute ich auf ihr Urteil. Doch hätte ich gedacht, dass Leeroy penibler hätte sein sollen, als sich bloß auf sein Gehör zu verlassen. Schließlich war es sein Bruder. Irgendwie … auch wenn dieser hier aus einer anderen Welt kam, war es ja nun eine zweite Chance für beide gewesen. Er gab nicht zuletzt auch ein Versprechen ab. Ich schluckte einen auf der Zunge liegenden Einwand dann jedoch herunter. Wie gesagt vertraute ich dem Urteil meiner Freunde – beziehungsweise wollte es.
Keiner mochte länger hier unten verweilen. Also setzten wir unseren Weg an die Oberfläche fort. Astreth musternd und ob ihrer Anwesenheit hinterfragend kam heraus, dass sie auf der Suche nach einem Halbork mit einem flammenden Umhang sei. Sie glaubte anscheinend diesen in Gorok entdeckt zu haben. Denn ein Traum hatte sie zu diesem Ort geführt und ihn in Bedrängnis gefunden. Sie wirkte überzeugend, auch wenn irgendwas in mir sagte vorsichtig zu sein. Nach all dem Erlebten wurde ich durchaus misstrauischer. Sie versicherte sie wäre hier um ihm bei seiner Aufgabe zu helfen. Welche mochte das sein? Schließlich schloss er sich ja unserer Aufgabe an. Würde sie das nun auch tun?
Die engen Gänge der Katakomben mündeten schließlich in einem Zugang zu einem Tempel. Der Tempel von Rudd. Mir war diese Gottheit unbekannt, aber Fin erläuterte es handele sich um einen Patron der Händler und Geschäftsleute. Das war in der Tat passend für einen Ort wie Ailamere. Astreth interessierte sich scheinbar wenig dafür, oder für die Blicke, die wir auf uns zogen. Aber sie zog eine Augenklappe auf. Mir war erst jetzt aufgefallen, dass sie zwei unterschiedlich gefärbte Augen hatte. Eines davon war hellblau, nahezu strahlend. Sie verdeckte es. Auf Nachfrage meinte sie es wäre ihr aufgefallen, dass dies weitaus weniger Fragen aufwerfe – erst Recht in einer Region mit Piraten – als die neugierigen Blicke, die es sonst auf sich ziehen würde. Wobei ihr daraufhin auch meine Augen auffielen und dies kommentierte. Es mochte stimmen, ich selbst wurde häufig darauf angesprochen.
Der Erholung halber kam das Gespräch einer Unterkunft auf. Die Goliath hatte da schon eine Idee und verwies uns auf eine Taverne mit, laut ihrer Aussage, brauchbarem Zwergenbier. In Gorok hatte sie sofort einen Fürsprecher gefunden. Innerlich musste ich leise in mich hinein lachen. Wir waren dem Tod gerade zweimal nur knapp entkommen, aber nichts konnte Gorok’s Gemüt verdunkeln. Erst Recht nicht, wenn Alkohol in Aussicht stand. Mein letztes Erlebnis dieser natürlich war mir hingegen noch gut in Erinnerung geblieben … zum Teil zumindest. Weniger war mehr in diesem Fall. Alle stimmten zu etwas Erholung gebrauchen zu können. Gorok bestand aber darauf später eine sicherere und kostengünstigere Unterkunft bei Tarovo zu suchen. Dies war auch mir lieber. Immerhin hatte er uns bereits in der Vergangenheit geholfen.
Für den Moment aber kehrten wir in das „Knives and Pork“ ein. Ein integrierter Schweinestall prägte diese Taverne. Hier konnte man sich wohl frisch das Tier aussuchen, dass man zu verspeisen wünschte. Dafür war es aber erstaunlich sauber. Der Schankwirt hieß uns willkommen, hatte aber Sorge um den riesigen Wolf im Schlepp. Wohl eher deswegen, ob dieser sauber sei. Um die Situation direkt zu entschärfen nutzte ich meine Magie Kendra auf Hochglanz zu bringen. Dies schien ihm ausreichend zu sein. So gesellten wir uns zur nächtlichen Stunde an einen Tisch. Wir aßen, tranken und tauschten oberflächlich Informationen aus. Dabei ließ uns Sorin auch wissen, dass er uns verlassen würde. Es müsse seinem Volk von der Bedrohung erzählen. Auch wenn er ausgestoßen wurde, so war die Gefahr durch die Drachen wichtiger denn der, wie er sagte, sinnlose Krieg mit den Elfen. Wenn sie ihm glauben würden, könnte dies vieles zum Besseren verändern. Nun dachte ich an Ava, Garret und Ralkarion. Hatten sie die Nachricht an Sylvanar erfolgreich weitergeleitet?
Das Essen näherte sich dem Ende und es wurde Zeit, dass wir Schlaf fanden. Gorok geleitete uns geradewegs zu Tarovo. Er schlief bereits, doch ließ sich erstaunlich einfach wecken. Seine Begeisterung uns zu sehen war so groß, dass er zunächst über den ganzen Hof schrie. Sehr zum Verdruss seiner Nachbarn. Doch nachdem Gorok insistierte hineingelassen zu werden folgte der überschwänglich glückliche Mann dieser Bitte sofort. Er war schon etwas … eigenartig. Aber sehr nett und herzlich. Mitunter zu nett, so dass er mich leicht in Verlegenheit brachte. Besondere Freude schein er an Kendra zu haben. Ich versuchte mich immer etwas auf Abstand zu dem Wolf zu halten, aber irgendwie hatte ich den Eindruck er würde mir fast schon folgen. Die Versuche das Tier von Astreth zu erwerben schlugen fehl. So wie ich den Bund der zwei einschätzte war das nun keine Überraschung.
Wir bekamen ohne zu zögern Räume zugeteilt. Dankbar gingen wir uns ausruhen. Wobei es den Eindruck vermittelte, als ob Gorok und Lorelei noch was zu klären hätten. Ich war mir nicht sicher, aber ich hätte schwören können, dass ihre Aussage er solle diese Nacht fern bleiben aufgrund des Nachdrucks etwas übertrieben dargestellt war. Mein Geist war jedoch zu erschöpft um mich weiter damit auseinanderzusetzen. Morgen würde es komplizierter werden. Fin hatte die Kugel und nach seinem Bericht, wie er sie erhielt, war eine Weitergabe keine brauchbare Option. Was hieß, dass es einiges zu erklären gäbe.
Und genau das erwartete uns dann auch am nächsten Morgen. Nach dem Frühstück hatten wir aber zunächst noch die Verabschiedung Sorin’s vor uns. Ich musste mir eingestehen, dass mein Vertrauen in ihn existent war. Mehr noch, dass es ein Verlust für unsere Gruppe war, dass er ging. Und darüber hinaus, dass ich diesen Echsenmenschen schnell in mein Herz geschlossen hatte. Nicht zuletzt wegen seiner ganz offenbar aufrichtigen und loyalen Art. Hoffend, dass ihn sein Volk nicht ignorierte – oder schlimmer noch bestrafte für eine Wiederkehr – nahmen wir Abschied. Ihm standen die Tränen in den Augen, was mich wirklich mitnahm. Auch wenn ich bei der Umarmung zum Abschied zögerte. Denn es kamen nicht zuletzt die Bilder aus dem Camp der Echsenmenschen immer mal wieder an die Oberfläche. Doch dieser hier war anders. Als er schlussendlich das Theater verließ machte Fin sehr deutlich, dass es an der Zeit wäre sich zu unterhalten.
Er behauptete etwas harsch, dass die Lügen nun ein Ende haben sollten. Uns war nicht ganz klar was er meinte. Wir hatten nie gelogen. Aber zugegeben auch nicht alles erzählt. Es waren und sind immer noch Fremde. Auch wenn Astreth und Gorok beim Frühstück schon eine Bindung aufbauten ob eines Traumes von ihm, der sich gut mit dem zu decken schien, was sie von sich gab. Ich wusste nicht was ich von der gigantischen Frau halten sollte. Ihre besonnene Art und der Fakt, dass sie jede Frage direkt beantworten mochte schien für jeden am Tisch aber vorerst Grund genug zu sein sie einzuweihen. Ein wenig Skepsis machte sich bei mir dennoch breit. Sie erwähnte zweimal etwas, dass ich zuvor schon gehört hatte. Den Zusammenhang konnte ich bisher aber noch nicht einordnen. Und ausgehend davon meine Gedanken sortieren zu müssen für die kommende Erläuterung unserer selbst auferlegten Verantwortung verblieb auch nicht viel Kapazität noch ein Fass voller Sorgen aufzumachen. So hoffte ich einfach.
Damit folgte auch die Zusammenfassung unserer Reise. All dem was wir erlebt und in Erfahrung gebracht hatten. Von Caer Aeslyn bis Ailamere. Samt all der Infos zu Shadar Logoth. Der weg auf dem wir waren Belaxarim zu helfen und den Umständen meiner existenziellen Ängste wegen der Drachenseele in meinem Körper. Fin’s Geschichte erzählte sich etwas knapper. Aber er war Teil einer Gruppe Diebe. Sie hatte sich gar einen Namen in Ailamere gemacht. Ich ließen mir nicht anmerken denke ich, aber das schockte mich schon ein wenig. Gerade im Bezug zu dem Objekt, dass er nun bei sich trug. Aber es erwies sich, dass sie verraten und verhaftet wurden. Danach trennte man sie und scheinbar wurden alle an andere Orte verschifft. Ihm jedoch gelang es zu entkommen. Nun war er auf der Suche nach seinen ehemaligen Kameraden. Jedoch fehlte es ihm völlig an Anhaltspunkten. So ein Wunsch war da sicher verlockend gewesen. Gleichermaßen stieg mein Vertrauen in ihn, da er sich dessen nicht einfach bemächtigt hatte.
Er stellte Fragen über Fragen. Und ich stolperte von einer zur anderen Antwort. Alles offen zu legen war nicht leicht. Seine direkte Art verunsicherte mich zudem. Und dann stellte er infrage, wofür wir den Wunsch bräuchten. Mein Nervenkostüm war am Ende. Es platzte einfach aus mir heraus wieviel Panik ich hatte was mi mir geschehen war und die zukünftigen Ereignisse nicht abzuschätzen waren. Schließlich verlor ich jedesmal wenn Tamara an meiner statt erschien die Kontrolle. Gleichermaßen erhofften wir uns von einer Auflösung der Situation auch eine Alliierte in Belaxarim zu haben. Astreth war recht ruhig gewesen, brach aber ihr Schweigen daraufhin. Dies sei Grund genug aus ihrer Sicht einen Wunsch zu verwenden. Fin stimmte überein. Er wollte testen was für Leute wir seien, ob unsere Absichten gut waren. Ich war so erleichtert, dass mir direkt wieder Tränen in die Augen schossen. Wieder in der Reichweite dieser ... Frau zu sein hatte meinem emotionalen Zustand auch nicht gerade gut getan. Fin verstand worauf ich hinauswollte. Wir fassten sodann den Beschluss sofort zu Belaxarim’s Hort aufzubrechen.
Um den Reiseweg zu beschleunigen nutzten wir den Transportservice von den Dragon Lair Tours, wofür wir Tivoney am Hafen aufsuchten. Sie war noch weniger begeistert über ihre Tätigkeit Werbung zu machen als beim letzten Besuch. Doch unsere Reise war schnell gebucht. Und der Weg zum Hort dauerte so nur eine habe Tagesreise. Da Astreth neugierig war was es mit den Tour auf sich hatte und Fin scheinbar selber nie hier war, einigten wir uns darauf die Tour ein weiteres Mal zu machen. Sie war wirklich gut in Szene gesetzt. Vielleicht zu gut, da besonders Gorok nach dem letzten Besuch mehr von dem Equipment zerstört hatte, als sich hier irgendjemand träumen ließ. Trotz allem wurden wir wieder herzlich von Maester Ravel empfangen. Es war bereits früher Abend und die Tour würde dann am nächsten Tag starten. Dies hielt das Potential noch mit Beatrix zu sprechen. Astreth und Fin waren jedoch so angetan vom angepriesenen Souvenirshop, dass sie noch zuvor dort Halt machten. Dass Fin sich davon hinreißen ließ verwunderte mich. Aber ich verstand die Neugier von Astreth. Es machte sie sympathisch. Sie war was manche Gebräuche anging mindestens so naiv wie ich und ebenso leicht zu begeistern.
Es freute mich ehrlich gesagt auch eine weitere weibliche Person in der Gruppe zu haben, mit der ich eventuell meine Gedanken teile konnte. Leeroy und Gorok gaben sich sicherlich Mühe, aber ihre Fähigkeit mit meinen Sorgen umzugehen war nicht immer so hilfreich, wie sie das annehmen mochten. Ich würde das bei Astreth erproben müssen.
Auf Umwegen schafften wir es dann Beatrix auf unser Zimmer zu bekommen. Es war stets schwierig sie während der Arbeit abzufangen und einen Grund zu finden sich kurz mit ihr privat zu unterhalten. Wir erläuterten ihr unseren Plan, welche Option wir aufgetan hatten. Sie ging zunächst davon aus, dass wir bereits das Buch gefunden hatten. Von so etwas wie magischen Wünschen hatte sie scheinbar noch nichts gehört. Ich war darüber auch ein wenig erleichtert. Es bestand ja stets die Chance, dass sie vielleicht mit Shadar Logoth zu tun hatte in der Vergangenheit. Das Gegenteil schien der Fall zu sein. Sie berichtete über einen Drachen namens Kreelgull mit einer eigenartigen grün bläulichen Färbung, der sich für ihre Verhältnisse höchst eigenartig verhielt. Wir eröffneten ihr, dass das Gebiet in dem er aktiv wäre inzwischen von Sycora besetzt sei. Auch nannten wir noch einige weitere Namen von aktiven Drachen. Sie brauchte zumindest einen Überblick über die Situation. So auch die Ambitionen von Shadar Logoth.
Fin preschte etwas heftig hervor, als er unser bereits gemachtes Versprechen an sie – ohne weitere Erwartungen – hinterfragte und ihre Mithilfe bei dem Unterfangen klarstellen wollte. Sie willigte ohne zu zögern ein, solange es ihrem Kind gut ginge. Ich versicherte ihr nochmal im Stillen, dass wir ihr so oder so helfen würden. Keinesfalls wollte ich sie verschreckt wissen sich zu Dingen zu verpflichten, nur weil wir ihr Kind als Druckmittel hätten. Soweit würde es definitiv nicht kommen. Wir machten aus, dass wir uns nach der morgigen Tour im Hort treffen würden. Ich machte aber auch klar, dass wir nicht sicher seien, ob es wirklich funktionieren würde. Aber was gab es bei einem Versuch schon zu verlieren …