Tagebücher
Die Tagebucheinträge sind nach der Gesamtzahl der Sitzungen beider Gruppen strukturiert. Jedes Buch erzählt eine durchgehende Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise des Charakters, der es geschrieben hat.
Gemeinsam ergeben diese Bücher die Zusammenfassung aller Ereignisse der Kampagne.
27
November
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 60
Trotz des Fliegens dauerte es knapp zwei Tage bis nach Azoicstrum
Kurz vor der Stadt erfassten eigenartige Winde uns, Garret wurde weggeschleudert und ich hatten alle Mühe den Halbling aus der Luft zu fischen, offenbar hatte Angstrum wieder einmal mit dem Nexus gespielt, vielleicht hätten wir ihn doch beseitigen sollen
Zumindest hinterließ Miriyala einen bleibenden Eindruck bei den Bugbears als sie uns absetzte, die Matriarchin war sogar bis ans Tor gekommen, Angstrum hatte uns kommen sehen und entsprechend Bericht erstattet, Garret berichtete dass es positive Neuigkeiten gäbe und ein Vertrag zustande kommen würde
Toefels legte aufgrund der aktuellen Ereignisse eine Nachtsitzung ein, dabei erfuhren wir dass ihr der Inhalt des Vertrags völlig egal sei solange gewährleistet wird dass Frieden herrsche, Garret versprach dies, mir wurde die lästige Aufgabe zuteil den Vertrag aufzusetzen
Sie hatte aber noch eine Zusatzbitte, es sollte keine Sprache sein die ihr Volk verstehen könne, Infernalisch schien daher angemessen, niemand sollte den Wortlaut des Vertrags am Ende infrage stellen können, Details seien irrelevant, nur ihr Ziel ihr Volk zu schützen zählte, es passierte selten dass ich so empfand aber ich fing an diese Person zu respektieren
Der Anführer ihrer Truppen namens Narach hingegen war von einem anderen Schlag, und auch ihr Berater schien nicht mit allem einverstanden zu sein, doch ersterer könnte tatsächlich zu einem Problem werden falls der alten Lady was passieren sollte, ich hoffte dann nur nicht mehr in der Nähe zu sein
Am nächsten Tag sollte ich den aufgesetzten Vertrag zur Unterschrift vorlegen, nun galt es die letzten Stunden der Nacht zum Ruhen zu nutzen
Am Morgen erwartete uns eine Überraschung, zwei Bugbear Mädels hatten uns Frühstück zubereitet, eine von ihnen machte sich ziemlich an Garret heran, die andere hingegen war etwas schüchterner, schnell wurde klar dass sie nur versuchten Geld abzugreifen, Garret spielte ihnen natürlich direkt in die Hand, erzählte von seinem Vermögen und legte direkt mal fünf Gold auf den Tisch, innerlich haute ich mir nur gegen den Kopf
Schlimmer als das ließ er sich auch noch dazu hinreißen eine Nummer mit Mecretia - der gierigen und manipulativen - zu schieben, ich verblieb mit Lyfalia und erfuhr dass die zum Einen keine Ahnung hatte was ihre Freundin hier eigentlich vor hatte und dass sie auch noch verheiratet sei, gut dass Fell nicht mein Ding ist denn die letztere Info hätte sicher später noch zu einem Problem geführt
Wir unterhielten uns ein wenig, viele scheinen hier bewusst blind durchs Leben zu gehen, sie vertrauen dem was ihr Anführer sagt ohne es zu hinterfragen in Angst dass dies andernfalls zu Problemen führen könnte, diese Logik erschloss sich mir nicht aber war am Ende auch nicht mein Problem
Nachdem Garret dafür Sorge getragen hatte einen Nachkommen aus Halblingen und Bugbears zu zeugen konnten wir wieder aufbrechen
Nachfolgend ließen wir den Vertrag unterzeichnen, nun mussten wir dies nur noch von Ramsay tun lassen und eine Kopie wieder hierher zurückbringen, mindestens eine Woche würden wir wieder unterwegs sein müssen, zumindest hatte ich Garret davon überzeugen können einen Abstecher nach Cindercrest zu unterstützen, vielleicht käme ich meinem persönlichen Ziel bald einmal näher
Auf dem Weg hinaus aus Azoicstrum wurde mir klar wie jung die Bevölkerung der Bugbears war, zudem wie wenige sie eigentlich waren, ihre mangelnde Erfahrung aus der Zeit die Toefels erlebt hatte prägte ihr Verhalten, die wenigsten würden wohl so überlegt handeln wie sie, ob Garret das im Hinterkopf hatte?
An den Toren versuchte ich die Wachen dazu zu bringen den Gong zu schlagen, ich wollte endlich einmal wissen wie sich das anfühlte, voller Vorfreude hatte ich den ARSE um, doch eine der Wachen hatte einen deutlich höheren Intelligenzgrad und stoppte ihren Kollegen dem Folge zu leisten, enttäuschend
Wir hatten uns ein ganzes Stück von der Stadt entfernt als hinter uns zwei Bugbears und drei ihrer monströsen Hunde auftauchten, und sie hatten nicht Gutes im Sinn, ein Kampf entbrannte und wir wussten nicht einmal wieso, während des Handgemenges deutete einer von ihnen auf mich und über mir brach die Hölle los
Als ging zu Boden und wurde kurz ohnmächtig, als ich zu mir kam zogen die beiden an und einer brabbelte noch etwas vor sich hin, das Einzige was ich verstand war „Lyfalia“, verfickte Scheiße noch eins, der stumpfsinnige Halbling legt ne Alte flach und ich der ich keine Hand anlegte bekam vom Lover der anderen auf die Fresse!?, Lyfalia würde sich bei meinem nächsten Besuch was anhören dürfen
Der Rest des Tages verlief ruhig und endete in einer Nachtruhe
Am nächsten Tag sahen wir sehr tiefe Wagenspuren Richtung Kettlehall führen, ich hatte schon so ein Gefühl was es damit auf sich haben könnte und wurde einige Zeit später diesbezüglich auch bestätigt, Harrington war wieder in der Gegend unterwegs - mit neuen Pferden, ziemlich gigantische Pferde zudem
Zunächst erkannte er uns nicht aber als der Groschen fiel war er überhaupt nicht amüsiert, er blieb freundlich aber verweigerte uns einzutreten, Garret schien zur Abwechslung mal ihn nicht beleidigen zu wollen und spielte das Spielchen mit
Harrington erzählte er habe die Pferde aus dem Sludge Basin, die Plage von der wir gehört hatten vertilgte dort wohl ausschließlich Pflanzen, ausserdem würde er erlauben uns nach Kettlehall mitzunehmen - allerdings auf dem Wagen, eintreten war weiterhin tabu
Ich versuchte etwas über seine Sammlung von Gegenständen zu erfahren, zuletzt hatte er ein paar magische Objekte gehabt, den hypnotische Stein mit dem ich Bekanntschaft machte hatte er inzwischen aber eingetauscht, beiläufig kam das Gespräch auf den Grund wieso er durch die Gegend reiste
Er war auf der Suche nach seiner Frau, sie wäre eines Morgens plötzlich verschwunden gewesen und hinterließ bloß ihre Halskette, Garret und ich nahmen an dass sie eventuell einfach durchgebrannt sei, je mehr wir aber hörten desto unsicherer wurde diese Theorie
Ich hinterfragte was es mit dieser Kette auf sich hatte und es stellte sich heraus dass er ihr diese erst am Abend vor ihrem Verschwinden geschenkt hatte, ausgehend davon dass er häufiger in Kontakt mit magischen Gegenständen kam brachte ich den Gedanken ein dass eben dies hier der Fall gewesen sein könnte, unwissentlich habe er ihr gegebenenfalls etwas angetan, der Gedanke schien ihm noch nie gekommen zu sein, Ziegenhirn
Offenbar hatte er die Kette aber nicht aufgehoben sondern damals verschenkt … okay, er gab sie einer jungen Frau in Feathergarden (nördlich vom Basin), einem Ort wo ein Druidenzirkel lebte
Ich sagte ihm dass wenn er die Kette auftreiben könnte dass ich ihm sicher helfen könnte herauszufinden was es mit ihr auf sich hatte, er solle einfach eine Nachricht zum Compound übersenden sobald er sie fand, er stimmte zu und drehte um, machte sich nun auf den Weg zurück nach Feathergarden während wir nun wieder zu Fuß weiter nach Kettlehall zogen
Eine Nachtruhe und eine ereignislose Tagesreise später standen wir vor der Stadt
20
November
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 59
Es war nicht leicht Angstrum davon zu überzeugen noch einmal mit uns bzw. mir zum Nexus zu gehen, keine Fremden sollten davon erfahren, doch wir wussten es ja bereist und Fremde waren wir auch nicht, Feinde wohl ebenso nicht - sieht man mal von Drohgebärden seitens Garret ab
Schließlich war er aber einverstanden, mit einer Kaninchenillusion sollte ich diesmal hineingelangen, ich glaube er machte dies zu seinem Vergnügen, jedenfalls kamen wir problemlos hinein und hinunter
Vor der leuchtenden Kugel aus magischer Energie stehend fragte ich mich was sie wohl imstande war zu tun, ich wollte sie berühren aber der Bugbear warnte mich vor möglichen Konsequenzen, ich entschied was immer mich erwartete mit einer Verwandlung in einen Riesenaffen blocken zu wollen
Dies gelang nur halbherzig, nach einen gehörigen elektrischen Schlag der mich durch den Raum schleuderte brach meine Verwandlung noch im Flug und ich schlug jäh gegen die hinter mir liegende Wand, meine Verletzungen waren erheblich und ich konnte mich kaum noch bewegen
Angstrum schien auch daran irgendwie eine unterschwellige Freude zu empfinden oder war es bloß das Gefühl von Überlegenheit?, wie dem auch sei bot er an mich heilen zu können, nach einigem Hin und Her wegen der typischen Art der Bugbears nutzte er die Fähigkeiten des Nexus um eine heilende Welle durch meinen Körper zu senden
Es war verblüffend wie schnell meine Gesundheit zurückkehrte, doch viel irritierender war das nachfolgende Ereignis dass mein verlorener Zahn sich zu regenerieren begann, doch damit nicht genug … mein rechtes Horn fiel hinab und an der alten Bruchstelle erwuchs ein Neues, ich starrte eine Weile auf das heruntergefallene Stück Holz
Die Macht dieser Quelle war immens, alle Verletzungen die ich je davon getragen hatte waren verschwunden, nun war es aber Zeit zu testen was dieser wabernde Haufen Energie noch konnte
Angstrum klärte mich darüber auf wie der Nexus auf ihn kalibriert sei und niemand sonst ihn verwenden könnte, daher bat ich ihn einen Test durchzuführen in dem er tat etwas zu erschaffen versuchte eine Information zu erlangen, es fiel mir schwer ihm dies anzuvertrauen doch welche Wahl hatte ich, so erfragte er für mich wo sich meine Familie aufhalten würde, doch offenbar funktionierte es so nicht, es blieb ohne Reaktion
Enttäuscht machte ich mich auf den Rückweg zum Tor, wir würden nun nach Kettlehall reisen wo Garret sein Versprechen gegenüber der Matriarchin einlösen wollte
Ava indes entschied vorerst bei Angstrum zu bleiben, gute Beziehungen aufbauen und ihr Versprechen bzgl. der Vermittlung von Lesekunst einlösen
Am ersten Tag in Richtung Kettlehall hatten wir einen eigenartigen Rückenwind der uns zu beschleunigen schien, wir vermuteten dass Angstrum dies eingerichtet hatte, ehrlich gesagt war ich darüber erstaunt, es gab keinen Grund uns tatsächlich zu trauen und zu unterstützen, ich hätte dies wohl nicht getan
Der zweite Tag war bis auf die Begegnung mit zwei wilden Elefanten in der Ferne ereignislos, doch in der Nacht weckte mich Garret, ein großes fliegendes Wesen schein einen Elefanten zu reißen und dann Richtung Kettlehall zu fliegen
Garret war ausser sich und wollte direkt hinterher, so viel Sorge um die Halblinge?, bedenkt man dass er verantwortlich war für einen Krieg mit den Goblins und der damit einhergehenden Zerstörung von Kettlehall Winter - und der totalen Negierung seiner Handlungen - schien dieses plötzlich schon fürsorgliche Verhalten irgendwie unstimmig, vielleicht wollte er nur wieder auf irgendwas einschlagen können, zuletzt war dies ja kaum möglich gewesen
Es dauerte etwas ihm klarzumachen dass es keinen Sinn habe in der tiefschwarzen Nacht irgendwelchen vermeintlichen Drachen hinterherzurennen, denn selbst wenn wir die Reise schnellen Schrittes absolvierten wären wir völlig im Arsch gewesen, er stimmte zu
Am nächsten Tag reisten wir weiter und erreichten Kettlehall, die Stadt wirkte wie immer und war bisher ohne Schäden, ein kleines Detail aber machte uns stutzig … der riesige fast metallisch wirkende Drache der vor den Toren lag und schlief
Einen großen Bogen um ihn machend versuchten wir Antworten zu finden, ein Jäger im Außenbezirk der Stadt erklärte uns dass dies Miriyala Zofra sei, wir schluckten, Pesh war auch noch in der Stadt, so suchten wir ihn auf
Es war gut zu sehen dass es Fling gut ging, es half dass Vater und Sohn wieder beisammen waren, auch wenn Pesh einige Eigenarten durch seine lange Zeit des Reisens alleine entwickelt hatte
Schlussendlich erfuhren wir von Pesh aber das Wichtigste, Amastacia hatte mit der Unterstützung eines Gnom namens Pan den toten Körper von Zofra - welchen wir zuvor bei der Begegnung mit Harrington gefunden hatten - wieder aufbereitet um darin Miriyala’s Essenz aufnehmen lassen zu können
Ihr untoter Körper war damit kein Problem mehr, obgleich dieser Schritt etwas extrem wirkte, diese unbekannte ehemalige Elfe erhielt damit ein erhebliches Machtpotential, das sollte nicht mein Problem sein sofern sie nichts dummes damit anstellte was mir gefährlich würde
Der Plan sah wohl vor dass Pesh sie in dieser neuen Form zu ihrem Vater bringen wollte, das versprach interessant zu werden
Zudem erhielten wir einige Informationen zu Pan, der Gnom herrschte angeblich über das Sludge Basin, dort breitete sich eine Verseuchung in Form von Käfern aus, überraschend war dass er auch Hühner als Kommunikationsmethode zu nutzen schien, er schoss sie durch die Gegend aber da sie Immun gegenüber Feuer wären und auch sonst recht robust wären sie ideale Kuriere, the fuck what!?, unser erster Impuls war an die Geißel zu denken, Pesh bestätigte diese Annahme nach unserer Erzählung
Im Basin gäbe es ansonsten nur eine Enklave die sich als frei von der „Herrschaft“ Pan’s sah, die Ygg, welche ein Dorf derselben Namens hatten das um einen Baum derselben Namens lag welchem sie huldigten, klang reichlich wirr
In Kettlehall hatte Ramsay die Wahl erneut gewonnen, die Oper wurden abgeholt und waren auf dem Weg nach Hause, Bolgmor hatte sein neues Haus gebaut bekommen
Der Jäger hatte uns zuvor noch erzählt dass ie erste Lieferung an Fleisch war bereits ausgeliefert war aber die Route nach Road’s End wohl noch nicht sicher war, irgendwas schien anderweitig den Transport zu verhindern, mich wunderte dass dies bereits thematisiert wurde da die Jäger ihre persönliche Lieferung gerade erst gemacht haben konnten
In dem Zusammenhang erzählte Pesh etwas über Echsenmenschen nahe Road’s End und deren merkwürdiger Gottheit, offenbar versuchte sich heutzutage jeder als Gottheit darzustellen um irgendwelche armen Irren zu unterjochen
Wir beschlossen nach einem langen Abend zur Nachtruhe in unsere Taverne einzukehren, mit Pesh hatten wir zuvor abgesprochen gemeinsam morgen bei Ramsay vorstellig zu werden aufgrund der Ereignisse in Azoicstrum
Am Vormittag des nächsten Tages ging es also zur alten Schwabbelbacke, er war zugänglich für das Friedensangebot wenngleich unschlüssig was sie anzubieten vermochten das Land der Bugbears zu pachten, mit dem Angebot von verarbeiteten Fellen - dafür müsste aber die Industrie in Winter wieder aufgebaut werden, Gold, unbegrenzter Nahrung aus dem Cauldron und Bier sollten wir also wieder zurückkehren und verhandeln
Pesh bot an dass wir Miriyala fragen könnten ob sie uns nach Azoicstrum zurückbringen würde, das ginge aber nur abends da sie das Verhalten als Wight Nachtaktiv zu sein noch immer beibehalten hatte und daher tagsüber schlief
Bis zum Abend verlief der Tag ereignislos, wir frischten Vorräte auf, Garret gab ein Kürschnermesser von hoher Handwerkskunst an einen Jäger um einen Löwenkopf zu erhalten - welcher erst noch beschafft werden müsste, was er damit vor hatte wollte ich lieber gar nicht erst wissen
Abends fanden wir uns dann bei Miriyala ein und hier wurde es wahrlich interessant …
Ihr Körper vielerorts mechanisch, das war Pan’s Werk, Zofra’s Körper war zu sehr beschädigt gewesen und wurde zu einem Konstrukt umgewandelt welches dann animiert wurde
Sie war nicht sie selbst, offenbar verschmolzen ihre Seele und die Reste von Zofra miteinander was eigenartige Auswirkungen zu haben schien, sie erinnerte sich an Dinge die Zofra erlebt hatte oder führte quasi interne Monologe mit ihrer zweiten Hälfte, mitunter war ihr Verhalten dadurch unberechenbar
Sie war sich unsicher ob sie ihrem Vater gegenübertreten sollte, ihre neue Form und ihr neues Ich hielten sie zurück, auch schien die Bindung in ihre alte Heimat nicht mehr so groß oder relevant
Wir erfuhren dass Zofra zuvor das Gebiet der Haze Peaks als ihres ansah, das änderte sich als ein weiterer Drache erschien der ihren Einfluss minimierte, zuletzt war sie gezwungen das Gebiet mit jenem zu 'teilen'
Und besonders skurril wurde es als sie wieder und wieder Garret in der Mehrzahl ansprach, ich hielt es zunächst für eine Eigenart ihrer Transformation, bald schon wurde aber klar dass es damit mehr auf sich hatte
Der Zofra-Teil in Miriyala sah ein Drachenblut in Garret, sie vernahmen auch Blutmagie und brachte alles in ähnlicher Verbindung zu dem was ihr widerfahren war, im Grunde also dass sich in Garret wie auch in ihr zwei Seelen befanden, und eine davon hielt die Andere und den Körper am Leben
In seinem Falle war Garret tot … ich war fassungslos, für einen Toten machte er eine Menge lebendigen Wirbel in der Welt, in meiner Irritation stach ich ihn fix mal mit dem Dolch um mich seines Blutflusses zu versichern
Miriyala klärte aber auf dass die Körperfunktionen durchaus normal weiterlaufen würden, offenbar hatte Garret’s alter Meister seine Seele geopfert um ihn wieder zu beleben nach der Sache mit den Goblins in seiner Heimat wovon er uns neulich erzählt hatte, dies schien auch die Ursache für diese „Dunkelheit“ in ihm zu sein, in der Tat musste jemand der Garret wiederbeleben würde der Inbegriff des Bösen gewesen sein schmunzelte ich in mich hinein
Trotz allem war dies keine leichte Erkenntnis, und welche Bedeutung sein Zustand für den weiteren Verlauf unserer Zusammenarbeit hatte blieb abzuwarten, auch ob und wie jemand wie Mundi ggbfs. Kontrolle über ihn gewinnen konnte - oder hatte er diese schon?
Wir ließen dies erst einmal sacken und entschieden den Auftrag zunächst zu erfüllen, Miriyala willigte ein uns nach Azoicstrum zu bringen, die würden Augen machen wenn wir auf einem Drache angeritten kämen ...
13
November
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 58
Ava stieß am Abend überraschend zu uns, somit war ihre Suche nach Angstrum schlussendlich quasi erfolgreich - irgendwie, wir berichteten von unserer Idee des Raubzuges und das dieser zu Lafayette's gestellter Aufgabe gehörte, schien ihr nicht zu gefallen entschied sich aber uns zu helfen, am Ende des Tages gehörte das Gold sowie nicht den Bugbears
Dann ruhten wir uns von den Strapazen des Vortages aus
Nach dem Frühstück half uns Angstrum indem er eine Ablenkung für die Wachhunde besorgte, er kam mit einem Kaninchen wieder, wo hatte er das so schnell herbekommen
Dann nutzte er eine uns verhüllende Illusion, wir sahen nun aus wie Goblins, semi-alliierte der Bugbears und weniger problematisch als in einer Bugbearoptik die Verhaltensweisen zu imitieren, wieso Garret das nach all seiner Erfahrung mit Goblins nicht zusagte war ein Mysterium, vielleicht kann er nur tote Goblins nachahmen
Zunächst spähten wir das Gebäude ihres Anführers aus, Angstrum hatte uns eine gute Beschreibung gegeben daher war es kein Problem es ausfindig zu machen, obwohl eine wilde Vermutung das größte Anwesen zu wählen sicher auch funktioniert hätte
Wachen standen am Eingang, auf uns aufmerksam werdende Wachen, Ava lief mir ihrem Kännchen an der Leine rum und ließ es sich nicht nehmen auf die Ansprache durch die Bugbears zu reagieren, doch wir verstanden kein Wort, ich sprach im Stillen einen Zauber der zumindest ihr diesen Nachteil nahm
Sie log dass sich die Balken bogen, es war eine unfassbar dämliche Lüge aber es funktionierte, jemand sagte mal: es ist nicht dumm wenn es funktioniert, kann ich nicht zustimmen
Nun waren wir Goblins aus Greenriver, Kaninchenzüchter und Verkäufer … eines vermeintlich von einem Bugbear gestohlenen Kaninchens, und wir wollten ausschließlich mit dem Herrn des Hauses handeln, okay
Erstaunlicherweise ließ man uns hinein, man nannte uns den Weg den wir zu gehen hatten, was wir natürlich nicht taten, ein kurzer Blick in einen der Räume offenbarte die Unterbringung der Wachhunde, statt blind umherzulaufen blickten wir noch einmal genauer auf die von Angstrum ausgehändigte Karte des Anwesens
Zwei Räume fielen besonders ins Auge, sie waren mit Markierungen versehen die auf geheime Kammern hindeuteten, eine war gleich um die Ecke, die Zweite im Obergeschoss, wenn es etwas wertvolles geben würde dann sicher an einem der beiden Orte
Zuerst steuerten wir die nahegelegene Kammer an, diese befand sich an eine Art ehemalige Galerie angrenzend, wir vermuteten den Eingang hinter einer etwas mitgenommenen in die Wand geschlagene Drachengestalt, gut möglich dass dies Arcalis abbilden sollte
Wir fanden keine offenkundigen Hinweise auf einen Durchgang und auch keine versteckten Mechanismen, Garret schlug vor ich sollte probieren in meiner Gasform Spalten ausfindig zu machen, doch als ich meine Zauber wirkte wurde er förmlich von den Augen des Drachen abgesaugt, meine Magie wurde einfach absorbiert
Ava kam die Idee noch weitere Zauber zu sprechen, dies zeigte Wirkung, als die Wand drei Zauber absorbiert hatte öffnete sie sich plötzlich, leider blieb das nicht unbemerkt und hinter uns erschien einer der Wachhunde, wobei 'Hund' die Untertreibung des Jahres war, ich wollte nicht kämpfen müssen, zu viel Lärm und Aufmerksamkeit, so zog ich kurzerhand den vor über einen Monat gekauften und wohlgereiften Käse aus meinem Rucksack und warf ihn vor diesen monströsen Köter, es machte ein flatschendes Geräusch und der Käse barst auf, ein Schnuppern folgte, dann zog die Kreatur den Schwanz ein und rannte davon
Wir schauten in die Tiefe die sich hinter der Geheimtür verborgen hatte, der Boden war nicht auszumachen aber magische Lichter waren an den Wänden angebracht soweit das Auge reichte, Garret versuchte erfolglos mit aneinander geknoteten Seilen hinab zu gelangen
Plötzlich begann die Tür sich zu schließen, in einer Kurzschlussreaktion sprang ich hinein und rief den anderen noch zu die andere Kammer untersuchen zu gehen, ich fiel
Einige Sekunden hinab nutzte ich noch einmal meine Gasform und glitt zu Boden, hier stand ich nun in einer großen Kammer, die Wände waren umhüllt mit Glyphen, eine pulsierende magische Energie befand sich direkt voraus, große Ketten führten aus vier Richtungen zu ihr, sie verschwanden in den Wänden, es wirkte als würden sie Energie aus der Ferne hierher leiten
Ich wusste nicht was ich hier vor mir hatte, vermeintlich die Quelle der Energie die für die Dominion Line gebraucht wurde, es schien unglaublich mächtig und obgleich genau das wonach ich gesucht hatte wich ich zurück …
Vielleicht war es steuerbar oder vielleicht würde es mich einfach desintegrieren, das Risiko war in diesem Fall zu hoch, es wäre sicher klüger die Anderen zuerst zu informieren, so verwandelte ich mich in eine riesige Spinne und kletterte wieder hinauf
Die Tür war zu, kein Weg hinaus zu finden, ich richtete mich zunächst häuslich mit Weben ein damit ich nach einer Rückverwandlung nicht Probleme bekommen würde und wartete
Es dauerte einige Zeit bis von der anderen Seite etwas zu bemerken war
Dann öffnete ich die Tür, Garret Ava und ein Bugbear standen vor mir … und griffen mich an, als meine Verwandlung durch den Angriff des Bugbears brach kehrte wieder frieden ein, offenbar hatten sie kein Glück nach oben zu gelangen und waren stattdessen von der Matriarchin enttarnt worden, sie versuchten daraufhin einen diplomatischen Weg einzuschlagen, überraschend, zumindest lebten wir noch und waren vorläufig „Gäste“
Dass Ava aber im Zuge der Diplomatie den ganzen Vorgang die Tür zu öffnen bereitwillig erklärt hatte war hingegen ohne Worte, was Garret durch aggressive Aktionen gegen die Wand fahren konnte vermochte diese Elfe mit ihrem Mundwerk
So wurden wir in ein Zimmer in einem Haus in der Nähe für die Nacht geführt, am Morgen würden wir wieder die Chance bekommen mit Toefel zu sprechen, derweil tobte draussen das Unwetter von gestern weiter, ein ungewöhnlich Heftiges für ein Ferienparadies, etwas magisches lag zudem in der Luft, eigenartig
Zusätzlich überraschte der Halbling damit über seine Vergangenheit zu berichten, dass es dabei um Goblins ging war nach den bisherigen Erlebnissen mit ihm keine große Überraschung, welcher Art diese Erlebnisse waren hingegen schon, was mich stutzen ließ war wo er seiner Erzählung nach die Grenze gezogen hatte die Gefangenschaft und Folter zu ertragen, man hätte vermuten können dass es bei der eigenen Folter oder der von den Dorfbewohnern oder deren Tod gewesen wäre, aber es war als man seinem Meister die Hand abschlug, dieses Verhaltensmuster sollte ich wohl besser im Auge behalten
Genauso wie jenes dass er wohl in Blutrausch verfallen könnte und dabei völlig die Kontrolle über sich verlor, Gedächtnisverlust inklusive, die Obigen in seinem Orden sagten ihm wohl er habe etwas Dunkels in sich, nun diese Diagnose war nicht schwer zu stellen wenn man ihn ein wenig kannte, allerdings würde ich behaupten dass wir alle eine dunkle Seite haben, die Frage hier war also: war es etwas Gefährlicheres?, unweigerlich überdachte ich noch einmal meine Wahl erneut mit ihm zusammenzuarbeiten
Am nächsten Morgen führte unsere Eskorte uns zurück zu Matriarchin Toefel, auf dem Weg dorthin hatten wir aber höchst seltsame Erlebnisse mit dem Wetter, Windhosen auftürmende Monsterwellen und uns herumwirbelnde Winde, natürlich war dies alles nicht
Als wir schließlich bei Toefel angekommen waren ergab alles gleich viel mehr Sinn, Angstrum war bereits vor Ort und hatte dank Ava’s Erläuterung den Weg hinab zur Energiequelle gefunden gehabt, er war weniger besorgt um Leib und Leben und hatte sich wohl einfach hineingestellt, offensichtlich war es möglich das Wetter und vieles mehr von hier aus zu steuern, verflucht mächtig
Wir erfuhren noch einige Details darüber, aber mehr noch auch von der Lebensweise der Bugbears, der Grund für die Kurzatmigkeit der Matriarchin, die Geschichte der Gegend und dass Garret ganz schön im Zugzwang war wenn er Frieden wollte
Er sagte zu den Konflikt zwischen den Bugbears und den Halblinken bzw. ihrer 'riesigen Eskorte‘ schlichten zu wollen, wir würden also in Kürze Kettlehall wiedersehen, wie er aber Zoica und das neue Azoicstrum zusammenbringen konnte wusste er nicht, doch es fiel nun in seine Verantwortung als „Befreier“ und Anführer Zoica’s, na wer hätte das vorher geahnt
Meinen Vorschlag Toefel Heilung zu verschaffen für einen besseren Start schien problematisch zu sein, Garret meinte er müsse nicht wie, ein Hinweis auf die mächtigen Kleriker denen er die Stadttore vor Kurzem geöffnet hatte schien er nicht hören zu wollen, ich fand für irgendwas müssten diese irren Schlächter doch gut sein
Weiterhin verzichtete ich auf das Gold, es war sowieso unklug gewesen jetzt noch danach zu streben, aber auch andere Gedanken bewegten mich
Man ließ uns ziehen, offenbar mit einem geringfügigen Vertrauensvorschuss, Angstrum begleitete uns derweil zum Haupttor, er erzählte noch mehr über die Energiequelle und mein Interesse wuchs mehr und mehr, es machte den Anschein als würde dieser Magienexus quasi Wünsche erfüllen können
Einen davon bekam Ava geschenkt, eine kleine magische Froschstauette die man um den Hals tragen konnte, oh Angstrum du alter Schwerenöter, obwohl es zu bezweifeln war dass sie die negativen Eigenschaften der Verzauberung so toll finden würde
In jedem Fall war ich nun begierig darauf noch einmal zum Nexus zu gelangen, auch wenn dies gefährlich sein mochte, Angstrum ging es blendend und ich hatte etwas zu erledigen