Tagebücher
Die Tagebucheinträge sind nach der Gesamtzahl der Sitzungen beider Gruppen strukturiert. Jedes Buch erzählt eine durchgehende Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise des Charakters, der es geschrieben hat.
Gemeinsam ergeben diese Bücher die Zusammenfassung aller Ereignisse der Kampagne.
Sitzung 114
Der Kobold hatte zu Beginn die Dreistigkeit, sich aus der Lage herauswinden zu wollen. Versuchte erst, es abzustreiten und gab dann allen die Schuld, nur nicht sich selbst. Ich ließ nichts davon gelten. Er wollte verflucht nochmal ernst genommen werden? Dann wurde es Zeit, dass er für das, was er tat, Verantwortung übernahm, statt nur zu versuchen, seine eigene Haut zu retten. Ich hatte nicht einmal gemerkt, wie mein Schwert während der Unterhaltung an seine Kehle gewandert war. Ob es nun das war oder ob irgendetwas von dem, was ich sagte, in seinen Dickschädel vorgedrungen war, widerwillig begann Krathus, einzulenken und versprach letzten Endes, künftig erst uns andere einzuweihen, bevor er erneut eine unüberlegte Kurzschlusshandlung traf.
Langsam verrauchte mein Zorn. Ich hatte ihm noch nicht verziehen, das würde er sich noch verdienen müssen, aber zumindest hatte er sich eine Chance erarbeitet. Zuletzt war auch Ralkarion eingestiegen, um seinen Ziehsohn den Kopf gerade zu rücken, doch seine Worte traten in den Hintergrund, als wir seinen Gesten folgten und feststellten, dass sein Körper offenbar an Substanz verlor, seine Hand griff mehrmals einige Zentimeter in seine Brust hinein. Eine Nebenwirkung der Operation? Ausgesprochen interessant - und beunruhigend. Auch nach Arinas Meinung, die der festen Überzeugung war, dass dies früher oder später zur vollständigen Auflösung Ralkarions führen würde. Keine guten Aussichten, zumal Arina der Überzeugung war, dass sie ohne ihre Bücher nicht in der Lage wäre, es aufzuhalten. Ob es nun der Wahrheit entsprach oder ihrem sichtlichen Schock ob des tragischen Verlustes des Wissens von Generationen von Yuan-Ti geschuldet war, war erstmal irrelevant, so oder so hatte Ralkarion hier keine Hilfe zu erwarten. Ich wusste allerdings von einem anderen Ort, an dem es fähige Heiler gab. Auch wenn sie Fremde eher widerwillig behandelten, vielleicht würde es Ravengrove reichen, wenn er mit mir, als einer der ihren kam. Und ich musste zugeben, dass es mich auch brennend interessierte, der Sache mit Ravengroves Blutfluch nachzugehen.
Arina schien sich nicht sicher zu sein, ob Ravengrove ein Ort der Hilfe für Ralkarion sein könnte, doch bevor wir das Thema näher erläutern konnten, mischte sich Harkis ein. Der Zustand Ralkarions war ihm jedoch herzlich egal, stattdessen ließ er uns unmissverständlich wissen, dass der ausgehandelte Vertrag über gegenseitige Ausbildung hinfällig war, da sie nunmehr keine Yuan-Ti zu Magieadepten mehr machen konnten. Verständlich und etwas, was wir hinnehmen mussten. Als er sich jedoch aufmachte (indem er sich in eine recht imposante Hyäne verwandelte), um dem Imperator Bericht zu erstatten, wurde er von Suna aufgehalten, die daraufhin auch zu Arina lief und irgendetwas zeigen wollte. Erst, als sie ein Buch aus ihrem Beutel hervorzog, dämmerte es langsam, dass sie die Bücher der Yuan-Ti verbotenerweise kopiert hatte. Worüber sich in der aktuellen Lage allerdings niemand beschwerte. Arina versetzte es gar in eine Art Hochstimmung und auch ich konnte nicht umhin, etwas Hoffnung zu schöpfen. Vielleicht lag hier eine Chance verborgen, den Vertrag noch zu retten. Die Art, wie der Vogel kommunizierte, machte es etwas umständlich, eine Einigung zu erzielen, doch letzten Endes bekamen wir heraus, dass es wohl einen Ort gab, an dem sie alle Bücher kopiert und gelagert hatte. Wir würden uns dorthin aufmachen - zu meinem Unbehagen würde Ralkarion dabei zurückbleiben und Suna uns begleiten. Ich erinnerte mich noch allzugut, was letztes Mal geschehen war, als die Führung der Gruppe mehr oder weniger mir zugefallen war. Sicher, ich war jetzt eine andere - aber nicht unbedingt besser. Und während ich bei Garret und Krathus zumindest von ihrer unüberlegten und impulsiven Art wusste, war Suna ein unbeschriebenes Blatt, dass auf den ersten Blick Krathus in seinen gelegentlichen Geistesblitzen, aber allgemeinen Unbedarftheit sehr ähnlich schien. Ich seufzte innerlich. Worauf ließ ich mich da nur ein? Auch Krathus schien mit dem Arrangement nicht glücklich zu sein, allerdings hatte ich den starken Verdacht, dass das eher auf seiner Abneigung gegenüber Suna beruhte. Offenbar gab er noch immer eher dem Vogel als sich selbst die Schuld an unserer derzeitigen Lage. Fantastisch.
Da Arina nicht einschätzen konnte, wie lange sie Ralkarion stabil halten können würde, brachen wir sofort auf. Die Reise zu der Oase verlief weitestgehend ereignislos, wenn man von der Begegnung mit einem mumifizierten Kamel und bebendem Sand (den Grund dafür wollte ich lieber nicht so genau wissen) absah. Der Vogel führte uns direkt zu einer Felswand, in die eine Tür eingelassen war. Flankiert wurde sie von 2 Sphinxen, an einer davon war ein Kasten für Spenden angebracht. Ich bezweifelte, dass es so einfach wäre, doch probehalber warf ich ein Gold ein. Natürlich geschah nichts, allerdings reifte in mir ein kleiner, gemeiner Plan und so äußerte ich die Vermutung, dass sie möglicherweise voll sein müsse - und das Krathus sie zu füllen habe. Der Kobold wand sich und versuchte alles, nicht auch nur ein Stück Kupfer zu verlieren, doch natürlich geschah nichts und so musste er letzten Endes eine Menge Kupfer hineinschütten. Natürlich passierte auch dann nichts, doch die Agonie des Kobolds war es wert gewesen.
Suna hingegen verlor bald die Geduld und führte uns zu einer Geheimtür, die sich zu einer kleinen Kammer öffnete. darin lag ein Berg Gold rund um einen Sarkophag. Suna bedeutete uns, dass sie für gewöhnlich das Buch auf dem Sarkophag ablegte und dann später die Kopie wieder mitnahm. Mehr war aus ihr leider nicht herauszubekommen. Diesem Vogel eine Idee ins Hirn zu hämmern, schien noch aussichtsloser, als dasselbe bei Garret und Krathus zu versuchen. So untersuchten wir die Kammer selber. Einen geheimen Gang fanden wir nicht, was etwas merkwürdig anmutete, da eine gefundene Inschrift es deutlich machte, dass Gegenstände von hier ins innere des Sanktums verbracht wurden. Auch im Sarkophag selber lag nur eine Mumie. Meine Gefährten, abgesehen von Suna, hatten währenddessen das Interesse verloren und waren herausgegangen. Ich hingegen beschloss, dass es Zeit für ein Experiment war. Wir legten Sunas Buch auf den Sarkophag und verließen die Kammer, lauschten draußen aber angestrengt. Und tatsächlich hörte ich etwas, sobald wir die Kammer verlassen hatten. Ich und Suna rannten zurück und sahen, wie die Mumie sich offenbar nur inanimiert gestellt hatte - jedenfalls stand sie nun mit dem Buch im Arm dort und begab sich schleunigst zurück in den Sarkophag, als sie glaubte, entdeckt worden zu sein. Ob das jemals schon funktioniert hatte? Ich öffnete den Sarkophag und bemühte mich, der Mumie irgendeine Information zu entlocken, doch sie war mindestens so dickköpfig wie das laufende Sicherheitsrisiko. Letzten Endes griff sie mich sogar an, wenn auch nur halbherzig. Ich zog mich daher zurück. Ein Strategiewechsel war angesagt - entweder, wir legten uns auf die Lauer und würden früher oder später sehen, auf welchem Weg die Mumie ins Sanktum kam oder sie käme nicht heraus, dann wussten wir zumindest, dass es einen Weg in der Kammer geben musste.
Natürlich hatte ich die Rechnung ohne meine Gefährten gemacht. Vom Angriff der Mumie angelockt, kam Krathus mit der Waffe um die Ecke geschossen und drosch sofort auf die Mumie ein, Garret mit selber Intention dicht an den Fersen. Auch wenn Suna und ich uns bemühten, sie zum Rücjzug zu bewegen, half es nicht unbedingt, dass die Mumie Krathus weiter angriff, als dieser sich tatsächlich zurückzog und daraufhin von diesem zerlegt wurde. Zwar konnte ich ihm daraus keinen Vorwurf machen, immerhin hatte er sich lediglich verteidigt, dennoch war mein eigentlicher Plan damit hinfällig. Ein wiederkehrendes Thema für den Rest des Ausflugs. Uns blieb also nichts anderes übrig, als den Haupteingang zu nehmen. Die 2 Sphinxen machten es jedoch überdeutlich, dass dort Fallen verborgen sein würden. Also beschloss ich, dass Krathus ein weiteres Mal Abbitte zu leisten hatte und vorgehen solle. Wie erwartet waren sowohl die Sphinxen als auch die Tür selbst mit Fallen versehen - Feuerstrahlen von den Sphinxen, gistiger Nebel an der Tür - doch Krathus hatte das auszuhalten und der Rest wusste zumindest nun, worauf wir uns einließen. Den Feuerstrahlen so gut wie möglich ausweichend (Suna beruhigte sie schlussendlich mit einem Lied der Yuan-Ti, traten wir in das Grab eines ehemaligen Sardak-Imperators. 6 Statuen mit Fackeln säumten die Wände und beleuchteten den Gang zur gegenüberliegenden Tür. Diese war jedoch hinter einer Magiebarriere verborgen. Während ich noch darüber nachsann, wie damit am besten umzugehen sei, hatte Garret schon einfach eine Fackel einer der Statuen angefasst und verschwand schlicht und ergreifend. Fluchend sprang ich auf, doch Krathus und Suna waren seinem Beispiel bereits gefolgt und so hatte ich kaum eine andere Möglichkeit, als zu folgen. Konnte nicht wenigstens einer mal seine Impulse halbwegs unter Kontrolle halten?
Wenigstens hatte die Fackel uns nicht desintegriert, sondern teleportierte und lediglich in einen anderen Raum. Mit einer Schlangengrube. Wenngleich die Bisse recht schmerzhaft waren, konnte ich nicht umhin, anzuerkennen, wie passend das doch in einem Grab der Yuan-Ti war. Nach dieser unerfreulichen Begegnung setzten wir unseren Weg fort, Krathus vorneweg. Ich musste ehrlich zugeben, dass ich derzeit wenig Mitleid mit ihm hatte, wenn er die nächste Falle abbekam. Allerdings blieb erstmal alles ruhig, einzig ein langer Gang mit einem Podest erweckte unser Interesse. Vorsichtig gingen wir durch den Raum und besahen uns den Zauberstab, der auf dem Podest lag. Und wie schon vorher dachte ich noch darüber nach, wie man sicherstellen könne, dass uns die Sache nicht um die Ohren flog, als Suna die Geduld verlor und den Zauberstab schlicht wegfegte. Meine Güte, wir stapften hier durch ein altes Grab voller Fallen und meine Gefährten hatten nichts Besseres zu tun, als alles anzufassen und überall reinzumarschieren.
Glücklicherweise war das einzige, was passierte, dass wir uns reihenweise übergaben, als wir den Gang verließen. Irgendwas hatte der Gang an sich gehabt, dass es uns die Mägen umdrehte. Hinter der nächsten Tür lag erneut ein etwas größerer, allerdings völlig leere Raum. Unser Interesse erregte vor allem ein Knoten an der südlichen Tür, an dem etwas Magie haftete. In der typischen Unbedarftheit, die ich langsam zu erwarten lernte, durchtrennte Suna das Seil einfach und öffnete die Tür. Dahinter befand sich die Eingangshalle, allerdings war die Barriere verschwunden. Immerhin. Um nicht noch weitere Fallen auszulösen, bedeutete ich den anderen, dort zu bleiben und trat teilweise in die Ethereal Plane ein, um mir einmal anzuschauen, was hinter den anderen Türen lag. Nichts davon war interessant - die nördliche Tür verbarg eine kleine Kammer mit einem Dämonenkopf, der einen Feuerball in dem Raum, in dem wir standen, auslöste, der andere (bei dem ich sicherheitshalber durch die Wand ging) beinhaltete nichts außer einer Grube mit Stacheln. Diese gab mir zwar ob ihrer Sinnhaftigkeit Rätsel auf, jedoch war nichts weiter zu erkennen.
Auch die Untersuchung der übrigen Räume ergab außer einem weiteren, unbedacht ausgelösten Feuerstrahl nichts, was einen Hinweis auf den Verbleib der Bücher liefern könnte. Es behagte mir nicht, aber uns würde wohl nichts anderes übrig bleiben, als auszutesten, ob die anderen Fackeln wohl woanders hinführten…
Sitzung 114 - Part 2
Vorher: [siehe Part 1 - Ral]
Krathus verhält sich mies gegenüber Suna, sucht immer noch die Schuld bei anderen und übernimmt keine Verantwortung
Suna findet ihn zunächst blöd
Treffen auf ein Kamel in der Wüste, es ist untot, die Gruppe killt es komplett, Suna ist traurig
Der Boden vibriert und Suna macht panisch Anstalten, dass alle sich ruhig verhalten sollen. Irgendwann verschwindet das Vibrieren und die Gruppe zieht weiter.
Reisen einen Tag, dann lange Rast
Am nächsten Tag kommt die Gruppe an der Grabruine vom Sardak Imperator an, ein Steinwall mit einem Eingang erstreckt sich vor ihnen, 2 große steinerne Sphinxen stehen seitlich vom Eingang, eine Box mit einem Münzeinwurf steht daneben
Suna vermittelt, dass Gold eingeworfen werden müsse. Krathus wird zur Kasse gebeten. Dieser will zunächst nur Kupferstücke einwerfen. Füllt damit die Box. Es passiert aber nichts. Suna ist amüsiert.
Jetzt zeigt sie den Zugang zu einem eingestürzten Bereich der Mauer. Hier ist ein Sarkophag und ein Haufen Gold. Suna rennt vor, legt das Buch beim Sarkophag ab und kopiert magisch Krathus.
Kurz verwirrung, als die Gruppe nachkommt. Ava wird böse und lässt ihre Augen schwarz werden und mit einem Schatten umgeben. Suna findet das cool und kopiert das.
Krathus will das Gold klauen. Ava verhindert das. Im Sarkophag liegt eine Mumie. Ansonsten passiert erstmal nichts weiter hier drin.
Auf die Frage was Suna hier tat und wie es weitergehen soll stellt sie nach, wie sie das Buch reinträgt, ablegt und wieder geht. Da diese mega einleuchtende Darbietung über die Köpfe hinweg geht muss sie es noch dreimal wiederholen.
Die Gruppe geht zunächst raus. Dann hört Ava etwas von drinnen. Die Mumie lebt! Steht dort mit dem Buch in der Hand.
Weil das Kamel nicht genug war, hauen sie auch die Mumie. Suna versucht das zu verhindern. Die Mumie ignoriert den Vogel. Massenmörder Krathus haut die Mumie dann um.
Suna greift sich das Buch. Die Gruppe geht zum Eingang und will hinein. Die Sphinxen schießen Tod und Verderben auf die Gruppe beim Eintreten. Nur Sina läuft mit einem Lied auf den Lippen unbeschadet hindurch.
Eine große Halle mit sechs Yuan-ti Statuen. Das Tor zum Inneren magisch versperrt. Garret fasst eine Statue an und verschwindet. Suna findet das spannend und macht es nach. Ava kriegt allmählich zu viel von der Stumpfheit der Leut um sie herum.
Alle folgen. Landen in einer Schlangengrube. Suna kommt unbeschadet raus. Keltern raus und gehen weiter. Es finden sich Anzeichen für Verschleiß durch Feuer auf dem steinernen Boden.
Weiter drinnen finden sie einen länglichen schwarzen Raum mit einem Podest am Ende auf dem ein Holzstab liegt. Suna möchte eine Münze von Krathus. Irgendwann willigt er ein. Sie schnippt diese in den Raum. Nichts passiert.
Neugierig geht die Gruppe rein. Suna ist über das Stück holz verärgert, haut es runter. Ava dachte wohl an eine Falle und ist böse ob dieser Dummheiten. Suna legt die Münze auf das Podest. Alle gehen raus und fühlen sich schlecht.
Gehen weiter und sind nun auf der anderen Seite der gesperrten Tür der Hauptkammer. Krathus löst ein Siegel, die Tür öffnet sich und die magische Barriere fällt. Eine Feuerfalle wird ausgelöst.
Es brennt ja bekanntlich immer zweimal. In einem der zwei angrenzenden Räume löst Ava eine Feuerfalle aus. Federn brennen. Eine letzte Tür steht der Gruppe bevor.
Sitzung 114 - Part 1
Es dauerte einen Augenblick, bis der ganze ehemalige Bau sich final gesetzt hatte. Hier und dort war noch ein Rumpeln zu vernehmen. Das war dann wohl Harkis’ kleiner Forschungsposten. Unter anderen Umständen wäre ich weniger unzufrieden gewesen. Doch wir waren hier um einen potentiellen Alliierten zu gewinnen und nicht einen potentiellen Feind präventiv zu verkrüppeln. Die Talente dieser Gruppenmitglieder lagen aber wohl eher darin alles umgelehrt zu tun.
Ausgehend von den Erlebnissen und dem, was uns erwarten könnte stieg mir die Wut hoch. Scheinbar aber nicht so hoch, wie jene Ava’s. Ihr Blut kochte bereits. Kaum war Krathus in Reichweite entlud es sich auch schon. Ich musste mir eingestehen es ein wenig amüsant zu finden, da sonst ich derjenige war solche Ansprachen zu geben. Es war schön hierbei nicht wieder allein stehen zu müssen.
Krathus hatte indes nichts begriffen. Er versuchte die Schuld an der Situation abzugeben und verwies auf den etwas minder bemittelt wirkenden Kenku. Wenn man sie in eine Form gegossen hätte, dann wäre wohl eine halbwegs intelligente Person dabei rausgekommen. Ihr gemeinsames agieren als Individuen hingegen war eine Vollkatastrophe. Je mehr der kleine Schuppenträger Widerworte hatte, desto höher stieß Ava’s verbale Flamme.
Manchmal fragte ich mich auf welcher Seite Krathus eigentlich stand. Die Waage schlug bei ihm stets so heftig aus und die Konsequenzen waren wie hier so eklatant. Der Rote wurde direkt zu uns geführt. Er wusste somit nun zu einhundert Prozent, dass wir aus seinem kleinen Folterwerkzeug geflohen waren. Er wusste auch, dass wir aktiv Dinge taten, von denen er uns abgeraten hatte zu tun, sollten wir an unserem Leben hängen. Und im gleichen Atemzug entzog es uns eine potentielle Verbesserung unserer Situation. Alles was es gebraucht hatte war einen Kobold, der sich als Freund ausgab. Man musste sich wundern. War es im Grunde nicht sehr leicht sich diese Lande untertan zu machen und sich aufstrebender Gegenparteien zu entledigen …
Nachdem das größte Feuerwerk seitens Ava gezündet war setzte ich noch ein wenig nach. Es fiel mir aber schwer noch ungesagtes zu finden oder gar die Rösttemperatur zu erhöhen. Es fühlte sich wirklich merkwürdig an. Irgendwie festigte sich ein Gefühl von Ausgewogenheit in mir.
Harkis nahm es erstaunlich gefasst auf. Ich an seiner Stelle hätte uns wohl eingekerkert. Vielleicht verstand er aber auch Karma. Seiner sichtbare Freude an meinem Leid folgte nunmehr das seinige. Arina hingegen war am Boden zerstört über den Verlust der Forschung. Es machte den Anschein, als hätte dies alles einen viel größeren Einfluss auf die Yuan-ti denn uns bewusst war. Es bedeutete auch, dass sie nicht länger magiebegabte Schlangen zu produzieren vermochten.
Und zu allem Überfluss bemerkte ich nun, dass mein Körper sich merkwürdig zu verhalten begann. Mein Arm schien zu wabern und ich konnte in meinen Körper Eindrücken, als wäre es eines dieser gummiartigen Schleimmonster. Ein Unglück folgte auf das nächste. Wie hätte es auch anders sein können. Arina hatte so etwas noch nie gesehen. Wenn es eine Nebenwirkung von dem Ritual war, dann etwas Neuartiges.
Derweil machte Harkis Anstalten loszuziehen seinem Lord über die Geschehnisse zu informieren. Doch diese. Suna hielt ihn auf. Ihre Satzfetzen und gestikulierten Beschreibungen waren eher anstrengend. Doch es schien, als habe sie auf Anordnung von Ssai Sardak Kopien aller Forschungsmaterialien erstellt und anderweitig verwahrt. Anscheinend hatten weder Harkis noch Arina davon wissen sollen. Ich konnte in diesem Moment in Harkis’ Gesicht lesen wie in einem Buch. Und was ich las gab mir eine friedvolle Genugtuung.
Schnell kamen wir darüber zu einem Konsens. Wir sollten die Aufzeichnungen bergen und zurückbringen. Dafür war unsere Allianz nicht vom Tisch. Darüber hinaus war Mundi auch noch ein Thema, welches uns eine Vereinbarung einbringen mochte.
Harkis zog los Bericht zu erstatten, Suna leitete die Gruppe zu den Kopien und ich blieb zurück und legte Leben erneut in Arina’s Hände. Es konnte wahrlich überhaupt nichts schiefgehen …
Nachher: [siehe Part 2 - Suna]