Tagebücher
Die Tagebucheinträge sind nach der Gesamtzahl der Sitzungen beider Gruppen strukturiert. Jedes Buch erzählt eine durchgehende Geschichte aus der jeweiligen Sichtweise des Charakters, der es geschrieben hat.
Gemeinsam ergeben diese Bücher die Zusammenfassung aller Ereignisse der Kampagne.
Sitzung 25
Eile war also geboten, doch wir hatten 2 Pferde verloren. Als Notlösung einigten wir uns darauf, dass Ralkarion auf meinem Hyänenrücken reiten würde, während die Echse sein Pferd bekam. Entwürdigend, aber pragmatisch, wir mussten schnell weiter, bevor die geflohene Spinne Verstärkung rief. Der Plan ging auf und wir konnten das Gebirge unbehelligt durchqueren.
In der darauf folgenden Nachtruhe machte der Tiefling eine Entdeckung bezüglich eines Portals nach Zoica in der Nähe. Ich hätte das gerne ignoriert, meine Prioritäten lagen nicht in der Entdeckung von schnellen Reisemöglichkeiten. Doch ich wurde überstimmt und ich brauchte sie, also machte ich gute Miene zum bösen Spiel.
Der nächste Tag auf Reisen verlief recht ereignislos, wenn man von 2 Grottenschraten als Brückenwächtern absah, die sich für 2 Silber überzeugen ließen, uns ohne Kampf passieren zu lassen. Der Selbsterhaltungstrieb ist halt ebenso mächtig wie Gier. In der Nacht bot sich jedoch ein deutlich interessanteres Spektakel, dass ich so nur aus Geschichten kannte: 2 Drachen, die hoch in der Luft miteinander kämpften. Nach kurzer Zeit gab es jedoch einen eindeutigen Sieger, während der andere offenbar tödlich getroffen abstürzte. Den darauf folgenden Säureregen konnte ich glücklicherweise mit einer aus Wind geschaffenen Wand abhalten. Gleichzeitig stand fest, dass wir uns die Absturzstelle einmal genauer ansehen würden. Drachen waren mächtige Wesen, auch aus ihren Leichen ließ sich sicher einiger Nutzen ziehen.
Als wir die Absturzstelle am nächsten Tag erreichten, stellte sich jedoch heraus, dass daraus nichts werden würde: Die Leiche des Drachen bestand fast nur noch aus verkohlten Schuppen und Knochen und brannte noch immer. Allerdings trafen wir dort auch einen Ziegenmenschen namens Harrington - ob er wohl auch auf die Drachenleiche aus gewesen war? Er lud uns in seine Kutsche ein, die allerdings enorm geräumig war. Doch unser Besuch war nur von kurzer Dauer - offenbar gehörte der Ziegenmensch zu den militanten Vegetariern. Als sich Gorok, Garret und ich als Fleischesser zu erkennen gaben, warf er uns sofort raus. Der Tiefling ärgerte sich aus irgendeinem Grund sehr darüber, mir war es aber eigentlich egal - so würde es wenigstens schnell mit der Reise weitergehen. Unter einigen Anstrengungen gelang es Gorok und Ralkarion noch, ein paar Stücke von Drachenknochen einzustecken. Gut. Wie gesagt, das könnte nützlich werden. Dann ging es weiter.
Kurz darauf kamen wir an einer kleinen Jägerhütte vorbei, von der aus sich in kurzer Entfernung eine regelrechte Stadt sehen ließ. Ein Halbling, der uns über den Weg lief, stellte uns diese Stadt als Kettlehall vor. Die anderen waren offenbar darauf erpicht, dort vorbeizugehen. Oh, was soll’s. Ein weitere Umweg würde auch nichts mehr ändern und wer weiß, wozu es gut war…
Sitzung 25
Sitzung 24
Ich wäre ja schlicht eingedrungen, aber Ralkarion bestand darauf, zu klingeln. Nun gut, sei’s drum. Ein Bediensteter öffnete uns und ich überließ Ralkarion das Reden. Dessen Geschichte einer Handelsofferte nahm man uns aber nicht ab - was mich ehrlich gesagt nicht wenig wunderte. Ein Dämonischer und ein Mensch in recht… beanspruchten Klamotten, die ein Handelsangebot an die Dacras haben, na sicher. Interessant war aber, dass sie uns an Gereon vermittelten, einen Bediensteten von Lord Sardaks Gefängniswärter und derzeitiger Herrscher Cuu.
Als wir uns auf den Rückweg machten, trafen wir auf die anderen, die herausgefunden hatten, dass die Oger offenbar unfreiwillig Dienst schoben. Wir kamen darin überein, die Details in der Zesty Clam zu besprechen, die mittlerweile in das „Lurker’s” umbenannt worden war. Mir fiel sofort der ungewöhnlich wirkende neue Gast auf. Als er nicht reagierte, zog ich die Kapuze zurück - doch es war nur ein Besen. Die anderen fanden das offenbar lustig, mir jedoch war nicht ganz klar, was so lustig an einem verkleideten Besen war. Großen Humor hatte man mir aber auch noch nie vorwerfen können.
Wir besprachen uns auf dem Zimmer, den Göttern sei Dank blieb die Echse draußen. Wir berichteten von unseren Funden, Garret und Gorok von ihren: Cuu hielt die Kinder der Oger gefangen, um sie zu seinen Diensten zu fangen. Ein cleverer Kerl, dieser Cuu, doch die Situation barg auch Potential für mich und für Garrets Revolution, da die Oger diese unterstützen und damit unwissentlich ihren Teil zur Auferstehung des Sardak-Imperiums beitragen würden. Auch Gorok schien Feuer und Flamme für Garrets… nun ja, nennen wir es mal „Plan” zu sein. Gut. Nur Ralkarion war mehr als skeptisch. Das wunderte mich nicht einmal, aber ich machte mir eine geistige Notiz. Irgendwie musste der Tiefling überzeugt werden, er wäre sehr hilfreich.
Garret berichtete von einem Goblinstamm im Norden, auf den noch dazu ein Kopfgeld ausgesetzt war. Immerhin eine Spur. Es erschien mir zwar unwahrscheinlich, dass Cuu ein Kopfgeld auf die eigenen Wächter aussetzte, aber vielleicht hätten diese Goblins eine Ahnung, welche Goblins die Kinder tatsächlich gefangen hielten.
Glücklicherweise konnten wir uns diesen Umweg sparen, denn beim Streifzug durch Zoica, um unsere Abreise vorzubereiten, trafen wir auf Marco. Dieser schuldete mir noch einen Gefallen und ließ uns daher wissen, dass der verantwortliche Goblinstamm im Süden zu finden war. Ein ausgesprochen nützlicher Mann! Und so machten wir uns am nächsten Tag nach Süden auf. Der erste Tag verlief weitestgehend ereignislos, bis wir abends an einen Bauernhof kamen. Ein Bauernhof, der frei von Leben schien… Eine Untersuchung der Scheune gab die Antwort: Riesige Spinnen hatten sich hier eingenistet. Doch keine normalen - zum einen war sie ungewöhnlich aggressiv, zum anderen besaß sie so etwas wie Intelligenz und sprach Infernal. Sie griff uns an - das heißt, sie griff alle anderen an, bis ich mich verwandelte, erst dann griff sie auch mich an. Interessant. Allerdings dauerte der Kampf nur kurze Zeit, nachdem Ralkarion die Spinne mit einem magischen Spruch platzen ließ. Ralkarion wurde dabei allerdings selbst über und über mit Spinnengedärmen überschüttet. Annehmend, dass dies eine sogenannte komische Situation war, lachte ich, wie ich es gelernt hatte, doch Ralkarion fand das offenbar gar nicht witzig und drückte meine Schnauze überraschend in einen Kothaufen der Spinne. Unverschämter Kerl! Zufällig stieß ich dort auf einen Knochen, den ich ihm umgehend an den Kopf spuckte. Was bildete der Kerl sich auch immer ein! Eine nähere Inspektion ergab dann, dass wir wohl die ehemaligen Bewohner gefunden hatten, wobei wir auch die lediglich paralysierte Bauersfrau fanden. Auf die Frage nach ihrem Mann zeigte ich ihr den Knochen als Beweis für seinen Tod, woraufhin sie aus irgendeinem Grund regelrecht hysterisch wurde. Als hätte sie sich nicht denken können, was mit ihm passiert war. Bah. Menschen…
Am nächsten Morgen zogen wir weiter, die Bauersfrau wollte nach Zoica zurückkehren. Das interessierte mich nicht weiter, aber Ralkarion bestand darauf, ihr eine von unseren wertvollen Rationen mitzugeben. Manchmal hatte sogar Garret mehr Verstand als dieser Tiefling, aber er ließ sich nicht abhalten.
Einen halben Tag später erreichten wir das Gebirge. Was sich dort wie ein Tor ausnahm mit 2 Steinhaufen rechts und links entpuppte sich leider als besonders unangenehme Version der bekannten Spinnen, die sich über ein klebriges Sekret mit den Steinen verbanden und diese als Rüstung benutzen. Dem Angriff fiel mein Pferd sofort zum Opfer, wenig später auch das der Echse. Bei der Verteidigung machte ich zugegeben keine gute Figur… um das klebrige Sekret wissend, biss ich trotzdem zu und blieb hängen. Dumm von mir. Von Gorok und Garret war das ja zu erwarten und geschah natürlich auch, aber mich hatte ich für schlauer gehalten. Unschön. Nichtsdestotrotz gelang es uns, eine Spinne zu töten und die andere in die Flucht zu schlagen. Blieb zu hoffen, dass sie nicht die anderen alarmierte…