• Sonntag, 20. April 2025 03:27

Sitzung 8

Anarath
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Zu meiner Überraschung hatte mein Erscheinen in der Kammer die überdimensionierte Schlange nicht aufgeschreckt.
Die Anderen kamen meinem Schrei folgend nun auch herbei.
Wie in Trance stand die Schlange da und wippte nur leicht zu einer Musik, die eine geisterhaft spielende Harfe von sich gab. Jetzt sahen wir auch, dass es noch ein weitere Stoffteil gab. Im Maul der Bestie.
Da sie nichts um sich herum mitzubekommen schien, erhielten wir dieses Stück aber sehr leicht. Danach verließen wir diesen merkwürdigen Anblick und folgten einer Tür, die uns noch tiefer nach unten brachte.
 
Ein großer Raum tat sich auf. Einige Trümmer lagen herum, die offenbar einmal zur Decke gehörten.
Je ein Gang führte links sowie rechts ab. Wobei geradezu eine riesige Tür zu sehen war. Wir hörten etwas und entschieden zunächst dem Geräusch folgend nach links zu gehen.
Mehrere Türen gingen hier ab, aber die eine direkt vor uns war wohl die Quelle der Geräusche.
 
Wir öffneten sie vorsichtig und trauten unseren Augen nicht. Ein Ungetüm … eine wiederbelebte Gestalt eines Ogers war dort offenbar mit einer Gefangenen am Experimentieren. Er stach sie mit armlangen Nadeln, wobei Flüssigkeiten ausgetauscht wurden. Etwas grünes floß hinein und Blut hinaus. Die Schreie hallten im Gang wieder.
Garret und Semiazas schienen die Gefangene zu kennen und intervenierten direkt. So finde wir uns in einem Kampf um Leben und Tod wieder.
Ein Kampf, der sowohl positiv, wie auch negativ endete.
 
Der Untote wurde niedergestreckt, die Gefangene namens Kryla konnte befreit werden, doch Semiazas starb einen qualvollen Tod. Wir schafften es nicht die mit Widerhaken in seinen Körper gestochenere Nadeln zu entfernen. Was immer in ihn reingepumpt wurde schien ihn von innen aufzulösen, bis zu guter Letzt seine Hirnmasse durch die Nase heraustropfte …
Wir schafften es gerade noch alles einzusammeln und aus dem Raum zu entkommen, bevor dieser aus unerfindlichen Gründen in Flammen aufging. Wir rissen die Tür hinter uns zu.
Wie sich herausstellte war Kryla schon vor Wochen entführte worden und vormals Teil der Gruppe um Garret und Semiazas gewesen. Seitdem war sie hier gefangen und für Experimente Missbrauch worden.
 
Eine Tür weiter fanden wir einen leeren Raum, der sich als Rastoption anbot. Zuerst wollten wir aber auf Nummer sicher gehen, die angrenzenden Türen zu diesem Raum überprüfen.
Hinter einer schien etwas zu sein, es klang als würde da jemand schnauben oder schlafen. Bewegung gab es keine.
Die Andere führte in einen weiteren Raum, der eine offene Schatzkiste beherbergte. Ich sah, dass sie prall gefüllt war. Irgendwas in mir konnte der Verlockung nicht widerstehen und so rannte ich voller Gier hinein.
Mein Vorankommen wurde je gestoppt. Etwas schmerzte heftig, doch ich ließ nicht von meinem Vorhaben ab. Die anderen Beiden traf das gleiche Schicksal, als sie mir helfen wollten
 
Als wir uns endlich aus dem Zauber befreien konnten sahen wir durch die Illusion. Keine volle Truhe, dafür Piken von den Wänden in Richtung Tür abstehend. Und wir waren hineingelaufen. Schwer verletzt zogen wir uns in den vorherigen Raum zurück und rasteten.
Nachdem wir uns besser fühlten zogen wir weiter. Im Raum mit der Illusion war eine weitere Tür. Sie Führte in einen Raum mit einem schillernden roten Portalähnlichen Ding. Beim Eintreten, kam man direkt wieder heraus. Wer benötigt ein Portal, das einen um 180° dreht und wieder ausspuckt?
Die letzte Tür führte allem Anschein nach in den Raum mit dem Schnauben. Ohne nachzudenken lief Kryla einfach hinein und entfachte damit einen Feuersturm, der uns alle erfasste.
 
Zu unserem Glück nur eine weitere Illusion, ausgelöst durch einen Illusionären Kopf eines Drachen in der Wand. Aber meine Wut war mehr als echt. Wie verantwortungslos und unvorsichtig kann man angesichts dessen, was hier unten erlebt wurde eigentlich sein!?
 
Zurück im Gang, gab es hier nur noch eine Tür. Wir knackten das Schloss.
Ich war aber am überlegen, ob das Feuer nicht inzwischen abgeklungen sei und schlug vor die Folterkammer noch einmal zu untersuchen. In Sorge, dass sich vielleicht eine Flammensäule in den Gang entladen könnte suchten wir Schutz im neu geöffneten Raum. Um die Ecke lugend murmelte ich einen Zauber und die Tür zur Folterkammer sprang auf. Tatsächlich schoß eine Flammenhölle durch den Gang. Als sie vorüber war begutachteten wir die Kammer. Sie brennt immer noch lichterloh.
 
Dann hallte ein widerwärtiges Lachen durch den Gang. Was immer dieses Untote Ding von neulich war, es schien noch zu leben, auch wenn es keine Hülle mehr besaß. Zusätzlich, trotz der Flammen, lag da die fleischige leblose Hülle von Semiazas, völlig unberührt von den Flammen. Wir wussten nun, dass es kein natürliches Feuer sein konnte. Welcher Dämon war heir am Werk?
Keiner wollte näher treten, daher schloss ich die Tür erneut mit meinem Zauber.
 
Wir widmeten uns dem gerade geöffneten unbekannten Raum.
Es handelte sich um einen Zellenblock. Wir trafen dort auf Chrylax, der seinerseits aber untot war. Ein wandelndes bandagiertes Beinahe-Skelett. Wider erwartend war er ein netter Zeitgenosse. Er musste hier schon ewig gefangen sein, da er von Dingen berichtete die mindestens 40 Jahre her sind. Wir klärten ihn erst einmal über den Sachstand der aktuellen Zeit auf. Er erklärte uns, dass er Magier sei und seinerzeit Professor an der Akademie in Zoica.
Auch erklärte er uns, dass das Wesen in der Folterkammer wirklich ein Dämon mit dem Namen Hjarlan sei.
 
Weiterhin gab es eine eingesperrte Riesenspinne. Garret erklärte mir, dass es sich dabei um eine Spinne aus dem Ungol Reich handelte. Intelligent, sprechen und haben stets Hunger.
Sie versuchte alles, damit wir sie befreiten, doch entschieden wir uns dagegen.
 
In der letzten Zelle heulte eine Frau. Chrylax erwähnte, dass sie nie Ruhe geben würde. Miryala Leafling sollte sie heißen. Als wir die Tür öffneten, sie auf Chrylax traf, welcher ihr direkt mit dem Tod drohte, lief sie voller Panik los.
Umgeben von einer unbekannten Aura, die unglaubliche Kälte verströmte bahnte sie sich ihren Weg zwischen uns hindurch und verschwand in den Katakomben.
Chrylax erklärte uns, dass sie ein Gruftschrecken sei. Ein Wesen, welches sich von der Essenz der Lebenden ernährt. Na wie gut, dass wir sowas freigelassen haben …
 
Gemeinsam mit unserem neuen Freund gingen wir in die Haupthalle zurück. Der rechte Gang war unser nächstes Ziel.
Wir fanden dort zunächst nicht viel. Eine Küche, einen Speisesaal und einen eingestürzten Bereich.
Vom Speisesaal aber ging ein Gang ab. Wir fanden eine Falle und schritten dann hindurch. Chrylax hingegen blieb wartend zurück.
 
Im Gang standen Statuen von allerlei Völkern, die in diesen Landen heimisch waren. Sie wirkten so echt.
Am Ende des Ganges folgte eine Halle. Rund im Aufbau. Aussen standen mehr von diesen Statuen, während in der Mitte ein großes Loch prangte.
Wir fanden schnell seine Bedeutung heraus. Es handelte sich um einen magisch betriebenen Aufzug. Die Worte zur Benutzung waren sogar im Raum hinterlegt. Doch offensichtlich hakte die Vorrichtung irgendwo, ging dann schlussendlich kaputt und stürzte in die Tiefe.
 
Alles, das uns jetzt noch blieb war zurückzugehen. Ausserdem waren diese Statuen mysteriös und unheimlich. Wenn man sich etwas darauf konzentrierte, konnte man ein Art leises Schreien hören, das von ihnen auszugehen schien.
Ein grausamer Verdacht tat sich auf … Was, wenn dies lebende Personen waren, die zu Stein transmutiert wurden?
Selbst wenn, so konnten wir es weder mit Sicherheit herausfinden, noch ihnen helfen.
 
Es blieb die riesige Tür in der Haupthalle. Als ich sie untersuchte fand ich einen weiteren Stofffetzen, der zu den Anderen passte. Zusammen ergaben sie inzwischen deutlich mehr Sinn. Es schien sich um ein Bild zu handeln. Noch fehlte aber etwas.
Vermutlich würden wir hinter der Tür mehr finden. Für ihre Größe ging sie erstaunlich leichtgängig auf. Nun blickten wir in einen Gang mit einer Brückenkonstruktion. Links und recht fiel Wasser in eine schier bodenlose düstere Tiefe, fast als würden aus den Wänden Wasserfälle ins Nichts fließen.
Es gab eine Vorrichtung die Fälle versiegen zu lassen, die gleichzeitig auch den Boden im Raum komplett wiederherstellte. Bei intensiverer Untersuchung der Vorrichtung fanden wir einen Weg damit die vor uns liegende Tür zu öffnen.
 
Hier folgten dann keine Türen mehr. Eine Kammer mit drei Sarkophagen tat sich vor uns auf. Mein Blick fiel direkt auf einige Gegenstände, die am Boden lagen. Während die Anderen sich auf die Besonderheiten des Raumes konzentrierten, steckte ich die besagten Gegenstände schnell ein.
Auf den Deckeln lagen weitere Objekte, die sich aber nicht bewegen ließen, obgleich sie nur darauf gelegt zu sein schienen.
Und an der Wand zu unserer Rechten hing ein Gemälde. Ein beschädigtes. Unsere Fetzen würden perfekt hineinpassen. Irgendwas in mir riet dazu diese Katakomben nun direkt zu verlassen, doch die Garret und Kryla insistierten die Teile in das Gemälde einzusetzen.
Warum gab ich dem bloß nach … ?
 
Nicht nur, dass die Teile passten. Sie fügten sich magisch ein und stellten das Gemälde in seiner Gänze wieder her. In genau jenem Moment tat sich etas in den Sarkophagen. Die Deckel rutschten auf und Skelette traten heraus. Chrylax rannte wie von der Tarantel gestochen in die Hauptkammer zurück. Und als dort zwei Skelette standen und anfingen zu reden wünschte ich, ich hätte es ihm gleichgetan.
 
Wir erfuhren, dass es sich um Mundi und einen seiner Generäle namens Bashere handelte. Noch nie hatte ich einen Lich gesehen, handelte es sich doch um Sagengestalten, nun stand ich zweien gegenüber.
Mundi war wenig beeindruckt von meiner Magie, schien sich aber zu freuen, dass sie noch ausgeübt würde. Das dritte Skelett erwachte nicht, was Mundi verwirrte. Er schnappte sich den reglosen Haufen und lief einfach durch die Wand, an der das Bild hing.
Bashere gab uns nun die Wahl zu gehen, oder ihre Sache zu unterstützen.
Wir rannten von Panik erfüllt.
 
Auf unserem Weg nach draussen hielt uns nichts auf.
Schlussendlich kamen wir an den Steingolems an. Dort fanden wir zwei Leichen. Arbeiter der Ausgrabungsstätte. Und auf der anderen Seite stand Pesh.
Nach uns hatten wohl noch weitere Mitglieder der Expedition den Eingang entdeckt. Leider waren sie nicht ganz so talentiert wie wir.
Die Umhänge von Mundo schützten uns nicht länger, wie ich auf unangenehm Weise erfahren musste. Dank Pesh bekamen wir aber die Mundi-Umhänge.
 
Kaum waren wir hier vorbei und an der Kammer mit dem Wasserbassin angekommen brach die Hölle los. Das Wasser verfärbte sich grün. Es schien die gleiche Pampe zu sein, die Hjarlan zum experimentieren genutzt hatte. Die Luft wurde toxisch.
Wir mussten hier raus, so schnell wie möglich ...