• Freitag, 31. Januar 2025 07:21

Sitzung 109

Anarath
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Im weiteren Verlauf besprochen wir mit Posetine was als nächstes zu tun wäre. Die Ernennung zu „Rittern“ Zoica’s war skurril und hörte sich zunächst so an, als würden wir gegebenenfalls an die Seitenlinie verbannt werden. Doch scheinbar war dies nicht der Fall. Wir fügten stattdessen die bisher zusammengetragenen Ideen zu einem erweiterten Plan zusammen. Endlich kam etwas Organisation in das Chaos – eine angenehme Abwechslung. Dabei zeigte die Herrscherin aber noch mehr von ihrem veränderten Verhalten. Sie argumentierte mit mehr Weitblick und taktischer. Die Erklärung woher diese Wandlung gekommen war nährte sogleich meine zuvor verspürte Paranoia.

Marco wurde in den letzten Wochen zu einem engen Berater. Er war mir noch immer suspekt und die Tatsache, dass es ihm möglich war sich in die Gedankenprozesse der Führung von Zoica einzuklinken war zumindest fragwürdig.

Was die Yuan-ti anging, so propagierte Posetine einen neuen Ansatz. Obgleich diese im Bunde mit Shadar standen, taten sie dies nur aus eigennützigen Gründen. Wenn wir es durch eine Machtdemonstration unsererseits schaffen würden ihre „Loyalität“ abzuwerben, dann würden sie zu nützlichen Verbündeten werden – und sei es nur temporär. Dieser Plan war gefährlich. Genauso gut könnten sie ein dreifaches Spiel spielen und uns in einem kritischen Moment hintergehen. Eine bessere Option hatten wir in diesem Moment jedoch auch nicht anzubieten.

Sie ergänzte, dass wenn wir schon dabei wären die Yuan-ti aufzusuchen, dann wäre ein kurzer Abstecher nach Llachlun auch sinnvoll. Im Falle eines Aufmarsches Shadar’s käme dieser dort vorbei. Sollte es zu einem Bündnis dieser beiden Parteien kommen, wäre dies höchst negativ. An unserer Seite jedoch hätten wir zugleich Zugriff auf deren Ressourcen und handwerkliches Geschick. Die Kampfkraft Zoica’s zu verstärken war ein dringlicher Umstand.

Das also sollte der Plan sein. Den Nexus in Azoicstrum in unsere Kontrolle bringen, mit Llachlun verhandeln und die Yuan-ti auf unsere Seite ziehen. Beim letzten Punkt zog sich mir der Magen zusammen. Meine Erfahrungen mir Harkis zeichneten kein positives Bild für die Zukunft. Ihr Verrat war vorbestimmt, das spürte ich. So wie die Dinge aber standen mussten wir es dennoch versuchen.

Eine kleine Anmerkung wurde zudem zu einem größeren Thema. Da wir eher spartanisch in den ehemaligen Zimmern der Dienerschaft des Compounds lebten, war es die Meinung der Herrscherin, dass wir standesgemäßer residieren sollten. Nicht unbedingt heimlich und auch irgendwie unnötig. Krathus war sofort von dieser Idee angetan. Seit Tagen ließ er schon durchblicken, dass er sich gerne einen eigenen „Hort“ erschaffen wolle. Die Eigenheiten seiner Abstammung musste ich wohl lernen zu akzeptieren, denn es ihm auszureden war keine Option. So durften wir uns bei Gelegenheit einen frei wählbaren Ort in Zoica aussuchen, wo wir in Zukunft leben sollten.

Im Anschluss an dieses Thema brachen wir auf. Posetine hatte direkt wieder vergessen, dass unsere Gruppe inkognito reiste. So forderte sie uns auf beim Gehen die nächsten Gäste hereinzuschicken. Da Ava die Einzige von uns war, die nicht aktuell im Kubus sein sollte konnte zumindest sie offen herumlaufen. Den Rest von uns machte ich wieder unsichtbar. Wobei Ava mit einer neuen und sehr nützlichen Fähigkeit aufwartete uns scheinbar trotz der Unsichtbarkeit sehen zu können. Unser erstes Ziel war es Angstrum zu finden, da er die Kontrolle über den Nexus aufgeben musste. Gleichermaßen bedurfte es vieler Worte Krathus davon zu überzeugen nicht einkaufen zu gehen oder Razora zu besuchen. Es war ermüdend die Tatsache in seinen Kopf hämmern zu müssen, dass wir uns so ungesehen wie möglich zu bewegen hatten.

Im Gang fanden wir dann die nächsten Besucher vor. Marco und Lafayette standen beziehungsweise saßen in gewohnt voneinander angewiderter Haltung gegenüber zueinander. Ob all der Dinge, die passiert waren, war wohl das Schlimmste für sie zusammenarbeiten zu müssen. Im Grunde war es belustigend und doch schwang auch das ungute Gefühl mit, was jeder von beiden wohl versuchen würde aus ihrer Position rauszuholen. Lafayette hatte diesbezüglich wohl schon exakte Vorstellungen. Zumindest wenn man dem Blumenstrauß in seiner Hand nur einen weiteren Gedanken hinzufügte. Hatte er seine Lektion nicht beim ersten Mal gelernt? Wobei er es sich aber dennoch nicht nehmen ließ Ava anzugraben. So wirklich clever erschien er mir in diesem Moment nicht mehr.

Ich hoffte inständig, dass wir unbemerkt an den beiden vorbeikommen würden. Krathus hatte sich völlig unnötig eine Verkleidung übergeworfen, die zu allem Überfluss auch noch Stelzen beinhaltete. Das Klacken bei jedem Schritt überspannte meine Nerven. Aber es machte dein Eindruck, als wenn die beiden Kontrahenten zu sehr aufeinander fokussiert gewesen waren, als das ihnen Irgendetwas anderes auffiel. Nicht einmal, als der Strauß plötzlich eher gerupft aussah.

Weil es unklar war, wie lange wir für das Aufspüren von Angstrum brauchten ging Ava zunächst allein los. Wir anderen warteten solange im Compound. Garret und ich hatten dort die wenig dankbare Aufgabe Krathus davon abzuhalten einfach loszumarschieren, um seine Mutter zu besuchen. Mir ging es da vom Verlangen her nicht anders, aber derzeit war es einfach keine gute Idee. Ava erzählte bei ihrer Rückkehr dann, dass Angstrum und Melody sich wohl irgendwo anders niedergelassen hatten. Wenn sie nicht mehr in Zoica waren, dann vielleicht in Azoicstrum? Er würde den Nexus kaum freiwillig den Rücken kehren. Wir fassten also den Plan dort nachzugucken.

Dann klopfte es plötzlich an der Tür. Als wir vorsichtig öffneten stand dort plötzlich diese merkwürdige Taube Meta aus dem Kubus vor uns. Wie sie uns gefunden hatte, war beunruhigend und es stellte sich die Frage, ob somit Shadar bereist Bescheid wusste. Ihr Ansinnen war es aber lediglich uns die Gewinne aus dem Rätselspiel zukommen zu lassen. Garret entschied sich den Flügel in das Theater des Compounds zu wünschen. Was mit Calas’ Statue passieren sollte, das müsste er selbst entscheiden. Dann schlugen wir den Weg zu Chrylax’ Haus ein. Da er in der Akademie tätig war würden wir den Teleportzirkel zur Abwechslung einmal ohne feurige Gefahr nutzen können.

Erneut unsichtbar schritten wir durch die Stadt. Das einzig Auffällige waren zwei Jugendliche, die gerade mit den Händen voller Edelsteine aus einem Juweliergeschäft spazierten, nachdem es dort einen Knall gegeben hatte. Der Besitzer schien davon keine Notiz zu nehmen. Doch das war nichts worum wir uns derzeit kümmern konnten.

Der Teleport nach Azoicstrum verlief ohne Schwierigkeiten. Vor Ort angekommen landeten wir aber nicht wie erwartet in Angstrum’s Turm. Vielmehr sah hier alles nach einem gigantischen Vogelnest aus. Alles war aus Zweigen jedweder Dicke gebaut. Und als wir schlussendlich den Bugbear und Melody in intimer Position vorfanden, konnte man diesen Ort ohne Bedenken ein „Liebesnest“ nennen.

Wir vermittelten den beiden kurzerhand was unsere Absicht war. Dabei ging ich spezifisch auf die Gefahren für Leib und Leben der beiden ein, wenn Angstrum auf Dauer mit dem Nexus verbunden bliebe. Seinen gedanklichen Fokus zu erhalten war schon schwer, ihm aber den Nexus madig zu machen noch deutlich komplizierter. Seit er dessen Macht besaß war sein Leben deutlich besser verlaufen. Konnte es ihm daher kaum übel nehmen sich gegen die Aufgabe zu wehren. Er fühlte sich abhängig von ihm, um Melody weiterhin all die bisherigen Annehmlichkeiten bieten zu können. Dass sie ihn tatsächlich für die nervige Person liebte, die er war, kam für ihn überraschend. So stimmte er zu.

Um möglichst ungesehen fortzufahren, ließ Angstrum den in dieses Nest umgewandelte Turm zunächst in Richtung von Toeffel’s Haupthaus gleiten. Natürlich hatte er für diese „Umbauten“ den Nexus verwendet. Doch weit weniger auslaugend, als ich erwartet hatte. Gleichwohl zu viel, um im späteren Verlauf meine Armschiene zu laden. So fiel die Idee flach die Yuan-ti mit unserer eigenen Nexusmacht zu beschwichtigen. Der Bugbear brachte uns dann unsichtbar ins Innere und hinab zum Nexus selbst. Wobei er auf dem Weg scheinbar diverse neue Sicherheitseinrichtungen zu deaktivieren schien. Jetzt, da wir vor dem Nexus standen, war es Zeit, dass Angstrum die Kontrolle abgab. Doch wusste er zunächst nicht wie.

Die Bindung zu lösen erforderte, dass er Willens war diese aufzugeben. Und hier kam der Knackpunkt: Er war keineswegs überzeugt davon. Obgleich ich mit dem Gedanken gespielt hatte seine Gedanken zu beeinflussen nahm ich davon Abstand, nur um durch Melody überrascht zu werden, welche es stattdessen tat. So überredete sie ihn mit magischer Unterstützung uns die Kontrolle zu übergeben. Am Ende war es in tatsächlich das Beste für die zwei. Auch wenn keiner vorausahnen konnte, ob das die Bewohner Azoicstrum’s vor Repressalien bewahren würde.

Während wir warteten, dass Angstrum die Bindung aufgab und Krathus sein Banner auflud, nagelte ich Ava darauf fest endlich zu erzählen, was ihr Wiederfahren war. Seit ihrer Rückkehr wich sie schon mehrere Male dieser Frage aus, da wir ja unter Zeitdruck standen. Nun galt es aber mindestens eine Stunde totzuschlagen. Trotz der verfügbaren Zeit war sie aber eher schmallippig. Offenbar hatte der Zinnsoldat sie an einen Ort mitgenommen, wo es ihr gelang sich – bildlich gesprochen – wieder zusammenzusetzen. In der Tat hatte sie durch den Realitätswechsel etwas verloren. Nun, das war keine große Überraschung für mich. Den anteiligen Mangel ihrer Selbst hatte ich am eigenen Leib spüren dürfen. Hingegen war es wohl aber auch so, dass dies ein Part ihrer Persönlichkeit war, den sie Zeit ihres Lebens unterdrückt hatte.

Sie bekam allerdings die Möglichkeit sich wieder zu einen und war nun im Gleichgewicht. Es war nicht zu bestreiten, dass sie erneut verändert wiedergekommen war. Die inzwischen dritte Inkarnation Ava’s kennenzulernen war irritierend. Sie hatte bisher einen wilden Mix der beiden vorherigen Varianten gezeigt. Trotz allem war mir aber am Ende nicht klar, ob ich tatsächlich alles richtig verstanden hatte, was in ihrer Abwesenheit passiert war. Noch im Begriff ihre Geschichte zu verarbeiten brach sie aber meinen Verstand vollends, als sie sich für die zuletzt gemeinsam erlebten Wochen entschuldigte. Die Welt stand Kopf.

Umgekehrt erfragte sie was aus meinem Familientreffen geworden war. Sie bekam daraufhin die möglichst kurze, wenngleich nicht weniger prägnante Erzählung dieser weniger erfreulichen Ereignisse und ihrer Konsequenzen. In ihrem Gesicht spiegelte sich echtes Mitgefühl wider. Erst jetzt war mir bewusst geworden, wie mir das gefehlt hatte. Verwundert blieb ich mit diesem Gedanken zurück, da sich nun Angstrum zu Wort meldete. Scheinbar war die Bindung nunmehr ausgelöst worden.

Jetzt galt es den Nexus an uns zu binden. Die Macht des Nexus war unbestritten, die einhergehenden Gefahren aber auch. Wer immer sich verband würde auch eine Zielschreibe auf dem Rücken tragen. Natürlich wandte Angstrum ein, dass er kein Problem damit hätte sich erneut zu verbinden. Irgendwie fiel die Wahl dann aber zurück auf mich. Ich hätte wohl glücklicher über diese Entwicklung sein sollen, war es doch das was ich wollte, seit wir von dem Nexus wussten. Zu jener Zeit, ohne einen einzigen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden. Vieles aber hatte sich seither verändert.

Mein Grund dies zu tun war unlängst nichtig geworden, dass darüber hinausragende Verlangen nach mehr Macht hatte mir meine leibliche Familie ausgetrieben und nicht zuletzt fürchtete ich meine gewählte Familie damit in Gefahr zu bringen. Doch welcher Idiot hatte sonst stumpf in sein Verderben rennen wollen, um diese Krise aufzuhalten? Nicht, dass ich allzu fest an einen Erfolg glaubte … so haderte ich.

Meine Hand war leicht ausgestreckt und ein Blick fiel über die Schulter hin zu der Wand, wo ich schon einmal einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Ava fing plötzlich an zu zaubern. Eine Reihe von großen fluffigen Kissen erschienen an besagter Wand. Ein leichtes Grinsen umfing mich, bevor das Stirnrunzeln anfing, da ich die Kissen als Illusion erkannte. Und das war der Moment in dem mich Krathus plötzlich schubste. So stolperte ich völlig überrascht gegen den Nexus, was die befürchtete Reaktion auslöste und mich mit einer Entladung magischer Energie quer durch den Raum schoss. Diesmal drehte ich mich um die eigene Achse. Während des kurzen Flugs sah ich noch Garret, der versuchte mich zu fangen, über dessen Kopf ich aber einfach hinweg rotierte. Direkt durch die illusionären Kissen und gegen die auch in diesem Fall kaum weniger harte Wand. Jeder Knochen im Leib tat mir weh, doch die Bindung war vollzogen.

Die Folge des Bindens schien aber auch zu sein, dass nun Blut aus meinen Augen lief. Nicht allzu viel und es stoppte auch immer bei einer gewissen Menge, doch es levitierte unterhalb des Augenlids. Wegwischen war ineffektiv. Wann immer ich aber einen Zauber wirkte, wurde aber in den Körper eingesogen, nur um im Anschluss wieder aufzutauchen. Die zugesprochene neue und eher martialische Optik war keinesfalls beruhigend. Angstrum hatte keine Wirkung wie diese verspürt. War es nicht schön etwa besonderes zu sein … !?

Unsere Aufgabe hier war nun erfüllt. In dem folgenden Gespräch mit dem Bugbear warnten wir noch vor potentiellem Ärger und das sie auf der Hut sein sollten. Dabei kam auch heraus, dass Angstrum die damals hierher pilgernden Kobolde gar nicht umgebracht hatte. Vielmehr hatte er sie gewarnt nicht näher zu kommen und dann weggeschickt. Leider aber auch ohne deren Erinnerung mittels des Nexus zu manipulieren. Wusste Shadar deswegen von diesem Nexus? Oder hatte er diese Information viel früher durch andere Quellen schon bezogen? Traf das Erstere zu, dann wäre dies ein wichtiger Hinweis auf seine tatsächliche Macht gewesen.

Beim Gehen fiel uns nun auf, dass wir nicht unbemerkt geblieben waren. Keiner hatte die Öffnung der Geheimtür wahrgenommen, doch im Eingang weit über uns stand nun Narach mit gezogener Waffe und äußerst ungehalten. Garret hatte ein Seil für uns hinuntergelassen. Melody flog mit Angstrum hinauf. Und als ich mich in Bewegung setzen wollte verschwamm kurz die Umwelt und wurde in tiefe Schatten getaucht, bevor ich mich nur eine Sekunde später sehr viel weiter oben am Seil hängend wiederfand. Irritiert nach unten blickend sah ich dann Krathus und Ava verschwinden. Das hatte ich schon einmal erleben dürfen, nur als unfreiwilliger Teilnehmer einer Racheaktion des kleinen schuppigen Teufels.

Narach zu erläutern, warum wir ohne Einladung hier waren, war ein Ding der Unmöglichkeit. Das Misstrauen gegenüber Magienutzern schwand damit auch nicht gerade. Doch seine feindliche Art war nicht amüsant. Nun pikste er mit seiner Waffe in meinen Rücken, damit ich mich beeilte. Sehr zu unser beider Überraschung hatte dies aber keinerlei physische Auswirkung. Gespürt hatte ich nichts und auch blutete der Einstichort nicht. Verwundert wiederholte er seine Tat, mit dem gleichen Ergebnis. Statt das es alle Beteiligten dabei beließen und wir einfach gingen, hatte sich nun Garret in den Kopf gesetzt seinerseits diesen Umstand zu „testen“. Der kleine Dreckskerl schoß mit einem Satz hinauf und verpasste mir doch allen Ernstes eine ordentliche Backpfeife. Von der in den Hieb gelegten Kraft kam aber nur wenig an, doch es tat nicht weniger weh.

Für einen Moment schoss die Wut hoch und ich formte schon den ersten Gedanken mich auf „affige“ Weise zu revanchieren, doch angesichts der Umgebung und der zu vermeidenden Aufmerksamkeit, nutzte ich den gleichen Zauber abgewandelt und machte aus der halben Portion einen Shrimp. Das Pärchen folgte und brachte uns wieder hinauf zu ihrem Nest. Krathus schien amüsiert über Garret’s neue Existenz. Ava beendete den Spaß dann aber, als sie ihn mit Wucht auf den Boden donnerte und die Verwandlung brach. Auf die Erzählung meiner „Unverwundbarkeit“ hin wollte sogleich Krathus auch mal zustechen. Genug war genug. Wieso wollte mich eigentlich jeder in Logothil stechen und bluten lassen!? Nach meinem Ausbruch über diesen nicht haltbaren Umstand kehrten wir schließlich nach Zoica zurück.

Nach dem Teleport sorgte ich wieder für ein unsichtbares Auftreten. Eine kurzerhand alarmierte Wache sah somit nur Ava, hatte aber zuvor mindestens zwei Stimmen gehört. Auf die Frage wer nun also noch hier wäre platzte es aus Garret heraus, dass er sein eigener Geist sei. Meine Hand war schon in der Bewegung zu meiner Stirn, konnte sie aber noch rechtzeitig stoppen, bevor auch ich Lärm erzeugt hätte. Im Versuch die Wache davon zu überzeugen, dass er jetzt aber doch nicht Garret sei, behauptete er Angstrum zu heißen. Es wurde von Cent zu Moment absurder. Die Wache trug, soweit wir sehen konnten, einfach beide Namen ein und ließ uns ziehen.

Der Weg führte uns zurück zum Compound. Auf diesem vernahmen wir aber Stimmen, die sich darüber freuten in Zukunft wohl für gar nichts mehr zahlen zu müssen. Ava fuhr herum und fand vor sich erneut zwei Jugendliche, scheinbar Studenten der Akademie. Aufgebracht über die Situation, dass sie Magie missbraucht hatten, um jemanden zu bestehlen wurden ihre Augen tiefschwarz, ihre goldenen Strähnen ebenso und sie schiss die beiden in deutlicher Art zusammen. Verängstigt zogen sie davon, versprechend dies nicht zu wiederholen. Ich war derweil völlig erstarrt, ob Ava’s Auftritt. Für einen Moment geisterten mir die Bilder von vor einigen Wochen im Kopf. Es wäre eine Lüge, wenn ich nicht zugab, verunsichert gewesen zu sein. Doch mit ihrer „Rückverwandlung“ fiel zunächst auch dieses Gefühl.

Kritischer war, dass keiner von uns bemerkt hatte, dass Marco an der Ecke saß und dies mitbekommen hatte. Sein nüchterner Kommentar ließ keinen Zweifel, dass er glaubte diesen Missbrauch vorhergesehen zu haben. Und man mochte erahnen, dass er damit ebenso eine indirekte Warnung in die Zukunft aussprach. Nach meinem Verständnis war es aber egal, ob jemand Magie nutzte oder ein Schwert, um seinen Willen durchzusetzen. Einen Verhaltenskodex brauchte beides. Wir zogen weiter, auch wenn mir ein weiterer von Marco’s Kommentaren Bauchschmerzen bereitete, der durchblicken ließ, dass er uns andere wahrgenommen hatte.

In unseren Räumen im Compound eingetroffen löste ich dann die Unsichtbarkeit, doch Krathus war verschwunden …