• Friday, 31. January 2025 10:59

Sitzung 79

Tueddelig
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Nun, das tat es tatsächlich, doch anders als ich erwartet hätte… doch der Reihe nach, meine Gedanken müssen sich noch ordnen, denn von Beginn an lief einiges schief. So konnten wir in unserem Staunen nicht verhindern, dass Gudden ausplauderte, dass wir über die Nexi Bescheid wussten. Unsere spontanen und löchrigen Erklärungsversuche beruhigten den bis eben so kooperativen Itiu’Kitna nicht und er rief seine Wachen, inklusive einem Berg von einem Ork, Shruc. Ohne unsere Waffen blieb uns keine andere Wahl, als seinen Fragen zu stellen. Nicht, dass wir sonst etwas anderes getan hätten… denke ich. Doch zu allem Überfluss fand der Orc große Gefallen daran, sich an Krathus Stelzen zu vergreifen und schlug ihm schlichtweg weg. Zwar schaffte es Krathus irgendwie, sich auf einer Stelze zu halten - wofür er mir einiges an Bewunderung abrang - jedoch wurde er nun endgültig als Kobold enttarnt. Möglicherweise war das aber auch ganz gut so, denn Itiu’Kitna ließ uns zwar weiter bewachen, nahm Krathus jedoch zu einem ausgiebigen Gespräch in seine Studierstube mit. Leider konnten wir nicht verstehen, was dort gesagt wurde, doch wenig später kam Krathus (mit einer leuchtenden Kugel, die um sein Banner kreiste - was auch immer es damit auf sich hatte) gemeinsam mit Itiu’Kitna heraus. Die beiden hatten eine Einigung getroffen: Wir würden dafür sorgen, dass Avra, der ohnehin hierbleiben wollte, zu Itiu’Kitna kommen würde, dafür blieben wir am Leben, erhielten die Hand von Wuldan und dürften sogar die Tour fortführen. Der Haken: Dieser Carson hatte augenscheinlich irgendeine Macht über Avra, die vorher gebrochen werden musste. Krathus erzählte uns außerdem, dass er Itiu’Kitna über unsere Situation aufgeklärt hatte, wir mussten also nicht länger so tun, als wären wir von hier. Sehr zu meiner Erleichterung, ich tauge (noch?) nicht als Lügnerin.

Ich war froh, dass sich die Situation so gelöst hatte und wir sogar die Tour fortsetzen könnte, schließlich bot dies die Chance, wertvolle Informationen zu finden, die uns bei unserem eigentlichen Auftrag für Al’Chara und Layara helfen konnten und nebenbei vielleicht auch etwas Licht in meine eigenen Recherchen zu meinem Volk zu bringen. Mit letzterem hatte ich nur wenig Glück - nichts, was Itiu’kitna besaß, stammte aus der Zeit nach dem Verrat. Eine Flöte war zwar erst danach gefunden worden, doch sie war so alt, dass sie auch von vorher stammen konnte. Gleichzeitig befeuerte dies den gleichzeitig beruhigenden wie schrecklichen Verdacht, dass Sylvanar vernichtet worden war und deswegen nicht zu Hilfe geeilt ist. Dann könnte ich hier nichts mehr ausrichten - aber es verstärkte auch den Verdacht, das Al’Chara möglicherweise mehr darüber wusste, als sie preisgegeben hatte. Aber dann würde das auch bedeuten… stop. Zuviel Spekulation. Ich musste ihr diese Fragen stellen.

Wesentlich aufschlussreicher war der Besuch im Keller, wo sich drei Sarkophage befanden - nach den Erzählungen Garetts war zu vermuten, dass Lia in einem davon war. Doch war sie auch noch am Leben? Es gab einen Weg das herauszufinden, aber ob ich das hinbekam? Nun, mit der Ratte hatte es auch funktioniert, und da hatte ich nichts als Geschichten zur Orientierung. Diesmal hatte ich sowohl Krathus als auch Ral schon dabei beobachtet… ich achtete darauf, dass Itiu’Kitna mich nicht beachtete, schloss die Augen und konzentrierte mich. Ich brauchte 3 Versuche, aber als ich schließlich die Augen aufschlug, erstrahlten die Sarkophage in einem eigenartigen Licht. Das also sahen Krathus und Ral, wenn sie nach Magie Ausschau hielten. Beunruhigenderweise waren die Sarkophage nicht nur durch Gitter, sondern auch durch eine Art Wand sehr starker Magie geschützt, die Itiu’Kitna sehr stolz als stärkste Schutzmagie Logothils beschrieb. Immerhin fand ich heraus, dass sie nur nach vorne hin abschloss, nach hinten oder oben sei der Stein ohnehin zu solide. Möglicherweise ein Eingang? Oder was, wenn sie aufwachten? Ein Magier von Mundis Fähigkeiten sollte mit einer Steinwand wenig Probleme haben. Augenblick. Dachte ich wirklich darüber nach, sie aufzuwecken??? Andererseits: Was wussten wir schon über ihn, außer, dass er mit Untoten experimentierte? Natürlich, Garett hatte davon erzählt, wie böse er sei, doch Garett hatte bisweilen eine beneidenswert simple Sicht auf die Dinge. Oder er hatte mir auch da nicht alles erzählt? Jedenfalls konnte es nach allem, was wir wussten, kaum schlimmer kommen, oder? Gefährliche Gedanken… ich versuchte, sie zu verbannen, doch es gelang mir nicht ganz.

Nicht zuletzt deswegen, weil das Gespräch gerade um das fehlende Puzzleteil ging, das hier herumlag. Krathus schien ganz versessen darauf, es zu finden, obgleich dies die Zeit für unseren Auftrag mit Avra enorm verkürzen würde. Eigentlich hätte ich protestiert, aber ich wurde die Gedanken wie gesagt nicht los. Und so zeigte mir Krathus ein paar Kisten, während ich mich darauf konzentrierte, dass entsprechende Puzzleteil zu finden - was tatsächlich sehr einfach war. Magie war schon etwas sehr Nützliches - ich hätte mich früher damit beschäftigen sollen. Anschließend beendeten wir die Tour, wobei wir nebenbei auch die Bestätigung erhielten, dass die gesuchte Hand von Wuldan sich in Itiu’Kitnas Besitz befand - dummerweise wusste dieser jetzt auch von uns, dass Monta Kren danach suchte. Ich hoffte sehr, dass sich unsere Informationsfreude nicht noch rächte…

Auf dem Rückweg zur Taverne klärte uns Krathus (dessen Banner noch imer von dieser grünlich leuchtenden Kugel umschwirrt wurde) noch darüber auf, dass es sich beim aktuellen Lichtbringer nicht etwa um den Großen Roten handelte, sondern um seinen Sohn Loganar, der ihn insgeheim umgebracht und ersetzt hatte. Hoffentlich änderte das nichts an Guddens Loyalitäten…

An der Taverne begrüßte uns wie immer Avra, der sich dafür entschuldigte, dass Olerian ihm ausgerissen war. Wir befragten ihn zu seinem Verhältnis zu Carson, doch fanden nicht viel darüber heraus. Erst später erzählte uns Leeroy, dass Avra dem Dienst freiwillig zugestimmt hatte, nun aber magisch an Carson gebunden war. Offenbar wurde er irgendwie magisch an ihn gebunden, würde aber tatsächlich gerne bei Itiu’Kitna arbeiten. Nichtsdestotrotz proklamierte Krathus plötzlich, dass er jetzt frei sei. Avra wollte es erst nicht glauben, doch als Krathus ihn überzeugte, doch einmal aus dem Garten des Burned Eyes Inn zu gehen, stellte er fest, dass dies offenbar der Wahrheit entsprach und er zog glücklich in Richtung Itiu’Kitna davon, nachdem er uns von einer Schriftrolle erzählt hatte, die Carson genutzt hatte, um ihn an sich zu binden. Nachdem Krathus erzählt hatte, dass er den Bann auf Avra gebrochen hatte (ein beeindruckender Erfolg!), besprachen wir das weitere Vorgehen. Es war klar, dass Carson den Bann mit hoher Wahrscheinlichkeit erneuern konnte, wenn wir diese nicht zerstörten. Nichtsdestotrotz wollte ich zuerst einmal sicher gehen, dass der sanftmütige Kerl sicher bei Itiu’Kitna ankam. Letzten Endes taten wir jedoch nichts davon, sondern beschlossen, erst einmal bei Monta Kren vorbeizusehen. Der Austausch mit Itiu’Kitna hatte uns misstrauisch gemacht, ob dem alten Mann zu trauen war.

Wie letztes Mal machte niemand auf, so dass wir einfach eintraten. Einbruch war ja nichts Neues mehr für uns… während Gudden sich sofort an der Geheimtür im Boden zu schaffen machte, las Krathus sich das Buch vom letzten Mal durch, dass sich als Monta Krens Tagebuch herausstellte und einige beunruhigende Einträge wie „neue Opfer gefunden” beinhaltete, die sich offenbar auf uns bezogen, aber auch Hinweise auf eine gewisse Elli, die er zurückbringen wollte. Merkwürdig, doch ich kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken. Gudden war wieder aufgetaucht und als Krathus ihn über den Inhalt des Tagebuches unterrichtet hatte, hob er den zappelnden Monta Kren einfach hoch. Der schaffte es zwar mit einer bemerkenswerten Beweglichkeit, sich aus dem Griff zu befreien, doch der Bugbear hob ihn einfach wieder hoch. Er behauptete, nichts von „Opfern” zu wissen - allerdings reagierte er darauf, als ich ihn nach Elli fragte, allerdings brüllte ihn Gudden wieder an, bevor er eine Antwort geben konnte und hielt seine Nase direkt in das Tagebuch. Allerdings las Monta etwas gänzlich anderes vor als das, was wir dort lasen. Irgendwas ging hier vor und ich war mir nicht sicher, dass der alte Mann dafür verantwortlich war, doch Gudden ließ nicht mit sich verhandeln. Also stiegen wir alle gemeinsam durch die Luke, wo wir einen Gang vorfanden, der, wie sich herausstellte, direkt mit der Kanalisation verbunden war. Viel interessanter war jedoch der Sanktum-ähnliche Raum, in deren Mitte eine Art Sarg stand - noch einer. In diesem lag jedoch ein totes Mädchen. Elli, die Monta Kren wiederbeleben wollte. Dazu benötigte er das Buch, dass daneben lag - was sich bei näherer Betrachtung von Krathus als das Buch herausstellte, das Al’Chara von uns wollte!

Das Buch, das Al’Chara von uns wollte… es war mit Blut geschrieben. Auf Haut. Widerwärtig - und besorgniserregend. Was wollte Al’Chara damit? Lia wiederbeleben, sicherlich, aber hätte dafür nicht das Puzzle genügt? Warum wollte sie dieses widerwärtige Buch?

Nichtsdestotrotz: Wir benötigten es. Weshalb es mich etwas entsetzte, als Krathus es an Monta zurückgab. Wir hatten es bereits, warum gab er es jetzt einfach weg? Andererseits, es war das moralisch richtige… aber es half uns nunmal nicht weiter, sondern verkomplizierte unsere Situation nur weiter. „Immerhin” versprach uns Monta Kren, das Buch zu überlassen, sobald Elli wieder lebte, wofür er die Hand von Wuldan benötigte. Das also auch noch…

Aber vorerst galt es, den Auftrag mit Itiu’Kitna abzuschließen. Wir überzeugten uns erst einmal davon, dass Avra sicher dort angekommen war, leider sah Itiu’Kitna den Auftrag erst dann als abgeschlossen an, wenn auch die Schriftrolle zerstört wurde. In mein Schicksal ergeben - ich hatte wenig Lust, Billy in einem Badehaus zu begegnen - folgte ich meinen Gefährten zum Badehaus.

Von der Rezeptionistin erfuhren wir, dass die beiden immer noch hier waren und zahlten ebenfalls unseren Eintritt, vorgeblich um zu baden, tatsächlich aber natürlich, um die Schriftrolle zu finden. War bis hierhin noch alles normal, verfolgte ich nun mit wachsendem Unglauben, wie Krathus die… „Deluxe”-Variante buchte. Von den anderen beiden hätte ich das vielleicht erwartet, aber von Krathus? Er musste doch verstehen, was das bedeutete, doch tatsächlich trennte er sich von uns, um in den entsprechenden Bereich geführt zu werden.

Etwas angewidert ging ich mit Gudden und Garret in die andere Richtung und fand mit meiner neuentdeckten Fähigkeit sehr schnell die entsprechende Umkleide. Glücklicherweise waren wir gerade alleine auf dem Gang und so wiesen wir Gudden an, draußen aufzupassen, während Garret die Tür knackte und wir hereingingen, wo er dasselbe mit der Schranktür tat und wir tatsächlich die Schriftrolle fanden. Das erschien mir zwar etwas zu einfach, aber gerade aktuell sollte ich vielleicht nicht zu sehr hinterfragen, wenn uns das Glück einmal hold war. Tatsächlich hielt dies nicht lange an, denn die Schriftrolle stellte sich als völlig immun gegenüber Schwertstreichen heraus. Daher beschlossen wir, sie erst einmal einzupacken, den Köcher, in der sie gesteckt hatte, dalassend. Vielleicht wusste Itiu’Kitna, wie man se zerstörte. Und tat das auch, statt Avra an sich zu binden, aber immerhin musste Avra dazu zustimmen und er wusste nun, was es damit auf sich hatte. Es wäre aber auch nicht das erste Mal, dass wir aus guter Absicht alles schlimmer machten. Aber war ich nicht auch diejenige, die darüber nachdachte, dass Puzzle zu vervollständigen, nur um unseren immer fragwürdiger erscheinenden Auftrag für Al’Chara zu erfüllen? Erstaunlicherweise war die Antwort: ja, das war ich tatsächlich. Mal davon abgesehen, dass ich ohnehin keine bessere Idee hatte.

Wir sammelten noch Krathus ein, der sofort aufgeregt mit Garett zu tuscheln begann, doch ich verspürte wenig Lust, von seinen „Abenteuern” zu erfahren. Viel interessierter - und das nicht im positiven Sinne - war ich daran, was bei Itiu’Kitna geschehen würde. Auf dem Weg dorthin wurden wir noch Zeuge, wie eine Leiche aus dem Kanal getragen wurde, die dort wohl Reparaturen versucht hatte. Ein weiteres Opfer unserer Unbedachtheit. Ich hoffte, es war das letzte, doch hatte in dieser Hinsicht meine Zuversicht fast verloren…