Wir kehrten zurück in die Zesty Clam und besprachen unsere weiteren Schritte. Ralkarion schien etwas nervös und wollte ständig, dass wir uns auf dem Zimmer weiter besprechen. Wir gaben ihm letzten Endes nach. Kein Wunder, dass er auf das Zimmer wollte: Er äußerte den Wunsch, den Speaker Staff zu behalten, er sei schließlich ein mächtiger magischer Gegenstand! Nicht, dass der Gedanke nicht seinen Reiz hätte, aber damit würden wir uns möglicherweise Lafayette zum Feind machen - nicht die beste Idee. Mit vereinten Kräften konnten Garret und ich ihn letzten Endes vom Gegenteil überzeugen. Allerdings hatte Ralkarion auch die durchaus gute Idee, zunächst einmal mehr über Lafayette in Erfahrung zu bringen. Natürlich wurde dazu wieder ich ausgewählt. Ralkarion erbot sich, mich unsichtbar zu machen, um unbemerkt zum Anwesen zu kommen. Ein guter Plan, der früh am Morgen umgesetzt werden sollte. So klopfte ich um 5 Uhr an seiner Tür, doch obwohl dies abgesprochen war, schien er mal wieder schlecht gelaunt und nahm sich eine Menge Zeit für den Zauber. Diese verdammten Stimmungsschwankungen wurden langsam lästig. Glücklicherweise wurde er fertig, bevor der mittlerweile Wache Carook aus seinem Zimmer kam. Das hätte noch gefehlt, dass diese Echse mitkäme.
Leider verlief die Erkundungsmission erfolglos. Ein Gespräch mit Bing, Lafayettes Jaguar, brachte nichts wissenswerte zu Tage und im Anwesen war ebenfalls nichts Auffälliges zu entdecken, zumal ich sein Büro leider nicht wiederfand. Schlecht gelaunt kehrte ich in die Taverne zurück, wo die anderen beim Frühstück saßen und bestellte mir mein Eigenes. Doch auch das verlief nicht störungsfrei, aus dem Nebenraum erklangen permanent dumpfe Schreie, die mir meine letzten Nerven raubten. Darauf aufmerksam gemacht, stürmten meine Begleiter nach nebenan, um sich darum zu kümmern. Sie waren halt doch zu etwas nutze, jedenfalls verstummten die Schreie kurz darauf und ich hatte endlich etwas Ruhe. Wie sich herausstellen sollte, nur die Ruhe vor dem Sturm.
Im Anschluss gingen wir zu Lafayette. Widerwillig hatte Ralkarion sich davon überzeugen lassen, ihm den Stab zu überlassen. Erstaunlicherweise war Lafayette auch nicht davon beeindruckt, dass die Hextor keine Artefakte verkaufen wollten, im Gegenteil schien ihn das eher zu erheitern. Seltsamer Mensch. Jedenfalls gab er uns daraufhin den Auftrag, den Stab nach Boulderbane im Süden zu bringen, wo die eigentliche Auftraggeberin namens "Amastacia" saß. Wir sollten die Beschützer nicht angreifen - ein seltsamer Ratschlag, warum sollte man sofort Wachen angreifen? Wie gesagt: Ein seltsamer Mensch. Garret befragte ihn indes zu einer Person namens Derrin. Es stellte sich heraus, dass Garret hier offenbar eine Revolution planten und Derrin eine wichtige Person dafür war. Und Lafayette hatte sich diesem Wahnsinn offenbar angeschlossen und war erstaunlich gut informiert. Wo war ich hier bloß reingeraten??? Nicht, dass ich Zoica besonders mochte, aber hier eine gewaltvolle Revolution loszutreten erschien mir mehr selbstmörderisch denn sonst etwas. Der Freedom Fighter Squad, wie sie sich nannten, waren im Haus des Professors untergebracht, den ich anfangs bereits kurz kennen gelernt hatte. Garret drängte darauf, dorthin zu gehen, allerdings müsste sich jemand um Carook kümmern, der nicht mit konnte. Mir schwante bereits Übles und natürlich: Diese Aufgabe kam mal wieder mir zu. Ein ganzer Tag mit dem Echsenmensch, was für eine Aussicht. Zunächst versuchte ich schlicht, ihn im Gewirr abzuschütteln, aber er konnte sich in einer Stadt deutlich besser orientieren als ich. Außerdem hatte er dummerweise kein Problem damit, Leute einfach umzurennen oder brutal aus dem Weg zu schubsen. Und so fügte ich mich in mein Schicksal und versuchte im Gegenzug, Carook seines zur Hölle zu machen. Uns war bereits aufgefallen, dass er viel Wert auf die Sauberkeit seiner Rüstung legte und so ließ ich, während ich mir ein genaueres Bild von Zoica machte, ständig diverse Pflanzen darauf wachsen, was die Echse sichtlich ärgerte. Immerhin etwas.
Dennoch, der Nachmittag konnte gar nicht schnell genug kommen. Als meine Begleiter endlich zurück kamen, verspührte ich so etwas wie Erleichterung, allerdings überlagert von einer unglaublichen schlechten Laune. Zu allem Überfluss erfuhr ich dann auch noch, dass die beiden sich von einer Schauspieltruppe hatten anheuern lassen und mich gleich zwangsverpflichtet hatten. Was bildeten die sich eigentlich ein! Aber mir blieb keine Wahl und immerhin sorgte Ralkarion ein wenig für Erheiterung, als er Carooks Rüstung beschmutzte, dem offenbar auch die Nerven durchgingen: Er nahm seinen Kriegshammer und schlug den Tisch einfach in zwei. Wenn er damit Mitleid heischen wollte, von mir würde er sicher keines bekommen. Als Carook verschwunden war, trat der Wirt an uns heran und fragte, ob Carook nicht anderswo untergebracht werden könnte. Oh, nicht s lieber als das! Wir gingen nach oben um Carook mit den neuen Realitäten zu konfrontieren, doch als Reaktion holte dieser lediglich einen Diamanten aus seinem Beutel und gab ihn Lurk - woraufhin dieser plötzlich ganz erpicht schien, Carook dazubehalten. Heute war wirklich nicht mein Tag…
Immerhin stieg Ralkarion ein wenig in meinem Ansehen, als er sich bereit erklärte, die Echse ein wenig auszuführen, damit Garret und ich uns austauschen konnten. Ein Nachmittag ohne die Echse - Gott sei Dank! Garret wies mich unterdessen in den Plan ein. Offenbar hatte er dem Schauspiel zugestimmt, damit wir währenddessen den Compound von Cuu, dem Herrscher von Zoica, für die kommende Revolution ausspionieren konnten. Auch wenn ich nach wie vor wenig von der Revolution hielt: Nach dem heutigen Tag hätte ich kein Problem damit, diese Stadt brennen zu sehen. Ich willigte ein, am nächsten Tag mit Garret zu diesem Derrin und dem Chef der Schauspieltruppe Tarovo zu gehen - nicht zuletzt, weil dies bedeutete, dass ich einen weiteren Vormittag ohne Carook vor mir hatte. Der morgige Tag versprach dadurch um einiges besser zu werden, als der heutige.