Tagebuch: Harkis
Sitzung 16
Von Wendall erfuhren wir, dass der Speaker Staff tatsächlich im Dorf war. Oder besser gesagt: Ich erfuhr es von den anderen, denn ich verstand kein Wort von dem, was der Troll vor sich hin brüllte. Wir erfuhren auch, dass dort ein Ungeheuer namens "Die Geißel" hauste. Ungünstig. Das würde die Sache erschweren. Bevor wir weitere Entscheidungen trafen, beschlossen wir, erst einmal das Dorf auszukundschaften. Ich als Spinne, Garret als Busch. Allerdings war dieser Ausflug nicht von Erfolg gekrönt: Garret kam nicht durch den Zaun und ich wurde beinahe von einem Huhn verspeist. Wie erniedrigend. Der kurze Blick ließ zwar vermuten, dass nicht all zu viel los war und auch vom Ungeheuer war nichts zu sehen. Dennoch beschlossen wir sicherheitshalber, einen Weg ohne Gewalt einzuschlagen. Gut, dass die Überlebensinstinkte des Tieflings gut ausgeprägt sind.
Garret war ebenfalls einverstanden, denn er durfte seine Kochkünste ausprobieren. Während er ankündigte, sich um den Fisch zu kümmern, ging ich los, um ein paar Kräuter dafür zu suchen. Die gab es hier in Hülle und Fülle. Kochen kann der Halbling übrigens… was er dann für die Trolle zubereitete, roch wirklich gut.
Anfangs lief der Plan recht gut, womit ich meine, dass niemand versuchte, uns umzubringen. Allerdings verstand ich kein Wort und offenbar ging es den anderen genauso. Ein heilloses Durcheinander. Sehr nervig, bis jemand den Speaker Staff in die Hand nahm, und es mit einem Schlag ruhig wurde. Völlig ruhig, nicht mal der Hauch eines Flüsterns war zu hören. Nachdem sich das Durcheinander also gelegt hatte, wurde der Stab ins Zelt gebracht und Ralkarion sorgte mit Magie dafür, dass er die Trolle verstand. Garret irgendwie auch, so dass nur ich nichts verstand. Garret nutzte die Ablenkung der Gespräche für einen erfolglosen Versuch, den Stab zu stehlen, während ich draußen erfuhr, dass die Geißel niemand anderes als der Hahn war, der mich bei der gescheiterten Erkundungsmission fast verspeist hatte. Augenblick… wenn die Geißel der Hahn war und der Hahn immer auf dem Speaker Staff schlief und das wiederum der Grund war, dass der Speaker Staff im Dorf bleiben musste… ich versuchte, den Hahn davon zu überzeugen, dass er auch einen anderen Stab haben könnte. Leider zeigte sich die Geißel wenig kooperativ. Sei es drum, wer braucht schon die Einwilligung von jemandem, den niemand sonst versteht. Wir versuchten also dennoch, den Häuptling von der Notwendigkeit eines neuen Stabes für den Hahn zu überzeugen. Leider glaubte uns der Ignorant nicht, dass wir mit dem Hahn sprechen konnten. Irgendwas lief dann ganz furchtbar schief und die Situation eskalierte. Der Häuptling brüllte plötzlich, dass er sich das nicht bieten lasse und verpasste dem Hahn einen gewaltigen Tritt. Wie sich herausstellte, ein großer Fehler: Nach einem kurzen Kampf verpasste ihm der Hahn einen Feuerstoß direkt in den Mund, was den Häuptling einfach explodieren ließ. Beeindruckend - das konnten wir für uns nutzen. Denn die Trolle zweifelten jetzt nicht mehr daran, dass der Hahn einen neuen Stab wollte, wie wir gesagt hatten und waren bereit, uns den Stab zu überlassen. Garret lenkte die Geißel mit einer unfassbar attraktiven Illusion einer Henne ab und wir verschwanden mit dem Stab aus dem Dorf.
Natürlich war uns klar, dass dies nur eine temporäre Lösung war und die Trolle früher oder später darauf kommen würden, was passiert war und uns folgen würden. Das heißt, fast allen: Der idiotische Tiefling hatte so viel Spaß an unserem neuen Spielzeug, dass er den Stab permanent berührte und uns so am Sprechen hinderte. Damit hinderte er mich auch daran, Water Walking zu wirken. Nachdem es Garret und mir mittels Schrift gelungen war, Ralkarion von der Dringlichkeit unserer Lage (in der Entfernung wurde es bereits laut) zu überzeugen, kam er glücklicherweise zur Vernunft und wir entschwanden über den Fluß - ich als Hyäne mit Ralkarion auf dem Rücken, Carook auf der Scheibe und Garret war ohnehin erstaunlich schnell zu Fuß, besonders für seine Größe.
Die Rückreise verlief abgesehen von einem kurzen Zusammentreffen Garrets mit den Gedanken kontrollierenden Pflanzen und damit verbundenen erneuten Verbrennung seiner Augenbrauen ereignislos. Ich war ein wenig enttäuscht, dass ich in meinem eigenen Vorhaben nicht weiter gekommen war, aber ich hatte nie erwartet, so schnell fündig zu werden. Doch die Ruhe währte nicht lange: als wir am Sanctuary ankamen, ging einiges schief. Zugegeben, ich hatte mich hier schon das letzte Mal nicht wohlgefühlt, aber zumindest gab es die Möglichkeit, sich hier einmal richtig von den Strapazen der Reise zu erholen. Als sie jedoch Carook sahen, verbarrikadierten sie sich plötzlich im Gasthaus und wiesen uns an, weiter zu fahren. Eine Gestaltwandlung und ein Gespräch später stellte sich heraus, dass die Elfen wohl starke Verluste durch die Hextor erlitten hatten. Dieser Kerl ging mir immer mehr auf die Nerven. Und ausgerechnet mir fiel die Aufgabe zu, mit Carook weiterzugehen und auf ihn aufzupassen. Brilliant. Da wäre ich fast noch lieber bei den Elfen geblieben. Garret und Ralkarion blieben zurück, um mit Edria zu sprechen, offenbar hatte Ralkarion etwas mit ihrer Nichte zu besprechen.
Der Probleme nicht genug, überfiel Carook und mich wenig später dieses Einhorn. Genau genommen stürmte es auf Carook zu, mit eindeutigen Absichten. Was für eine Situation: Ich hätte ja nichts dagegen, wenn das Einhorn dieses laufende Reisehindernis einfach aufgespießt hätte, aber das würden uns die Hextor wohl übel nehmen. Aber mich in ihrem Wald gegen die Elfen zu stellen, erschien ebenfalls selbstmörderisch. Ich stellte also eine Windwand zwischen beide auf und beschwor das Einhorn, umzudrehen. Glücklicherweise gelang dies, aber spätestens jetzt schwor ich mir, Carooks Zeit bei uns so unangenehm wie möglich zu gestalten. Für den Rest der Reise hatte er praktisch ständig eine blitzende Gewitterwolke über sich, wie… unschön für eine Plattenträger. Wenig später erschienen Ralkarion und Garret und teilten uns mit, dass wir hier nicht mehr willkommen waren und möglichst schnell aus dem Wald heraus sollten. Wenig überraschend. Das einzig Gute war, dass die Elfen offenbar ebenfalls darauf erpicht waren, dem Hextor den Abschied leicht zu machen - so wurde er mit einem gespannten Seil von seiner Scheibe geschmissen, wachte morgens umringt von Pfeilen auf oder sogar neben einem Grabstein mit seinem Namen. Ausgesprochen Amüsant.
So kamen wir nach wenigen Tagen in Sichtweite dieses Ortes, von dem ich noch nicht wusste, was ich von ihm halten sollte: Zoica…
Sitzung 15
Die Rüstung Mundos wurde höchst respektvoll hinaus eskortiert. Nachdem wir das Geschehene in Tundrins Büro erklärt hatten, dankte er uns und stellte uns zur Belohnung ein Papier für eine Art Lebensschuld aus. Dann blieb mir fast die Spucke weg: Außerdem sollte Carook zur Strafe dafür, dass er den Tempel nicht beschützen konnte, einen Monat bei uns bleiben. Einen Monat mit diesem Echsenmenschen? Wer wurde hier bestraft. Doch ich hielt mich weiterhin zurück. Wenigstens waren nun auch meine Begleiter dafür, den Ort möglichst schnell zu verlassen und in Richtung Sumpfland zu gehen, wo wir den zweiten Auftrag, den Speaker Staff von den Trollen zu holen, zu erledigen hatten. Reiselustig, die beiden. Sehr gut, dass passte mir hervorragend in den Kram.
Meine Ablehnung gegenüber Carook wurde nicht besser dadurch, dass er sich im Sumpfland bereits als enormes Hindernis erwies: Selbst dort nahm er seine Rüstung nicht ab und sank ständig ein. Minderbemittelter Idiot! Während wir langsamer als gedacht vorankamen, hörten wir plötzlich ein furchtbares Geräusch. Um keine unangenehme Überraschung zu erleben, ging ich als Spinne voran, um auszukundschaften, was uns erwartete. Das Bild, dass sich mir bot, war zwar kein schönes, aber auch kein bedrohliches: Dort saß ein alter Mann in einer Badewanne und "sang", umringt von einigen kreischenden Pilzwesen. Nachdem die anderen nachgekommen waren, gingen wir zu ihm. Er hielt uns zuerst für Attentäter - schien also keine Ahnung davon zu haben, wie sich Attentäter verhalten. Nach etwas Überzeugungsarbeit stellte er sich als Katan aus Ailamere vor und lud uns ein, über Nacht bei ihm zu bleiben. Die Pilze boten wenig später wieder ein seltsames Schauspiel, als sie sich um den alten Mensch scharten und ihn dazu nötigten, eine Zigarre mit einem interessanten Geruch anzuzünden. Dieser schien eine beruhigende Wirkung auf die Pilze zu haben, auf Nachfrage erzählten sie mir aber, dass diese die Mücken fern hielten. Das war wohl das summen von vorher. Dennoch: Pilze, die sich vor Mücken fürchteten… seltsam. Ebenfalls seltsam: Auch dieser Mann wusste offenbar, was ich war. Das nährte in mir die Hoffnung, hier vielleicht auf Angehörige meines Volkes zu treffen - wie sonst hätte er mich identifizieren sollen? Ich war in meiner Tarnung schließlich sehr vorsichtig. Glücklicherweise verriet er mich nicht, wie es Edria fast getan hätte.
Der nächste Morgen begann nicht minder seltsam: Auf dem Weg zum Fische fangen wurden wir von einem völlig unterernährten Riesenkrokodil angegriffen, dass Ralkarion in einem Biss ausschaltete. Wir konnten es in die Flucht schlagen und den Tiefling stabilisieren, aber dennoch - irgendwas war hier seltsam. Wie konnte ein derart majestätisches Raubtier, dass nicht viele Feinde haben dürfte, in einem Sumpf derart unterernährt sein. Der alte Mann erzählte uns, dass es in letzter Zeit kaum noch Tiere zu sehen gäbe. Und damit nicht genug: als wir unseren Fang aus dem Boot holen wollten, stellten wir fest, dass einige Fische verschwunden waren. Ein weiteres Mysterium, doch für eine spätere Zeit. Zuerst einmal musste mit den Trollen verhandelt werden. Katan erwies sich ein weiteres Mal als nützlich, als er uns von einem Troll namens Wendall erzählte, der Fremde nicht sofort angriff, wie die anderen Trolle es offenbar taten.
Nach dem Frühstück gingen wir in die angegebene Richtung. Der Tiefling zauberte eine Art Scheibe herbei, auf der Carook mit kam. So kamen wir immerhin schneller voran, aber ich hätte es trotzdem vorgezogen, wenn der Echsenmensch zurückgeblieben wäre. Leider stand dies nicht zur Debatte. Nach einiger Zeit sahen wir am Wegesrand zwei Leichen. Eine nähere Autopsie meinerseits ergab, dass sich ein Organismus namens Mush Creeper in ihren Köpfen eingenistet hatte und sie getötet hatte. Eine faszinierende Pflanze, die ofenbar auch über eine rudimentäre Intelligent besaß. Ich nahm eine Kapsel in einem Gefäß mit, die ich später studieren könnte. Jetzt blieb mir dazu keine Zeit, dazu geschah zu viel auf einmal: Erst wollte Garret die Leichen verbrennen. Ralkarion steckte ihm dazu eine Fackel an, woraufhin sich das Sumpfgas entzüdete und explodierte. Glücklicherweise kam ich mit ein paar versenkten Haaren davon. Und als nächstes stakte der Halbling mit seinem Stab im Wasser herum und scheuchte damit die Mücken auf. Nur dass es sehr große, fleischfressende Mücken waren. Damit wäre dieses Rätsel gelöst gewesen… zu allem Überfluss tauschte mittendrin auch noch ein gewaltiges Sumpfmonster auf und ich glaubte schon alles verloren. Doch schien sich Ralkarion blendend mit ihm zu verstehen: Nach einer kurzen Unterredung konnte er das Sumpfmonster überreden, seinen offensichtlichen Einfluss auf die Mücken dazu zu nutzen, sich ins Wasser zu stürzen und dort zu ertränken. Bewundernswert effizient. Der Tiefling beließ es nicht dabei und bat das Sumpfmonster, uns zu einer Insel in einem See zu bringen. Er erklärte uns, dass dort der Grund zu liegen schien, dass die Mücken so groß geworden waren. Es schien also in unserem eigenen Interesse zu liegen, dort nachzusehen.
Die Insel stellte sich als sehr kleine, von Gedanken kontrollierenden Pflanzen bewachsene Insel heraus. Ralkarion machte einige Phiolen aus. Die erste, die er sich mit einer Art magischen Hand herausholte, stellte sich aber als so brüchig aus, dass sie zerbrach und die zweite Explosion des Tages auslöste. Und als wäre das nicht genug, waren die Pflanzen mittlerweile unbemerkt an uns herangekommen. Sie bliesen Ralkarion eine Portion Sporen ins Gesicht, der daraufhin völlig willenlos zu werden schien und ins Feld rannte. All unsere Versuche, ihn aufzuwecken, blieben erfolglos, bis Carook in das Feld rannte, Ralkarion heraustrug und ihm mit behandschuhter Hand eine verpasste, wobei der Tiefling einen Zahn verlor. Natürlich hatte er nichts besseres zu tun, als seinem Zahn nachzutauchen. Ein sinnloses Unterfangen, dass dazu führte, dass ich ihm einige Blutegel von der Haut brennen musste. Gefangen zwischen Blutegeln und Pflanzen blieb uns nichts anderes übrig, über Bog den Rückzug anzutreten und zu hoffen, dass was immer die Mücken so veränderte seine Wirksamkeit verloren hatte.
Das Sumpfmonster brachte uns zurück zu Katan, denn es war nicht mehr daran zu denken, heute noch zu den Trollen zu reisen. Abends saßen wir noch um das Lagerfeuer und nachdem meine Begleiter einiges von sich erzählt hatten, entschied ich, dass auch ich einen Teil meiner Geschichte preisgeben könnte. Und so erzählte ich ihnen von meiner Kindheit in der Wüste und in Coalroth. Das schien bei ihnen Sympathien zu wecken. Sehr gut.
Am nächsten Morgen zogen wir erneut los, diesmal ohne unliebsame Unterbrechungen, bis wir an einen Fluss kamen, hinter dem das Trolldorf liegen musste. Der Einfachheit halber wirkte ich Water Walking und wir überquerten fußläufig den Fluss. Zu meiner tiefen Befriedigung schien das Carook große Angst zu machen. Nach nur fünf Minuten hörten wir wieder Gesang, der sich diesmal aber als zu einem Troll gehörig ausmachten. Instinktiv tarnte sich der Halbling wieder als Busch. Ein Busch mitten auf dem Wasser. Nun ja, der Hellste war er nicht, seine Qualitäten lagen definitiv in anderen Bereichen. Glücklicherweise stellte sich der Troll als Wendall heraus, der recht umgänglich erschien. Sagte Ralkarion, denn ich verstand leider kein Wort. Gemeinsam mit ihm gingen wir ans Ufer.
Sitzung 13
Das erste, womit Scourgefaust grüßte, war ein nahezu endloses Feld mit gepfählten Leichen. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass die Hextor jeden Verbrecher pfählten und als Abschreckung hier draußen aufstellten. Er hielt das für eine übertrieben drastische Maßnahme, ich kam allerdings nicht umhin, die Effizienz zu bewundern - die Toten zu benutzen, um die Lebenden gesetzestreu zu halten, nicht die sinnloseste Politik. Im Anschluss daran kamen wir an einigen Grabsteinen vorbei. Dies stellte wohl die normale Form des Umgangs mit dem Tod da. Nun gut, irgendwohin musste man ja mit den Leichen und als gesetzestreuer Bürger wäre man wohl keine gute Abschreckung.
Nachdem wir auch den Friedhof hinter uns gelassen hatten, erblickten wir Scourgefaust. Ich hatte wieder eine Stadt wie Zoica erwartet, doch Scourgefaust schien mehr eine Festung zu sein. Eine beeindruckende Festung noch dazu, die zu stürmen sicher eine interessante Herausforderung gewesen wäre. Doch dieses Leben lag lange, lange hinter mir. Meine Begleiter schärften mir noch ein, mich zu beherrschen und nichts Unbedachtes zu sagen. Oh bitte, ich besaß mehr Selbstbeherrschung als beide zusammen. Dennoch fing ich den einen oder anderen merkwürdigen Blick auf.
Am Tempel angekommen, wurden wir von einer jungen Soldatin ins Innere geführt. Ein interessanter Ort, leider wurden alle Erkundungsversuche von einem weiteren Wächter unterbunden. Ich besah ihn etwas genauer und identifizierte ihn als Echsenmensch, eine dieser minderwertigen Verwandten meiner Spezies. Das ausgerechnet er mich davon abhielt, mich hier umzusehen, gefiel mir gar nicht, aber ich hatte die Warnungen meiner Begleiter noch im Ohr. Glücklicherweise blieb er zurück, als wir in die Kammer eines gewissen Tundrin geführt wurden, der hier wohl der Anführer war und für den wir die Botschaft von Lafayette überbringen sollten. Meine Begleiter schienen sehr nervös. Vermutlich, weil sie ihm auch noch vom Tod eines seiner Leute berichten mussten. Verständlich. Dennoch war es die Nachricht von Lafayette, die Tundrin zum toben brachte, während die Nachricht vom "ehrenvollen" Tod seines Soldaten offenbar eher milde zu stimmen schien. Meiner Meinung nach ist dieses ganze Konzept von Ehre eher Blödsinn, tot ist tot. Aber ich hatte das Verhalten hier ausreichend studiert, um zu ahnen, dass dies nicht der Ort für solche Anmerkungen war.
Als "Belohnung" durften wir uns ihr Heiligtum ansehen, auch wenn ich lieber möglichst schnell weitergezogen wäre. Hier gab es nichts von Interesse für mich. Und als wäre das nicht genug, wurde uns ausgerechnet der stumme Wächter zugeteilt und als Carook vorgestellt. Doch ich machte gute Miene zum bösen Spiel, es gab keinen Grund, diese Leute gegen mich aufzubringen. Zentrales Ausstellungsstück des Heiligtums war eine gewaltige Rüstung, die dort aufgebahrt war und offenbar einem gewissen Mundo gehört hatte. Auf dem Weg nach draußen hörten wir plötzlich Geräusche aus einer anderen Tür.
Und das war der Moment, in dem es interessant wurde. Aus der Tür kam ein Monstrum, vier Arme und… untot! Ich hasse Untote. Der Tod erfüllt eine wichtige Aufgabe, Wiederbelebung jeder Art war einfach nur unnatürlich. Ich verwandelte mich in eine Hyäne und griff an, Garret und sogar der Echsenmensch unterstützten mich dabei. Nur Ralkarion presste sich stattdessen lieber gegen die Tür. Feigling. Doch auch unsere vereinten Angriffe hatten keinen spürbaren Effekt, im Gegenteil wurden wir zurückgedrängt, bis wir vor der Rüstung standen. Dort fiel Garret plötzlich irgendetwas auf und er schlug wild in die Luft - und traf offenbar etwas, denn eine helle Frauenstimme schrie auf und kurz darauf stand dort eine Frau, die anscheinend Zauberformeln sprach. Hmm, der Halbling schien nützliche Fähigkeiten zu haben. Doch es war zu spät - wenige Sekunden später erhob sich ein Licht von der Rüstung und dann erhob sich die Rüstung selbst. Carook vergaß sofort alles um sich herum und kniete nieder, als würde er einem Anführer gegenüberstehen. Immerhin hatten die untote Scheußlichkeit und die Frau jedes Interesse an uns verloren und entschwanden Richtung der Tür. Ich blieb verwirrt sitzen, wo ich war. Wenig später stürmten eine Einheit von Soldaten, an der Spitze Tundrin herein.