• Freitag, 31. Januar 2025 18:48

Sitzung 9

Anarath
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Wir hielten den Atem an, rannten zum Ausgang und kletterten in die Freiheit. Trotz bester Bemühungen hatte ich aber dennoch etwas eingeatmet. Ich spürte es in meinen Lungen und fühlte mich eigenartig.
Mit einigen Mühen kamen wir heraus. Unfähig das Loch zu verschließen, mussten wir es so zurücklassen wie es war. Das grüne Zeug stieg höher und höher, während ein Blick an der Oberfläche deutlich machte, dass der Boden im Kern der Ruine einzufallen drohte.
 
Niemand war zu sehen. Und als die Frage nach dem Verbleib der restlichen Expeditionsmannschaft gestellt wurde tauchte da plötzlich ein Mann hinter einer Mauer auf, der uns emotionslos mitteilte, dass die tot war. Danach seien sie auferstanden und einer bleichen Frau, die sie zuerst niedergestreckt hatte, Richtung Norden gefolgt. Das muss wohl Miriyala gewesen sein. Verflucht noch eins.
Uns neugierig anblickend riet der Mann, der sich als Harkis, vorstellte von hier zu fliehen.
Das Chaos um uns herum begutachtend stimmten wir zu. Doch nicht ohne Zarcus’ Truhe! Ich wollte meine Bezahlung erhalten. Ein Zauber, der eine schwebende Scheibe erschuf, half das gewichtige Stück Metall und Holz zu transportieren. 
 
Unser Ziel war Zoica.
 
Die Rückreise verlief ohne weitere Zwischenfälle - sieht man einmal von einem zerborstenen aber mit Magie erfüllten Mauerstück auf dem eine beschädigte Gargoylestatue thronte ab, welche sich einarmig Stück für Stück zu den Ruinen zog.
 
Obwohl wir kurz vor den Toren standen, konnten wir nicht einfach so in die Stadt spazieren. Professor Chrylax war schließlich ein Untoter. Pesh schlug vor mit einem Karren der Händler oder Bauern einzureisen. Diese würden weniger stark kontrolliert. Würde sich Chrylax gut vermummen sollte das klappen. Der Plan wurde in die Tat umgesetzt.
Die beiden würden uns dann später in der Taverne treffen. Denn wir hatten zunächst noch etwas Anderes zu tun. Beziehungsweise ich.
 
Während Kryla und Garret noch darüber diskutierten was wichtiger wäre, ein warmes Bett oder der Besuch bei einem Schneider, setzte ich mich ab. Mit Zarcus’ Sammlung an Artefakten aus der Ruine konnte ich meinen Auftrag abschließen gehen - und bezahlt werden.
Bei Cuu’s Handlanger Gereon angekommen stellten sich eine Reihe von Dingen heraus. Harkis war mir persistent gefolgt, Garret riss sich los um mir hinterherzurennen, Kyla gab einen feuchten Furz auf uns und Gereon bezahlte nicht. Tatsächlich war der Auftrag von einer Person namens Lafayette gekommen. Und zu dieser müsste ich nun gehen. So trotteten wir in das höher gestellte Viertel der Stadt, wo diese Type leben sollte.
 
Wir rannten quasi in ihn rein, als er gerade in Begleitung einer großen Raubkatze das Haus verließ. Er lud uns ein ihm zu einer Auktion zu folgen und nach deren Ende über das Geschäftliche zu sprechen. Das Auktionshaus war im Marktviertel. Kryla trieb sich wohl gerade dort rum, sah uns und schloss sich uns ohne ein Wort zu sagen erneut an. Fast wie ein Geist war sie einfach neben uns aufgetaucht. Es war in diesem Moment, dass ich mich fragte, was diese lebenden Toten eigentlich mit ihr angestellt hatten.
 
Zeit verging, Waren wurde versteigert. Für jemanden ohne Geld hatte unser Drachenblut nicht schlecht eingekauft. Wer sollte diese Rechnung eigentlich bezahlen!?
Lafayette hatte besonderes Interesse an einem Objekt, für das sich auch jemand anders sehr zu begeistern schien. So sehr sogar, dass die beiden Parteien sich unglaublich in die Höhe boten.
Unser Gastgeber gewann und teilte uns später mit, dass der andere Interessent Marco sei. Dieser würde Strohmänner nutzen, um an Dinge oder Informationen zu gelangen.
 
Damit wir endlich über den erledigten Auftrag sprechen konnten, lud er uns zu sich nach Hause ein.
Meine Bezahlung sah dann aber anders aus, als das erhofft gewesen war … Wir erhielten das soeben ersteigerte Objekt. Eine Karte, die - so glaube Lafayette - den Weg zu einem Schatz deuten würden. Auch wenn er 750 Gold dafür ausgab, so hate diese Karte solange keinen Wert, bis man den Schatz gefunden hätte. Was wiederum vorgestreckte unbezahlte Arbeit bedeutete. Und zu allem Überfluss wollte er noch die Hälfte von dem, was wir finden würden. Es war zum Heulen. Zumindest kaufte er mir einige Dinge, die ich in den Ruinen fand ab.
 
Kurz danach gab er uns noch zwei weitere Aufträge, sofern wir sie annehmen wollten.
! Zum Einen wurden wir gebeten in seinem Namen eine Nachricht zu Tundrin in Scourgefaust zu bringen.
! Zum Anderen begehrte er einen besonderen Stab, von dem er gehört hatte und welcher sich in Besitz eines Trollstammes südlich von Scourgefaust befinden sollte. Wie wir ihn besorgen würden schien ihm egal zu sein.
Wir akzeptierten und setzten dann Kurs in Richtung Taverne. Es war spät geworden und alle Anwesenden recht erschöpft gewesen.