• Sunday, 20. April 2025 07:09

Pre-Sitzung 84

Anarath
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Lange warteten Juntos und ich auf die Rückkehr von Mithpione. Die Anspannung in meinem Reisegefährten war sichtlich zu spüren, oder war es meine eigene? Je länger dies dauern würde, desto größer der Vorsprung des Gefangenentransports … und nicht zuletzt meiner Freunde. Mit vielen Worten versuchte ich Juntos begreiflich zu machen, das wir letztere als erstes zu finden hatten. Es würde hilfreich sein mehr Kampfkraft aufbieten zu können. Nicht zuletzt war ja auch sein „Neffe“ Krathus bei ihnen. Irgendwann drangen diese Worte dann doch zu ihm durch. Und noch später, beim Durchsehen des Buches, erhielten wir auch die Antwort auf das Fehlen unserer Bärenreiterin durch den Zinnsoldaten. Sie hatte die Sicherheit gewährleisten wollen und war selbst mit nach Zoica gereist. Es gab nunmehr nichts, was uns hier noch hielt. So setzten wir die Reise fort – den Spuren folgend.

Bereits einen Tag später kamen wir an eine Verteidigungsanlage die wohl zu Oclusar gehörte. Zu unserer Überraschung fanden sich hier einige tote Augenviecher und ein großes Graffiti. „KAG“. Juntos war es unbekannt. Er freute sich aber sichtlich über die Leichen der Eindringlinge, obgleich er sie wohl lieber selbst erschlagen hätte. Ich ahnte, dass es ein Hinweis auf Garret und die anderen sein könnte. Da es hier nicht viel von Wert gab hielten wir uns auch nicht lange auf. Die Reise ging weiter.

Ein merkwürdiges Etwas war in der Entfernung zu sehen. Es wirkte, als sei es humanoid aber irgendwas stimmte nicht. Möglicherweise hatte es gar vier Arme!? Instinktiv machten wir einen weiten Bogen um es. Dieser Bogen führte uns zum Abend hin dann zu einer Hütte. Lamas wurden hier gezüchtet. Der Besitzer war nirgends zu sehen. Zumindest hatten wir eine gute Unterkunft für die Nacht gefunden.

Juntos war nicht unbedingt ein spaßiger Reisebegleiter. Die meiste Zeit schwieg er. Immer wieder versuchte ich ihm etwas zu entlocken, doch er war auf einem Kriegspfad und sein Fokus entsprechend. Muss gestehen, dass es ein wenig lästig war mit meinen Gedanken allein zu sein. Garret hätte konstant für Ablenkung gesorgt. Ob nun zum Guten oder Schlechten. Was aber zumindest verhindert hätte, dass meine Sorgen immer weiter wuchsen. Die Situation hier und jetzt war es dabei gar nicht. Das schien Alltag geworden zu sein. Jedoch ließen mich die Informationen über meine Familie nicht los. Mein Vater, ein eigennütziger Massenmörder. Wie er seine Kinder „magisch aufwertete“ durch seine grausamen Methoden. Meine Schwester … ich war gar nicht so allein, wie ich immer dachte. Wie sie wohl war? Hoffentlich nicht wie er. Sie zu finden wäre auf jeden Fall ziemlich weit oben auf meiner Agenda. Nach Razora, nach meinen Freunden.

Mitunter verloren wir die Spur der Wagenkolonne, doch Juntos war sichtlich ein Experte in dem was er tat. Oder er hatte nur gut geraten. Als wir sie weiterverfolgten stießen wir etwas überraschend auf Reisende. Es kostete einige Mühe Juntos davon zu überzeugen dem Kobold nicht direkt den Kopf von den Schultern zu trennen. Und das junge Mädchen tat ihrerseits alles, um dies zu verhindern. Ein merkwürdiges Gespann. Als sich die Situation beruhigte stellte sich heraus, dass wir Ava und den anderen direkt auf der Spur waren. Das Mädchen, Taya, erzählte wie sie gemeinsam einige Zeit verbracht hatten. Scheinbar kam sie aus der gleichen Region, in der Garret sein Kampftraining absolviert hatte. Auf ihn angesprochen schien sie aber etwas verunsichert ob ihrer Meinung zu ihm. Das Gefühl war mir nur zu bekannt. Der Wunde Punkt hingegen kam noch, als die beiden berichteten, wie ein Bugbear auf die Gruppe traf und sie kurz danach in einem grellen Blitz verschwand. Sie selbst hatten noch eine Weile vor Ort versucht herauszufinden was geschehen war, aber gaben schließlich auf. Bei den neun Höllen … die Nachrichten wurden einfach nicht besser.

Waren sie tot, oder teleportiert? Verflucht. Wir brauchten Antworten. Es gab auch noch einige mehr. Dieser Kobold namens Snurba ließ sich mit Taya’s Hilfe dazu überreden noch ein par Details auszuspucken. Seine Frage, ob wir nun auch Freunde seien irritierte Juntos und mich immens. Es war der Einzige Moment, in dem wir beide nur mit einem Blick kommunizierten und völlig einer Meinung waren. Nein! Etwas geknickt ließ er sich dann von Taya gut zureden, dass es nicht immer einfach sei Freunde zu gewinnen. Was war nur mit diesen Leuten los?

Schließlich trennten sich unsere Wege. Und schon einige Zeit später kamen Juntos und ich an der Stelle an, an der die anderen verschwunden waren. Vor uns eine Höhle. Eine verdammt gefährliche noch dazu, wie uns das junge Ding hatte wissen lassen. Juntos war nich davon überzeugt, dass die Gegend abzusuchen bzw. zu untersuchen allzu nützlich wäre. Als ich ihm klarmachte, dass seine Schwester es kaum gut finden würde, wenn er sich nicht darum bemühen würde Krathus zu finden war er hingegen etwas hilfsbereiter. Wenngleich sein Blick mir gegenüber sich kurz verfinsterte auf diesen Einwand hin. Ich hatte zumindest Zeit erkauft. Einen Tag würde er zugestehen. Nach der Nachtruhe begann ich sofort mir alles im Detail anzuschauen. Es gab merkwürdige Restenergien hier, aber kaum Hinweise. Juntos schob wenig genau hinschauend einfach große Felsbrocken von links nach rechts. Mochte ja jemand drunter liegen.

Ich war selbst kurz davor aufzugeben, als sich plötzlich etwas tat. Die Luft sprühte kurz vor magischer Energie und eine Art Riss tat sich in ein paar Metern Höhe in der Luft auf. Aus ihm fielen plötzlich Krathus, Garret und Ava …