• Monday, 24. February 2025 16:28

Sitzung 114 - Part 1

Anarath
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Es dauerte einen Augenblick, bis der ganze ehemalige Bau sich final gesetzt hatte. Hier und dort war noch ein Rumpeln zu vernehmen. Das war dann wohl Harkis’ kleiner Forschungsposten. Unter anderen Umständen wäre ich weniger unzufrieden gewesen. Doch wir waren hier um einen potentiellen Alliierten zu gewinnen und nicht einen potentiellen Feind präventiv zu verkrüppeln. Die Talente dieser Gruppenmitglieder lagen aber wohl eher darin alles umgelehrt zu tun.

Ausgehend von den Erlebnissen und dem, was uns erwarten könnte stieg mir die Wut hoch. Scheinbar aber nicht so hoch, wie jene Ava’s. Ihr Blut kochte bereits. Kaum war Krathus in Reichweite entlud es sich auch schon. Ich musste mir eingestehen es ein wenig amüsant zu finden, da sonst ich derjenige war solche Ansprachen zu geben. Es war schön hierbei nicht wieder allein stehen zu müssen.

Krathus hatte indes nichts begriffen. Er versuchte die Schuld an der Situation abzugeben und verwies auf den etwas minder bemittelt wirkenden Kenku. Wenn man sie in eine Form gegossen hätte, dann wäre wohl eine halbwegs intelligente Person dabei rausgekommen. Ihr gemeinsames agieren als Individuen hingegen war eine Vollkatastrophe. Je mehr der kleine Schuppenträger Widerworte hatte, desto höher stieß Ava’s verbale Flamme.

Manchmal fragte ich mich auf welcher Seite Krathus eigentlich stand. Die Waage schlug bei ihm stets so heftig aus und die Konsequenzen waren wie hier so eklatant. Der Rote wurde direkt zu uns geführt. Er wusste somit nun zu einhundert Prozent, dass wir aus seinem kleinen Folterwerkzeug geflohen waren. Er wusste auch, dass wir aktiv Dinge taten, von denen er uns abgeraten hatte zu tun, sollten wir an unserem Leben hängen. Und im gleichen Atemzug entzog es uns eine potentielle Verbesserung unserer Situation. Alles was es gebraucht hatte war einen Kobold, der sich als Freund ausgab. Man musste sich wundern. War es im Grunde nicht sehr leicht sich diese Lande untertan zu machen und sich aufstrebender Gegenparteien zu entledigen …

Nachdem das größte Feuerwerk seitens Ava gezündet war setzte ich noch ein wenig nach. Es fiel mir aber schwer noch ungesagtes zu finden oder gar die Rösttemperatur zu erhöhen. Es fühlte sich wirklich merkwürdig an. Irgendwie festigte sich ein Gefühl von Ausgewogenheit in mir.

Harkis nahm es erstaunlich gefasst auf. Ich an seiner Stelle hätte uns wohl eingekerkert. Vielleicht verstand er aber auch Karma. Seiner sichtbare Freude an meinem Leid folgte nunmehr das seinige. Arina hingegen war am Boden zerstört über den Verlust der Forschung. Es machte den Anschein, als hätte dies alles einen viel größeren Einfluss auf die Yuan-ti denn uns bewusst war. Es bedeutete auch, dass sie nicht länger magiebegabte Schlangen zu produzieren vermochten.

Und zu allem Überfluss bemerkte ich nun, dass mein Körper sich merkwürdig zu verhalten begann. Mein Arm schien zu wabern und ich konnte in meinen Körper Eindrücken, als wäre es eines dieser gummiartigen Schleimmonster. Ein Unglück folgte auf das nächste. Wie hätte es auch anders sein können. Arina hatte so etwas noch nie gesehen. Wenn es eine Nebenwirkung von dem Ritual war, dann etwas Neuartiges.

Derweil machte Harkis Anstalten loszuziehen seinem Lord über die Geschehnisse zu informieren. Doch diese. Suna hielt ihn auf. Ihre Satzfetzen und gestikulierten Beschreibungen waren eher anstrengend. Doch es schien, als habe sie auf Anordnung von Ssai Sardak Kopien aller Forschungsmaterialien erstellt und anderweitig verwahrt. Anscheinend hatten weder Harkis noch Arina davon wissen sollen. Ich konnte in diesem Moment in Harkis’ Gesicht lesen wie in einem Buch. Und was ich las gab mir eine friedvolle Genugtuung.

Schnell kamen wir darüber zu einem Konsens. Wir sollten die Aufzeichnungen bergen und zurückbringen. Dafür war unsere Allianz nicht vom Tisch. Darüber hinaus war Mundi auch noch ein Thema, welches uns eine Vereinbarung einbringen mochte.

Harkis zog los Bericht zu erstatten, Suna leitete die Gruppe zu den Kopien und ich blieb zurück und legte Leben erneut in Arina’s Hände. Es konnte wahrlich überhaupt nichts schiefgehen …

Nachher: [siehe Part 2 - Suna]