Tagebuch: Ralkarion
04
Dezember
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 61
Garret war der Ansicht seine Bestellung beim Jägerführer sei bereits bearbeitet worden und so gingen wir zunächst dort vorbei, doch wurde er enttäuscht, so zogen wir in die Stadt hinein
Kettlehall war ruhig wie immer sieht man mal davon ab dass ein Drache vor dem Tor haust ein Riese anwesend ist Goblins mit geschärften Klingen im Wald warteten Bugbears bisher noch die Felder unsicher machten, vielleicht doch nicht ganz so ruhig, eher etwas angespannt
Zudem seien Zwerge auf der Durchreise hier vorbeigekommen, kamen aus Westen und gingen gen Osten, knapp eine Woche später liefen sie umgekehrt zurück
Wir ließen keine Zeit verstreichen und suchten Chef Ramsay direkt auf, wie immer waberten seine fetten Finger durch Unmengen von Essen, sein Körper ist der Inbegriff der Dekadenz, bisher scheinbar ohne schwerwiegende negative Konsequenzen für sein Volk konnte er sich dessen hingeben, ob das so bliebe?
Wir reichten ihn den Vertrag zur Unterschrift, was die genauen Details anging wollte er keine Grenzen ziehen, wie auch Toefels war ihm nur wichtig dass Frieden herrschen sollte, so stimmte er den Nahrungslieferung bedingungslos zu
Garret verzichtete auf jedweden Dank, ich hingegen empfand meine Tätigkeit hier ausserhalb der Norm und forderte entsprechend etwas ein, am Ende gab Ramsay einen feinen Nerzmantel heraus, ich konnte damit weniger anfangen aber er mochte einiges Wert gewesen sein oder eventuell eine nette Geschenkidee, auch erinnerte mich Garret an die drei Hühner die ich Veklani schuldete, guter Hinweis, die ließ ich mir auch gleich von Ramsay geben
Kaum war dies alles erledigt und nur noch der Weg zurück mit den unterzeichneten Dokumenten notwendig kam der vor Fett triefende Fleischberg aber noch damit an das Goblinproblem gelöst haben zu wollen, mein Blick fixierte unweigerlich Garret
Wir kamen überein mit den Bugbears diesbezüglich sprechen zu wollen da sie alliiert seien mit den Goblins, sie könnten also entsprechend vermitteln, Toefels traute ich dies in der Tat zu
Ohne große Umschweife wollten wir also den Rückweg antreten und warteten daher auf Miriyala’s Erwachen am späten Abend, eventuell war sie bereit uns noch einmal hinüber zu fliegen
Zumindest war sie schonmal gesprächsbereit und so erfuhren wir das Ein oder Andere
Aufgrund eines Seitenkommentars ihrerseits erinnerte ich mich an die Vereinigung alter Magier in dem geheimen Teil von Bolgmor’s Höhle, als ich ihr das Symbol aufzeichnete dass wir dort sahen erwähnte sie dass es sich dabei um eine Teleportrune handelte, dies stimmte mich neugierig, vielleicht wäre es interessant ihnen nachzureisen - sofern möglich
Auch ging sie auf die Haze Peaks noch einmal ein, sie fragte ob wir den "Schatten" dort beseitigt hätten, wir machten darauf aufmerksam einer solchen Tat nicht zugestimmt zu haben und auch nur schwerlich gewachsen zu sein, sie würde aber gern zurück in ihr angestammtes Gebiet und die Wache über das Portal welches den Nebel erzeugt dort wieder aufzunehmen
Der Name Shadar Logoth ist ihr bekannt, mit hunderten Jahren an Lebenszeit die Zofra mit sich brachte war davon auszugehen, sein Bau solle weit im Nordwesten hinter der Wüste in den Logoth Mountains sei
Nach dem Plausch flogen wir los, zuerst in die falsche Richtung, unterbewusst steuerte sie zunächst den Südosten in Richtung des Portals an, nach einer Kurskorrektur ging es seinen geregelten Weg, zwei Tage waren wir unterwegs
Auf dem Weg ließ ich mir von Garret eine Zusammenfassung von etwas geben dass er beiläufig im Gespräch mit Miriyala erwähnte - die Reise von seiner Freundin Layara
Nachdem er fertig war stutzte ich, Gnome die einen Drachen anbeteten, ein weißer verletzter Drache der nichts Gutes im Sinn hatte und Miriyala/Zofra die aktuell ein neues Zuhause suchte, offenbar ist das Leben bei den Halblingen nicht unbedingt was für sie
Ich brachte die Idee ein dass man den Weißen ja gegen den Schwarzen tauschen könnte, das würde Garret Phantasien von alliierten noch weiter vorantreiben können, sofern sich Miriyala im Stande sehen würde sich Tundra entgegenzustellen, irgendwie zweifelte ich aufgrund ihrer eigenen Unzulänglichkeiten daran, besser für die Gnome wäre so ein Tausch aber allemal, dieses Gespräch blieb ohne festes Ergebnis
Die Reise endete und wir kamen in Azoicstrum an
Inzwischen gingen wir ein und aus wie es uns beliebte, wir marschierten zunächst in unsere altbekannte Behausung und legten uns zur Nachtruhe hin - nachdem wir die dicken Haufen Bugbearkot vom Kopfkissen entfernt hatten, freundliche Hinterlassenschaften
Am Morgen brachten wir Toefels gleich den Vertrag mit, sie machte eine ziemliche Schau daraus ihren Untertanen zu suggerieren wie mächtig die Bugbears seien und dass sich die Halblinge daher beugten, wohl wissend dass es sich anders verhielt
Unsere überbrachte Anfrage Ramsay’s erwog sie sofort und beauftragte Narach damit den Goblins so freundlich es ihm möglich sein würde Einhalt zu gebieten, gleichzeitig sollten die Halblinge aber auch ihnen Nahrung zukommen lassen, dafür organisierten wir ein Schreiben an Ramsay, er würde wohl ohne Widerworte zustimmen
Zuletzt schmierte ich Narach noch ein paar Freundlichkeiten um den Bart, es schien sich aufgrund von Toefels Gesundheitszustand anzubieten die Situation zwischen uns etwas zu entspannen
Hier waren wir fertig, einzig der Weg nach Zoica verblieb und danach endlich der Weg in eine Richtung die mich aktuell mehr anzog
So suchten wir Angstrum, es dauerte nicht lange und wir fanden ihn in dem wohl größten Bauwerk in Azoicstrum, hier hielt er Wetten auf „Pferderennen“ ab, allerdings waren diese Pferde aus Metal und bewegten sich auf einer Vorrichtung die offenbar magisch betrieben war, es dauerte nur Sekunden zu realisieren dass er betrog
Es kam heraus dass er eine Menge Energie vom Nexus für sich selbst verschwendete, auch hatte er eine Art Fernsteuerung für diesen erzeugen lassen welche er als Armschienen tragen konnte, wir gaben den Hinweis gegebenenfalls nicht so viel für Unnötiges aufzuwenden falls einmal wirklich eine Bedrohung vor der Tür stünde
hinsichtlich seiner Motivation hatte er auch den irrigen Glauben dass er damit Freunde gewinnen würde, ihm war nicht klar dass diese Leute ihn nur solange guthießen wie er nützlich war, ein Konzept dass mir nur allzu vertraut war
Er willigte ein uns zurück nach Zoica zu teleportieren, scheinbar war dies nun völlig von ihm abhängig seitdem er den Nexus kontrollierte, dabei konnten wir auch feststellen wie Dekadent er sich in seinem schwebenden Heim eingerichtet hatte
Zunächst teleportierte er Garret … und sogleich ging etwas schief, Angstrum korrigierte ein Problem aber schlussendlich landete Garret wohl nicht in Zoica, wo genau wusste er aber auch nicht zu sagen, mir war danach ihm meine Hühner um die Ohren zu hauen aber in Anbetracht der Situation überlegten ich was das Klügste sein würde, nach einiger Zeit entschloss ich mich auf blauen Dunst hinterher zu reisen, der laufende Meter würde ja sicher darauf warten geholt zu werden dachte ich
Jedoch musste ich bei meiner Ankunft in Scourgefaust feststellen dass dies nicht der Fall war, noch einmal hier gelandet zu sein war keinesfalls angenehm, ausserdem wurde ich auch sofort mit Waffen in meinem Gesicht begrüßt, es stellte sich heraus dass Garret nicht hier war, er war kurz zuvor abgereist, aber nicht zu Fuß sondern hatte die selten dämliche Idee in den ausgehenden Teleporter zu treten, jenem von dem ich immer annahm dass er in den Dreadspire führen würde
Dieser hirnrissige Suffkopp … ich war schon beinahe sicheren Schrittes hinaus au herkömmlichen Wege nach Zoica zu gehen und das wandelnde Unheil namens Garret einfach zu vergessen, vielleicht würde ich ihm ja in Zoica doch nochmal begegnen dachte ich, aber aus einem mir unerfindlichen Grund dachte ich es wäre angebracht ihm im Zweifel zu helfen, wo immer der Teleporter hinführte - schlimmstenfalls in den Dreadspire - würde er kaum alleine klarkommen, ausserdem hatte ich meinen Teil ihm gegenüber nun erfüllt und es stand noch aus dass er mir bei etwas helfen sollte … ich folgte also
Da stand ich nun vollbepackt und einen Käfig mit drei Hühnern haltend vor einem großen Steingolem und Bashere, die Panik stieg hoch, das letzte Mal sahen wir ihn bei der Erweckung Mundi’s, im Hintergrund vernahm ich Garret, obgleich seiner Verletzungen schien man sich gerade relativ zivilisiert zu unterhalten
Es folgte eine sehr surreale halbe Stunde in der Bashere deutlich machte dass sie nichts böses vor hätten, die Hextor seien die Bedrohung und unsere Weigerung Mundi zu helfen würde viele Opfer zu Folge haben, aber dies sei eigentlich auch alles wegen der Hextor, sie rekrutieren Leute die dann von Mundi getötet würden, und schließe man sich den Hextor nicht an dann würden sie halt mit Gewalt vorgehen und dabei Leute töten, welche dann von Mundi als Verstärkung reanimiert würden, so oder so die Hextor wären der Primärfeind
Jedoch konnte das jede Seite so behaupten und die Art in der Bashere es darlegte hauchte mir kaum Vertrauen ein, Garret konnte ich nicht einschätzen aber ich denke er hatte ebenso Bedenken, dann gluckste ein Huhn vor sich hin
Wider erwartend ließ er uns ziehen, die Teleporter waren deaktiviert daher mussten wir den regulären Weg hinaus nehmen, eine Eskorte brachte uns zu dem Ort wo wir damals eine Art Aufzug vermuteten, die im Vorbericht stehenden Steinfiguren und der Gänsehaut verursachender Ton aus ihren Mündern halfen nicht dabei sich hier wohl zu fühlen, die Plattform war repariert worden wie es aussah und ich nutzte in Ungeduld den Ort so schnell es geht verlassen zu können das Kommandowort für die Abfahrt
Der Abstieg war milde ausgedrückt rasant, und es ging tiefer und tiefer, es hätte mich gewundert wenn Chrylax nicht von einem Turm berichtet hätte, die Vermutung lag nahe dass es nun alles oberirdisch sei
Dann traten wir aus dem Bauwerk hinaus, die Plattform schoss nun gen Boden und wir sahen Horden von starr stehenden Untoten Kriegern und Ungetümen unter uns, feinsäuberlich aufgestellt, eine riesige Armee
Gigantische Ketten gingen von dem Bauwerk über uns ab, der Turm schwebte und die Ketten schienen ihn am Boden zu verankern
Als wir unten angekommen waren trieb es uns Schauer über den Rücken, wir setzten uns in Bewegung, hoffend dass uns wirklich ein freier Abzug beschert würde, bisher ignorierte man uns völlig, die Schritte wurden weit und schnell ...
27
November
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 60
Trotz des Fliegens dauerte es knapp zwei Tage bis nach Azoicstrum
Kurz vor der Stadt erfassten eigenartige Winde uns, Garret wurde weggeschleudert und ich hatten alle Mühe den Halbling aus der Luft zu fischen, offenbar hatte Angstrum wieder einmal mit dem Nexus gespielt, vielleicht hätten wir ihn doch beseitigen sollen
Zumindest hinterließ Miriyala einen bleibenden Eindruck bei den Bugbears als sie uns absetzte, die Matriarchin war sogar bis ans Tor gekommen, Angstrum hatte uns kommen sehen und entsprechend Bericht erstattet, Garret berichtete dass es positive Neuigkeiten gäbe und ein Vertrag zustande kommen würde
Toefels legte aufgrund der aktuellen Ereignisse eine Nachtsitzung ein, dabei erfuhren wir dass ihr der Inhalt des Vertrags völlig egal sei solange gewährleistet wird dass Frieden herrsche, Garret versprach dies, mir wurde die lästige Aufgabe zuteil den Vertrag aufzusetzen
Sie hatte aber noch eine Zusatzbitte, es sollte keine Sprache sein die ihr Volk verstehen könne, Infernalisch schien daher angemessen, niemand sollte den Wortlaut des Vertrags am Ende infrage stellen können, Details seien irrelevant, nur ihr Ziel ihr Volk zu schützen zählte, es passierte selten dass ich so empfand aber ich fing an diese Person zu respektieren
Der Anführer ihrer Truppen namens Narach hingegen war von einem anderen Schlag, und auch ihr Berater schien nicht mit allem einverstanden zu sein, doch ersterer könnte tatsächlich zu einem Problem werden falls der alten Lady was passieren sollte, ich hoffte dann nur nicht mehr in der Nähe zu sein
Am nächsten Tag sollte ich den aufgesetzten Vertrag zur Unterschrift vorlegen, nun galt es die letzten Stunden der Nacht zum Ruhen zu nutzen
Am Morgen erwartete uns eine Überraschung, zwei Bugbear Mädels hatten uns Frühstück zubereitet, eine von ihnen machte sich ziemlich an Garret heran, die andere hingegen war etwas schüchterner, schnell wurde klar dass sie nur versuchten Geld abzugreifen, Garret spielte ihnen natürlich direkt in die Hand, erzählte von seinem Vermögen und legte direkt mal fünf Gold auf den Tisch, innerlich haute ich mir nur gegen den Kopf
Schlimmer als das ließ er sich auch noch dazu hinreißen eine Nummer mit Mecretia - der gierigen und manipulativen - zu schieben, ich verblieb mit Lyfalia und erfuhr dass die zum Einen keine Ahnung hatte was ihre Freundin hier eigentlich vor hatte und dass sie auch noch verheiratet sei, gut dass Fell nicht mein Ding ist denn die letztere Info hätte sicher später noch zu einem Problem geführt
Wir unterhielten uns ein wenig, viele scheinen hier bewusst blind durchs Leben zu gehen, sie vertrauen dem was ihr Anführer sagt ohne es zu hinterfragen in Angst dass dies andernfalls zu Problemen führen könnte, diese Logik erschloss sich mir nicht aber war am Ende auch nicht mein Problem
Nachdem Garret dafür Sorge getragen hatte einen Nachkommen aus Halblingen und Bugbears zu zeugen konnten wir wieder aufbrechen
Nachfolgend ließen wir den Vertrag unterzeichnen, nun mussten wir dies nur noch von Ramsay tun lassen und eine Kopie wieder hierher zurückbringen, mindestens eine Woche würden wir wieder unterwegs sein müssen, zumindest hatte ich Garret davon überzeugen können einen Abstecher nach Cindercrest zu unterstützen, vielleicht käme ich meinem persönlichen Ziel bald einmal näher
Auf dem Weg hinaus aus Azoicstrum wurde mir klar wie jung die Bevölkerung der Bugbears war, zudem wie wenige sie eigentlich waren, ihre mangelnde Erfahrung aus der Zeit die Toefels erlebt hatte prägte ihr Verhalten, die wenigsten würden wohl so überlegt handeln wie sie, ob Garret das im Hinterkopf hatte?
An den Toren versuchte ich die Wachen dazu zu bringen den Gong zu schlagen, ich wollte endlich einmal wissen wie sich das anfühlte, voller Vorfreude hatte ich den ARSE um, doch eine der Wachen hatte einen deutlich höheren Intelligenzgrad und stoppte ihren Kollegen dem Folge zu leisten, enttäuschend
Wir hatten uns ein ganzes Stück von der Stadt entfernt als hinter uns zwei Bugbears und drei ihrer monströsen Hunde auftauchten, und sie hatten nicht Gutes im Sinn, ein Kampf entbrannte und wir wussten nicht einmal wieso, während des Handgemenges deutete einer von ihnen auf mich und über mir brach die Hölle los
Als ging zu Boden und wurde kurz ohnmächtig, als ich zu mir kam zogen die beiden an und einer brabbelte noch etwas vor sich hin, das Einzige was ich verstand war „Lyfalia“, verfickte Scheiße noch eins, der stumpfsinnige Halbling legt ne Alte flach und ich der ich keine Hand anlegte bekam vom Lover der anderen auf die Fresse!?, Lyfalia würde sich bei meinem nächsten Besuch was anhören dürfen
Der Rest des Tages verlief ruhig und endete in einer Nachtruhe
Am nächsten Tag sahen wir sehr tiefe Wagenspuren Richtung Kettlehall führen, ich hatte schon so ein Gefühl was es damit auf sich haben könnte und wurde einige Zeit später diesbezüglich auch bestätigt, Harrington war wieder in der Gegend unterwegs - mit neuen Pferden, ziemlich gigantische Pferde zudem
Zunächst erkannte er uns nicht aber als der Groschen fiel war er überhaupt nicht amüsiert, er blieb freundlich aber verweigerte uns einzutreten, Garret schien zur Abwechslung mal ihn nicht beleidigen zu wollen und spielte das Spielchen mit
Harrington erzählte er habe die Pferde aus dem Sludge Basin, die Plage von der wir gehört hatten vertilgte dort wohl ausschließlich Pflanzen, ausserdem würde er erlauben uns nach Kettlehall mitzunehmen - allerdings auf dem Wagen, eintreten war weiterhin tabu
Ich versuchte etwas über seine Sammlung von Gegenständen zu erfahren, zuletzt hatte er ein paar magische Objekte gehabt, den hypnotische Stein mit dem ich Bekanntschaft machte hatte er inzwischen aber eingetauscht, beiläufig kam das Gespräch auf den Grund wieso er durch die Gegend reiste
Er war auf der Suche nach seiner Frau, sie wäre eines Morgens plötzlich verschwunden gewesen und hinterließ bloß ihre Halskette, Garret und ich nahmen an dass sie eventuell einfach durchgebrannt sei, je mehr wir aber hörten desto unsicherer wurde diese Theorie
Ich hinterfragte was es mit dieser Kette auf sich hatte und es stellte sich heraus dass er ihr diese erst am Abend vor ihrem Verschwinden geschenkt hatte, ausgehend davon dass er häufiger in Kontakt mit magischen Gegenständen kam brachte ich den Gedanken ein dass eben dies hier der Fall gewesen sein könnte, unwissentlich habe er ihr gegebenenfalls etwas angetan, der Gedanke schien ihm noch nie gekommen zu sein, Ziegenhirn
Offenbar hatte er die Kette aber nicht aufgehoben sondern damals verschenkt … okay, er gab sie einer jungen Frau in Feathergarden (nördlich vom Basin), einem Ort wo ein Druidenzirkel lebte
Ich sagte ihm dass wenn er die Kette auftreiben könnte dass ich ihm sicher helfen könnte herauszufinden was es mit ihr auf sich hatte, er solle einfach eine Nachricht zum Compound übersenden sobald er sie fand, er stimmte zu und drehte um, machte sich nun auf den Weg zurück nach Feathergarden während wir nun wieder zu Fuß weiter nach Kettlehall zogen
Eine Nachtruhe und eine ereignislose Tagesreise später standen wir vor der Stadt
20
November
Tagebuch: Ralkarion
Sitzung 59
Es war nicht leicht Angstrum davon zu überzeugen noch einmal mit uns bzw. mir zum Nexus zu gehen, keine Fremden sollten davon erfahren, doch wir wussten es ja bereist und Fremde waren wir auch nicht, Feinde wohl ebenso nicht - sieht man mal von Drohgebärden seitens Garret ab
Schließlich war er aber einverstanden, mit einer Kaninchenillusion sollte ich diesmal hineingelangen, ich glaube er machte dies zu seinem Vergnügen, jedenfalls kamen wir problemlos hinein und hinunter
Vor der leuchtenden Kugel aus magischer Energie stehend fragte ich mich was sie wohl imstande war zu tun, ich wollte sie berühren aber der Bugbear warnte mich vor möglichen Konsequenzen, ich entschied was immer mich erwartete mit einer Verwandlung in einen Riesenaffen blocken zu wollen
Dies gelang nur halbherzig, nach einen gehörigen elektrischen Schlag der mich durch den Raum schleuderte brach meine Verwandlung noch im Flug und ich schlug jäh gegen die hinter mir liegende Wand, meine Verletzungen waren erheblich und ich konnte mich kaum noch bewegen
Angstrum schien auch daran irgendwie eine unterschwellige Freude zu empfinden oder war es bloß das Gefühl von Überlegenheit?, wie dem auch sei bot er an mich heilen zu können, nach einigem Hin und Her wegen der typischen Art der Bugbears nutzte er die Fähigkeiten des Nexus um eine heilende Welle durch meinen Körper zu senden
Es war verblüffend wie schnell meine Gesundheit zurückkehrte, doch viel irritierender war das nachfolgende Ereignis dass mein verlorener Zahn sich zu regenerieren begann, doch damit nicht genug … mein rechtes Horn fiel hinab und an der alten Bruchstelle erwuchs ein Neues, ich starrte eine Weile auf das heruntergefallene Stück Holz
Die Macht dieser Quelle war immens, alle Verletzungen die ich je davon getragen hatte waren verschwunden, nun war es aber Zeit zu testen was dieser wabernde Haufen Energie noch konnte
Angstrum klärte mich darüber auf wie der Nexus auf ihn kalibriert sei und niemand sonst ihn verwenden könnte, daher bat ich ihn einen Test durchzuführen in dem er tat etwas zu erschaffen versuchte eine Information zu erlangen, es fiel mir schwer ihm dies anzuvertrauen doch welche Wahl hatte ich, so erfragte er für mich wo sich meine Familie aufhalten würde, doch offenbar funktionierte es so nicht, es blieb ohne Reaktion
Enttäuscht machte ich mich auf den Rückweg zum Tor, wir würden nun nach Kettlehall reisen wo Garret sein Versprechen gegenüber der Matriarchin einlösen wollte
Ava indes entschied vorerst bei Angstrum zu bleiben, gute Beziehungen aufbauen und ihr Versprechen bzgl. der Vermittlung von Lesekunst einlösen
Am ersten Tag in Richtung Kettlehall hatten wir einen eigenartigen Rückenwind der uns zu beschleunigen schien, wir vermuteten dass Angstrum dies eingerichtet hatte, ehrlich gesagt war ich darüber erstaunt, es gab keinen Grund uns tatsächlich zu trauen und zu unterstützen, ich hätte dies wohl nicht getan
Der zweite Tag war bis auf die Begegnung mit zwei wilden Elefanten in der Ferne ereignislos, doch in der Nacht weckte mich Garret, ein großes fliegendes Wesen schein einen Elefanten zu reißen und dann Richtung Kettlehall zu fliegen
Garret war ausser sich und wollte direkt hinterher, so viel Sorge um die Halblinge?, bedenkt man dass er verantwortlich war für einen Krieg mit den Goblins und der damit einhergehenden Zerstörung von Kettlehall Winter - und der totalen Negierung seiner Handlungen - schien dieses plötzlich schon fürsorgliche Verhalten irgendwie unstimmig, vielleicht wollte er nur wieder auf irgendwas einschlagen können, zuletzt war dies ja kaum möglich gewesen
Es dauerte etwas ihm klarzumachen dass es keinen Sinn habe in der tiefschwarzen Nacht irgendwelchen vermeintlichen Drachen hinterherzurennen, denn selbst wenn wir die Reise schnellen Schrittes absolvierten wären wir völlig im Arsch gewesen, er stimmte zu
Am nächsten Tag reisten wir weiter und erreichten Kettlehall, die Stadt wirkte wie immer und war bisher ohne Schäden, ein kleines Detail aber machte uns stutzig … der riesige fast metallisch wirkende Drache der vor den Toren lag und schlief
Einen großen Bogen um ihn machend versuchten wir Antworten zu finden, ein Jäger im Außenbezirk der Stadt erklärte uns dass dies Miriyala Zofra sei, wir schluckten, Pesh war auch noch in der Stadt, so suchten wir ihn auf
Es war gut zu sehen dass es Fling gut ging, es half dass Vater und Sohn wieder beisammen waren, auch wenn Pesh einige Eigenarten durch seine lange Zeit des Reisens alleine entwickelt hatte
Schlussendlich erfuhren wir von Pesh aber das Wichtigste, Amastacia hatte mit der Unterstützung eines Gnom namens Pan den toten Körper von Zofra - welchen wir zuvor bei der Begegnung mit Harrington gefunden hatten - wieder aufbereitet um darin Miriyala’s Essenz aufnehmen lassen zu können
Ihr untoter Körper war damit kein Problem mehr, obgleich dieser Schritt etwas extrem wirkte, diese unbekannte ehemalige Elfe erhielt damit ein erhebliches Machtpotential, das sollte nicht mein Problem sein sofern sie nichts dummes damit anstellte was mir gefährlich würde
Der Plan sah wohl vor dass Pesh sie in dieser neuen Form zu ihrem Vater bringen wollte, das versprach interessant zu werden
Zudem erhielten wir einige Informationen zu Pan, der Gnom herrschte angeblich über das Sludge Basin, dort breitete sich eine Verseuchung in Form von Käfern aus, überraschend war dass er auch Hühner als Kommunikationsmethode zu nutzen schien, er schoss sie durch die Gegend aber da sie Immun gegenüber Feuer wären und auch sonst recht robust wären sie ideale Kuriere, the fuck what!?, unser erster Impuls war an die Geißel zu denken, Pesh bestätigte diese Annahme nach unserer Erzählung
Im Basin gäbe es ansonsten nur eine Enklave die sich als frei von der „Herrschaft“ Pan’s sah, die Ygg, welche ein Dorf derselben Namens hatten das um einen Baum derselben Namens lag welchem sie huldigten, klang reichlich wirr
In Kettlehall hatte Ramsay die Wahl erneut gewonnen, die Oper wurden abgeholt und waren auf dem Weg nach Hause, Bolgmor hatte sein neues Haus gebaut bekommen
Der Jäger hatte uns zuvor noch erzählt dass ie erste Lieferung an Fleisch war bereits ausgeliefert war aber die Route nach Road’s End wohl noch nicht sicher war, irgendwas schien anderweitig den Transport zu verhindern, mich wunderte dass dies bereits thematisiert wurde da die Jäger ihre persönliche Lieferung gerade erst gemacht haben konnten
In dem Zusammenhang erzählte Pesh etwas über Echsenmenschen nahe Road’s End und deren merkwürdiger Gottheit, offenbar versuchte sich heutzutage jeder als Gottheit darzustellen um irgendwelche armen Irren zu unterjochen
Wir beschlossen nach einem langen Abend zur Nachtruhe in unsere Taverne einzukehren, mit Pesh hatten wir zuvor abgesprochen gemeinsam morgen bei Ramsay vorstellig zu werden aufgrund der Ereignisse in Azoicstrum
Am Vormittag des nächsten Tages ging es also zur alten Schwabbelbacke, er war zugänglich für das Friedensangebot wenngleich unschlüssig was sie anzubieten vermochten das Land der Bugbears zu pachten, mit dem Angebot von verarbeiteten Fellen - dafür müsste aber die Industrie in Winter wieder aufgebaut werden, Gold, unbegrenzter Nahrung aus dem Cauldron und Bier sollten wir also wieder zurückkehren und verhandeln
Pesh bot an dass wir Miriyala fragen könnten ob sie uns nach Azoicstrum zurückbringen würde, das ginge aber nur abends da sie das Verhalten als Wight Nachtaktiv zu sein noch immer beibehalten hatte und daher tagsüber schlief
Bis zum Abend verlief der Tag ereignislos, wir frischten Vorräte auf, Garret gab ein Kürschnermesser von hoher Handwerkskunst an einen Jäger um einen Löwenkopf zu erhalten - welcher erst noch beschafft werden müsste, was er damit vor hatte wollte ich lieber gar nicht erst wissen
Abends fanden wir uns dann bei Miriyala ein und hier wurde es wahrlich interessant …
Ihr Körper vielerorts mechanisch, das war Pan’s Werk, Zofra’s Körper war zu sehr beschädigt gewesen und wurde zu einem Konstrukt umgewandelt welches dann animiert wurde
Sie war nicht sie selbst, offenbar verschmolzen ihre Seele und die Reste von Zofra miteinander was eigenartige Auswirkungen zu haben schien, sie erinnerte sich an Dinge die Zofra erlebt hatte oder führte quasi interne Monologe mit ihrer zweiten Hälfte, mitunter war ihr Verhalten dadurch unberechenbar
Sie war sich unsicher ob sie ihrem Vater gegenübertreten sollte, ihre neue Form und ihr neues Ich hielten sie zurück, auch schien die Bindung in ihre alte Heimat nicht mehr so groß oder relevant
Wir erfuhren dass Zofra zuvor das Gebiet der Haze Peaks als ihres ansah, das änderte sich als ein weiterer Drache erschien der ihren Einfluss minimierte, zuletzt war sie gezwungen das Gebiet mit jenem zu 'teilen'
Und besonders skurril wurde es als sie wieder und wieder Garret in der Mehrzahl ansprach, ich hielt es zunächst für eine Eigenart ihrer Transformation, bald schon wurde aber klar dass es damit mehr auf sich hatte
Der Zofra-Teil in Miriyala sah ein Drachenblut in Garret, sie vernahmen auch Blutmagie und brachte alles in ähnlicher Verbindung zu dem was ihr widerfahren war, im Grunde also dass sich in Garret wie auch in ihr zwei Seelen befanden, und eine davon hielt die Andere und den Körper am Leben
In seinem Falle war Garret tot … ich war fassungslos, für einen Toten machte er eine Menge lebendigen Wirbel in der Welt, in meiner Irritation stach ich ihn fix mal mit dem Dolch um mich seines Blutflusses zu versichern
Miriyala klärte aber auf dass die Körperfunktionen durchaus normal weiterlaufen würden, offenbar hatte Garret’s alter Meister seine Seele geopfert um ihn wieder zu beleben nach der Sache mit den Goblins in seiner Heimat wovon er uns neulich erzählt hatte, dies schien auch die Ursache für diese „Dunkelheit“ in ihm zu sein, in der Tat musste jemand der Garret wiederbeleben würde der Inbegriff des Bösen gewesen sein schmunzelte ich in mich hinein
Trotz allem war dies keine leichte Erkenntnis, und welche Bedeutung sein Zustand für den weiteren Verlauf unserer Zusammenarbeit hatte blieb abzuwarten, auch ob und wie jemand wie Mundi ggbfs. Kontrolle über ihn gewinnen konnte - oder hatte er diese schon?
Wir ließen dies erst einmal sacken und entschieden den Auftrag zunächst zu erfüllen, Miriyala willigte ein uns nach Azoicstrum zu bringen, die würden Augen machen wenn wir auf einem Drache angeritten kämen ...