Tagebuch: Layara
10
September
Tagebuch: Layara
Sitzung 4
Einen Tag waren wir weitergereist und als wir aufwachten gab es keine Spur von Kryla. Sie war vom Erdboden verschwunden. Keine Spuren eines Kampfes, nichts. Offenbar hatte sie aus irgendeinem Grund beschlossen uns zu verlassen.
Eigenartig. Dafür gab es zuvor keine Anzeichen.
Es dauerte ab da noch drei weitere Tage, bevor wir den Ort unseres Auftrags erreichten. Caer Aeslyn lag zum Greifen nahe. Obwohl die Stadt eine unglaubliche Lage hatte, wurde beim Näherkommen schnell klar, dass ihre besten Zeiten hinter ihr lagen.
Caer Aeslyn thronte auf einem aus dem Meer ragenden Felsen, der über einen schmaleren und ebenso bewohnten Bereich mit dem restlichen Festland verbunden war. Man bekam aber den Eindruck, dass die Stadt mal hatte größer gewesen sein müssen.
Nicht etwa, weil Teile ins Meer abgerutscht wären, sondern, weil in den Bereichen vor der Stadt leere Fundamente zu sehen und die Stadtmauern schwer beschädigt waren.
Vor dem, was vermutlich einst die innere Stadtmauer war gab es nur ein einziges Gebäude. Das aber erstaunlicherweise völlig unbeschädigt aussah.
Da wir zur Abwechslung mal bei Tageslicht angekommen waren, konnten wir direkt unser Ziel ansteuern. In diesem Fall den Sitz des Bürgermeisters.
Dort angekommen erwartete uns ein eher unerwartetes Bild. Der Bürgermeister war ein einziges Wrack.
Nervöse Ticks, die gelbliche Färbung der Haut lies auf Leberversagen schließen und die dicken Augenringe zeichneten ein Bild von einem Mann ohne Schlaf.
Er erklärte uns, dass er schon ewig auf Hilfe aus Zoica warte. Es gäbe verschwundene Personen und sein lokales Personal hat keine Erklärung dafür wieso Leute verschwinden.
In der Vergangenheit hatte es - und es gibt sie immer noch - Angriffe von Gnomen gegeben, und jedes mal seien dabei auch Menschen entführt worden, doch das hier sei anders.
Unter der Maßgabe in seinem Auftrag zu arbeiten, verlangte Semiazas ein Schreiben, dass uns von Kosten in der Taverne befreien würde. Die eilig gekritzelte Notiz von Bürgermeister Malkovitch aber lies uns wundern, ob dies beim Vorzeigen auch anerkannt würde.
Ich ließ ihn mit einem Zauber einschlafen, bevor wir gingen. In der Hoffnung, dass er endlich mal etwas Schlaf bekommen würde.
27
August
Tagebuch: Layara
Sitzung 3
Schon kurz nach Betreten der Stadt überkam mich immer mehr die Begeisterung. Die Bauten, der Umfang der Stadt, die Bewohner. Alles war so … anders, als ich es gewohnt war.
Doch schein es auch, als sei die Stadt in gewisser Hinsicht in sich gespalten. Was sich in der sehr widersprüchlichen Instandhaltung bemerkbar machte. Einige Gebäude waren prachtvoll, andere Ruinen.
Und an die Wälle erinnernd, welche wie geschmolzen wirkten, überkam einen die Vermutung, dass es einen Kampf gegeben haben musste. Jedoch vor langer Zeit, wie die Überwucherung in den zerstörten oder stark beschädigten Häusern zeigte.
Wieso wurde hier, trotz hoher Steuereinnahmen nicht saniert?
Es dauerte nicht lang, bis uns ein Mann ansprach. Als Marco vorstellend, versicherte er uns, er wisse alles - und gegen Bezahlung würde er Fragen beantworten.
Wir handelten aus, dass wir ihm die Neuigkeiten aus dem Norden berichteten, wenn er uns die wichtigsten Infos zur Stadt geben würde.
So ermittelten wir schnell alle für uns relevanten Örtlichkeiten. Angefangen bei einer bezahlbaren Taverne, über den Standort des Marktes, bis hin zum Sitz der Behörden. Letzteren hatten wir noch Meldung zu machen, was in Little Wallop geschehen war.
Zunächst sicherten wir uns Zimmer in der Taverne. Alle waren erschöpft und brauchten Ruhe.
Die Nacht war ereignislos - für alle, bis auf Semiazas, der offenbar nichts besseres zu tun hatte, als sich in den Rotlichtbezirk der Stadt zu begeben.
Am nächsten Morgen war es Zeit den Verantwortlichen über die Goblins zu erzählen und ihre Hilfe zu erbitten. Man lies uns aber nicht passieren.
Nur Personen mit einem Auftrag durften das ummauerten Zentrum der Stadt betreten. Offenbar selbst dann, wenn es sich um einen Notfall handelte. Zu unserem Glück fanden wir aber am Schwarzen Brett der Stadt einen Auftrag, der sich mit dem Auskundschaften von Goblinaktivitäten im Norden beschäftigte. Wir nutzen diesen, um uns Eintritt zu verschaffen.
Viel wurde aber nicht getan. Unser Bericht wurde vermerkt, wir erhielten eine Bezahlung und man schickte uns wieder hinaus.
Es ist unklar, ob Cuu’s Schergen etwas unternehmen würden. Garret schien wild entschlossen Little Wallop erneut aufzusuchen und die Goblins büßen zu lassen. Und obgleich ich für Gerechtigkeit wäre, kann ich einfach nicht in diesen Ort zurückkehren. Ich würde es dort nicht ertragen.
So konnten wir die Situation nur hinnehmen und das Beste draus machen.
Die Stadt zu erkunden schien daher sinnvoll. Es folgte eine Tour zu den grundlegend wichtigsten Orten. Dem Handwerksviertel und dem Markt.
Beim Marktplatz angekommen traute ich meinen Augen nicht. Es führten Stufen zu einer spiegelglatte Fläche, auf derer die Stände zu finden waren. Solche Baukunst hatte ich noch nicht gesehen. Es schien unnatürlich glatt zu sein. Bei genauerer Untersuchung erkannte ich Glyphen an den Stufen, die leicht diffus leuchteten. Ganz offenbar musste es sich dabei um Magie handeln. Doch niemand konnte mir etwas dazu sagen. Auch schien Magie fast unbekannt zu sein, ebenso wie Bücher. Keine Arkaden Materialien waren ausfindig zu machen und keinerlei schriftliches Wissen. Diese Stadt hütet ihre Geheimnisse äusserst gut. Ich fertigte zumindest eine Skizze der Glyphen an.
Während ich zunächst abgelenkt, war suchte Garret erneut Ärger. Aus unerfindlichem Grund lief er einem Kind hinterher und warf dieses zu Boden. Die Situation war skurril. Offenbar ist uns das Kind gefolgt und hatte beobachtet was wir tun - sagte Garret.
Einen Beweis fanden wir nicht. Als Garret von dem Kind abließ, verschwand dieses.
Mit aufgefüllten Vorräten und vielen Fragen kehrten wir am Abend in die Taverne zurück.
Kurzer Hand entschlossen wir uns zunächst noch zusammen zu reisen und in diesem Sinne war es nur logisch, dass wir etwas Geld bräuchten. So gingen wir später noch einmal los einen Auftrag vom Schwarzen Brett zu besorgen. Irgendwas ungefährliches schien richtig.
! Die Wahl fiel auf eine Aufklärungsmission in den Westen.
Da es bereits spät war, sollte es erst am folgenden Tag losgehen. So kehrten wir wieder in der Taverne ein.
Frisch ausgeruht und nach einem füllenden Frühstück brachen wir Richtung Westen auf.
Am dritten Tag kamen wir in ein Gebiet in dem es ein eher wüstenartig zu sein schien. In der Ferne sahen wir Ruinen. Doch schien es merkwürdig zu sein, dass so verteilt Mauerreste zu sehen waren und dabei so weit entfernt von dem, was am Horizont auszumachen war.
Wir kamen überein diesen Ort später zu untersuchen, da wir jetzt erst einmal einen Auftrag zu erfüllen hatten.
Ich fragte mich was wohl in diesen Ruinen zu finden sein mochte ...
02
August
Tagebuch: Layara
Sitzung 2
Die Nacht überstanden wir erstaunlich gut. Weit und breit keine Goblins zu sehen.
Doch nur eine Tagesreise weiter sah es bereits eng aus, was unsere Vorräte anging. Bereits am nächsten Abend würden wir keine Verpflegung mehr haben. Und der Weg nach Zoica war noch weit.
Auf unserem Weg trafen wir einen Barden, der sich als Pesh vorstellte. Er war guter Dinge und eigentlich auf dem Weg Richtung Little Wallop gewesen. Die Kunde von dem brutalen Überfall schien ihn aber nur bedingt zu treffen. Vielmehr versuchte er die Geschichte genau erzählt zu bekommen, um daraus sein nächstes Lied zu erdichten. Ich weiß nicht, ob ich das gutheißen kann. Aber er war doch äusserst charmant.
Pesh gab uns eine genauere Beschreibung des Wegs nach Zoica und wir setzten unsere Reise fort.
Um nicht zu hungern machte Semiazas erschreckend schnellen Prozess mit dem geretteten Esel. Und Garret war voller Eifer das arme Tier zuzubereiten. Zumindest geschah es, um uns alle bei Kräften zu halten.
Als Transportiere war er laut ihren Aussagen eh nur bedingt geeignet, da er die meiste Zeit für Mühlarbeiten und zuletzt das Kinderkarussell genutzt wurde und somit einen schweren Rechtsdrall hatte. Das steigerte den Aufwand ihn auf der Strasse zu halten.
Noch einen Tag später sahen wir eine Mühle in der Ferne. Pesh hatte uns bereits darauf hingewiesen, als wir ihm von unserer Nahrungsmittelnot berichteten.
Als wir uns dem Gehofft näherten sahen wir 4 Personen eine Frau umzingeln. Eine heftige Debatte tobte.
Die Männer gaben sich uns als Steuereintreiber der Guilded Hand of Cuu zu erkennen und verlangten, dass wir uns nicht in ihre Belange einmischten. Vielmehr forderten sie auch von uns eine Obolus.
Fast brüllend und voller Unverständnis versuchte die Müllerin den Eintreibern klar zu machen, dass sie ihnen nicht geben könne, was sie nicht besitze.
Semiazas war die Szenerie egal. Und als Priester des Hextor schien er von den Steuern sowieso befreit zu sein.
Kryla, Garret und ich hatten Bedenken diese Leute zu bezahlen. Zunächst wollten wir sie täuschen und ich versuchte das zu unterstützen, indem ich mit einem Zauber das Emblem von Cuu kopierte.
Doch irgendwie lief alles aus dem Ruder.
Es wurde handgreiflich, da die Eintreiber Gewalt anwenden wollten. Um die Frau zu schützen griffen wir drei ein. Mit einem widerlichen Geruch verwirrend, versuchte ich den Mann, der die Frau anzugreifen versuchte, abzulenken. Das Gelang
Doch die Müllerin zog ihrerseits einen Dolch und stach auf den irregeführten Angreifer ein.
Wir andren versuchten sie und die Eintreiber nun mit so wenig Gewalt aufzuhalten, wie möglich. Doch aufgrund des Emblems von Cuu auf Krylas Brust, versuchte sie auch uns anzugreifen.
Nach einigem Hin und Her, sowie dem lösen des Zaubers, den ich für das Kopieren des Emblems genutzt hatte, konnten wir die drei verbleibenden Eintreiber bewusstlos schlagen und die Frau von ihrem Vorhaben sie alle umzubringen abhalten.
Ein Opfer hatte es gegeben. Der Mann, den sie niederstach, konnten wir nicht retten.
Nur langsam begriff sie, was sie getan hatte. Aber selbst ohne diese fatale Tat, wäre sie nicht in der Lage gewesen heir zu bleiben. Zu hoch war der Steuersatz, zu wenig ertrag brachte ihr Hof.
Und nun würde sie wegen Mordes gesucht werden.
Obgleich wir es irgendwie schafften die völlig verwirrten Eintreiber davon zu überzeugen, dass sie nur zu dritt angekommen waren und bereits alle Steuern hier eingetrieben hätten, würde es wohl nicht lange dauern, bis sie sich erholt hätten und erneut hierher kämen.
Bald schon stand nur noch unsere Gruppe hier. Auch die Müllerin war gegangen, wohin werden wir wohl nie erfahren.
Wir nutzten die Gelegenheit noch einige Vorräte aus ihrem Haus zu bergen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Zoica machten.
Ausserdem behielt Kryla ein Stempelkissen der Eintreiber für sich. Das war clever. Aber obwohl ich nich gewillt war überteuerte Steuern zu zahlen, ist es auch nicht in Ordnung sie komplett zu meiden. Dennoch … fürs Erste hatten wir nichts mehr zu zahlen, denn alle bekamen einen Stempelabdruck.
Der Rest der Reise verlief ohne weitere Vorkommnisse. Mit gerade genug Vorräten erreichten wir die Stadttore von Zoica.
Wälle türmten vor uns auf und dehnten sich nach Westen und Osten aus. Der Anblick war gigantisch - kannte ich doch nur meinen, im Verhältnis, kleinen Orden.
Erst bei genauerem Hinsehen fiel auf, wie baufällig die Mauern waren. An einigen Stellen waren sie gar eingestürzt oder sogar … geschmolzen?
Wir näherten uns der Schlange, die sich am Portal gebildet hatte, um Einlass in die Stadt zu erhalten.
Aufgrund unserer Stempel konnten wir direkt eintreten.
Wir hatten Zoica erreicht. Und obgleich der Schrecken der vergangenen Tage, war ich begierig darauf zu sehen, was mich hinter den Toren erwartete.