• Sonntag, 6. Oktober 2024 05:10

Sitzung 4

Anarath
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Einen Tag waren wir weitergereist und als wir aufwachten gab es keine Spur von Kryla. Sie war vom Erdboden verschwunden. Keine Spuren eines Kampfes, nichts. Offenbar hatte sie aus irgendeinem Grund beschlossen uns zu verlassen.
Eigenartig. Dafür gab es zuvor keine Anzeichen.
 
Es dauerte ab da noch drei weitere Tage, bevor wir den Ort unseres Auftrags erreichten. Caer Aeslyn lag zum Greifen nahe. Obwohl die Stadt eine unglaubliche Lage hatte, wurde beim Näherkommen schnell klar, dass ihre besten Zeiten hinter ihr lagen.
 
Caer Aeslyn thronte auf einem aus dem Meer ragenden Felsen, der über einen schmaleren und ebenso bewohnten Bereich mit dem restlichen Festland verbunden war. Man bekam aber den Eindruck, dass die Stadt mal hatte größer gewesen sein müssen.
Nicht etwa, weil Teile ins Meer abgerutscht wären, sondern, weil in den Bereichen vor der Stadt leere Fundamente zu sehen und die Stadtmauern schwer beschädigt waren.
Vor dem, was vermutlich einst die innere Stadtmauer war gab es nur ein einziges Gebäude. Das aber erstaunlicherweise völlig unbeschädigt aussah.
 
Da wir zur Abwechslung mal bei Tageslicht angekommen waren, konnten wir direkt unser Ziel ansteuern. In diesem Fall den Sitz des Bürgermeisters.
Dort angekommen erwartete uns ein eher unerwartetes Bild. Der Bürgermeister war ein einziges Wrack.
Nervöse Ticks, die gelbliche Färbung der Haut lies auf Leberversagen schließen und die dicken Augenringe zeichneten ein Bild von einem Mann ohne Schlaf.
 
Er erklärte uns, dass er schon ewig auf Hilfe aus Zoica warte. Es gäbe verschwundene Personen und sein lokales Personal hat keine Erklärung dafür wieso Leute verschwinden.
In der Vergangenheit hatte es - und es gibt sie immer noch - Angriffe von Gnomen gegeben, und jedes mal seien dabei auch Menschen entführt worden, doch das hier sei anders.
Unter der Maßgabe in seinem Auftrag zu arbeiten, verlangte Semiazas ein Schreiben, dass uns von Kosten in der Taverne befreien würde. Die eilig gekritzelte Notiz von Bürgermeister Malkovitch aber lies uns wundern, ob dies beim Vorzeigen auch anerkannt würde.
Ich ließ ihn mit einem Zauber einschlafen, bevor wir gingen. In der Hoffnung, dass er endlich mal etwas Schlaf bekommen würde.