• Sonntag, 17. November 2024 03:54

Sitzung 2

Anarath
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Die Nacht überstanden wir erstaunlich gut. Weit und breit keine Goblins zu sehen.
Doch nur eine Tagesreise weiter sah es bereits eng aus, was unsere Vorräte anging. Bereits am nächsten Abend würden wir keine Verpflegung mehr haben. Und der Weg nach Zoica war noch weit.
 
Auf unserem Weg trafen wir einen Barden, der sich als Pesh vorstellte. Er war guter Dinge und eigentlich auf dem Weg Richtung Little Wallop gewesen. Die Kunde von dem brutalen Überfall schien ihn aber nur bedingt zu treffen. Vielmehr versuchte er die Geschichte genau erzählt zu bekommen, um daraus sein nächstes Lied zu erdichten. Ich weiß nicht, ob ich das gutheißen kann. Aber er war doch äusserst charmant.
 
Pesh gab uns eine genauere Beschreibung des Wegs nach Zoica und wir setzten unsere Reise fort.
Um nicht zu hungern machte Semiazas erschreckend schnellen Prozess mit dem geretteten Esel. Und Garret war voller Eifer das arme Tier zuzubereiten. Zumindest geschah es, um uns alle bei Kräften zu halten.
Als Transportiere war er laut ihren Aussagen eh nur bedingt geeignet, da er die meiste Zeit für Mühlarbeiten und zuletzt das Kinderkarussell genutzt wurde und somit einen schweren Rechtsdrall hatte. Das steigerte den Aufwand ihn auf der Strasse zu halten.
 
Noch einen Tag später sahen wir eine Mühle in der Ferne. Pesh hatte uns bereits darauf hingewiesen, als wir ihm von unserer Nahrungsmittelnot berichteten.
 
Als wir uns dem Gehofft näherten sahen wir 4 Personen eine Frau umzingeln. Eine heftige Debatte tobte.
Die Männer gaben sich uns als Steuereintreiber der Guilded Hand of Cuu zu erkennen und verlangten, dass wir uns nicht in ihre Belange einmischten. Vielmehr forderten sie auch von uns eine Obolus.
Fast brüllend und voller Unverständnis versuchte die Müllerin den Eintreibern klar zu machen, dass sie ihnen nicht geben könne, was sie nicht besitze.
 
Semiazas war die Szenerie egal. Und als Priester des Hextor schien er von den Steuern sowieso befreit zu sein.
Kryla, Garret und ich hatten Bedenken diese Leute zu bezahlen. Zunächst wollten wir sie täuschen und ich versuchte das zu unterstützen, indem ich mit einem Zauber das Emblem von Cuu kopierte.
Doch irgendwie lief alles aus dem Ruder.
 
Es wurde handgreiflich, da die Eintreiber Gewalt anwenden wollten. Um die Frau zu schützen griffen wir drei ein. Mit einem widerlichen Geruch verwirrend, versuchte ich den Mann, der die Frau anzugreifen versuchte, abzulenken. Das Gelang
Doch die Müllerin zog ihrerseits einen Dolch und stach auf den irregeführten Angreifer ein.
Wir andren versuchten sie und die Eintreiber nun mit so wenig Gewalt aufzuhalten, wie möglich. Doch aufgrund des Emblems von Cuu auf Krylas Brust, versuchte sie auch uns anzugreifen.
 
Nach einigem Hin und Her, sowie dem lösen des Zaubers, den ich für das Kopieren des Emblems genutzt hatte, konnten wir die drei verbleibenden Eintreiber bewusstlos schlagen und die Frau von ihrem Vorhaben sie alle umzubringen abhalten.
Ein Opfer hatte es gegeben. Der Mann, den sie niederstach, konnten wir nicht retten.
Nur langsam begriff sie, was sie getan hatte. Aber selbst ohne diese fatale Tat, wäre sie nicht in der Lage gewesen heir zu bleiben. Zu hoch war der Steuersatz, zu wenig ertrag brachte ihr Hof.
 
Und nun würde sie wegen Mordes gesucht werden.
Obgleich wir es irgendwie schafften die völlig verwirrten Eintreiber davon zu überzeugen, dass sie nur zu dritt angekommen waren und bereits alle Steuern hier eingetrieben hätten, würde es wohl nicht lange dauern, bis sie sich erholt hätten und erneut hierher kämen.
Bald schon stand nur noch unsere Gruppe hier. Auch die Müllerin war gegangen, wohin werden wir wohl nie erfahren.
 
Wir nutzten die Gelegenheit noch einige Vorräte aus ihrem Haus zu bergen, bevor wir uns wieder auf den Weg nach Zoica machten.
Ausserdem behielt Kryla ein Stempelkissen der Eintreiber für sich. Das war clever. Aber obwohl ich nich gewillt war überteuerte Steuern zu zahlen, ist es auch nicht in Ordnung sie komplett zu meiden. Dennoch … fürs Erste hatten wir nichts mehr zu zahlen, denn alle bekamen einen Stempelabdruck.
 
Der Rest der Reise verlief ohne weitere Vorkommnisse. Mit gerade genug Vorräten erreichten wir die Stadttore von Zoica.
Wälle türmten vor uns auf und dehnten sich nach Westen und Osten aus. Der Anblick war gigantisch - kannte ich doch nur meinen, im Verhältnis, kleinen Orden.
Erst bei genauerem Hinsehen fiel auf, wie baufällig die Mauern waren. An einigen Stellen waren sie gar eingestürzt oder sogar … geschmolzen?
 
Wir näherten uns der Schlange, die sich am Portal gebildet hatte, um Einlass in die Stadt zu erhalten.
Aufgrund unserer Stempel konnten wir direkt eintreten.
Wir hatten Zoica erreicht. Und obgleich der Schrecken der vergangenen Tage, war ich begierig darauf zu sehen, was mich hinter den Toren erwartete.