Sitzung 41

Tueddelig
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Spät in der Nacht kehren wir zum Lurker’s zurück, erschöpft, aber erfolgreich: Der Tunnel steht kurz vor dem Durchbruch und die Revolution kann beginnen. Es bleibt also nur noch, sich gründlich auszuruhen.

Viel zu früh am nächsten Morgen holt uns Berch zu unserem Termin mit Lafayette ab. Auf der Straße beobachtet uns eines von Marcos Kindern. Nach der gestrigen Begegnung habe ich kein Interesse daran, dass er mehr von unserer Operation erfährt als nötig und ich fauche es an, zu verschwinden, doch Suna geht dazwischen. Offenbar hat sie Gefallen an diesem Kind gefunden. Nun, das Kind geht trotzdem, soweit, so gut. Bei Lafyette erklärt er uns, wie der Deal mit den Hextor zustande kam: Offenbar ist in der Nähe von Scourgefaust ein Monster aufgetaucht, gegen das sie Verbündete benötigen könnten. Er ist sich bewusst, dass die Hextor in Zoica Probleme machen könnten, blablabla. Ich heuchle Interesse, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen und Lafayette auf unsere Seite zu halten. Suna hat indessen nur Augen für das Pantherbaby in der Ecke, auch nach wiederholtem Auffordern von Lafayette geht sie dorthin, woraufhin er ein Gefäß mit Flüssigkeit wirft und Suna am Boden anklebt. Ich überlege, ob ich einschreiten soll, doch auch eine Imperial Nightingale muss ihren Platz kennen und so unterstütze ich Lafayette in seinem Handeln, was Suna natürlich nicht passt.

Anschließend gehen wir zu Chrylax Haus, um den Plan ein letztes Mal durchzugehen, beispielsweise wird die Frage geklärt, wie Chrylax und Melody unauffällig zum Tunnel gebracht werden können… eine große, wandelnde Leiche ist sicher nicht gerade unauffällig, von Melody ganz zu schweigen, was immer sie ist. Währenddessen liefert Suna sich ein Wettschießen mit Joni um einen goldenen Armreif. Tatsächlich gewinnt sie, allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob das an Sunas Können liegt oder ob der Elf sie gewinnen ließ. Ganz unfähig ist Suna mit dem Bogen aber ganz ohne Frage nicht, beeindruckend. Derrin ist derweil dermaßen aufgedreht, dass ich befürchte, dass er ohne uns loslegt. Doch es hilft nichts: Berch hat uns derart früh geweckt, dass wir definitiv noch etas ausruhen sollten und so gehen wir zurück zum Lurker’s, um genau das zu tun. Anschließend kehren wir aber sofort zurück, um sicherzugehen, dass Derrins überschäumender Enthusiasmus nichts ruiniert. Auf dem Weg werden wir schon wieder von dem Mädchen beschattet… das kann ich jetzt nicht brauchen und ich verscheuche sie. Suna ärgert sich, aber sie muss lernen, dass es Momente gibt, in denen man nur die Leute um sich haben darf, die man dazu ausgewählt hat.

Bei Chrylax angekommen bestätigen sich meine Befürchtungen: Derrin und Joni sind bereits losgezogen. Ich verfluche die beiden. Ich bin froh, dass wir ihre Hilfe haben, aber wenn sie die Befreiung von Lord Sardak vereiteln, dann Gnade ihnen vor den Göttern. In großer Hast bugsieren wir Melody und Chrylax in die Kutsche und machen uns auf den Weg zum verabredeten Einstieg. Da es deutlich früher ist als geplant ist sind natürlich noch viele Leute auf der Straße. Ich bitte Suna, ihre Talente zu nutzen und die Leute zu unterhalten, bevor sie nachkommt, was sie mit Freuden und ausgesprochen gut tut. Ich glaube, wir schaffen es tatsächlich, unbemerkt in der Kanalisation zu verschwinden. Kein Ort für Melody, die ständig in den Netzen hängenbleibt, aber Chrylax scheint sich hier wohl zu fühlen, während er links und rechts Spinnen in Brand setzt, die uns daraufhin in Ruhe lassen. Beim Tunnel angekommen sehe ich zu meiner Erleichterung, dass Derrin und Joni dort warten und nicht schon losgestürmt sind. Ich sehe wenig Sinn darin, sie jetzt noch für ihr Aufbrechen zu beschimpfen und erinnere sie stattdessen nochmal an den Plan: Erst die Kerker, dann der Rest. Dann ist es soweit: Derrin macht den Durchbruch und ich sende einen Blitz aus. Gleichzeitig stürmen wir aus dem Tunnel, Garret voran.

Offenbar beschäftigt Cuu Wachen mit hervorragenden Reflexen oder er war vorgewarnt worden, jedenfalls werden wir sofort unter Beschuss genommen, sowohl von Wachen im Turm als auch von dem komischen Vieh vom Goblinfort und sein neues Spielzeug, ein Drachenwelpe? Ich bekomme keine gute Sicht… Joni und Derrin drehen sofort bei und nehmen sich den Turm vor. Verdammt, die hätte ich im Kerker gebraucht. Nun, es muss auch ohne gehen. Wie durch ein Wunder erreichen wir das Tor des Compounds unverletzt, wo Tuntun uns bereits die Tür aufhält. Wenigstens der Teil des Plans läuft wie geschmiert und wir treffen uns mit den Ogern in der Halle. Vier. Weniger als erhofft, aber immerhin. Bevor Garret Gelegenheit hat, irgendetwas zu tun oder zu sagen, was den Plan noch weiter schiefgehen lässt, weise ich sie an, die Tür zu halten, während einer von uns als Kompensation für Derrin und Joni mit in den Kerker kommt. Allerdings ist dieser nur schwach besetzt. Hatte Cuu nicht damit gerechnet? Sei es drum, die eine Wache auf der unteren Ebene verliert schnell ihr Leben und ihren Schlüssel. Den Schlüssel gebe ich Suna und weise sie an, die Gefangenen auf dieser Ebene zu befreien, in der Hoffnung, sie aus den schlimmsten Kampfhandlungen herauszuhalten. Ich weiß noch zu gut, welche Monstrosität sich das letzte Mal in der unteren Ebene herumtrieb.

Und tatsächlich: Grizzla erwartet uns bereits, und sie hat Verstärkung dabei: Ein schwarzer Drachengeborener. Nach einem erbitterten Kampf schaffen wir es unter großen Bemühungen, beide zu töten, aber der Kampf fordert Tribut: Der Oger Titch hatte nicht die geringste Chance gehabt und liegt erschlagen am Boden. Glücklicherweise bleibt Suna nahezu unverletzt und feiert den Sieg, indem sie den an der Wand angeketteten Mann verarztet. Ich lasse sie. Jeder Befreite ist ein Schild mehr zwischen uns und Cuu’s Getreuen. Wir suchen den Schlüssel für die Zellen und Garret findet ihn schließlich. Ich bin so kurz vor dem Ziel meiner Bemühungen! Ich schnappe mir den Schlüssel und befreie Ssai Sardak aus seiner Zelle. Er zeigt sich dankbar und ich fühle mich geehrt ob seines Lobes, auch wenn ich ihm berichte, dass wir noch nicht in Sicherheit sind und der Kampf noch tobt. Wir befreien die anderen Gefangenen, Yonci und Al'chara, die offenbar von großer Wichtigkeit sind, jedenfalls behandelt sie Lord Sardak so. Um die Ecke sehe ich gerade noch, wie Garret sich bemüht, die Axt des Drachengeborenen in den magischen Sack zu stecken. Was will er damit? Ich halte ihn davon ab, bevor Lord Sardak ihm die Axt abnimmt und ihn zum Dank den Kopf tätschelt. Garret scheint eher verwirrt als geehrt. Auf dem Weg nach oben fragt mich Lord Sardak sowohl zu Leichen als auch zu Lebenden immer wieder, ob es sich um Freund oder Feind handelt, bei jedem Feind nimmt er die Axt und spaltet den Schädel. Ich gehe zunächst von Rache aus, doch das Vorgehen ist so methodisch, dass ich mich frage, ob vielleicht mehr dahinter steckt.

Oben in der Halle ist der Kampf noch im Gange, doch scheint weitestgehend unter Kontrolle, sofern dieser Begriff derzeit verwendet werden darf. Einige Gefangene haben offenbar das Zeitliche gesegnet, doch Chrylax steht noch und feuert kontinuierlich Feuerblitze in Richtung obere Ebene. Lord Sardak verliert wenig Zeit und türmt die Leichen zu einer Barrikade auf, hinter der er Yonci und Al’chara versteckt, dann stellt er sich schützend vor sie. In der Tat, sehr wichtige Leute, ohne Frage. Etwas überraschend ist seine Anweisung, sich nun um Cuu zu kümmern, doch immerhin war er verantwortlich für Lord Sardaks Gefangenschaft und hatte sich den Tod schon damit redlich verdient. Ich hatte dennoch gehofft, bereits jetzt in der Deckung des allgemeinen Chaos die Stadt verlassen zu können, aber genauso gut konnte ich Cuu seiner gerechten Strafe zuführen. Wir gehen also nach oben in die Richtung, in die Chrylax die Feuerblitze schießt. Hinter der Tür verbirgt sich ein Arboretum, in der eine sehr verängstigte Dryade lebt. Instinktartig will ich sie angreifen, kann mich aber gerade noch so zurückhalten. Eine gute Entscheidung, da sie uns darauf hinweist, dass die Früchte hier unsere Kräfte wiederherstellen können - das haben wir bitter nötig und es dürfte unsere Erfolgsaussichten steigern. Sie tut dies zwar unter der Bedingung, dass wir Cuu nicht töten, aber ich fühle mich an dieses Versprechen ehrlich gesagt nicht gebunden. Suna hingegen ist ganz hin und weg von der Frau.

Als wir aus dem Arboretum kommen, ist direkt gegenüber eine Tür mit einem Drachenkopf daran - ist hier möglicherweise Cuus Unterkunft? Ich untersuche die Tür und sage Garret und Suna, das sie Ausschau nach weiteren Gefahren halten sollen. Immerhin rennt dieses komische Vieh hier noch herum und wo es ist, ist wahrscheinlich auch das Elefantenwesen nicht weit, das Suna gestern noch auf dem Marktplatz gesehen hatte. Ich entdecke, dass man den Knauf der Tür entfernen kann - ein Schlüssel? Plötzlich höre ich Schritte. Ich drehe mich um und tatsächlich: Dort stehen die beiden übrigen Söldner und dieses seltsam kleine Drachenvieh. Offenbar haben Garret und Suna nicht besonders gut aufgepasst. Verflucht! Die beiden greifen mich an, doch nicht nur greifen Garret und Suna aus dem Gang nebenan an, auch Joni und Derrin lassen sich endlich blicken und setzen den beiden zu. Es entbrennt ein weitere harter Kampf. Ich bin gefangen zwischen den Gegnern und der Tür, deren Knauf nun ständig Feuer speit. Mein Trick, sich im Arboretum zu verstecken und aus der Deckung heraus zuzuschlagen klappt nur zweimal, dann ist die Tür plötzlich verschlossen und ich bin dem Elefenatenwesen und dem Feuerknauf mehr oder weniger ausgeliefert. Beide setzen mir schwer zu, doch ich halte mich auf den Beinen - anders als Garret, der kurz darauf in die Knie geht. Derrin hingegen schafft es, den Elefanten zu töten, doch da dieser einfach stehen bleibt, hackt er weiter auf ihn ein, jegliche Zurufe überhörend. Schließich ist es Suna, die den Tag rettet und das Magiervieh tötet. Ich kratze Garret vom Boden auf - Cuu wartete noch, er hatte noch eine Rolle zu spielen. Außerdem hatte er sich bereits um das Sardak-Imperium verdient gemacht und verdiente es daher, die Sache zu überleben, ungewollt oder nicht. In unserer aktuellen Verfassung ist es jedoch wenig ratsam, weiterzumachen und so gehen wir erstmal in die Halle zurück, um dort nach dem rechten zu sehen. Wie sich herausstellt, sind die Kampfhandlungen vor dem Compound vorbei. Die Hextor haben ihr Wort gehalten und sind beim Anblick des Blitzes zu Hilfe geeilt. Allerdings hat der Sieg einen hohen Blutzoll gefordert, von den ursprünglich 12 Männern sind der Echse nur noch drei geblieben. Wahrscheinlich hält nur das Carook davon ab, auf Chrylax loszugehen - der Untote ist eine Beleidigung seines Glaubens. Unter anderen Umständen hätte ich nur zu gerne mit angesehen, wie Chrylax die Echse röstet, doch unter den aktuellen Bedingungen war ich dankbar über diesen Waffenstillstand. Auf unser Hilfegesuch antworten Ssai und Chrylax, indem sie mit uns kommen. Vor der Tür angekommen, versucht es Chrylax mit ein paar Zaubern, die jedoch keine Wirkung zeigen. Plötzlich hören wir eine Stimme - offenbar Cuu - aus dem Knauf sprechen. Für jemanden ohne Untergebene scheint er sehr siegessicher. Dann läuft es mir eiskalt den Rücken runter - er beginnt, Shadar Logoth zu beschwören. Wie das funktionieren soll, weiß ich nicht, ich weiß nur, dass es dies unbedingt zu verhindern gilt - Eile ist geboten! Ich springe vor und drücke dem Drachenkopf an der Tür den Knauf wieder in den Mund, während Lord Sardak die Tür mit einigen kräftigen Schlägen mit der Axt zum zerbersten bringt. Wir stürmen in die Gemächer von Cuu und ich hoffe, dass es nocht nicht zu spät ist. Besonders eilig hat es natürlich Garret, der allen voran stürmt und um eine Ecke verschwindet. Dann erfolgt eine gewaltige Explosion.

Das nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich wieder zu Bewusstsein komme, während Suna sich über mich beugt und mir aufhilft. Neben uns wartet Lord Sardak, der einen mal wieder bewusstlosen Garret über der Schulter trägt. Gemeinsam mit den anderen verlassen wir den übel zugerichteten und brennenden Compound. Cuu ist tot, daran besteht kein Zweifel. Die Revolution ist gegen alle Umstände irgendwie geglückt und der einsetzende Regen wird möglicherweise die Flammen des Compounds bald löschen. Doch all das ist nicht mehr mein Problem.

Nachdem Lord Sardak Garret abgesetzt hat und ich ihn mit einem weiteren Heilzauber, den er sich wirklich verdient hat, wieder auf die Beine gebracht habe, wende ich mich an Lord Sardak und kann endlich die Worte sprechen, auf die ich so lange hingearbeitet habe: „Lord Sardak, euer Volk und die Wüste braucht euch. Lasst uns gehen.” Sardak nickt majestätisch: „In die Wüste.” Und wir drehen uns um. Suna scheint ein wenig zwischen Garret und mir hin- und hergerissen. Offenbar hat sie den Austausch nicht mitbekommen und fragt, ob wir in die Sardakwüste gehen. Ich nicke und bedeute ihr zu kommen. Nachdem sie dem offenbar sehr verdutzten und schwer verletzten Garret ein Ei übergeben hat, kommt auch sie nach.

Gemeinsam machen sich Lord Sardak, ich und Suna auf in Richtung Sardakwüste, zu einer hoffentlich glorreichen Wiederauferstehung des Volkes der Yuan-ti.