• Sonntag, 20. April 2025 00:58

Sitzung 131

Anarath
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Offenbar hatte es Garret’s Freund Ralkarion in der Tat geschafft einen Teleportzirkel am Fubamizi einzurichten, ähnlich wie schon bei Kettlehall. Das war wahrlich eine Hilfe, da wir sonst eine langwierige Reise vor uns gehabt hätten. Dank der Runenkoordinaten gelangten wir von Kettlehall zum Fubamizi in einem Wimpernschlag.

Um unsere Anwesenheit nicht zu verkomplizieren legte ich die mir vor Monaten gegebene Drachenschuppe an, damit uns die Gnome als Freunde erkannten. Die Drachenpriester der Turen Schappanok gaben uns einen freundlichen Empfang und ließen uns ohne Probleme zu Miriyala Zofra durch.

Es hinterließ ein mulmiges Gefühl in mir wieder hier zu sein. Die erste Begegnung mit einem Drachen fand hier statt und es war keine angenehme gewesen. Zofra hingegen war gänzlich anders, als Tundra es war und dennoch … ein Schauer von Tundra’s ehemaliger Präsenz ausgehend umfing mich hier in dieser Kaverne.

Wir berichteten ihr kurzerhand wie sich die Lage zuletzt dargestellt hatte. Nicht zuletzt hofften wir auf ihre Unterstützung bei dem ,was uns bevorstehen würde. Ihre Antwort enttäuschte nicht. Sie würde da sein, wenn sie gebraucht würde und an ihrer Seite würde sie die Drachenpriester haben. Zudem gab sie einem jeden von uns eine ihrer schwarzen Drachenschuppen. Diese konnten ganz ähnlich wie jene von Posetine verarbeitet werden unsere defensiven Fähigkeiten zu verbessern. Dankend zogen wir dann los in die tiefere Ebene, wo sich die Überreste von Arcalis befanden.

Amastacia war offenkundig aufgeregt über die Option mit ihm in Kontakt treten zu können, sowie ihre Experimente des Seelentransfers weiter fortführen zu können. Zunächst aber waren wir dran. Es war dringlich mehr über die aktuelle Situation und unsere Möglichkeiten in Erfahrung zu bringen. So setzte sie einen Zauber an, der uns begrenzt mit dem Geist von Arcalis in Verbindung treten ließ. Das hieß, dass wir uns knapp und präzise zu fassen hatten was unsere Fragen anging, derer uns maximal fünf zur Verfügung standen, bevor der Zauber seine Wirkung zu verlieren drohte. Daher brauchten wir einen Moment uns über die genauen Fragen zu beraten.

Es war nicht ganz einfach alles, was wir hofften in Erfahrung bringen zu können, in wenige Fragen zu pressen. Und zu allem Überfluss war der Konsens, dass auch noch ich diese Fragen präsentieren sollte. Das fühlte sich nach etwas zu viel Verantwortung für jemanden wie mich an. Die Zweifel versuchend zu unterdrücken ging ich ans Werk.

Auf die Frage hin, wie wir den Aufstieg zur Gottheit unterbinden könnten, ließ uns das von Amastacia kurzfristig beseelte Skelett von Arcalis durch eine fleischlose Stimme wissen, dass dies nur durch den Tod des aufsteigenden Wesens gestoppt werden könne.

Das brachte uns zu den Mitteln und Wegen, die uns Arcalis gegebenenfalls dafür zur Verfügung zu stellen vermochte. Zunächst etwas enttäuschend verwies er auf die Akademie und ihr Lager an potentiell brauchbarer Ausrüstung, sowie dessen aus dem Lager des Compounds. Beides waren leider keine Option mehr. Doch er überraschte uns auch mit einem weiteren Aspekt. Scheinbar gab es einen Tresor innerhalb Tan Wara’s. Das hieß für uns mit den Spinnen erneut in Verhandlungen treten und hoffen, dort noch etwas brauchbares finden zu können.

Es blieb auch noch die Frage offen, ob er etwas nützliches zu Loganar wüsste. Und hier wurde es besonders interessant. Denn Loganar war zwar Shadar’s Sohn, aber er wurde erschaffen und nicht herkömmlich gezeugt. Verhielt es sich ebenso mit Posetine? Und vielmehr wurde er aus dem genetischen Material von Shadar und Jolafia kreiert. Jolafia war also ein Drache? Und wie kam er zu den notwendigen Mitteln? Wusste sie darüber bescheid? Dazu wurde klar, dass Loganar’s Intrigen weit zurückreichten. Er war es, der Arcalis vom Bau des Nexus’ in Azoicstrum überredet hatte.

Ausgehend davon welche Feinde Arcalis zu Lebzeiten hatte, wollten wir wissen, wen wir noch im Auge haben sollten, wenn wir uns Loganar entgegen stellen würden. Einzig die Baroness Korvara aus Ravengrove fiel im hierzu ein. Ava’s Einsichten dazu wären hier vermutlich hilfreich gewesen, ebenso ein Besuch in ihrer alten Heimat. Nach allem was wir wussten hatte der „Blutfluch“, dem die Yuan-ti ausgesetzt waren, dort seinen Ursprung. Und so wie es schien auch weitere Blutmagie, wie sie von Shadar Logoth angewendet worden war. Doch uns fehlte die Zeit das jetzt noch weiter zu ergründen.

Zuletzt hofften wir auf eine Information dahingehend, wie wir Loganar’s Sicht durch die Realität und damit seine Einschätzungen und Vorausplanungen umgehen könnten. Das einzig Brauchbare, was Arcalis dahingehend zu sagen hatte, lautete sich unberechenbar zu verhalten. Doch was war unberechenbar gegenüber einer Entität, die alle Eventualitäten sah? Wertete er Chancen aus? Hieß es also das Vorgehen zu wählen, dass wir am Wenigsten bereitwillig ausgewählt hätten?

Vielmehr bekamen wir aus dem verstorbenen Drachen nicht heraus. Doch es gab zumindest einen Ansatzpunkt und das war sein Versteck in Tan Wara. Gleichermaßen gab es da noch einen weiteren toten Drachen, der langwierig gegen Shadar intrigiert hatte. Cenereth konnte uns potentiell auch noch Antworten liefern. So überredeten wir Amastacia zu einem weiteren Ausflug. Nicht zuletzt konnte sie so auch den zweiten Körper genauer in Augenschein nehmen.

Wir nutzten also den Fubamizi Zirkel und teleportieren uns nach Ark’Therion. Zu unserem Unglück stand der Turm nicht mehr, auf welchem die Ankunftsplattform sich zuvor befand, was uns in den freien Fall brachte. Instinktiv breitet ich meine Flügel aus und fürchtete um das Wohlergehen der anderen, doch Calas rettete den Moment. Ein beherzter Zauber mitten im Sturz sorgte dafür, dass alle Beteiligten zu fliegen vermochten. Von hier oben machten wir zufällig auch einen Koboldspäher aus.

Kaum waren wir gelandet sorgten wir mit einer Finte dafür, dass er uns nicht ankommen sah und überraschten ihn unsererseits. Es war nicht möglich ihn gehen zu lassen. Sein Bericht war eine Gefährdung für alles, was wir vor gehabt hatten. So setzten wir ihn zunächst außer Gefecht und entschieden ihn später als Gefangenen mitzunehmen.

Nun war es wieder an Amastacia ihre Künste zu zeigen. Zuerst war sie absolut hingerissen von ihrem potentiell neuen Körper. Sie sei bisher noch nie ein Drache gewesen vermeldete sie in freudiger Erwartung. Uns hingegen stieg ob des widerlichen Gestanks von Verfall das Essen die Speiseröhre hinauf. Und da legte aber die Katze schon los mit ihrem Zauber … Recht unvorbereitet für uns beseelte sie Cenereth’s Körper kurzfristig, was uns in Zugzwang brachte.

So stammelte ich mir meine Fragen zurecht.

Bisher hatten wir keine genaue Ahnung wieso Cenereth überhaupt Shadar geholfen hatte, obgleich er doch dabei war ihn zu hintergehen. Dabei kam heraus, dass Cenreth einen Pakt mit Loganar schloß und dieser vorsah seinen alten Herren auszuspielen.

Das war etwas kryptisch, weswegen genauere Infos zu dem Pakt hilfreich waren. Scheinbar galt es die alte Garde an Drachenherrschern abzulösen. Loganar verfolgte dieses Ziel und der Pakt mit Cenreth sollte letzterem einen Platz in der neuen Garde sichern. Doch Loganar betrog ihn. Es ließ mich stets verwundert zurück, wie so alte und theoretisch weise Kreaturen so unglaublich naiv sein konnten. Loganar intrigierte gegen seinen eigenen Vater, was ließ Cenreth glauben, er würde nicht weniger gegen ihn vorgehen? Keinem von diesen angeblich so überlegenen Schuppentieren war zu trauen.

Obgleich Arcalis uns bereits eine Option für den Fund von möglichen Mitteln im Kampf gegen Loganar nannte, so konnte Cenereth ja auch etwas zurückgehalten haben. Aber hierzu konnte er uns nichts weiter sagen. Lediglich, dass Lia über entsprechende Informationen verfügen würde.

Es musste aber doch etwas geben, dass Cenereth über Loagnar und Posetine wusste, was Arcalis gegebenenfalls unklar war. Nicht zuletzt war Arcalis vor vielen Jahrzehnten verstorben und der vor uns nun dahinsiechende Drache vermochte eventuell diese Zeitdifferenz zu überbrücken. Und tatsächlich konnte er einiges erläutern, da er einen tiefen Einblick in die Erschaffung beider hatte. Es handelt sich bei beiden um künstlich kreierte Drachen auf Basis verschiedener Genstämme. Loganar, das wusste wir bereits, entstand aus Shadar und Jolafia. Wohingegen Posetine aus Ponzi und Jolafia entstand. Und angeblich wusste Jolafia nichts von diesen Experimenten. Wobei man sich die Frage stellte, wie das an ihr vorbeigehen konnte, wenn doch „Material“ von ihr benötigt wurde. Auch war es eine unfassbare Erkenntnis, dass die Anführerin des Druidenzirkels des Kataklysmus ein Drache war. Und offenbar auch so mächtig, dass zur Erschaffung der jungen Drachen stets sie als Basis herangezogen wurde.

Ausgehend von Cenereth’s Wissen über all die internen Vorgänge wusste er aber auch mehr dazu zu sagen, wie man den Aufstieg verhindern beziehungsweise Loganar aufhalten konnte. Zum jetzigen Zeitpunkt sammelte Loganar noch Energie, doch diese musste auch umgewandelt werden, um den Aufstieg zu vollziehen. Störte man diesen Prozess, sorgte man etwa dafür, dass diese Energien für andere Dinge aufgebraucht werden mussten, dann würde man jene im Aufstieg befindlichen Individuen wieder in die Sterblichkeit zurückdrängen.

Als die letzte Frage beantwortet war verstummte Cenereth wieder und ließ uns mit vielen Dingen zurück, die es zu verarbeiten galt.

Unsere Liste sah vor Lia zu finden, nicht zuletzt, da wir auch noch die Hilfe von Mundi benötigten. Dann galt es das Versteck in Tan Wara ausfindig zu machen, noch einmal nach den Nexi zu schauen und ob wir deren Energien doch noch einzusetzen vermochten, Loganar irgendwie zu beschäftigen und ihn dazu bringen seine Energien aufzuwenden, Posetine zu finden und sie hoffentlich als Alliierte auf unserer Seite zu wissen und eventuell auch Shadar Logoths Leiche aufzutreiben und so eventuell noch mehr Mittel und Informationen an die Hand zu bekommen Loganar aufzuhalten.

Als erstes wollten wir jedoch die Nexi überprüfen. Da auch noch im Raum stand was aus Mundo geworden war und ob die Betrachter gegebenenfalls noch eine unterstützende Kraft sein konnten, schien es sinnvoll den Nexus in Iris aufzusuchen. Auch war es der einzig schnell erreichbare via eines Teleportzirkels. Dank der festen Koordinaten traute ich mir auch eher zu meine neu erworbenen Fähigkeiten bezüglich freier Teleportation dort auszutesten. Doch zunächst mussten Amastacia, Steve, Mensch und unser Gefangener Kobold zurück zum Fubamizi, damit sie dort das Ritual für Garret vorbereiten konnte. Einen Zauber später waren sie fort und ich hoffte, dass sie am richtigen Ort und heile angekommen waren.

Wir hingegen verschwanden aus Ark’Therion und tauchten kurzerhand in Oclusar auf. Laut Garret sah es hier auf den ersten Blick etwas ordentlicher aus, als noch bei seinem letzten Besuch. Für mich blieb es eine Ruinenstadt. Doch es konnte möglich sein, dass diese Spuren darauf hindeuteten, das Mundo mit seiner Armee hier gewesen war. Doch das hätte bedeutet, dass er sich nicht daran gehalten hatte den Kampf gegen die Betrachter einzustellen. Waren die Hextor nunmehr alle vernichtet? Dies war eine überaus unglückliche Aussicht.

Wir reisten einen halben Tag Richtung Süden. Es war die längste Zeit, die ich bisher mit einem gesunden Pferd unterwegs gewesen war. Eine kleine positive Entwicklung in dem auf unseren Schultern lastenden Debakel. Wir rasteten und erholten uns etwas von den Anstrengungen des vergangenen Tages. Dann setzen wir die Reise fort. Einen weiteren halben Tag Richtung Südosten später erreichten wir den Durchgang nach Iris.

Je näher wir gekommen waren, desto deutlicher wurden die Zeichen dafür, dass die Hextorarmee denselben Weg beschritten hatte. Die Anzeichen in der Umgebung waren eindeutig gewesen, dass sich eine entsprechend große Masse hier bewegt haben musste. Und als wir die Tunnel betraten hatten wir den finalen Beweis. Die hier ansässigen Würmer wurden bekämpft, Fackeln aufgestellt, Soldaten hatte näher Leben verloren und lagen zu unseren Füßen. In einem tiefer gelegenen Bereich waren Teile des Tunnels eingestürzt und hatten für mehr Opfer gesorgt. Und es schien bald so, als haben sie gegen mehr angekämpft, als nur Würmer und herabfallende Felsen. Wieso folgte Mundo unaufhörlich hier hindurch?

Auf unserem Weg fiel uns auch eine besonders ornamentierte Rüstung auf, die laut Garret dem Stellvertreter Mundo’s namens Tundren gehört hatte. Und dann sahen wir das ganze Ausmaß des Schreckens. Auf dem Weg zum Nexus hatte der primäre Kampf der Hextor gegen die Betrachter stattgefunden. Das Ausmaß an verlorenen Leben war gigantisch. Eine Masse an Leichen befand sich um uns herum soweit das Auge zu sehen vermochte. So viel Zerstörung, so viel Blut. Es verstörte mich immens und ich suchte den Halt bei Fin. Auch er tat sich aber schwer damit die Szenerie in sich aufzunehmen.

Dann betraten wir die Kuppel, die den Nexus beherbergte. Hierher hatten es dann nicht mehr so viele geschafft. Eine Reihe versteinerter Personen war um den Nexus angeordnet. Garret erkannte Mundo in jener steinernen Pose, die wohl mit dem letzten verbliebenden Hauch an Bewegung den Nage Vorsteher umgebracht hatte. Mundas Kopf lag versteinert daneben. Dazu befand sich die Leiche von Ocanar am Rande all dessen.

Nun schwang unser Blick den Nexus hinauf. Dort blickte uns nunmehr die Kreatur an, von der mir als Zatar berichtet worden war. Den Verantwortlichen für das Massaker in Rachwood und ein Wesen, dass Dank der Macht des Nexus unverwundbar war.

Von oben herab forderte er uns direkt heraus, hielt uns gar für weitere Hextor, denen er denGar ausmachen wollte. Ich versicherte ihm, dass wir keine seien und dass wir nach Mitteln suchen Loganar aufzuhalten. Dabei fiel unser Blick auch auf den Nexus, welcher eigenartige in seinem Inneren zu wirbeln schien. Zatar zeterte weiter und drohte uns mit Vernichtung. Schließlich sei er nun der Herrscher von Iris und wenn wir den Nexus wollten, dann nur über seine Leiche.

Fin und Calas eruierten die Situation genauer und es zeigte sich, dass Zatar mit einem Schwert an den Nexus verankert war. Es ging quer durch seine Rüstung und machte ihn so bewegungsunfähig. Hieß das, dass er nicht mehr unverwundbar war? Was immer im Nexus geschah, hatte es ihm die Magie entzogen? Fin kletterte im Verborgenen den Nexus hoch und stieß Zatar herab.

Dieser war überrascht und wenig glücklich. Verlangte, dass wir ihn aufrichten, damit er uns bestrafen könne. Was ging in seinem Hirn nur vor sich? Wir sagten ihm, dass er uns egal sei. Wir brauchten nur Informationen und Möglichkeiten unser Ziel zu erreichen. Dann erwähnte er das Tagebuch von Ocanar, in dem dieser seine Beobachtungen der Welt niederschrieb. Als sich dieses als chiffriert rausstellte, versuchte Zatar erneut mit uns zu verhandeln, da er es entschlüsseln könnte. Doch wir machten klar, dass unsere Grenze für Spaß erreicht worden war. Schließlich nannte er uns, was wir wissen mussten.

Das ganze Hin und Her war anstrengend und unnütz. Zumal Zatar stets versuchte uns an der Nase rumzuführen und das wo er keineswegs in der Position dazu gewesen wäre. Seine Überheblichkeit kannte keine Grenzen. Dazu kam, dass er noch mit der Vernichtung von Rachwood prahlte. Meine Geduld erschöpfte sich, mein Ärger brach sich bahnen. Calas wollte ihm scheinbar helfen, da wir ihm einen Deal angeboten hatten und den einzuhalten verpflichtet waren. Doch mir war es genug. Dieses Monster konnte hier mit seinesgleichen sterben. Und nach eines weiteren unbedachten Kommentars seinerseits riss mein Geduldsfaden mit einem Mal gänzlich und ich spürte Magie unkontrolliert in meiner Hand aufbauen …