• Mittwoch, 26. Juni 2024 06:31

Sitzung 65

Anarath
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Wie es der Zufall wollte kamen wir in den Besitz einer Zeitung, ein etwas merkwürdiger Mann auf einer gigantischen Krabbe verkaufte sie, und er verlangte Wucherpreise von Touristen, allerdings zeigte sich dass einige der aktuellen Geschehnisse tatsächlich nach Ailamere gedrungen waren, so zB Garret’s Übernahme von Zoica, auch wenn die Details nicht ganz stimmig waren, eine Nachricht machte uns aufmerksam da sie Gorok’s Heimat betraf und in Zusammenhang mit den Hextor stand
Währenddessen ließ uns Leeroy an sich Zweifel aufkommen als er aus heiterem Himmel auf versteckte Botschaften in Form einer in Unterweltkreisen genutzten Sprache hindeutete, ich stutzte, es konnte sein dass es hier eine Art Diebesgilde gab, in welcher Verbindung stand aber Leeroy zu solchen Individuen?
Es wurde debattiert ob wir die Informationen aus der Zeitung eventuell von jemandem bestätigen lassen sollten und wenn ja von wem, plötzlich kam wieder das Gespräch auf die hiesige Unterwelt, ich verstand dieses Vorgehen nicht, wir waren noch nicht einmal eine Stunde in Ailamere und keinen Kontakt zur Stadtführung aufgebaut die sicher auch Infos bereitstellen könnte, zunächst beschlossen wir aber eine Herberge zu finden, morgen könnten wir schauen wie wir am Besten an eine Bestätigung dieser Nachrichten kämen
Ailamere ist ein Widerspruch in sich selbst, reich und arm scheinen im stetigen Wechsel direkt nebeneinander zu existieren, ganz anders als es in Zoica der Fall war, die sozialen Abgründe schienen mitunter wahrlich tief zu sein, mein Gefühl war ambivalent, die großartige Architektur auf der einen Seite - die ärmsten der Armen direkt zu deren Füßen
Gorok wollte uns zu einer bezahlbaren Taverne führen, auf dem Weg aber waren Leeroy wieder diese Zeichen aufgefallen, er fing an darüber zu sprechen dass dies eine Unterkunft für Leute in „Bedrängnis“ sein könnte und vielleicht auch eine potentielle Informationsquelle, zumindest für Diebe und wer weiß was noch alles, aus Gründen die mir völlig unbekannt waren entschieden Gorok und Leeroy plötzlich dass wir da rein sollten, hatten wir nicht bereits einen Plan?
So fanden wir uns in einem Kuriositätenladen wieder, geführt von einer Zwergin - was man nicht unbedingt erkannt hätte dank des Barts – namens Emily Stormchapel, die ganzen abgetrennten und auf Holz befestigten Körperteile waren nicht vertrauenserweckend
Leeroy schien sich zudem schwer zu tun mit der Frau zu verhandeln, Gorok erwarb einen Kopf seiner eigene Spezies was ich mehr als merkwürdig empfand, und zusätzlich hatten wir nun 80 Gold bezahlt um eine Nacht in einem winzigen versteckten Zimmer mit nur einem Bett verbringen zu können, es fiel mir schwer Worte zu finden
In der Nacht weckte Leeroy uns, eine Gestalt lugte durch ein weit oben angebrachtes Fenster, ein Informant, er stellte sich als der Zeitungsverkäufer heraus, sein Name war Pryderi, für 5 Gold die Frage beantwortete er sie, zumindest fanden wir heraus dass die Schwarzen Hügel nicht unmittelbar durch die Hextor gefährdet waren aber sehr wohl zum Krieg gegen die nahgelegenen Elfen rüsteten, immerhin, die Nacht war danach weiterhin ruhig
Am nächsten Morgen brachen wir zur Stadtgrenze auf, dort wartete die Kutsche die uns zu Belaxarims Hort bringen sollte, eine Hand voll weitere Reisende begleiteten uns, Tivoney ließ sich sichtbar Zeit für den Weg
Wir erreichten ein größeres Gebäude mit Turm welches an einer Klippe stand, hier war unsere Unterkunft, Maester Ravel begrüßte alle Gäste, auf seine Person angesprochen und welcher Spezies er angehörte antwortete er er sei ein Aarakocra, so etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen, ein mannesgroßer Vogel humanoider Gestalt, zwei Kobolde namens Snek und Beatrix kümmerten sich um das Gepäck, ersterer hatte zusätzlich mechanische Arme über eine an seinen Rücken geschnallte Vorrichtung, und am Empfang erwartete uns ein ich denke Tieflingsdame namens Foamwave
Man war versucht so viel Profit aus den Gästen zu holen wie möglich, im Zuge unserer bzw meiner Neugier für diesen Ort machten wir ein Upgrade auf die Sondertour, unsere Zimmer waren bombastisch schön, sicher zudem durch magische Schlösser, auch die Lichter im Haus waren magischer Natur wie Leeroy anmerkte, von Foamwave erfuhren wir dass Ravel für diese Dinge zuständig war, da wir eh vor hatten mit ihm zu sprechen passte sich das gut
Er erklärte uns dass der Drache in der Tat nicht mehr hier sei, diese Vermutung hatten wir bereits, eine Gruppe von Abenteurern habe vor knapp 6 Jahren den Hort auf Anordnung einer gewissen Narchessa aus Ailamere reinigen sollen, Ravel selber pachtet den Ort von ihr, es war ein merkwürdiger Zufall dass dies 6 Jahre zurückliegen sollte - es war auch zu der Zeit als meine Magie instabil wurde, mehr wollte er aber zunächst nicht erzählen weil dies die Tour vorweg greifen würde
Ich erklärte den anderen privat von dieser zeitlichen Überschneidung
Da man uns erzählt hatte wie toll der Strand sei und der Tatsache geschuldet dass die Tour erst morgen stattfinden würde gingen wir hinunter, Gorok schien sich gut zu amüsieren Sprünge von einem als Lover’s Leap bekannten Felsen zu machen, seiner Aufforderung mitzumachen wollte ich nicht zwangsweise folgen, es war mir ein wenig unangenehm, er entdeckte aber dabei eine Passage in ein Höhlensystem unterhalb der Klippe, Leeroy folgte ihm hinunter, ich blieb zurück und wartete
Als die beiden zurückkamen erzählten sie von einer großen Höhle in der leuchtende Pflanzen an den Wänden wuchsen, es musste wohl tot ausgesehen haben, ausserdem fanden sie einen Beutel mit Gold und eine offenbar magische Handpuppe, eigentümlich was einige Leute so verloren
Der Abend brach allmählich an und es wurde Zeit für die Performance der Bardin Foamwave, Ravel sorgte für Feuerwerk, angetan von den Farben konnte ich es mir nicht nehmen ein wenig magisch mitzumischen, leider hatte es nicht ganz den Erfolg wie jenes von Ravel da es zu niedrig explodierte, es erfreute aber zumindest die Meisten, lediglich Beatrix verkroch sich vor Schreck kurzzeitig, so ein schreckhaftes verhalten hatte ich nicht erwartet da sie Feuerwerke doch laufend zu Gesicht bekam
Ich erkundigte mich nach ihr, sie schien ok zu sein, weiterhin kam auch heraus dass sie Belaxarim kannte, sie gehörte wohl zu den Kobolden des Horts, ich wollte mehr wissen doch sie musste natürlich arbeiten, sie riet uns das Leben zu genießen, keine Ahnung wieso doch ich nahm dies wörtlich und spendierte uns einen Pitcher, ausgehend davon dass ich mich an den Rest des Abends nicht erinnern konnte war es wohl eklen gute Idee gewesen, zumindest erwachte ich in meinem Bett
Beim Frühstück waren wir zunächst allein da die andere Gruppe wohl länger feierte als wir, durch einen eigenartigen tierischen Schrei wurden wir dann darauf aufmerksam dass Ravel offenbar Echsen in Drachenkostüme quetscht um sie als „Drachenwelpen" zu verkaufen, arme Tiere
Unsere Tour begann, wir hatten die erweiterte und damit interaktive Tour gebucht, wir erfuhren gleichermaßen von der Geschichte dieses Ortes und spielten sie ebenso durch, in diesem Fall waren wir die Abenteurer die den Hort überfielen, mir gefiel dies nicht sonderlich
Auf dem Weg hinab zu Belaxarim's Hort mussten wir Kobolde, merkwürdige Schlangen und Käfer „besiegen“, alles war mechanisch aufbereitet, manches setzte sich zur wehr, kontrolliert wurde es durch Snek, wir „kämpften“ uns durch die Ebenen, Gorok war etwas übereifrig als ein mechanischer Drache feuerspeiend angeflogen kam und sprang in das Feuer hinein, er hatte seit jeher eine merkwürdige Freude daran, ihm passierte nichts, Foamwave aber reagierte geschockt und gab uns sogleich Gutscheine für das hier servierte extravagante Abendessen
Was wir bisher gehört hatten bestätigte sich während der Tour, von Narchessa angeheuerte Abenteurer hatten den Hort „gereinigt“, sie nahmen die Schätze mit, doch es war davon auszugehen dass die Auftraggeberin sie erhielt, Belaxarim wurde als bösartige Kreatur dargestellt, um in den inneren mit einem gigantischen Felsen geschützten Hort einzudringen hatten die Abenteurer angeblich den Drachen verzaubert so dass er den Weg für sie öffnete, das klang höchst merkwürdig
Im Hort selber schauten wir uns besonders gut um, vielleicht konnten wir noch Hinweise entdecken die anderen entgangen waren, ich musste erfahren wo Belaxarim hingeflohen war, zu meiner Überraschung fand ich ein Skelett eines Drachenwelpen, ich bekam einen Knoten in der Magengegend, das würde doch nicht … ich fasste zaghaft einen der Flügelknochen an als sich Beatrix bemerkbar machte und mich anwies die Finger von ihm zu lassen, als ich fragte um wen es sich hier handeln würde sprachen wir synchron den Namen von Tamarax aus
Ich war bestürzt und Beatrix offenkundig verwirrt woher mir der Name bekannt war, wir machten aus uns morgen noch einmal zu unterhalten wenn sie mehr Zeit hatte, schließlich musste sie hinter den „Abenteurern“ sauber machen, sie war hier als Belaxarim auch hier gewesen war, sie musste viel wissen und vielleicht war sie nun eher bereit uns zu vertrauen
Die Tour war vorbei, am Abend nutzten wir die Coupons die Gorok uns ermöglicht hatte, das Essen war phänomenal, dann gingen wir zur Nachtruhe über
Am Morgen machten sich die Gäste bereit von Tivoney zurück nach Ailamere gebracht zu werden, wir beschlossen nicht mitzufahren damit wir mit Beatrix reden könnten, wir suchten uns eine ruhige Ecke, ich fragte nach Tamarax, die Art wie ich fragte hatte eine unbedachte Reaktion ausgelöst in der sie von „ihrem“ Kind sprach, Beatrix war Belaxarim!
Diese Erkenntnis war einschneidend, sie hatte diese Gestalt durch eine Schriftrolle erlangt aber konnte sich nicht mehr von dem Effekt des Polymorphs lösen, als ich ihr von der Drachenseele in mir berichtete fiel sie mir vor Freude um den Hals, ich war starr, sie hatte in der Not ein Ritual ausgeführt welches Blutmagie involvierte um ihr Kind vor den Eindringlingen zu schützen, doch sie nahm an versagt zu haben als ihr Junges starb, die Freude zu wissen dass es doch glückte war immens
Für keinen von uns beiden der in irgendeiner Weise hilfreich, Tamarax war zwar irgendwie noch da aber halt nicht greifbar für sie, und ich musste um meine geistige und körperliche Gesundheit fürchten, das verwendete Ritualbuch hatte sie nicht mehr und kannte sich auch nicht gut genug mit dieser Art von Magie aus um zu helfen, wenn jemand wüsste wo es war dann war es Narchessa, vielleicht sogar noch in ihrem Besitz
Das hieß wir würden eine Möglichkeit finden müssen den Polymorph zu lösen und an das Buch zu gelangen
Irgendwie machte mir aber das Letzte besonders zu schaffen, ich bekam ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, diese Art von Gefühl die einen vor dem drohenden Untergang warnen will ...