• Sonntag, 20. April 2025 02:22

Sitzung 69

Anarath
0 Kommentare
Wie zu erwarten waren wir nicht unbedingt alle auf der Höhe, beim Frühstück ergab sich die Tagesplanung, ich war aber gedanklich woanders und interessierte mich mehr für die von meinen Kameraden preisgegebenen Erlebnisse, Gorok schien mit seiner Vergangenheit finden geschlossen zu haben, Leeroy hingegen machte den Eindruck besorgt in die Zukunft zu blicken, mir ging es ähnlich wenn man unsere Umstände bedenkt, gleichzeitig hinterfragte ich aber auch meine Vergangenheit
Klar war dass wir nach Oclusar gehen mussten um das Buch zu finden, Leeroy warf ein dass wir auf dem Weg recht nahe an dem Ort vorbeikommen würden wo sein ehemaliger Mentor offensichtlich lebte, wir stimmten natürlich zu einen Blick zu riskieren, Leeroy hatte mich die ganze Zeit begleitet und sich den unmöglichsten Gefahren wegen mir ausgesetzt, meine Unterstützung dabei war das Mindeste was ich im Gegenzug anbieten konnte, bevor wir aufbrechen würden wollte ich aber auch Beatrix noch bescheid geben
Offenbar war meine emotionale Situation besorgniserregend für Tarovo, er versuchte meine Laune mit einem Geschenk zu verbessern und gab mir ein Stück mit ‚The Lord's Jester Is His Best Man‘, als ich es später las war ich wider erwartend amüsiert
Nach dem Frühstück brachen wir auf, unser Weg sollte uns zur Karawanserei führen, zu Fuß wäre der Weg viel zu beschwerlich, doch auf dem Weg durch die Stadt rannten uns beinahe zwei Damen um die aus einem Gebäude kamen, ein Buch flog hinter ihnen her und landete auf dem Boden, kein Ort für ein Buch, ich nahm es an mich bat Gorok zu warten und ging in das Gebäude hinein
Es handelte sich um eine Bibliothek, im Eingangsbereich „saß“ Ooru, ein sprechender und Pfeife rauchender Baum?, es wirkte surreal fast wie in einem der alten Märchen die ich als Kind las, er war etwas langsam aber das Buch war wieder an seinem rechtmäßigen Platz
Leeroy war auch mit hineingekommen, uns fiel nun der Lärm aus der unteren Eben auf, eine Gruppe von Orks schienen etwas zu suchen, dies resultierte in einem heillosen Chaos in der Bücherei, Leeroy reagierte sofort und rief Gorok dazu, am Ende würde ein Ork wohl besser mit seinesgleichen agieren können dachte er, nicht zu Unrecht wie sich erweisen sollte
Die Gruppe war offenbar mit ihm bekannt in gewisser Weise, sie hatten seine Kämpfe in den Arenen verfolgt und waren mehr als nur ein wenig von ihm angetan, der eine weibliche Ork ließ sich sogar sein Zeichen auf die Brust ritzen … ich war konsterniert und etwas peinlich berührt, schließlich kam wieder Ruhe ein, wir erfuhren was die fünf hier suchten
Ihr Gelehrter Ovak war der einzige der die Gemeinsprache beherrschte, er informierte uns über ihre Suche nach einer alten Begräbnishalle in der sie eine Vielzahl von Schätzen vermuteten, Bargle der Anführer der Orks in den Schwarzen Hügeln hatte sie entsendet diesen zu finden, sie vermuteten es gäbe ein Buch in dem der genaue Ort Erwähnung finden würde, gezielt war es das Grab von Xanthioppe's Großvater, wobei ich mich fragte wieso dessen Ort bereits in Vergessenheit geraten sein konnte
Um dem Chaos ein Ende zu setzen halfen wir bei der Suche, offenbar war Leeroy auch recht schnell fündig, während ich noch versuchte aus Ooru schlau zu werden bzw. Informationen von ihm zu erhalten, als ich wieder unten angekommen war waren die Orks bereits damit beschäftigt ihren Fund zu untersuchen, es handelte sich um eine alte zerschlissene Karte, sie waren drauf und dran direkt damit abzuziehen wandten sich aber nochmal an Gorok und fragten ob er sie nicht begleiten wolle, es kam zu einer kleinen Diskussion ob des Teilens des Schatzes den sie hofften zu finden
Wir berieten uns auch auf die Schnelle, Gorok argumentierte dass Gold nie schaden könne, wir eh gerade vor Ort wären und das Grabmal laut Ovak irgendwo in der Region sein musste, so viel zu unserem Plan, auch wenn ich lieber aufgebrochen wäre war die Vorstellung angenehm mal etwas „leichtes“ zu unternehmen, eine kleine Schatzsuche war definitiv angenehmer als sich unentwegt um die Zukunft zu sorgen, und vielleicht fänden wir ja tatsächlich das vergessene Grab, könnte spannend werden
Wir stimmten zu sie zu begleiten, offenbar war die Anwesenheit von Leeroy und mir aber nicht in ihrem Interesse gewesen, bei der Untersuchung der Karte kam aber heraus dass sich offenbar ein Eingang in einem alten Schrein befinden würde, dieser war unter einer Kuppel verzeichnet die wie Modron’s aussah, wusste er gegebenenfalls von dem Zugang?, Ovak ließ auch seiner Enttäuschung freien Lauf dass wohl jemand der genaueres Kartenmaterial gehabt hätte leider nicht mehr leben würde, eine Person namens Brugg Dagni
Als wir im Begriff waren zu gehen machte Ooru auf sich aufmerksam, für den Schaden müsste noch jemand aufkommen, Gorok rief Ovak zu sich, tatsächlich zahlten sie wenngleich widerwillig entsprechend - nachdem ihnen Leeroy einmal vorrechnete was sie da unten angestellt hatten
Dann setzten wir uns in Bewegung, auf dem Weg durch die Stadt bemerkte ich dann Jashier der uns wieder folgte, ich konfrontierte ihn und erfuhr ein paar Dinge
Narchessa scheint weiterhin interessiert an unseren Aktionen zu sein, obgleich er kein Geheimnis draus macht lässt er sich aber auch nicht davon abbringen dem Auftrag nachzukommen, offenbar hat man ihn irgendwie unter Kontrolle, auf die Frage ob er einen Katan kennen würde antwortete er er habe diesen auf Anweisung umgebracht, Garret erzählte aber eine andere Geschichte, Jashier schien etwas suspekt, aber ich gewann den Eindruck dass er vermutlich Katan geholfen hatte, was für ihn sprach
Auf Ralkarion angesprochen kamen einige flüchtige Kommentare bezüglich einer gemeinsamen Vergangenheit, und ich solle etwas übermitteln, wenn er einen sicheren Ort gefunden hätte dann müsse dieser groß genug für mehrere Personen sein da es noch Leute gäbe die Jashier nicht zurücklassen konnte, ich verstand den Zusammenhang nicht in Gänze aber willigte ein die Nachricht zu übermitteln
Als Gorok näher trat hatte er aber auch gleich dessen Geldbeutel in der Hand, gab ihn aber anstandslos zurück als er dabei erwischt wurde, er verdeutlichte uns dass es Leute gab die das nötiger hätten und zeigte auf in der nähe sitzende Straßenkinder, dieses Leid sah man in der ganzen Stadt, ich händigte im freiwillig etwa Gold aus, die anderen taten es mir gleich, und die Orks missverstanden wohl etwas und tauschten das Gold in einen viel wertvolleren Edelstein um, Jashier war ebenso sprachlos wie wir, übergab ihn dann aber einem der Kinder - statt ihn zuvor zu Gold zu machen wie Gorok es ihm nahelegte, das Kind düste davon verfolgt von den drum herum sitzenden, das war keineswegs eine kluge Idee gewesen
Damit setzten wir unseren Weg fort, in der Entfernung verfolgt von Jashier
An Modron’s Dome angekommen ersuchten wir um Einlass, nachdem Gorok mit etwas Nachdruck glaubhaft vermitteln konnte dass wir wichtige Geschäfte zu besprechen hätten ließ man uns hinein, wobei aber nur Thotkzk uns folgen durfte, die anderen vier Orks mussten draussen bleiben, Modron blickte recht verschlafen drein, wir hatten ihn wecken lassen was ich bedauerte, wir fragten nach einem Platz innerhalb des Domes der den Beschreibungen auf der Karte entsprechen mochte, tatsächlich führte er uns dann zu einem Raum der stockfinster war
Er nannte es einen Darkroom und machte einige anschauliche Andeutungen was darin so passierte, in meinem Kopf schwankte ich zwischen peinlich berührt und einer merkwürdigen Neugier, wir könnten uns das mal ansehen - gerne auch gemeinsam mit ihm, Gorok machte aber klar dass wir ein anderes Interesse hatten, die absolute Schwärze betrachtend versuchten wir schlau aus dem Raum zu werden
Weder Leeroy’s Gerätschaften noch meine Magie hatten eine Wirkung auf den Ort, aber eines war klar: es handelte sich um eine magische Dunkelheit, Gorok hatte irgendwann genug schritt vor griff mich dabei am Arm und zog mich mit hinein
Die Dunkelheit umfing uns, blind blieb nahe dem Eingangsbereich stehen, Gorok hörte ich aber vor mir tiefer hineingehen, kurz darauf entdeckte er die in der Zeichnung vermerkte Statue, sie war riesig laut seines Abtasten, dann erinnerte ich mich an den Leuchter in der Zeichnung, irgendwie hatten wir es geschafft dass ich ihm meinen Stab gab und er so die decke abstatten konnte, als er dann etwas gefunden zu haben schien und kurz ein metallisches Geräusch ertönte wurde es aber gefährlich, Stein rieb auf Stein und etwas schien sich vor uns zu regen
Es dauerte nicht lang bis klar wurde dass die Statue lebendige geworden war, sie griff an, ich schaffte es nur mit Müh und Not wieder hinaus, Gorok und Thotkzk verblieben, es dauerte eine ganze Weile und viele unterschiedliche Anläufe aber schlussendlich schaffte sie es dem vermeintlichen Golem Einhalt zu gebieten, damit wich auch die Dunkelheit, was einen nicht gerade vorteilhaft aussenden Raum zutage förderte, es war recht widerlich
Modron war nicht erfreut über den Verlust dieser Besonderheit seines Domes, das konnten wir verstehen, wir sorgten für etwas ungestörte Ruhe und untersuchten den Raum nach einem geheimen Gang, der Leuchter war mit einem Mechanismus verbunden der eine Falltür öffnete, darunter lag eine Treppe die in die Tiefe führte, wir hatten unseren Zugang entdeckt
Wir folgten dem Gang hinunter, es war kahl an den Wänden und es gab keine Abzweigungen, stets dem einzigen Weg folgend gingen wir weiter, nach einiger Zeit stießen wir auf dicke Spinnenfäden, je weiter wir liefen desto mehr gab es, und sie schienen fast künstlerisch angebracht zu sein, und mit hoher Präzision, neben Mustern hingen aber auch eingewobene Körper hier die aber ebenso spezifisch aufgegangen wurden, dann änderte sich etwas, lediglich ein schnurgerade Strang war genau mittig in den Gang gehängt worden und folgte dessen Verlauf
Als wir uns dies näher ansahen durchzuckten Blitze den Strang, wir hatten einige schmerzhafte Erlebnisse damit bis wir ermittelt hatten wie wir uns erfolgreich von ihnen Fernhalten konnten, dem Gang weiter folgend kamen wir nach einiger Zeit in eine größere Kammer und dort hing alles voller Weben, in ihrer Mitte bewegte sich etwas, eine ziemlich große Spinne saß dort einen Stab haltend und mit einigen Objekten „bekleidet“, sie ließ konstant Blitze durch die Weben fahren, schein sich darüber zu amüsieren
Es war unklar ob sie uns feindlich gesinnt war aber nach den Erlebnissen mit Narnand wollte ich nicht riskieren Ärger heraufzubeschwören - davon hatten wir bei weitem schon genug, so sprach ich sie auf Infernal an und wir erfuhren so einiges
Ihr Name war Leng, und sie kam tatsächlich aus Tan Wara und war somit eine der Ungolspinnen, sie war schon lange hier unten, wie lange genau wusste sie nicht, alle Zugänge waren verschlossen und sie kam nicht heraus, in der Vergangenheit kam eine Person hier häufig vorbei, sie brachte Essen in Form von humanoiden mit um sich dafür in den Katakomben frei bewegen zu können, versprach Leng sie auch zu befreien sobald sie fertig war mit was auch immer sie tat, die Spinne interessierte dies offenbar nicht weiter, den Namen hatte sie sich auch nicht gemerkt
Leng lernte direkt von Ungol, was in diesem Fall die Nutzung von Magie beinhaltete
Weiter unten im Gewölbe soll es noch etwas lebendes geben, aber nichts essbares, auch wäre es nicht ungefährlich, sie beschrieb es als Blobb aus Wasser, also war zumindest sicher dass wir vorsichtig sein mussten wenn wir weitergehen würden
Ich erklärte ihr dass es einen Pakt gäbe keine humanoiden zu fressen, sichtlich zu ihrem Verdruss, und ich machte klar ihr helfen zu wollen sie zu befreien, doch es war kompliziert, auch wenn der Weg nun offen war wussten wir nicht wie wir sie ungesehen durch Modron’s Dome und danach durch die Stadt bekämen, ein Plan musste her denn ich wollte keinesfalls den brüchigen Frieden den wir in Caer Aeslyn zustande gebracht hatten riskieren bzw. ihn bestmöglich zu einer sicheren Sache machen, auch wenn diese Spinnen mir eine Heidenangst machten
Es wäre ein dringend notwendiger Erfolg, einmal musste doch etwas richtig laufen ...