Leeroy und Gorok schienen es nicht eilig zu haben, aber nachdem ich endlich etwas Ruhe fand umfing mich Angst. Die Gedanken kreisten um das was Al’chara mir offenbart hatte. Ich konnte nicht warten, wir mussten Belaxarim ausfindig machen. Die gesammelten Informationen hatten nur noch mehr Fragen aufgeworfen und nicht zuletzt war nicht einzuschätzen was Tamarax’ Geist in mir anrichten würde - oder schon angerichtet hatte.
So überzeugte ich die anderen von einer schnellen Abreise, sie waren nur wenig glücklich darüber und verstanden meine Eile auch nicht zumal ich ihnen auch nicht den wahren Grund dafür genannt hatte
Gorok hatte mit Garret verhandelt und sorgte dafür dass wir Pferde erhielten, so brachen wir auf
In den Aussenbereichen um die Stadt trafen wir auf Bauern und ihren Hund der mit etwas zu spielen schien, es stellte sich als Ungol heraus, ich hatte nur wenig Nerv mich derzeit mit ihnen auseinanderzusetzen und verscheuchte sie
Wir reisten weiter ohne Schwierigkeiten in Richtung Ailamere, Nachtlager, ich versuchte in der Nacht zu meditieren wie es mir mein Vater einst beibrachte um eventuell einen Zugang zu Tamarax zu erlangen - ohne Erfolg
Am nächsten Tag passierte auch nicht viel, wir erreichten ein kleines Flussdreieck an dem eine alte Verteidigungsanlage oder Zollposten stand, hier schlugen wir unser Nachtlager auf, erneut probierte ich zu meditieren diesmal jedoch brachte ich Abstand zwischen mich und das Amulett, bis auf Kopfschmerzen brachte es mir nichts ein
Je weiter wir reisten desto mehr veränderte sich die Landschaft, die Pflanzenwelt veränderte sich merklich, im Westen lag das Basaltgebirge, ein Weg splittete sich Richtung eines Ortes/Ladens/Person namens Mikimoto, eine kleine Perle lag auf dem Weg dorthin
Die anderen waren verständlich neugierig aber ich mahnte zur Eile, später erreichten wir ein potentielles Nachtlager, ich nutzte die Gelegenheit diesen aus Ailamere stammenden Ralkarion über das Buch dass mir Garret gab zu kontaktieren um Informationen über unseren Reiseweg zu erhalten
Er antwortete knapp und warnte uns vor den Schemen auf der anderen Seite des Flusses an dem wir gerade entlang reisten, auch erzählte er von Ruinen auf der anderen Seite, doch beides hatte er umgangen, wäre wohl auch ein guter Tipp für uns
Nachtlager, ich versuchte erneut zu meditieren, irgendwann musste es doch Erfolg haben, noch mehr Abstand und mehr Mühe … aber nichts half, eine kleine Schildkröte löste den von Leeroy gesetzten Alarm aus, ich versuchte sie wegzutragen doch sie schrie erstaunlich laut und panisch, dann erhob sich etwas im Nebel und es schien in unsere Richtung zu kommen, nebst der unkenntlichen gigantischen Form sahen wir auch zwei helle Lichter in einiger Höhe
Sofort packten wir alles zusammen und verschwanden, wir setzten unsere Nachtruhe an anderer Stelle fort
Die Reise setzte sich fort, am Flussufer sahen Leeroy und Gorok eine alte Hausruine die auf einer kleinen Insel zu stehen schien, sie fanden es eine gute Idee nach etwas Brauchbarem Ausschau zu halten, ich wartete mit den Pferden am Ufer
Aus der Entfernung sah ich nicht viel, dann auf einmal aber wurde klar dass sich das Haus vom Ufer zu entfernen schien, auch der Weg über den sie einst gekommen waren war verschwunden, etwas riesiges war unter ihren Füßen und es machte den Anschein zu leben
Beide sprangen und versuchten herüber zu schwimmen, doch das Ungetüm unter ihnen hatte sie bemerkt und folgte, es dauerte nicht lange bis sie an Land waren und wir das Ding sehen konnten, eine immense schildkrötenhafte Kreatur griff uns an
Meine Versuche sie anzugreifen hatten keine Wirkung, ihr Angriff dafür umso mehr, ich wurde schwer verletzt und die Pferde starben sofort, Gorok war inzwischen auch schwer verletzt worden
Als ich mich aufzurichten versuchte stellte ich fest dass ich mich nicht auf dem Grund befand, ich schwebte, hatte Krallen und Flügel, meine Verwirrung stieg, die Panik des Kampfes vermischte sich mit der Panik um meine offensichtliche Transformation - oder Halluzinierte ich?
Leeroy und Gorok rannten wie die Teufel und diese „Schildkröte“ schien das Tempo an Land nicht halten zu können, nach einiger Zeit gab sie auf, ich schloss zu den anderen auf
In meiner aktuellen Form erkannten sie mich jedoch nicht, Gorok hielt schon einen Angriff parat das sah ich in seinen Augen, ich sprach aber sie gaben keinerlei Reaktion zu dem gesagten, aber sprachen von Tamarax?
Verzweifelt versuchte ich auf magischem Weg Leeroy zu kontaktieren und ihm zu berichten was passiert war, dies funktionierte, was immer ich mit meiner Stimme sagen wollte wurde wohl negiert, stattdessen hörten sie nur „Ich bin Tamarax“
Die Verwandlung löste sich und ich kehrte in meine eigene Gestalt zurück, wir alle waren schwer angeschlagen und nun gab es zurecht offene Fragen in der Gruppe
Wir errichteten unser Lager und ich begann sie darüber zu informieren was mir widerfahren war und erklärte die mir bisher bekannten Zusammenhänge, dies alles war zu viel für mich alleine …