• Freitag, 31. Januar 2025 09:59

Sitzung 109

Tueddelig
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Zumindest schien Posetine mehr und mehr in ihre Herrscherinnenrolle hereinzuwachsen. Das Erbe ihres Vaters? Oder Erziehung? Jedenfalls hoffte sie, eine Allianz mit ihnen zu schmieden - auf Grundlage ihrer wankelmütigen Bündnispolitik in der Vergangenheit hielt sie das für möglich. Ihr Argument hatte durchaus Hand und Fuß - wenn sie vorher überzeugt werden konnten, die Seiten zu wechseln, wäre es nicht auszuschließen, dass sie das wieder tun würden. Der Plan trug Marcos Handschrift, der in der Zwischenzeit eine Mentorrolle für sie übernommen hatte. Es blieb die Frage, inwieweit das gut oder schlecht war. Marco hatte sich in der Vergangenheit als jemand erwiesen, der sich durchaus um die Belange der einfachen Bürger sorgte, was mir grundlegend sympathisch war. Gleichzeitig war er aber auch unglaublich gut darin, sich nicht zu tief in die Karten blicken zu lassen… es blieb stets ein ungutes Gefühl nach Gesprächen mit ihm.

Darüber hinaus gab es eine, vielleicht zwei, gravierende Schwächen an dem Plan. Zum ersten dürfte es sich potentiell als schwierig erweisen, die Sardak davon zu überzeugen, dass ein Bündnis mit uns von Vorteil wäre, wenn ein aspirierender Gott ihnen eine Kostprobe seiner Macht gegeben hatte. Zweitens hielt sie nichts davon ab, uns in den Rücken zu fallen, wenn die Geschicke sich zu unseren Ungunsten entwickelten. Doch für diesen Fall hatte Posetine den Gedanken, sie gegen andere Alliierte des Roten aufzuhetzen. Tatsächlich wäre auch in diesem Fall einiges gewonnen. Wohl war mir dennoch nicht bei der Sache - zu viele Unwägbarkeiten, doch so, wie die Dinge standen, hatten wir kaum eine andere Wahl.

Die Herrscherin hatte jedoch noch einen weiteren Punkt auf der Agenda - als ihre „Champions” (nebenbei etwas, was im krassen Gegensatz zur geplanten Heimlichtuerei stand) sollten wir ein entsprechend protziges Anwesen erhalten. Während Krathus natürlich Feuer und Flamme für seinen eigenen Hort war, waren ich, Garret und Ralkarion nicht eben begeistert davon. Posetine redete davon, dass die Leute inspiriert werden müssen - sicher, aber meiner Meinung nach geschah dies nicht durch goldene Paläste, die nichts als ein Symbol der Erhöhung und Entfremdung waren. Es geschah durch Taten. Posetine wollte natürlich nichts davon hören und verließ uns, um nach weiteren Bittstellern zu sehen, jedoch nicht ohne den Ratschlag, vorher vielleicht mal bei den Zwergen in Lachlun vorbeizusehen. Auf dem Weg nach draußen besprachen wir unsere Optionen, die leider recht eingeschränkt waren. Immerhin waren wir uns alle einig, dass zunächst ein Besuch in Azoicström angeraten war, ob nun um Angstrum dazu zu bewegen, den Nexus zu leeren oder um ihn an Ralkarion zu übergeben, musste Gegenstand einer späteren Diskussion bleiben, die an einem sichereren Ort weitergeführt werden würde.

Uns dorthin begebend sorgte machte Ralkarion wieder alle außer mir unsichtbar. Es gefiel mir zwar nicht unbedingt, derzeit das „Gesicht” zu sein, aber es war unbestreitbar praktisch - sie konnten überallhin und da man nur mich sah und sie nicht, würde kaum jemand Verdacht schöpfen. Nun, fast niemand würde sie sehen… ich schon. Das Zusammentreffen mit dem unsichtbaren Reiter vor Mundi hatte eine weitere Inspiration zum Training meiner magischen Fähigkeiten gegeben und so wirkte ich meinen eigenen Zauber, der mich die anderen deutlich sehen ließ, was sich später noch als nützlich erwies, als ich Krathus von einem unüberlegten Ausflug zum Schmied abhalten konnte. Zunächst trafen wir draußen im Gang jedoch auf Lafayette und Marco, ersterer eher nervös und mit einem Blumenstrauß in der Hand, letzterer wirkte eher gelangweilt beim Münzspiel. Lafayette hatte offenbar noch nicht aufgegeben, Posetine zu umwerben und da er offenbar öfter hier war, mochte er damit nichtmal ohne Erfolg sein - ich bezweifelte allerdings, dass Posetine noch viel mehr als ein Spielzeug in ihm sah. Offenbar machte er sich selbst auch nur bedingt Hoffnungen, da er nun kaum verhohlen mir Avancen machte. Mein erster Impuls war, meinen früheren, kurzzeitigen Arbeitgeber abblitzen zu lassen, meine Interessen lagen anderswo. Ich besann mich dann aber eines besseren und vertröstete ihn vage auf später - es ergab wenig Sinn, ihn noch weiter herabzuwürdigen und mochte später noch von Nutzen sein. Trotz allem war er ein Mann mit vielen Ressourcen.

In meinem Zimmer angekommen besprachen wir das weitere Vorgehen. Die Route war klar, auch wenn wir die Abreise zu den Sardak noch einen Tag verzögern mussten - Krathus nun zu kleine Rüstung musste angepasst werden und die Schuppen in unsere Rüstungen und Kleidungsstücke eingearbeitet werden, etwas, wofür wir die Hilfe eines Drachen brauchen würden. Wenn es nach mir ging, die von Al’Chara - eventuell konnte sie uns noch weiteres über die Natur der Schuppen verraten, wenn man Posetines ungewöhnliche Herkunft bedachte. Unterbrochen wurden wir lediglich von einer… Taube? Sie kam ins Zimmer und sprach von Preisen, die vergessen wurden. Offenbar aus dem Kubus. Das hatte unangenehme Implikationen. Wusste die Taube, wer den Kubus nutzte? Und stand sie damit in seinen Diensten? Wenn ja, war alle Heimlichtuerei unnötig. Darüber hinaus kam mir ein weiterer, beunruhigender Gedanke: Der Rote hatte uns offensichtlich beobachtet und auch, wenn er derzeit keinen Grund haben mochte, die anderen drei zu beobachten - tat er das bei mir? Und wusste darüber schon längst Bescheid? Unglücklicherweise war die Taube sofort wieder verschwunden und die Überlegungen mussten spekulativ bleiben. Ich beschloss, die Heimlichtuerei weiter mitzuspielen, bis es einen eindeutigen Beweis gab, dass der Rote von der Flucht aus dem Kubus wusste. Krathus war davon weniger überzeugt. Verständlich, hießt es doch, dass er nicht zu seiner Mutter konnte. Als Friedensangebot bot ich ihm an, seine Rüstung beim Schmied vorbeizubringen, während ich zur Akademie ging und Angstrum abholte. Leider beschlossen Ralkarion und Garret, dass die drei besser im Raum warten würden, das Reden würde also wieder mir überlassen werden müssen. Wie schon gesagt: Praktisch, aber es gefiel mir nicht… ich machte mich auf den Weg.

Nach dem Abstecher zum Schmied ging ich geradewegs zur Akademie und erspähte Chrylax auf dem Dach, allerdings reagierte er nicht auf mein Rufen. Also stieg ich die Treppen hinauf, wurde aber enttäuscht - Angstrum war nicht unter den Schülern, was ich trotz deren eher unförmiger, aber feuerfester Kleidung erkennen konnte. Ich wandte mich also direkt an den Professor und fragte ihn nach dessen Aufenthaltsort. Chrylax reagierte wie gewohnt ungehalten mit dem Versuch eines Feuerballs, doch auch in diesem Fall hatte mich die Erfahrung einiges gelehrt und ich ließ den Feuerball sehr zu seinem und dem Verblüffen seiner Schüler mit einem Gegenzauber wirkungslos verpuffen. Was unter den Schülern großen Eindruck machte, worin ich eine Chance sah. Ich lächelte, als ich Chrylax ansah und erzählte, dass ich seinen Schülern den Gegenzauber beibringen würde, wenn er mir nichts erzählen würde. Seine Antwort bestand in einem kleinen Feuerzauber, der aber dermaßen schlecht gezielt war, dass es mir keine Mühe bereitete, auszuweichen. Mich an die Schüler wendend begann ich mit den Grundlagen. Das hatte nun endlich einen Effekt und Chrylax erzählte zumindest, dass Angstrum schon seit einer Woche nicht mehr hier gewesen war, er aber mehr nicht wüsste. Angesichts seiner Art glaubte ich ihm und wand mich stattdessen an die Schüler, ob sie etwas gesehen hatten. Eifrig, den Gegenzauber zu lernen, rauchten ihre Köpfe und immerhin konnten sie sich daran erinnern, dass Angstrum davon erzählt hatte, dass er ein Nest bauen würde. Nest. Hatten die anderen nicht etwas von Angstrum und Melody erzählt…? Die Schüler wussten zwar nicht wo, doch einer brachte mich durch den Zwischenruf, dass man Nester auf Türmen baute auf einen Gedanken. Immerhin war sein altes Zuhause echt hoch oben… Ich bedankte mich bei den Schülern und machte mich an den Abstieg. Ich würde demnächst wohl mal eine Unterrichtsstunde zu Gegenzaubern halten müssen - wenn wir es nicht schafften, die Akademie zu schließen, natürlich.

Ich holte die anderen aus dem Compound ab, die meine Auffassung, dass Angstrum möglicherweise mit Melody nach Azoicström gezogen war, teilten. Und selbst wenn nicht - wir hatten ohnehin noch einen Tag Zeit, Krathus sollte nicht ohne Rüstung zu den Sardak mitkommen. Auch hatten wir mittlerweile beschlossen, dass es vermutlich am sinnvollsten wäre, Ralkarion den Nexus zu überlassen. Es würde das Potential einer Machtdemonstration bei den Sardak eröffnen und die Verhandlungen möglicherweise erleichtern. Auch Krathus freute sich wie ein kleines Kind auf den Nexus, da auch sein Banner aufgeladen werden sollte. Natürlich blieb die Ungewissheit, ob Angstrum den Nexus abgeben würde, aber wir waren uns relativ sicher, dass der Fakt, dass der Nexus ein riesengroßes Fadenkreuz auf ihn pinselte, ihn letzten Endes überzeugen würde und so machten wir uns auf den Weg zum Teleportzirkel.

Auf dem Weg dorthin wurden wir Zeuge einer eher unschönen Szene. Garret machte uns auf eine kleine Explosion in einem Laden aufmerksam, aus dem gleich darauf zwei Männer traten. Ein kurzer Wortwechsel machte deutlich, dass es sich um Schüler der Akademie handelte, die mittels Magie den Besitzer bestohlen hatten. Widerlich, dieser Missbrauch von Macht. Ich überlegte, ob wir etwas dagegen unternehmen sollten, doch schlussendlich hatten wir gerade andere Prioritäten. Vielleicht, wenn wir zurück waren.

Der Teleport verlief ereignislos, Ralkarion schien es besser und besser zu beherrschen, der Teleportzirkel in Azoicström hatte sich allerdings verändert und war kaum anders als als gewaltiges Nest zu beschreiben. Und als hätte es noch Bestätigung gebraucht, stand im nächsten Moment Angstrum nur im Lendenschurz vor uns und begrüßte uns wie gewohnt wortgewandt, bevor er von einem Arm von der Tür weggezogen würden. Ich folgte ihnen und es wurde klar, dass wir ihn und Melody wohl bei gewissen Aktivitäten unterbrochen hatten. Ich grinste. Die beiden waren schon süß zusammen.

Es kostete etwas Mühe, Angstrum davon zu überzeugen, den Nexus abzugeben, doch mit Melodys Mithilfe schafften wir es letzten Endes und wurden von Angstrum direkt dorthin transportiert. Erneut war Melody eine große Hilfe, da Angstrums Versuch, sich vom Nexus zu lösen, entschieden zu halbherzig war, woraufhin sie mit einem Zauber nachhalf, natürlich nicht ohne sich im Vorfeld bei ihm dafür zu entschuldigen. Ralkarion nutzte die erzwungene Pause, um mir nun Fragen zu meinen letzten Wochen zu stellen. Ich bemühte mich nicht zuletzt Krathus zuliebe, es möglichst kurz zu halten und erklärte es. Als sie mich kennengelernt hatten, hatte ich aufgrund von naiven Vorstellungen von Heldentum meine dunklere Seite unterdrückt. Nachdem dieser Teil meiner Seele beim Übertritt aus der anderen Welt hinaus aus mir herausgerissen worden war, war ich von meinen dunklen Impulsen überwältigt. Krathus stellte ganz richtig fest, dass ich deswegen immer so wütend gewesen war - jahrhundertelange Unterdrückung dieses Teil meiner Selbst hatten enorme Wut angestaut. Erst die Hilfe von Arem und seine angeleiteten Meditationen in seinem Heimatdorf hatten dazu geführt, dass ich mit dem anderen Teil meiner Seele wiedervereint war und gelernt hatte, mich als das zu akzeptieren, was ich war. Kein Held. Kein Bösewicht, Sondern schlicht und einfach ich, im Guten wie im Schlechten.

Wie Ralkarion feststellen musste, äußerte sich das auch in meinem Humor. Als Krathus sein Banner aufgeladen hatte und die Zeit gekommen war, dass Ralkarion sich mit dem Nexus verbinden würde, ließ ich hinter ihm die Illusion von Kissen entstehen, daran denkend, wie bisherige Versuche verlaufen waren. Auch Garret erinnerte sich daran und machte sich bereit, ihn aufzufangen. Das schlug jedoch grandios fehl, als er den zurückgeschleuderten Ralkarion verfehlte und dieser Saltos schlagend in die Illusion von Kissen gegen die Wand krachte. Kurz vorher sah ich ein Aufblitzen in Ralkarions Augen, das deutlich machte, dass er die Kissen als Illusion enttarnt hatte, was den Moment nur noch perfekter machte. Während Krathus und Garret unter Mühe ein Grinsen unterdrücken, bog ich mich vor Lachen. Als ich allerdings sah, dass ihn der Aufprall härter getroffen hatte, als gedacht, riss ich mich zusammen und versorgte seine Verletzungen. Dennoch - das war es wert gewesen. Nicht alle Wunden ließen sich jedoch so leicht versorgen. Aus seinen Augen tropfte Blut, wenig zwar, aber stetig. Wirklich merkwürdig war allerdings, dass es davor schweben blieb. Ein weiteres Problem? Ein paar Tests später war klar, dass es vermutlich über das Wirken entsprechender Zauber unter Kontrolle halten ließ. Eine weitere Theorie war, das Ralkarions Körper schlicht zu schwächlich war, um die Energien des Nexus ohne Nebenwirkungen zu nutzen. Ich schlug dennoch vor, Al’Chara zu konsultieren. So angewidert sie von Blutmagie war, so verstand sie doch eine ganze Menge davon.

Die Rückkehr aus dem Nexus erwies sich jedoch als komplizierter als gedacht, da am Ausgang nun ein weiterer Bugbear aufgetaucht war, der nicht begeistert von unserer Anwesenheit war. Es kostete etwas Überredungskunst, ihn zu überzeugen und das Endergebnis bekam ich nicht mehr mit, da ich plötzlich Krathus Hand an meiner Hüfte spürte und wir im nächsten Moment wieder in Melodys und Angstrums Nest standen. Anerkennend fragte ich ihn, seit wann er das könne. Noch nicht all zu lange, offenbar, allerdings erzählte er mit Begeisterung die Geschichte, wie er mit diesem Zauber Ralkarion hoch in die Luft auf sein fliegendes Yak teleportiert hatte als Rache für, wie er fand, respektlose Kommentare. Ich grinste erneut. Ralkarion hatte offenbar nicht nur unter meinen Späßen zu leiden…

Wenig später erschienen auch Ralkarion und Angstrum, abgeholt von Krathus, der mir einen Shrimp in die Hand drückte und mich warnte, dass ich es nicht essen sollte, das würde weh tun. Es stellte sich heraus, dass Ralkarion statt der Unsichtbarkeit diesmal zu einem Polymorphzauber gegriffen hatte um Garret in diese Form zu zwängen als Rache für eine Ohrfeige. Die Interaktion hatte Ralkarion offenbar widerstandsfähiger gegenüber Angriffen gemacht, was Garret natürlich ausprobieren musste. Wirklich reuevoll wirkte er nicht, als ich den Shrimp auf den Boden klatschte und daraufhin Garret in seiner eigentlichen Gestalt wieder erschien.

Angstrum machte sich nun jedoch Sorgen um die Verteidigung von sich und Melody ohne den Nexus. Im folgenden Gespräch kamen wir auf die Kobolde des Roten - und einen gewaltigen Fehler Angstrums. Er druckste zunächst allerdings herum. Fand ich das normalerweise eher putzig, war es bei diesem Thema völlig unangemessen. Wir brauchten klare Antworten von ihm, ohne seine übliche Redseligkeit. Ich beschloss, ihm zu diesem Zweck einen Schrecken einzujagen und die Ernsthaftigkeit der Situation zu demonstrieren. Melody griff zwar beruhigend ein, als ich nach Angstrums Kehle griff, doch die Geste hatte ihren Zweck erfüllt. Angstrum berichtete für seine Verhältnisse ziemlich schnörkellos, wie er die Kobolde, die hier gewesen waren, einfach hatte umkehren lassen mit dem Versprechen, niemandem etwas davon zu erzählen. Kobolde, die wohl ein Fernrohr dabeigehabt hatten. Ich seufzte. Vermutlich hatte der Rote also so vom Nexus erfahren. Allerdings hatte niemand etwas von weiteren Schuldzuweisungen, also ließ ich Angstrum los und bat um Entschuldigung für meine Grobheit. Letzten Endes hatte sich unsere Situation dadurch auch nicht geändert - wir waren ohnehin davon ausgegangen, dass der Rote die Position des Nexus kannte.

Da hier damit alles erledigt war, verabschiedeten wir uns und teleportierten zurück nach Zoica, um dort den Rest des Tages abzuwarten. Auf dem Weg zum Compound begegneten wir erneut zwei Schülern der Akademie - und auch diese hatten offenbar gerade mit magischen Mitteln einen Händler um seinen Verdienst gebracht. Schon wieder. Vielleicht wurde es Zeit, das Biest loszulassen… so postierte ich mich mit verschränkten Armen in ihrem Weg. Versuchten sie anfangs noch einfach, an mir vorbeizugehen, weiteten sich ihre Augen kurz darauf, als ich meine Augen und Goldsträhnen schwarz werden ließ und meine Adern schwarz hervortraten, während ich ihnen befahl, damit aufzuhören - oder sonst… Die Angst in ihren Augen verschaffte mir eine gewisse Genugtuung und die Hoffnung, dass zumindest diese beiden ihre magischen Fähigkeiten nicht mehr derart missbrauchen würden. Dennoch, eine Lösung musste gefunden werden - vielleicht könnten wir uns den Rest des Tages damit beschäftigen? Bis dahin begnügte ich mich, den beiden Davonhüpfenden noch eine kaum verhohlene Drohung hinterherzurufen, sollten sie das noch einmal versuchen. Wer ihnen wohl die Schnürsenkel zusammengebunden hatte - Garret oder Krathus? Netter Einfall, jedenfalls.

Ralkarion war wenig überraschend wohl ein wenig entsetzt von dieser Seite von mir. Nun, ich hatte ihn gewarnt und offenbar hatte er auch kein gesteigertes Interesse daran, sich darüber zu streiten, was mich doch sehr erleichterte. Im Compound angekommen, mussten wir jedoch feststellen, dass Krathus abhanden gekommen war. Ich verfluchte mich dafür, so unaufmerksam gewesen zu sein. Da wir uns ungefähr denken konnten, wo er hin verschwunden war, dürfte sich der Schaden hoffentlich in Grenzen halten - zumal es immer deutlicher wurde, dass wir uns ohnehin nicht lange vor dem Roten verstecken können würden…