Tagebuch: Layara
25
Juli
Tagebuch: Layara
Sitzung 1
Die Vorbereitungen für das Dorffest waren abgeschlossen und so langsam versammelte sich alles, um den Feierlichkeiten beizuwohnen.
Es gab Unmengen an aufwendig hergestellten Nahrungsmitteln und Bier. Kinder ritten auf Eseln, Kleinwüchsige führten ein Stück auf, Wettesswettbewerbe wurden durchgeführt und der lokale Bierbrauer machte mir schon wieder Avancen. Ebenso Garret.
Letzterer sollte später noch das Stück der Kleinwüchsigen sprengen und lies es in einer Prügelei enden. Wohl mehr zur Show. Und durchaus amüsant.
Kryla gewann wider erwartend den Kuchenesswettbewerb. Nicht wissend, dass sie keine Hände hatte verwenden dürfen zupfte sie zunächst Besteck aus dem Ärmel. Wer hat denn sowas im Ärmel zu stecken!?
Für so ein kleines Dorf gab es erstaunlich viel zu sehen.
Am Abend folgte ein kleiner Wettbewerb für die Kinder des Dorfes. Die beste Verkleidung galt es zu küren.
Doch mitten im Spektakel fand eine merkwürdige Person ihren Weg auf die Bühne. Wir hielten sie zunächst für ein Kind, doch stellte sie sich als weiblicher Goblin heraus. Offenbar lockte der Wettbewerb mehr, als nur die lokalen Anwohner herbei.
Der Schrecken war jedoch groß. Und als besagter Goblin Garret sah, schien sie sich kaum noch halten zu können und sprang ihm in die Arme. Betrunken wie er inzwischen war und im Glauben daran angegriffen zu werden jedoch verteidigte er sich - mit fatalen Folgen.
Es reichte ein mächtiger tritt auf den am Boden liegenden Goblin und ihr Kopf zerbarst. Die Konsequenz daraus war ein Aufschrei aus dem Hintergrund. Fackeln entzündeten sich rund um das Dorf.
Die Goblins hatten uns komplett umzingelt und der Tod eines der Ihren lies sie feindselig werden. So begann ein Schrecken aus Feuer und Blut.
Ohne weitere Vorwarnung fielen sie über die Dorfbewohner her und verstümmelten und töteten jeden, den sie zu fassen bekamen. Häuser gingen in Flammen auf.
Zunächst versuchte ich die Feuer einzudämmen. Aber ich konnte nur schwerlich etwas gegen alle Quellen tun. In der Hoffnung die Goblins vielleicht einzuschüchtern lies ich ein Feuer größer werden und formte es zu einer Gestalt.
Ihr Anführer jedoch behauptete, es sei das Zeichen eines Gottes, der sie segnen würde und ermutigte seine Untertanen dadurch noch.
Ich wusste nich twas ich tun sollte. Das Grauen um mich herum war zu viel. Ich sah Leute sterben, die ich gern hatte und konnte nichts dagegen tun.
Garret indes hatte sich ins Getümmel gestürzt und trug schwere Verletzungen davon. Ich sah Kryla in seine Richtung eilen und traf sie später, mit Garret auf ihrem Rücken, beim Verlassen des Dorfes.
Auch Semiazas schaffte es hinaus, nachdem er zunächst wieder hineingelaufen war, um seine Rüstung zu finden und einige Relikte aus der Kirche zu retten. Und ebenso den, seit einem Unfall etwas tumben, Sohn des Schmieds und einen Esel.
Zusammen mit einer Hand voll weiterer Bewohner schafften wir es das Dorf zu verlassen. Und Glück im Unglück kamen wir auch an meinem Haus vorbei, so dass ich meine Habe retten konnte. Nicht auszudenken, wenn ich das Amulett und meine Aufzeichnungen verloren hätte ...
Wir liefen in die Nacht hinaus, das brennende Dorf hinter uns lassend und hofften auf das Beste. Was in dem Fall bedeutete nicht weiteren Goblins in die Arme zu rennen.
Zoica, die Hauptstadt dieser Lande, lag gute 4 Tagesmärsche entfernt und wir hatten kaum Proviant.
So hatte ich mir mein Leben ausserhalb der Mauern des Ordens nicht vorgestellt.
25
Juni
Tagebuch: Layara
Prolog
Es waren nun etwas über zwei Monate seit ich in dem Dorf Little Wallop, oder "Shrum", wie es die Anwohner liebevoll nannten, angekommen war. Ich erinnerte mich an die Reise hierher. Sie war spannend. Es gab so viel zu sehen. So viele Völker, Ansichten, Religionen, Orte, Tiere. Alles, was ich zuvor nur aus Büchern kannte. Eigentlich wollte ich mich nirgends niederlassen, aber als die Karawane durch diesen Ort kam und ich die Gastfreundschaft der Leute erleben durfte, konnte ich nicht anders, als eine Weile hier zu bleiben.
Hier lebten, nebst einem Halbling namens Garret und einer Drachengeborenen namens Kryla, vornehmlich Menschen. Die beiden erwähnten stachen wirklich heraus. Ebenso Semiazas, ein Mensch, der hier den Orden des Hextor vertrat. Ein höchst eigentümlicher Charakter. Aufgrund des am nächsten Tag stattfindenden alljährlichen Festes zur Dorfgründung - es war bereits das 23. - herrschte viel Trubel in dem kleinen Ort.
Ich war schon gespannt zu sehen, wie hier Feste gefeiert würden.