Tagebuch: Layara
13
Februar
Tagebuch: Layara
Sitzung 21
Nun hieß es den Fubamizi verlassen und die Gnomenstadt aufsuchen. Denn egal was wir tun wollten, ein Gespräch mit Roganor El Pisanok war die einzige Option zu diesem Zeitpunkt.
Auf dem Weg nach draußen jedoch wurde es zunächst wieder kompliziert. Durch den Gang in Richtung Lavaschlund blickend, konnten wir auf der anderen Seite viele Gnome sehen. Bewaffnet. Zudem stand ein in einem zeremoniellen Gewand bekleideter Gnom an der Front. Auch die Seilbahn lag nun an ihrer Seite.
Beschwichtigend bewegte ich mich der Gruppe entgegen. Über das in der Tiefe brodelnde Loch hinweg versuchte ich zu erklären was vorgefallen war. Und zu unserem Glück war der Anführer der Gruppe, ein Drachenpriester der ersten Stufe namens Zeth Zeddicus Zarkanar, sehr verständig. Nachdem er hörte, dass wir von Tundra beauftragt waren etwas zu erledigen, ließ er uns hinüberziehen um den Beweis anzutreten. Als er die Schuppe des Drachen gesehen hatte war für ihn klar, dass wir ebenso Drachenverehrende sein mussten. Mich hielt er dabei für einen Priester und Leeroy für eine Wache.
Obgleich er sich wunderte, dass wir nicht zeremoniell gekleidet waren. Die Notlüge wir wären aufgrund der beschwerlichen Reise nur in Wanderbekleidung unterwegs schien ihm wahr genug zu klingen. Er bestand darauf, dass zumindest ich mich aber standesgemäß zurechtmachen sollte. So geleitete er uns zu den Unterkünften und gab uns viel zu kurze beziehungsweise enge Klamotten. Schon als ich es mir an den Körper hielt, um die Maße zu überprüfen wurde Leeroy rot im Gesicht.
Zunächst kamen wir hier unter. Es gab Essen, Schlafplätze und Versorgungsgüter. Leeroy wollte sich zugleich daran machen zu versuchen die gefundenen Ringe zu untersuchen. Während ich derweil noch einmal die Höhlengänge erforschen ging. Besonders der Bereich hinter Tundra war interessant, da dort noch ein weiteres Drachenskelett lag. Dank der Befehlsgewalt meines neuen Titels - Drachenpriester der 5. Stufe - gelang es mir einige Arbeiter dazu zu bringen mich über den Lavafluss zu bringen. Leider war an dem Skelett widerratend nicht viel besonderes. Sehr alt war es und sehr mitgenommen. Die Gnome hatten bereits vor Jahrzehnten alles wertvolle abgebaut gehabt. Einzig das unbestimmte Gefühl, dass es sich dabei um einen Messingdrachen hatte handeln müssen blieb mir. Und das Wissen, dass dieser hier nicht abgestürzt war.
Die Stunden vergingen. Später fanden Leeroy und ich wieder zusammen. Nach meinem Bericht erklärte er mir was es mit den Ringen auf sich hätte. Es war erstaunlich. Offenbar waren die Ringe für je eine Person gedacht. Wobei sie gemeinsam einen Zauber wirken konnten, der sie in einen Ettin verschmelzen ließe. Eine mächtige Kreatur mit zwei Köpfen, die in diesem Falle aber alle Fähigkeiten der fusionierenden behielt. Vielleicht würde dies eines Tages mal nützlich sein. Meine Magie war zwar stark, aber meine Körperkraft hatte sich in bisherigen Konfrontationen als unzureichend herausgestellt.
Wir entschieden die Nacht hier zu verbringen. Erholung war dringend nötig nach all den Strapazen.
Am nächsten Morgen bereiteten wir unsere Abreise vor. Es sollten zwei Tage vergehen, bevor wir die Stadt erreichen würden. Um keine negative Aufmerksamkeit auf uns zu lenken blieben wir auf dem Weg. Sorgten aber dafür, dass wir uns stets als Drachenpriester ausweisen könnten. Auch wenn Roganor selbst nicht viel von dem Drachen zu halten schien, zumindest hatten wir dies aufgeschnappt, so zeigten die bisherigen Begegnungen, dass die Gnome die Hierarchie des Glaubens ohne Widerworte akzeptierten.
Die Reise verlief ereignislos. Weder Reisende, noch Monster hielten uns auf. Und schon bald erreichten wir den Stadtrand. Ein großer Hafen erstreckte sich vor uns. Dahinter die Dächer, Türme, Mauern und das Treiben der Bewohner. Das Tor lag etwas östlich, weswegen wir noch von niemandem gesehen worden waren. Um weitere Probleme zu vermeiden entschloss ich mich meine arg knappen Priestergewänder anzuziehen. Extrem eng, daher körperbetonend, und viel zu kurz fielen sie aus. Schließlich waren sie für Gnome gefertigt worden. Ich schien mich damit nicht als einzige Person unwohl zu fühlen. Leeroy mochte nicht einmal hinschauen.
So vorbereitet schritten wir gen Stadttor. Obgleich die Wachen über unser Auftreten irritiert wirkten, war die Schuppe des Drachen offenbar Grund genug uns unbehelligt passieren zu lassen. Sie gaben uns noch einige Auskünfte zu den lokalen Handwerksmeistern, aber natürlich auch dem Aufenthaltsort von Roganor. Aufgrund des Hinweises einer der Stadtwachen bezüglich unserer unpassenden Bekleidung wollten wir zunächst diese in Ordnung bringen. Als erstes wollten wir bei einem Schneider Halt machen. Als wir gerade dabei waren in die Statt einzutreten sprach Leeroy plötzlich in gnomisch einen Reim. Der eh schon irritierte Blick der Gnome verstärkte sich. Er selbst wusste nicht was da eben geschehen war, beschrieb es als Zwang. Vielleicht ein Zauber?
Wir beschlossen es dabei zunächst zu belassen und setzten uns in Bewegung. Hagar Zebel Webb hieß der freundliche Schneider und führte ein eigentlich primär an männliche Kundschaft gerichtetes Geschäft. Seiner Einschätzung nach würde das Anpassen meiner Kleidung etwa zwei Arbeitstage benötigen. Wir verständigten uns schnell über die Modalitäten. Währenddessen ich aber, wie Leroy zuvor, einen Reim von mir gab. Diesmal auf Gemeinssprache. Das führte zu weniger Irritation, da ich sowieso stets für Leeroy übersetzte. Hier ging ganz klar etwas vor. Es war, als ob jemand durch uns und mit uns sprach. Darüber konnten wir später aber noch philosophieren. Zu meinem Leidwesen gab es aber keine Umkleide. Daher vertraute ich darauf, dass die Herren sich umdrehten. Genau genommen war das aber eigentlich auch sinnlos, da der ganze Laden voller Spiegel hing. Was verkaufte er eigentlich … Kleidung oder Spiegel? Ich glaubte einen Tropfen Blut aus Leeroy’s Nase laufen zu sehen. Vielleicht Nachwirkungen von den Vulkangasen, hoffentlich ging es ihm gut.
Als nächstes sollte es zum Schmied gehen. Leeroy’s neue Drachenschuppenrüstung galt es ebenso anzupassen. Doch auf dem Weg dorthin vernahmen wir das eilige Herannahen von berittenen Wächtern. Sie waren in Richtung des Schneiders unterwegs. Schnell vermuteten wir, dass es mit uns zu tun haben musste. Ich hatte Sorge, es würde etwas ähnliches wie damals mit Bartalion geschehen können. So überredete ich Leeroy zur Rückkehr zum Laden. Schon durch die Tür hörten wir die Fragen. Sie betrafen definitiv uns. Daher traten wir ein und suchten das Gespräch. Offenbar waren die Reiter angewiesen worden uns zu suchen und zu Roganor zu eskortieren. Das war zwar nun etwas schneller als erwartet, doch wir willigten ein ihnen zu folgen - hoffend, dass unsere Tarnung als Drachenpriester weiterhin bestand haben würde. Wieder sprach Leeroy einen Reim. Langsam wurde es unheimlich. Es kam das Gefühl auf, als gäbe es eine Macht in der Stadt, die auf magische Weise kommunizieren konnte. Aber der Inhalt der Botschaften war etwas wirr.
Die Wachen waren dazu angehalten ihrer Aufgabe nachzukommen und ließen uns daher keine Zeit für anderweitige Tätigkeiten. So folgten wir ihnen durch die Stadt zu Roganor’s Feste. Erstaunlicherweise kamen sie nicht mit hinein. Wir wurden einfach hindurchgelassen. Im Inneren gab es auch keine Wachposten. Das erschien uns alles etwas zu merkwürdig. Wir waren Fremde, dazu noch Menschen - zumindest in den Augen der Gnome. Und dennoch standen wir nun vor dem Thronsaal des Anführers der Gnome.
Kaum schritten wir durch das Tor in den Saal hinein, sahen wir auch schon die Gestalt eines Gnoms. Verhältnismäßig groß, muskelbepackt und irgendwie apathisch wirkend. Plötzlich sprach ich einen weiteren Reim. Insgesamt hatte es sich um die Zusammenfassung einer Geschichte gehandelt. Aber nicht die von Roganor. Er selbst reagierte nicht auf die Gemeinssprache. Weiterhin blickte er förmlich durch uns hindurch. Und wir hatten so unsere Zweifel, dass es hier mit rechten Dingen zuging. Dann bewegten sich seine Lippen. Er sprach. Es war aber nicht synchron und seine Stimme war viel zu hoch. Es wirkte, als sei er fremdgesteuert. Auf unsere Frage wer die Entität vor uns sei, machte sie uns klar, dass sie sich bereits erklärt hätte. Die Reime!
Wir erfuhren, dass es sich um ein Wesen handelte, dass in den Besitz eines Objektes gekommen war, welches sie einer toten Seehexe abgenommen hatte. Durch diese Tat wurde es selbst zu einer Seehexe, oder zumindest übernahm es jene Funktion. Es hütet den großen See, Loch Meriander. Zuweilen war es ihm wohl aber zu langweilig in der Tiefe. Daher übernahm es die Kontrolle über Roganor, um sich etwas zu vergnügen. Ein positiver Nebeneffekt war, dass es aufgrund der Belästigung der Ruhe des Sees die Angriffe auf Caer Aeslyn einstellen ließ. Zugleich war es auch genervt von den Forderungen des Drachen.
Wir versuchten unsere Anwesenheit zu erläutern und eine Lösung für all die Probleme der Region zu finden. Dauerhaften Frieden mit Caer Aeslyn, den Drachen loswerden und die offenkundige Langeweile der Seehexe zu besänftigen. Mit diesem Wesen als Verbündeten, könnte der ganze Süden dieser Lande profitieren. Während unseres Gesprächs schien es als würde ich plötzlich Flüssigkeit verlieren. Weniger amüsant als es klingen mochte tropfte und rann überall Seewasser von mir. Ich bemerkte erst spät, was passiert war. Meine Wildmagie hatte aus irgendeinem Grund ein winziges Portal zu einer Ort unter Wasser geöffnet. Dieses Drang hindurch. Der Nebeneffekt war allerdings interessanter.
Das Wesen schien mich plötzlich ebenso für eine Seehexe zu halten. War erstaunt und wollte wissen, wie ich so weit von meiner Heimat existieren konnte. Mein Verneinen tat sie als Geheimniskrämerei ab. Es stimmte sie allerdings auch nicht unzufrieden. Zumindest war sie etwas offener uns gegenüber geworden. Bei den weiteren Verhandlungen wurde uns auch bewusst, dass sie offenbar nicht lesen konnte. In uns wuchs eine Idee. Im Austausch für den dauerhaften Frieden zwischen Menschen und Gnomen offerierten wir ihr Wissen. Das Zähmen der Langeweile durch das Erleben der weite der Welt durch Geschichten aus Büchern und Schriftrollen.
Wir würden beim Start dieses Unterfangens helfen, sie würde dann die Gnome nutzen es fortzusetzen. Dafür gäbe es dann einen Pakt zwischen Caer Aeslyn und Turen Schappanok. Bisher machte sie den Eindruck, dass ihr das eventuell zusagen könnte. Doch schlussendlich würde da immer noch das Problem mit dem Drachen verbleiben. Auch wenn sie ein offenkundiges Interesse hatte den Drachen nahe am Wasser zu wissen, um ihn vermeintlich statt des Gnomführers zu übernehmen, schien uns das zu gefährlich zu sein. Ganz davon abgesehen, dass Tundra in seinem jetzigen Zustand seinen Vulkan nicht verlassen könnte.
Hier standen wir nun und mussten diese letzte Hürde meistern, um unser Ziel von Frieden erreichen zu können.
30
Januar
Tagebuch: Layara
Sitzung 19
Da war er, der Fubamizi. Eine langer Trampelpfad führte zu ihm. Zusätzlich schien dieser in einen Weg überzugehen, der den Berg hinaufführte. Hier auf dem Pfad, dazu in freier Sichtbahn für jeden zufällig vorbeikommenden Reisenden, konnten wir nicht bleiben.
Leeroy mahnte zur Vorsicht und so versuchten wir möglichst schnell zum Hang zu gelangen.
Dies gelang ohne Probleme, obgleich die vielen Fußspuren bereits andeuteten, dass hier reger Verkehr herrschte. Hier blickten wir nun den steilen Hang hinauf. Spitze Felsen und Kluften waren ringsherum an der Bergwand verteilt. Es schien, als handele es sich um geschmolzenes Gestein. Ein Vulkan. Schnell überlegten wir, ob es vielleicht besser wäre die Wand hinaufzuklettern. Bei genauerer Untersuchung des möglichen Kletterwegs war aber klar, dass es eine Entdeckung nicht verhindern würde. Im Gegenteil, sie wäre wahrscheinlicher.
All die Fehler, die gemacht werden konnten während des Aufstiegs. Alles, was zu unserer Entdeckung führen könnte. Zu viel mochte schiefgehen. Dennoch waren uns sicher: Wir wollten hinein. Sehen, was dort verborgen lag und inwiefern es in Zusammenhang mit der Situation in Caer Aeslyn stand. So begannen wir dem Weg hinauf zu folgen. Geduckt, aber flink. Immer auf der Hut, vor dem was vor uns lag. Jedoch auch nie die Gefahr in unserem Rücken vergessend. Jederzeit konnte ein Pilger oder eine Wache den Weg entlangkommen.
Das Klettern war recht anstrengend. Besonders, da es galt keinen Laut zu machen. Um einiges schwieriger wurde es, als vor uns eine schlafende Wache auftauchte. Sie saß an die Wand gelehnt, vor sich befand sich so etwas wie ein Leuchtfeuer. Noch war es aus. Mit etwas Mühe kamen wir vorbei ohne sie zu wecken. Nur um schon ein paar Dutzend Meter später ein paar Steine loszutreten, wobei ich abrutschte und fast die Bergwand hinunter zu drohen stürzte. Leeroy packte mich. Schnell versteckten wir uns in einer Nische, um dem Blick des nun erwachten Gnoms zu entgehen. Und wäre dies nicht bereits grenzwertig genug gewesen, so härten wir nun auch noch Stimmen von oben entgegenkommen.
Es blieb keine Wahl. Ich nutzte meine Fähigkeiten, sprach einen Zauber und verdeckte unsere Präsenz mit einem Unsichtbarkeitszauber. Gerade rechtzeitig. Ein Gnom auf einem Reitwolf sprach mit einem anderen Gnom in zeremonieller Kleidung, während sie den Weg hinunter nahmen. Als sie an uns vorbeizogen vernahm ich etwas von ihrer Unterhaltung. Offenbar verlangte irgendwer oder irgendetwas von den Gnomen mit mehr Nahrung versorgt zu werden. Diese Tatsache, so besprachen sie, schien aber Roganor, der Anführer der Gnome, zu missbilligen.
Ich wunderte mich. Wenn Roganor dem Treiben hier nicht seinen Segen gab, es gegebenenfalls sogar stoppen wollte, wieso ließ er dann keine Verhandlung mit uns zu? Es wurde immer verworrener. Die Stimmen rückten in die Ferne. Wir sollten weitergehen. Doch dank unserer Tarnkappe konnten wir uns nicht gegenseitig sehen. Um den weiteren Aufstieg zu schaffen und uns dabei nicht zu verlieren, nahmen wir ein Seil. Jeder griff ein Ende und band es um sich. Zwar waren wir nun in unserer Bewegungsreichweite eingeschränkt, aber dies war definitiv das kleinere Übel. So stiegen wir weiter auf.
Bald schon erreichten wir ein Plateau. Eine weitere Wach saß hier und bewachte einen höhlenartigen Eingang ins Innere des Berges. Beim Hineinblicken waren wir verwundert. Teile der Gänge waren konstruiert worden, gute Handwerksfertigkeiten waren ersichtlich, der Rest entweder schein natürlich entstanden zu sein, oder schlicht freigehauen. Ohne jedes weitere Interesse eines Ausbaus. Die Wache zu passieren war einfach. Nun galt es den richtigen Weg durch die Eingeweide dieses möglichen Vulkans zu finden. Vor uns lag ein mit einer verschlossenen Tür blockierter ausgebauter Bereich, zu unserer Rechten verlief ein natürlicher Gang.
Eine innere Stimme zog mich den Gang entlang. Leeroy war einverstanden. Langsam ging er vor. Er versuchte wohl die Region genau zu überprüfen. Was sich auszahlen sollte. Schon die erste Stufe, die den Gang entlang führte war eine Falle gewesen. Mit diesem Wissen konnten wir sie umgehen. Kaum vorbei spaltete sich der Gang erneut. Rechts würde es Richtung Bergwand gehen. Davon abgesehen sagte diesmal Leeroy’s Gefühl eine Richtung vor. Also gingen wir links entlang. Dieser Bereich war wieder ausgebaut. Ein Gang mit einer Tür und Schießscharten lag vor uns. Als ich in eine der Scharten blickte startet ich direkt in das Gesicht eines Gnoms. Hinter ihm saßen weitere und spielten Karten.
Unser Schleier war noch aktiv. Er blickte schlicht durch mich hindurch. Einige Momente später gesellte er sich zu seinen Kameraden. Wir schlichen weiter. Vor uns gab es erneut eine Tür. Hinter ihr waren Stimmen zu vernehmen. Erneut führte uns der Weg nach links. Diesmal in eine große Kammer. Ein gigantisches Loch in die Tiefe breite sich vor uns aus. Unten brodelte Lava. Ganz klar ein Vulkan. Und hier standen wir, in seinem Herzen. Sowohl eine meisterlich erbaute Brücke, wie auch eine Art Seilwinde für Lasten führten sich über den Abgrund. Ein erster Test der Brücke zeigte, dass sie wahrlich massiv war.
Wollten wir auf die andere Seite, so war dies unsere einzige Option. Es führte kein Weg um dieses Loch herum. Keine Ahnung warum ich skeptisch war, doch ich bat Leeroy die Nachhut zu bilden, mich zu halten, falls etwas passieren sollte. Die ersten Schritte die Brücke entlang waren vertrauenserweckend. Bloß einen Schritt weiter aber, stürzte ich in die Tiefe. Überrascht von dem plötzlichen Zug des Seils versuchte Leeroy Halt zu finden. So wie das Seil nachgab, dauerte es ein oder zwei Sekunden, bevor er diesen Fand. Da hing ich nun … an einem einfachen Seil über dem unter mir wabernden geschmolzenen Gestein. Die verdammte Brücke war eine Illusion gewesen. Es kostete ihn einige Anstrengungen mich wieder hochzuziehen, aber am Ende befanden wir uns beide wieder in der Sicherheit eines festen Bodens unter unseren Füßen.
Genau in diesem Moment hörten wir erneut Stimmen. Diesmal kamen sie auf uns zu. Schnell sprangen wir an die Seite. Wir wurden still. Zwei Gnome tauchten im Gang auf, aus dem wir zuvor kamen. Ihr Weg führte sie über den Abgrund - mithilfe der Seilbahn. Etwas Zeit verging. Ein Gnom setzte sich auf die Ladefläche, der andere zog ihn herüber. Dann folgte der Zweite. Als sie schließlich im Gang oder anderen Seite verschwunden waren, setzten wir uns in Bewegung. Leeroy wollte als erstes hinüber. Was bei den beiden kleinen Gestalten so einfach aussah, sollte für uns schwerer werden. Als Mensch wog er deutlich mehr, als ein Gnom, was das Seil durchhängen ließ und mich deutlich mehr Kraft kostete. Auf halbem Weg schienen ihm zudem die aufsteigenden Gase die Luft zu nehmen. Erst ein Röcheln, später ein Husten. Ich mühte mich erheblich ab. Dann endlich war die Gondel auf der anderen Seite.
Leeroy schien sich Stück für Stück zu fangen. Das husten ebbte ab. Dafür gab es erneut Stimmen zu hören. Die beiden Gnome von vorher kamen zurück. Wo Leeroy war konnte ich nicht sagen, hoffentlich hatte er sich gut versteckt. Ich tat es auf alle Fälle und lief wieder zu der Felsformation, wo wir uns zuvor versteckt hatten. Nun hieß es abwarten. Die beiden würden eine Weile benötigen überzusetzen. Obgleich der angespannten Situation überkam mit ein wenig Unmut nur herumsitzen zu können. Ich ließ den Blick schweifen. Und zu meiner Überraschung entdeckte ich eine schmale Passage, die uns zuvor entgangen war, die in einen offenbar sehr alten Bereich führte. Größtenteils war er eingestürzt. Aber auf einigen Abschnitten der Wände prangten Teile von wohl ehemals grandioser Steinmetzkunst. Neugier und Adrenalin vertrugen sich aber nicht gut, weswegen ich nur oberflächlich drüber schaute. Gestalten waren zu erkennen, vermutlich Echsenartig.
Verdammt, wie lange war ich hier eigentlich schon drin? Aus der Kammer kamen keine Stimmen mehr. Ich huschte zur Seilbahn. Kaum saß ich begann sich das Gefährt zu bewegen. Leeroy hatte bedächtig gewartet. Mich herüberzuholen war deutlich leichter. Die Gase setzten mir kaum zu. Vor uns ging es nun noch tiefer hinein. Es war auch genau jetzt, da mein Zauber seine Wirkung verlor und wir wieder sichtbar wurden. Den Gang etwas hinausschleichend stoppten wir an einer Abzweigung. Zu unserer Linken sahen wir, beziehungsweise rochen wir, einen gigantischen Haufen Mist. Zudem ein merkwürdiges Geräusch. Etwas, dass ich bereits ausserhalb des Berges in gedämpfter Weise vernommen hatte. Keiner von uns beiden wollte aber in diese Richtung gehen. So folgten wir dem Gang.
Ein langer, fast treppenartiger Weg, lag vor uns. Es waren keine richtigen Stufen. Eher Geröll, dass von der Decke hinuntergestürzt war und nun dieses an eine seichte Treppe für Bergriesen erinnernde Gebilde kreiert hatte. Über uns war der Himmel zu sehen. Wie wir den Abstieg vornahmen bemerkte ich an den Steilwänden des Kraters Einkerbungen. Etwas Großes war hier einst hineingeraten. Es schien gestürzt zu sein, weswegen es versucht hatte seinen Fall durch gigantische in den Fels bohrende Krallen zu stoppen. Jedoch ohne Erfolg. Am Ende des Weges waren deutliche Aufprallspuren zu erkennen. Von hier führte ein schmaler, gerade einmal menschenhoher Durchgang in eine weitere Kammer.
Hier fanden wir es. Ein gigantisches Drachenskelett. Aufgrund meines bisher gesammelten Wissens über diese Kreaturen, wusste ich um ihre magischen Fähigkeiten. Einige waren imstande ihre Gestalt zu verändern. Es schien, als ob dieser hier mit letzter Kraft genau dies tat, den Durchgang durchschritt und schlussendlich aber seinen Verletzungen erlegen war. Dem Zustand des Skeletts zu urteilen lag es hier knappe 40 Jahre und die Gnome waren eifrig dabei gewesen die Überreste des, wie es schien, Golddrachen abzubauen. Knochen, Schuppen, Zähne. Von allem gab es nur noch Reste - wenn man einmal vom Grundskelett absah. Während ich mit der Analyse und dem Sammeln einiger übriggebliebene Schuppen beschäftigt war, machte sich Leeroy daran die Höhle zu untersuchen. Dabei fand er eine Schatulle. Versteckt hinter einem Stein. In ihr befanden sich zwei Ringe. Keiner von uns wusste, was er von dem Fund halten sollte. Aber wenn ein Drache seine letzten Atemzüge nutzte diese Dinge hier zu verstecken, mussten sie eine besondere Bedeutung haben.
Weiter gab es nicht zu sehen. Wir beschlossen daher uns auf den Rückweg zu machen. Gegebenenfalls doch noch einmal dem stinkenden Weg zu folgen. Beim heraustreten in den Bereich vor der Kammer hörten wir erneut Stimmen. Das war wirklich ein immer wiederkehrendes Schema hier. Leeroy machte Anstalten auf ein Plateau zu klettern, doch ich zupfte an seinen Klamotten und verwies ihn auf eine Spalte unter uns. Das Plateau wäre einsichtig gewesen, da das Stufengebilde hier hinunterführte. In letzter Sekunde waren wir hineingekommen. Mit eingezogenen Köpfen hofften wir auf das Beste. Dann aber vernahm ich die Stimmen der beiden Gnome. Einer hatte etwas bemerkt und kam, so schein es auf uns zu. Leeroy hatte keine Ahnung, da er die Sprache nicht verstand. Aber mein angestrengter Gesichtsausdruck verriet ihm alles, was er wissen musste. Beherzt griff er nach seinem Schwert. Aber ich schüttelte den Kopf energisch. Leise atmete ich tief ein, konzentrierte mich. Genau in dem Moment, als der Gnom in unser Sichtfeld kam, über uns stand, wirkte mein geistig gesprochener Zauber.
Die Tarnung war perfekt. Erneut waren wir unsichtbar. Obgleich ich mich schwer zusammenreißen musste nicht aufzuschreien, da der Gnom auf meine Hand getreten war. Er blickte finster umher. Sein Kamerad aber wirkte eher genervt, als er ihm klarmachte, dass er Gespenster sehen würde. Nachdem er nichts vorfand, und auf Drängen seines Begleiters, verschwanden die beiden in der Kammer mit dem Drachenskelett. Wir machten uns derweil hastig auf den Weg nach oben. Penetranter Geruch stieg uns in die Nase. Erneut waren wir an dem Gang, der uns zu einem überdimensionierten Haufen Mist führte. Sonst gab es keine weiteren Optionen in diesem Bereich des Vulkans, daher riskierten wir einen genaueren Blick. Leise gingen wir vorwärts, erneut ein Seil zwischen uns. Wir stockten, als ein Gnom vorbeikam, eine Ladung Mist auf den eh schon großen Haufen ablud und in einen Gang verschwand, aus dem ein bedrohliches Schnaufen zu kommen schien. Was immer dies produzierte, musste riesig sein. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Ob es noch einen Drachen gab? Einen Lebenden?
Wir schlichen vorwärts. Und wie wir in die nächste große Kammer traten, war das Entsetzen groß. Tatsächlich gab es hier einen weiteren Drachen. Die immense Gestalt eines weißen Drachen lag vor uns. Schnaufend. Meine erste Handlung war ein instinktiver Griff in Richtung Leeroy’s. Schnell tastend ging von den Schultern hoch zum Mund, dem ich ihm zuhielt, während ich selbst nur schwerlich zu atmen wagte. Mein Blick ging kurz herum. Auch dieser musste eine schwere Landung gehabt haben. Nur überlebte er dies. Allerdings nicht unbeschadet. Eine Körperhälfte schein anteilig verstümmelt zu sein. Der Gnome von eben kümmerte sich um die Ausscheidungen dieses Wesens. Und es selbst kaute derweil auf etwas herum, dass menschliche Gestalt hatte. Das Ungetüm wandte sich an die im vergleich winzige Gestalt des Gnoms und forderte besseres Essen. Er sagte dies auf gnomisch. Das kleine Geschöpf reagierte unterwürfig aber handelte ganz offenbar nicht im Sinne des daraufhin etwas angesäuerten Drachen.
Mein Griff ging nun Richtung Seil. Links lag der Drache, aber es gab noch einen Pfad nach rechts. Ein Zupfen machte Leeroy klar, dass ich vorhatte etwas Abstand zu gewinnen. Doch kaum hatten wir einige Schritte gemacht drang die donnernde Stimme des Drachen in unsere Ohren, fragend wer sich hier noch aufhalte. Besonders leise wollten wir weiter, aber noch ein paar Schritte weiter erfasste uns seine Stimme erneut. Drohend. Und etwas folgte ihr. Ein Gefühl blanker Panik durchfuhr mich. Ich musste hier weg. Der Gang wurde enger und führte zu einem Lavastrom, auf dessen anderer Seite wir ein weiteres Drachenskelett sahen. Dieses musste aber schon Jahrhunderte hier liegen. Den Strom passieren konnten wir nicht. Und zurück bedeutete am Drachen vorbei. Ich vermochte nicht einmal einen Schritt in dessen Richtung zu machen. Angst war das eine, aber dies hier fühlte sich um ein vielfaches gesteigert an. Unnatürlich.
Als ich mich endlich wieder unter Kontrolle bekam beratschlagten wir, wie wir fortfahren sollten. Es blieb nur der Weg an ihm vorbei. Vielleicht hatten wir Glück. Noch waren wir unsichtbar. Es war nicht unmöglich den Rückweg anzutreten. Sofern er uns nicht erneut bemerkte. Ohne einen anderen Ausweg zur Hand zu haben, setzten wir dies in die Tat um. Traten wieder in die Kammer … und wurden direkt entdeckt. Der Drache starrte uns an, durch meinen Zauber hindurch, und verlangte eine Erklärung für unser Eindringen. Schon fast freudig, wieder etwas zu essen zu haben. Derweil ertönte nun auch eine Alarmglocke. Der hier bis eben arbeitende Gnom war angewiesen worden Unterstützung zu rufen.
Alles verstecken hatte keinen Sinn. Also antwortete ich ihm, auf drakonisch. Was zunächst positiv ankam, sollte sich schon im nächsten Atemzug wieder negativ darstellen. Die Überraschung über unsere Sprachkenntnisse verflog, als er mich genauer musterte. Er sprach davon, dass ich nach dem Nachkommen eines Messingdrache riechen würde. Was eine sofortige Drohung zur Folge hatte. Leeroy reagierte geistesgegenwärtig und versicherte ihm, dass ich meine Ahnen verraten hätte. Zum Glück blieb dem Drachen mein irritierter Gesichtsausdruck erspart. Was meinte der Drache mit seinem Kommentar? Ist das Bestandteil der Vision von einst? Es war stets meine Vermutung, dass es eine Verbindung zu einem Drachen gab, aber jetzt bestand kein Zweifel mehr. Die Frage war, was ich mit dieser Information nun machen könnte. Aber zunächst galt es die Probleme direkt vor uns zu lösen.
In dem folgenden Gespräch stellten wir fest, dass er schlicht bösartig war. Die Gnome sahen in ihre eine Gottheit, weswegen sie ihn fütterten. Obgleich er essen musste, hatte er die Schnauze voll von Menschenfleisch. Doch die Gnome, so seien Auffassung, waren zu dumm, um ihm seinen Wunsch nach Frostriesen und Yetis zu erfüllen. Zudem schien er aber selbst nicht besonders klug zu sein. Alle versuche ihm logisch zu erklären, was wir im Austausch für unser Leben tun würden, dass es aber von ihm erforderte die Gnome über unsere Dienste entsprechend zu informieren, schlugen fehl. Inzwischen hatten sich knapp zwei Dutzend bewaffnete Gnome eingefunden. Sie starrten mit verwirrte Gesichtsausdruck in die Kammer. Aus ihrer Perspektive sahen sie den Drachen und hörten verschiedene Stimmen in einer ihnen unbekannten Sprache.
Um zu zeigen, wie inkompetent die Gnome in seinen Augen waren, wandet er sich an sie und forderte erneut seine Wunschnahrung. Die Gnome aber kamen hinein, warfen sich nieder und beteten ihn an, statt zu agieren. Als Folge dessen atmete der große Weiße tief ein, brach einen eisigen Hauch aus und fror alle seine gerade anwesenden Untertanen an Ort und Stelle fest, was ihren sofortigen Tot mit sich brachte. Er war wütend. Und wir würden die nächsten sein. Leeroy schaffte es schlussendlich doch noch einen Kompromiss zu erzielen. Wir hätten den Auftrag für ihn Nahrung zu beschaffen und eine Möglichkeit zu finden seine Verletzungen zu heilen, so dass er diesen Ort verlassen könnte. Im Gegenzug würden wir leben und gegebenenfalls auch einen Teil seines Schatzes erhalten. Letzteres war aber nur schwer zu glauben. Gleichzeitig übergab er uns eine seiner Schuppen als Zeichen dafür, dass wir seine Interessen vertreten. Zusätzlich sollten wir uns Teile der zeremoniellen Kleidung von den nun steif gefrorenen Gnomen mitnehmen. Schuppe und Kleidung gemeinsam würde uns die Autorität verschaffen, nicht in Handumdrehen von den Gnomen gerichtet zu werden.
In meinem Bestreben dem Folg zu leisten zündete ich eine Fackel an, um die gefrorenen Gnome etwas aufzutauen. Nach allem, was ich zuvor in Erfahrung gebracht hatte war dies aber eine saublöde Idee gewesen. Kaum brannte die Fackel wurde ich auch schon von dem Schwanz des Giganten erfasst, der nach mir schlug. Die Fackel erlosch, mein Leben beinahe auch. Und durch meine Verletzungen hindurch konnte ich noch bemerken, dass ihm das offensichtlich selbst auch geschadet hatte. Weiter folgte keine Vergeltung in meine Richtung. Aber in mir wuchs die Gewissheit, dass dieses Ungetüm niemals würde geheilt werden dürfen. Dieser Drache war eine Bestie ohne Moral.
Schwer angeschlagen und mit allem ausgestattet, was wir brauchten, machten wir uns abmarschbereit.
11
Januar
Tagebuch: Layara
Sitzung 17
Leeroy und ich brauchten eine Weile, um die Situation zu sondieren. Kamen aber schlussendlich zu dem Ergebnis, dass wir etwas tun müssen. Der Fubamizi könnte ein guter Anlaufpunkt sein – mich zieht es aufgrund meiner Neugier im Bezug auf Drachen sowieso da hin. Doch zunächst musste etwas gegen die Bedrohung der Gnome getan werden.
Der Plan sah vor die Schiffe in der Nacht in Brand zu stecken und die Gnome so an einem Angriff zu hindern. Und so schlichen wir in Richtung der westlichen Küste, um von da aus südlich zum Hafen vorzudringen.
Leider war dies weitaus schwieriger als gedacht. Suchtrupps waren auf der Pirsch nach uns und holten uns schon bald ein.
Mitten in der Nacht erreichten sie unseren Schlafplatz und ein Kampf brach aus. Schon wieder starben Gnome - vielleicht wieder unschuldige. Und dann ging auch ich zu Boden.
Als ich wieder zu mir kam hatte mich Leeroy schon ein ganzes Stück getragen. Und zudem hatten wir nun Begleitung. Ein riesiger Hund stand vor mir …
Leeroy erzählte, wie das gigantische Fellknäuel uns zur Hilfe kam und offenbar nun wollte, dass wir ihm folgten. Als ich mir den Hund genauer ansah fand ich ein Halsband mit einer Marke die den Namen Turkeyleg eingraviert hatte. Ganz offenbar gehörte er jemandem. Der Stock, den er immerzu mit sich trug, kam mir irgendwie auch komisch vor. Leert hatte sich keine Mühe gemacht ihn näher zu betrachten schien es, denn ich fand darauf eine eingeschnitzte Nachricht. Jemand bat um Hilfe und hatte eine Richtung angegeben.
Wir erkannten, dass es ernster sein musste. Und vielleicht konnte uns die Person im Gegenzug auch unterstützen. Unser Plan hatte ja offenbar versagt. Bei allen Göttern, es war wirklich naiv anzunehmen wir zwei alleine könnten etwas gegen all das hier tun … Egal, wir setzten unsere Reise nun etwas schneller fort und kamen nach einiger Zeit an den Ort, den uns Turkeyleg zeigen wollte.
Dort lag ein menschlicher Mann unter einem Felsen eingeklemmt. Er stellte sich als Gairlock vor und deutete auf sein Bein, welches er nicht aus eigener Kraft befreien konnte. Zunächst versuchten wir den Stein zu bewegen, doch dies scheiterte. Er war zu schwer. Und zu allem Überfluss wäre das sicher auch der Tod des Mannes gewesen. Viel zu spät dachten wir an die Folgen seiner Verletzung beziehungsweise das Freilegen dieser.
Es blieb meiner Ansicht nach nur eines: Das Bein musste amputiert werden.
Wir schnürten es ab, legten die Stelle frei wo es abgetrennt werden sollte und ich reinigte mit meiner Magie den Bereich und Leeroys Schwert. Da die Wunde gleich kauterisiert werden sollte, erhitzten wir das Schwert zudem und Leeroy schlug zu. Wider erwartend ging dies wirklich schnell und problemlos. Eine zusätzliche Kautarisierungsphase folgte, nur zur Sicherheit (welche Turkeyleg nicht verstand und Leeroy zunächst anging), und zu guter Letzt ein Verband. Gairlock war frei. Wenngleich unter immensen Schmerzen und dem Verlust seines Beines.
Er deute uns den Weg zu einer Hütte. Aufgestützt zwischen Leeroy und mir machten wir uns auf den Weg ihn nach Hause zu bringen.
Auf halber Strecke erreichten wir einen Überhang unter dem sich ein offensichtlich toter Zwergenkörper auf einer Schatztruhe liegend befand. Es sah nach einem Zwerg aus. Meine Neugier war größer als meine Vorsicht. Was zur Folge hatte, dass ich inmitten der Untersuchung des Körpers von einem Geröllhaufen erwischt wurde. Leeroy hatte zuvor eine Gestalt bemerkt und wollte mich noch warnen, aber da war es schon zu spät.
Ein Kampf entbrannte. Ein Grottenschrat und zwei Höllenhunde, die unter seinem Kommando standen, fielen uns an. Ich hingegen wurde schon wieder bewusstlos.
Turkeyleg und Leeroy schafften es die Angreifer niederzustrecken und mich zu befreien. Der Grottenschrat hatte 3 Silberbarren, die ein Zwergensiegel trugen bei sich. Höchst eigenartig.
Wir wollten aber nicht zu lange hier verweilen und setzten unseren Weg fort.
An Gairlocks Hütte angekommen ruhten wir uns aus und wachten über unseren Patienten.
Am nächsten Tag erzählte es uns ein wenig über die Region. Über Azoicstrüm, die Gnome und einen Kobold. Aus Dankbarkeit schenke er mir auch genug Kräuter, damit wir uns einen Heiltrank herstellen konnten. Zu diesem Zweck blieben wir noch einen weiteren Tag, bevor wir unsere Reise fortsetzten.
Zunächst galt es die Falle noch einmal zu untersuchen. Es wäre möglich gewesen Hinweise zu dem Zwerg oder die Barren zu finden. Doch leider war schon jemand vor uns dort gewesen. Die Leiche war weg.
Leeroy stimmte zu, dass wir versuchen sollten den Fubamizi zu erreichen. Dort würden die wenigsten Gnome sein, da es als Heiligtum gilt.
Die Reise war voller Gefahren. Höllenhunde in der Ferne und große Wolfsartige Hunde, wie sie die Gnome zum Reiten nutzen, griffen uns an. Der uns lange begleitende Nebel war dabei auch keine Hilfe.
Wir vermeiden zu nahe an die Gnomenstadt heran zu kommen und schafften es nach einigen Tagen endlich an den Hang des Fubamizi.
Bisher hatten wir kein großes Glück mit der Umsetzung unserer Ideen, aber vielleicht würde sich das diesmal ändern.