Leeroy Craftwood
Leeroy Craftwood wurde in der Stadt Ravenfield in der Region Otharia (dieselbe Region as der auch Garret stammt) geboren. Dort lebte er mit seiner Familie: seinem Vater Lucius, seiner Mutter Laura und seinem jüngeren Bruder Leonard. Leeroy’s Urgroßvater Lancel Craftwood war der Besitzer der größten Sägemühle der Stadt und hat mit der Verarbeitung und dem Export von Holz ein Vermögen gemacht. Inzwischen hatte sich Leeroys Vater allerdings vom Holzhandel allein verabschiedet und auf eine breitere Produktpalette zum Handeln gewechselt. Es gab so ziemlich keine Branche in der er nicht versuchte Geschäfte zu machen. Zu meist war er dabei auch erfolgreich, auch wenn er dabei recht skrupellose Methoden an den Tag legte. So sicherte er das Familienvermögen, welches seine Söhne eines Tages erben sollten.
Daher fehlte es Leeroy in seiner Kindheit an nichts. Dabei war Leeroy weniger an Reichtümern und Wohlstand interessiert. Sein Interesse lag woanders. Seine Mutter hatte ihm zahlreiche Geschichten über alte Zivilisationen und Magie vorgelesen, die der kleine Leeroy mit Begeisterung verfolgte. Besonders die untergegangenen Kulturen und die Wunder, die mittels Magie möglich waren, hatten es ihm angetan. Über dieses Interesse war sein Vater jedoch nicht sehr begeistert, da er diese Themen für nutzlos und nicht profitabel hielt. Er wollte seine beiden Söhne eher darauf vorbereiten irgendwann ins Familien Geschäft einzusteigen und es auch zu übernehmen. Der historische und magische Nonsens, der für Leeroy so wichtig war, störte da nur. Nichts desto trotz forcierte Leeroy seine Eltern dazu ihn auf mögliches magisches Potenzial zu testen, was dann dazu geführt hätte an einer der Magieakademien des Landes angenommen zu werden und so der für ihn uninteressanten Geschäftswelt seines Vaters zu entkommen. Leider fiel der Test für Leeroy negativ aus. Zuerst überaus niedergeschlagen, widmete er sich weiterhin dem Studium der Geschichte, welches er mithilfe seiner Mutter zuerst auch umsetzen konnte. Beim Studieren stieß Leeroy auf eine weitere Möglichkeit wundersame Dinge auch ohne Magie zu vollbringen: Wissenschaft. Er fand heraus das es mittels Alchemie und Technik auch für mundane Personen möglich war, Dinge zu vollbringen die in früheren Zeiten noch für unmöglich schienen. Also studierte er neben der Geschichte nun auch die Lehren der Technik und der Alchemie. Diese Studien waren seinem Vater immer mehr ein Dorn im Auge und Leeroy konnte sich glücklich schätzen, dass seine Mutter da war um seinen Vater zu bremsen, der ansonsten alle Bücher von Leeroy verbrannt hätte. Seine Mutter war in diesem Sinne leider die einzige, die ihm in seinem Bestreben unterstützte. Leeroys jüngerer Bruder Leonard stand eher auf Seiten ihres Vaters. Trotz der Tatsache, dass Leeroy älter war, war Leonard größer und stärker als er und er nahm schnell viele der eher unliebsamen Eigenschaften ihres Vaters an. Häufig schikanierte er Leeroy für sein Interesse an Geschichte und Wissenschaft und hielt ihn deswegen für schwach. Es wurde schnell klar, dass Leonard viel eher für die Übernahme des Geschäftes ihres Vaters geeignet war als Leeroy. Doch da Leeroy der ältere war, stand dieses Recht ihm zu, ob er nun wollte oder nicht. Zu seinem Glück setzte sich Leeroys Mutter für ihn ein um ihm vor diesem Schicksal zu bewahren.
Doch sein Glück sollte nicht ewig halten. Als Leeroy gerade einmal 11 Jahre alt war, erkrankte seine Mutter schwer und starb kurz darauf. Nun war Leeroy auf sich allein gestellt, ohne jemanden der ihm gegen seinen Vater unterstützte. Doch er ahnte nicht, dass dies noch nicht einmal das schlimmste war. Etwa eine Woche nachdem seine Mutter gestorben war, schlich sich Leeroy nachts aus seinem Zimmer um in der Bibliothek zu lernen. Er musste dies nun heimlich machen um seinen Vater nicht zu verärgern. Doch in dieser Nacht hörte er leises Gerede aus dem Büro seines Vaters. Als er dorthin schlich, konnte er die Stimmen genau identifizieren. Es war sein Vater, der sich mit seinem Bruder unterhielt. “Ich bin sehr stolz auf das was du getan hast, mein Sohn. Und ich weiß auch wie schwer es dir gefallen sein muss. Auch ich habe sie geliebt. Aber ihr Handeln wurde zu einem Problem für das Geschäft. Sie hat uns schwach gemacht. Sie nur was sie mit deinem Bruder angestellt hat. Durch ihre Zuneigung und ihr zu verständnisvolles Verhalten ist aus Leeroy ein unverbesserlicher Bücherwurm geworden. Aber vielleicht ist es noch nicht zu spät. Vielleicht kann man ihn noch zurechtbiegen.” Leeroy verstand nicht über was sein Vater da redete. Doch seine Ungewissheit sollte sogleich beseitigt werden. “Wie dem auch sei. Was hast du mit der Giftphiole gemacht, nachdem du sie verwendet hast?” “Ich habe sie draußen vor der Stadt in den Wald gebracht und dort vergraben. Selbst wenn sie gefunden werden sollte, wird sie niemand zu uns zurückverfolgen können.” “Sehr gut. Und nun geh schlafen. Ab morgen werden wir dich und deinen Bruder zu den Männern machen die unser Geschäft in die Zukunft führen werden.” Bevor ihn jemand sehen konnte, verschwand Leeroy wieder und schnellte in sein Zimmer. Dort verkroch er sich unter seine Decke. Er konnte es einfach nicht fassen. Sein Vater und sein Bruder hatten seine Mutter ermordet und das nur weil sie so führsorglich zu ihm war. Er wusste das sein Vater skrupellos und kein netter Mensch war, aber dies hätte er sich niemals vorstellen können. Nun fühlte sich Leeroy noch verlorener als nach dem Tod seiner Mutter. Er wusste einfach nicht was er jetzt tun sollte. Sein Vater wollte nun alles daran setzten ihn genauso zu machen wie seinen Bruder. Am liebsten wäre Leeroy einfach davongelaufen, doch er war schlau genug um zu wissen das er nicht weit kommen würde. Dann erinnerte er sich an die alten Geschichten, die ihm seine Mutter erzählt hatte. Ganz besonders die in denen es um große Helden ging. Die Helden in diesen Geschichten haben auch schwere Zeiten durchgemacht, genau wie er nun. Was sie jedoch von den meisten Menschen unterschied war, dass sie sich von diesen schweren Zeiten nicht unterkriegen lassen haben und sie ertragen haben, solange bis ihr großer Moment kommen sollte. Leeroy wusste, dass es schwer sein würde das alles zu überstehen, aber seiner Mutter zuliebe würde er durchhalten. Er durfte seinen Vater nicht gewinnen lassen. Und vielleicht würde er irgendwann eine Möglichkeit finden, den Fängen seines Vaters zu entkommen
Am nächsten Tag lies sein Vater ihn in seinem Büro antreten. Leeroy versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er über das was sein Vater getan hat Bescheid wusste. “Ab heute werdet ihr beide zusätzlich zum Geschäftswesen auch im Kampf ausgebildet. Ein Mann in unserer gesellschaftlichen Stellung muss wissen wie man mit Schwert und Bogen umgehen kann. Ihr werdet 5mal die Woche vom Waffenmeister unterrichtet den ich extra dafür angeheuert habe. Ich erwarte keinerlei Wiederrede.” Leeroy wusste, dass es keinerlei Sinn gehabt hätte, sich dagegen zu wehren. Deshalb ließ er das ganze über sich ergehen. Eventuell würde er dabei auch ein paar Dinge lernen, die für seine Fluchtpläne von Nutzen sein könnten.
Und so wurden Leonard und er in den unterschiedlichsten Kampfarten unterrichtet. Auch wenn er ein gewisses Geschick an den Tag legte, blieb Leeroy doch hinter den Erwartungen seines Vaters zurück, was seine Laune Leeroy gegenüber nicht wirklich verbesserte. In so ziemlich allen Arten der Kriegskunst war er seinem jüngeren Bruder unterlegen. Und dies lies Leonard ihn auch immer wieder spüren. Selbst wenn Leeroy bereits am Boden lag, malträtierte er ihn weiter mit den Übungswaffen. Über die Jahre konnte Leeroy aber dadurch eine gewisse Kondition aufbauen, die ihm bei seinem Vorhaben helfen würde. Einzig beim Schießunterricht brillierte Leeroy. Er besaß ein bemerkenswertes Geschick im Umgang mit Fernkampfwaffen, ganz besonders im Umgang mit Armbrüsten. Leeroy gefiel die Anwendung von Technik und Mathematik die bei dieser Art des Kampfes zum Tragen kamen. Die ballistische Flugkurve des Projektils, die Zugkraft die auf die Sehne ausgeübt werden muss um das Projektil nach vorne zu katapultieren, all dies. Er war schnell in der Lage diese Faktoren, binnen Sekunden im Kopf zu berechnen, und so die kompliziertesten Schüsse zu vollbringen. Dies war der erste und bisher einzige Moment in seinem Leben, in denen Leeroy einen Anflug von Stolz in seinem Vater sehen konnte. Nur war Leeroy schon lange über den Punkt hinaus, dass ihn das interessieren würde. An einigen Tagen spielte er mit dem Gedanken, seine neu erlangten Fähigkeiten dazu zu nutzen, seinen Vater und seinen Bruder für ihre Grausame Tat zu bestrafen. Aber diese Gedanken verwarf er meist schnell wieder, da er wusste, dass er damit seine Mutter enttäuschen würde. Und das war das letzte was Leeroy wollte. Also hielt er tapfer durch und plante seine Flucht.
Eines Tages, Leeroy war gerade 21 Jahre alt geworden, lies sein Vater nach ihm rufen. “Auch nach all den Jahren, in denen ich dich zu einem erfolgreichen Geschäftsmann formen wollte, bist du nichts weiter als eine Enttäuschung für mich. Nur über meine Leiche würde ich dir die Leitung meines Geschäftes überlassen. Aber leider hast du als mein Erstgeborener nun mal das Geburtsrecht darauf. Nun, es hat sich eine Möglichkeit ergeben wie wir dieses Recht außer Kraft setzen können und dein Bruder deinen Platz einnehmen kann. Ich hatte kürzlich ein Geschäftstreffen mit dem Anführer einer einflussreichen Handelskarawane. Wir hatten einige interessante Ideen die für unsere Geschäfte von Vorteil wären. Um diese Geschäftsbeziehung jedoch zu vollenden verlangt er das nicht nur unsere Geschäfte verbunden werden, sondern auch unsere Familien. Er hat eine unverheiratete Tochter und würde sie gerne mit einem meiner Söhne vermählen. Dieser Sohn würde daraufhin mit der Karawane reisen. Natürlich könnte ich dafür Leonard auswählen, aber er ist für mich viel zu nützlich als das ich ihn gehen lassen könnte. Du auf der anderen Seite, besitzt keinen Nutzen für mich. Und um das Ganze noch einfacher für mich zu machen, würdest du mit der Heirat in die Familie des Karawanenfürsten dein Recht des Erstgeborenen aufgeben, so dass Leonard dieses Recht übernehmen kann. Deshalb wirst du übermorgen heiraten.”
Leeroy konnte es nicht fassen. Nur weil sein Vater nichts mit ihm anfangen konnte, wollte er ihn nun an eine fremde Familie abschieben. Auch wenn der Gedanke, so von seinem Vater los zu kommen, ihm gefiel, wusste er, dass er nur ein Gefängnis für ein anderes eintauschen würde. Er hatte von den Karawanenfürsten gehört. Alle die nicht direkt zur Familie des Fürsten gehörten, dienten nur für Geschäftsbeziehungen und wurden ansonsten wie Gefangene der Karawane behandelt. Also hatte Leeroy keine Wahl. Der Tag war nun gekommen seine Fluchtpläne in die Tat umzusetzen. Er hatte die letzten Jahre damit verbracht immer wieder heimlich Geld von seinem Vater zu stehlen und Ausrüstung vorzubereiten, die er bei seiner Flucht verwenden würde. Im Schutze der Nacht, schlich er sich aus seinem Zimmer und aus dem Haus. Dabei entging er nur knapp den Augen seines Bruders. All die langen Jahre der Vorbereitung zahlten sich aus. Er kannte die Patrouillengänge der Wachen auswendig und entkam ihnen auf diese Weise. Er schnappte sich ein Pferd aus dem Stall und ritt davon. Er konnte es nicht glauben. Er hatte es endlich geschafft. Er war seinem Vater und seinem Bruder entkommen. Zumindest vorerst. Er musste so schnell wie möglich so viel Distanz wie möglich zwischen ihm und Ravenfield bringen. Er ritt einige Tage lang durch und schaffte es dann in einem kleinen Städtchen unter zu kommen.
Dort angekommen, verbrachte er die nächsten Tage erstmal damit nicht allzu sehr aufzufallen. Er wusste, dass sein Vater weitreichende Kontakte hatte und konnte es sich daher nicht erlauben zu sehr aufzufallen. Nach einigen Wochen wurde ihm jedoch das Geld knapp und er war gezwungen sich Arbeit zu suchen. Zu seinem Glück entdeckte er in der Taverne, in der er untergekommen war, einen Aushang, in dem nach Hilfe für eine Ausgrabung gesucht wurde. Leeroy konnte sein Glück kaum Glauben. Endlich nach all den Jahren des Geschichtsstudiums würde er zum ersten Mal an einer Ausgrabung teilnehmen. Als er beim Ort ankam, der auf dem Aushang angegeben war, stellte sich heraus, dass die Ausgrabung von keinem für Leeroy Unbekannten geleitet wurde. Der Leiter der Ausgrabung war Sir Henry von Buckinwaters, ein adliger Archäologe und Abenteurer, von dem Leeroy schon einige Abhandlungen gelesen gehört hatte. Er stammte aus Logothil, der Region südlich von Otharia, aber sein Ruf hatte sich sogar bis hierhin ausgebreitet. Dies steigerte Leeroys Vorfreude nur noch mehr. Er würde so viel von Sir Henry lernen. Es bedurfte nicht viel um Sir Henry von seinen Fähigkeiten zu überzeugen und so wurde Leeroy angeheuert. Bei der Ausgrabung wurden die Ruinen eines alten Außenpostens eines alten Elfenkönigreichs ausgegraben. Es war zwar nicht unbedingt der größte Fund der Geschichte, aber trotzdem würde diese Ausgrabung für immer in Leeroys Gedächtnis bleiben, als seine erste, richtige, archäologische Ausgrabung. Während der Ausgrabung konnte Leeroy Sir Henry so von seinen Fähigkeiten überzeugen, dass er ihn als seinen neuen Assistenten anheuerte. Über die folgenden Jahre reiste Leeroy zusammen mit Sir Henry durch die Gegend und nahm eine Ausgrabung nach der anderen vor. Dabei konnte Leeroy ein ums andere Mal durch seine schnelle Auffassungsgabe und sein Blick fürs Detail überzeugen.
Eines Tages erhielten sie die Info über den vermeidlichen Standort einer alten, verfallenen Zwergenmine. Nachdem sie die üblichen logistischen Probleme, die bei einer Ausgrabung anfallen, erledigt hatten (bei denen wie so häufig Kontakte zur örtlichen Unterwelt von Nöten waren), war die Ausgrabung fast langweilig. Außer, dass sie sich mit ein paar Mephits rumärgern mussten, passierte nichts Aufregendes bei der Erkundung der Mine. Der interessante bzw. Unliebsame Teil kam erst als sie die Mine wieder verließen. Dort wurden sie nämlich von einigen Männern überfallen und gefangen genommen. Allerdings schienen diese Männer es nicht auf irgendwelche Schätze oder Artefakte aus der Mine abzusehen. “Dürfte ich erfahren, was die Herren von uns wollen?”, fragte Sir Henry in seiner offenen, unverblümten Art. “Von dir wollen wir gar nichts, alter Mann. Dein junger Freund hier ist wen wir suchen.” Und was dann passierte hätte Leeroy am wenigsten erwartet. Einer der Männer holte einen Steckbrief heraus, auf dem nach Leeroy gesucht wurde. Anscheinend hatte sein Vater ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt um ihn lebendig nach Hause zu holen. Wie sich herausstellte, hatten die Männer Leeroys Bruder kontaktiert um ihn abzuholen und um die Belohnung einzustreichen. Einen Tag später tauchte Leonard mit einem kleinen Gefolge der Männer seines Vaters bei der Ausgrabungsstätte auf. “Hattest du wirklich gedacht du könntest uns entkommen, Leeroy? Hattest du wirklich gedacht du könnest dich irgendwo verstecken, wo wir dich nicht finden? Erbärmlich, wie üblich. Du hast wirklich Glück, dass der Karawanenfürst Vater einen Aufschub gegeben hat, um dich zurück zu holen. Ansonsten wäre aus dem lebendig zurückholen vielleicht ein Tod oder lebendig geworden.” “Damit kennst du dich ja aus, du Mistkerl.”, antwortete Leeroy seinem Bruder. “Du hast es also rausgefunden. Ich hatte Vater gesagt, dass du zu neugierig bist und es irgendwann herausfinden würdest.” “Wie konntest du das tun? Sie war unsere Mutter. Sie alles was ich hatte.” “Und genau deswegen musste sie streben. Dachtest du ich hätte sie nicht geliebt? Aber genau diese Liebe hat mich und Vater und auch dich schwach gemacht. Das konnten wir nicht zulassen. Aber mach dir keine Sorgen. Du musst unsere Gesellschaft nicht mehr lange ertragen. Wenn wir dich erstmal in die Karawane verheiratet haben, wirst du für immer deren Problem sein und wir sind dich los.”
Das konnte Leeroy nicht zulassen. Aber wenn er jetzt etwas Unüberlegtes versuchen würde, würden Sir Henry und die anderen dadurch vielleicht in Gefahr geraten. Doch dann sah er zu Sir Henry rüber. “Mach dir keine Sorgen Kleiner. Mit so ein paar Halunken werden wir schon fertig. Wir werden sie von dir ablenken und du machst, dass du hier wegkommst. Du solltest vielleicht nach Süden in meine Heimat verschwinden. Ist zwar nicht ganz so schön da wie hier, hat aber seinen eigenen Charme. Und vor allem wird der Einfluss deines Vaters dort nicht ganz so groß sein.” Leeroy konnte es nicht glauben. Er kannte den Mann erst seit ein paar Jahren und doch verhielt er sich mehr wie ein Vater als sein eigener. “Nun, jetzt sollten wir uns erstmal einen Plan überlegen. Konntest du bereits das Schloss der Handschellen knacken, Leeroy?” “Bereits schon vor einer halben Stunde, ich habe nur auf den geeigneten Moment warten.” Und dieser Moment kam kurze Zeit später. Nachdem Leeroy, ohne dass er dabei bemerkt wurde, die Handschellen der anderen öffnete, mussten sie nur warten bis die Handlanger von Leonard nah genug an sie rankamen. Dann überrumpelten die Männer von Sir Henry die Männer und ermöglichten ihnen so die Flucht anzutreten. Sie verursachten ein riesiges Durcheinander, welches Leeroy nutzte um sich aus dem Staub zu machen. “Machs gut Leeroy. Wir werden uns sicher irgendwann wiedersehen. Wenn du mal in der Nähe von Buckingwaters bist schau vorbei.” “Ich danke euch für alles, was ihr für mich getan habt Sir Henry. Passt auf euch auf. Bis zum nächsten Mal.”, antwortete Leeroy daraufhin. Dies sollte vorerst das Letzte mal sein das Leeroy Sir Henry zu sehen bekam.
Und erneut war Leeroy auf der Flucht. In einem nahegelegenen Dorf konnte er sich ein Pferd besorgen, um so noch schneller voran zu kommen. Er hörte erst auf ständig über die Schultern zu schauen, als er die Grenze im Süden Otharias nach Logothil überwunden hatte. Vielleicht hatte Sir Henry ja recht und er wäre hier außerhalb der Reichweite seines Vaters. Er reiste weiter Richtung Süden. Irgendwann kam er in einer kleinen Stadt namens Kaer Aeslin an. Dort entdeckte er einen Aushang für eine Ausgrabung an einem Ort der sich Dreadspire nannte. Und da seine Finanzen langsam zu Ende gingen, entschied er sich dorthin zu reisen und bei der Ausgrabung zu helfen...